THEMA: Reisebericht: In 14 Wochen durchs südliche Afrika
27 Nov 2017 16:12 #499193
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Reisebericht Teil 10: 17. – 27. November 2017

17.-23. November - Krüger
Wir verbringen 8 Nächte in verschiedenen Camps des Krüger Parks. Vielleicht fragt sich der eine oder andere Leser, warum wir nach so tollen Parks wie South Luangwa, Mana Pools, Hwange oder Moremi in den Krüger Park fahren? Hier sind grosse, eingezäunte Camps mit vielen Leuten und auf der Strasse muss man nicht nach Tieren Ausschau halten, sondern nach Ansammlungen von Autos, die bereits die Tiere gefunden haben…..
Aber der Aufenthalt hier im Park ist wie Ferien. Die Camps sind gut ausgerüstet mit Shops und Restaurants und wenn auch die Zeltplätze nicht besonders scenic sind, so hat es immer einen sauberen Rost zum Grillieren, Ablutions mit warmem Wasser und eine Camping Kitchen zum Abwaschen und Boiler um Teewasser rauszulassen. Man (frau) muss sich auch keine Sorgen machen, dass der Sprit bis zur nächsten Tankstelle reicht, man im Sand oder Sumpf stecken bleibt,…. Die Strassen sind alle in perfektem Zustand und auch für kleine «Trucklis» befahrbar; unser Jonathan ist hier klar unterfordert und er hat auch keine Brüderchen; es hat fast nur Südafrikaner und die haben mehrheitlich Trailers oder Wohnwagen. Die Landschaft ist viel abwechslungsreicher als in Botswana. Unterwegs gib es auch Restaurants oder Pic-Nic Spots, wo man sich «strecken» und stärken kann; es gibt auch Magnum- und Mega-Glace, die ersten seit 2 Monaten.
Zu den Camps: Wir fahren von Norden nach Süden und übernachten in Punda Maria, Nsendze, Balule, Satara, Lower Sabie (2), Skukuza und Pretoriuskop. Olifants (ohne Camping – das Rustic Camp «Balule» liegt aber gleich nebenan) und Lower Sabie sind unserer Meinung nach mit Abstand die schönsten Camps, direkt an einem Fluss und man kann vom Restaurant aus den Elefanten und andern Tieren beim Trinken zuschauen.
Zu den Tieren: Im Park gibt es gemäss Führer 160'000 Impalas; wir glauben wir haben alle gesehen. Keine Ahnung wie die gezählt wurden; zudem werden wohl an jedem Tag etwa 100 gefressen und jetzt im November kommen die Jungen zur Welt – etwa 30-40'000 alle zur gleichen Zeit. Elefanten, Giraffen und Büffel sieht man regelmässig. In den Ebenen grasen Zebras und Gnus. Es hat viele Breitmaul-Nashörner im Park und wir haben gedacht, dass wir viele sehen werden, aber wir sehen nur 5. Auch die Katzen sind rar; wir sehen nur Löwen, aber nie so schön und spektakulär wie in den andern Parks. Dafür sehen wir jeden Tag Hyänen; manchmal sogar mit Jungen. Wir sind auch enttäuscht, nicht mehr «Diversity» zu finden. Aber im Gegensatz zu andern Parks hat es hier überall Wasser und die Tiere müssen nicht die Wasserlöcher anlaufen.

24. November – Krüger – Blyde River
Heute ist es bewölkt und nieselt leicht aus den nebelartigen Wolken. Nach einem kurzen Game-Drive verlassen wir den Krüger Park und fahren nach Hazyview, wo wir auf Anhieb die Toyota-Garage finden. Unser Jonathan hat 30’000km erreicht und es ist Zeit für einen Service. Der Service dauert 5 Stunden und ein Angestellter von Toyota fährt uns zu der nah-gelegenen Shopping Mall. Wir sitzen in ein Cafe und essen ein Frühstück – wir erklären dem Kellner, dass wir auf unser Auto warten müssen und einen langsamen Service wünschen. Mit dem Compi und iphone versuchen wir aufs Internet zu gelangen – was ab- und zu mit Unterbrüchen gelingt und wir können unseren letzten Reisebericht endlich hochladen. Nach dem 10ten Versuch gelingt es auch, 5 Nächte im Kgalagadi NP zu reservieren. Nach etwa 3 Stunden wollen wir noch ein wenig die Shopping Mall erkunden. Aber wir haben es auf «Black Friday» getroffen und die Mall ist völlig überfüllt mit Leuten, welche von den Rabatten profitieren wollen. Im CNA hoffen wir, eine Karte oder einen Südafrikaführer zu finden, aber es hat Nichts. Es ist so lärmig mit all den Leuten, dass wir uns wieder in ein Restaurant zurückziehen und halt wieder etwas Essen und Trinken müssen, bis uns der Toyotafahrer um 1 Uhr abholt. Der Jonathan hat nicht nur neues Oel, er ist auch sauber geputzt. Von Hazyview fahren wir Richtung Graskop; die Landschaft ändert sich völlig und wir fahren durch Bananenplantagen und später riesige Forstbetriebe. Es geht eine Passstrasse hinauf und wir erreichen Graskop, ein kleines, idyllisches Touristendörfchen, das so gar nicht nach Afrika ausschaut. Die Sonne hat mittlerweilen die Wolken verdrängt. Von hier geht es auf einer Scenic Route weiter nach Norden und links und rechts sind Aussichtspunkte. Im Blyde River Canyon angekommen, finden wir das Resort, wo wir hoffen, Platz zu finden. Wir sind überrascht, dass nur 3 Campingplätze besetzt sind. Vor 11 Jahren, als wir das letzte Mal hier waren, waren alle Plätze besetzt, aber das was 2-3 Wochen später im Jahr. Heute gibt’s ein neues Menu zum Nachtessen: Lasagne.

25. November – Blyde River
In der Nacht beginnt es zu regnen. Während einer Regenpause ziehen wir das Regendach aus und stellen Tisch und Stühle ans Trockene. Zuunterst in der hintersten Kartonkiste finden wir die Regenjacken, die wir in den vergangenen 11 Wochen nie gebraucht haben. Wir wollten heute eigentlich wandern gehen, aber bei diesem Wetter haben wir absolut keine Aussicht und die Steine auf den Trails sind rutschig. Deshalb erkunden wir ein bisschen das Resort. Es ist sehr gross mit 100 Chalets, die aber zu dieser Jahreszeit leer stehen (fast wie die Ferienwohnungen in Celerina). Vom oberen Aussichtspunkt machen wir noch ein paar schlecht Wetter-Fotos mit dem iphone. Am Nachmittag gehen wir ins Restaurant und versuchen aufs internet zu kommen, das aber nicht funktioniert (wegen schlechten Wetters….). Wir erklären dem Kellner, das wir die Wetterprognosen schauen möchten, und erklärt uns, dass es um 17:30 zu regnen aufhört und es am nächsten Tag nicht mehr regnen wird. Wir verlassen uns auf diese Prognose und gehen zurück aufs Camp und entfachen ein Feuer. Und tatsächlich hört es kurz nach 17 Uhr auf zu regnen und wir können unser Nachtessen am Trocknen geniessen. Um 20 Uhr beginnt es wieder zu regnen und wir verziehen uns in den Schlafsack. Unser Jonathan ist nicht gebaut für kühle, regnerische Gegenden….

26. November – Blyde River
In der Nacht hört es auf zu regnen und als wir am Morgen zum Fenster rausblicken, sehen wir ein paar blaue Flecken am Himmel. iNach dem zMorge machen wir uns vom Camp aus auf den ausgeschilderten Leopard-Trail. Dieser führt steil hinab durch dichten Busch und Felsen in Richtung Blyde Dam; unterwegs gibt es schöne Aussichtspunkte auf den Canyon und den Damm. Nach all der Fahrerei in den Parks sind wir uns nicht mehr ans Wandern gewöhnt und kriegen schon bald schwere Beine. Zurück im Camp scheint die Sonne und wir hängen alle feuchten Kleider zum Trocknen auf. Auch heute funktioniert das Internet nicht und wir können nicht wie gewünscht die weitere Route planen. So geniessen wir die Sonne im Camp mit Lesen. Die Campground-Manager kommen vobei und begrüssen alle Camper persönlich und bringen uns noch Info-Material für weitere Resorts. Es ist nach 20 Uhr und wir geniessen gerade ein Kaffee und sind schon fast bereit um in den warmen Schlafsack zu kriechen, als eine Wagenladung voller alkoholisierter Franzosen auf den Campground kommt und sich ausgerechnet für die Site neben uns entscheidet, obschon es etwa 30 freie Plätze hat. Zum Glück sind wir mit Jonathan sehr flexibel und ziehen um und haben unsere Ruhe.

27. November – Blyde River – Graskop
Am Morgen früh beginnt es wieder zu regnen. Wir ziehen das Zelt runter und fahren ins Restaurant des Resorts und bedienen uns am Frühstücks-Buffet. Der Kellner hat Verständnis mit uns, dass wir bei diesem Wetter am Trockenen bleiben wollen und muntert uns auf, noch mehr vom Buffet zu holen. Gegen 10 Uhr fahren wir los zurück Richtung Graskop und besuchen unterwegs die Aussichtspunkte «3 Rondavel» und «Burke’s Potholes»; dies ist eine touristische Strecke und es hat ganze Busladungen voll von Deutschen und Franzosen, welche diese Aussichtspunkte besuchen. Wir fahren weiter Richtung Graskop und wir fahren nun durch die Wolken/Nebel und die Sicht ist =0. Bei diesem Wetter haben wir keine Lust zu campieren und auch weiter zu fahren macht keinen Sinn. So entscheiden wir uns in Graskop ein «self-catering» Chalet zu beziehen und den Nachmittag am Trockenen zu verbringen. Allerdings hat das Chalet keine Heizung und wir wärmen uns mit Wolldecken und heissem Tee. An der Reception hat es Wifi und wir fragen die Wetterprognosen für die nächsten Tage ab. Unser Ziel ist (war) die Drakensberg Mountains; die Prognose für die nächste Woche ist Regen und Temperaturen unter 10 Grad. Das macht keinen Spass und so schauen wir nach Alternativen. Das Wetter im Pilanesberg ist sonnig und die Temperaturen sind um 30 Grad – das ist besser. Also werden wir wohl eher in diese Richtung fahren.
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27 Nov 2017 16:15 #499195
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Und hier die Links zu den Fotos:

Krüger Nationalpark
Blyde Canyon
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06 Dez 2017 15:31 #500515
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Reisebericht Teil 11: 28. November – 6 . Dezember 2017

28. November – Graskop - Goblersdal
Heute Morgen scheint sogar ein bisschen die Sonne – sie kämpft allerdings noch mit Nebel und Restwolken vom Vortag. Wir essen in unserem Chalet z’Morge und packen dann alles wieder in den Jonathan. Der arme musste die ganze Nacht im Regen und in der Kälte verbringen und innen drin hat sich ein ganzer See gebildet. Zum Glück ist er schräg gestanden sodass alles Wasser in eine Ecke gelaufen ist. Obwohl es neblig ist, fahren wir noch zum Aussichtspunkt God’s Window und Rain Forest – sehen aber nichts, da wir mitten im Nebel sind. So fahren wir wieder nach Graskop und in dichtem Nebel über zwei Pässe (der höchste Punkt ist 2150m!). Wir sind froh, dass wir wenigstens jeweils die nächsten paar Meter der Strasse sehen. Dann geht’s aber hinunter nach Mashishing – dort scheint wunderbarerweise die Sonne und wir geniessen in der Shopping Mall einen Chocolate Cake und einen Cappuccino. Gestärkt fahren wir weiter nach Grobersdal – wir haben dort in der Nähe einen Camping im Internet gefunden. Der Camping – Riviersieg – liegt auf einem Farmgelände am Olifantsfluss. Hier sind sie sich glaub nicht so an Touristen gewöhnt – man spricht Afrikaans mit uns und nur ungern englisch. Wir haben den Campingplatz allein für uns mit ein paar Kühen die wohl jeweils den grünen Rasen mähen müssen. Wir klappen das Zelt hoch und trocknen alles, inkl. Matratze. Es ist alles feucht und nass geworden. Der Abend bleibt ruhig und ohne Regen.

29. November – Goblersdal – Pilanesberg Nationalpark
Nach dem z’Morge verabschieden wir uns und fahren zuerst mal nach Bela Bela (Warmbad) um einzukaufen – und natürlich gibt’s dort auch ein Café mit Chocolate Cake und Cappuccino (mit WIFI). Dann geht’s weiter – wir wollen schliesslich noch bis zum Pilanesberg Nationalpark. In unserem Road Atlas entdeckt Gabi eine Abkürzung – die Strasse ist als Gravel Road eingezeichnet, mit unserem Jonathan also kein Problem. Zuerst ist die Strasse sogar noch geteert, dann wird es eine breite Gravel Road, bis wir zu einer Abzweigung kommen wo die Strasse mit gelben Pflöcken zugesperrt ist – Road closed! Was jetzt? Umkehren und doch den Umweg fahren? Aber da kommt ein Arbeiter auf uns zu, fragt wohin wir wollen und sagt, dass wir da durch fahren können. Die 22km bis nach Northam ist eine einzige Baustelle – es hat einfach jeweils links oder rechts eine Spur die wir fahren können. Wir sind froh, dass es keinen Gegenverkehr gibt! Kurz bevor wir die Teerstrasse erreichen, müssen wir noch durch ein Wasserloch (hier hat es offenbar auch geregnet). Nach unseren letzten Schlammloch-Erfahrungen gibt Christoph Gas und fährt durch – mit dem Resultat dass nun die ganze Frontscheibe statt durchsichtig braun ist und wir gar nichts mehr sehen! Notdürftig machen wir mit den Scheibenwischern und Wasser ein Durchsichtsloch, auf der Teerstrasse halten wir an und waschen den Jonathan ein wenig, damit es nicht mehr so schlimm aussieht. Ohne weiteren Zwischenfälle erreichen wir das Resort kurz vor dem Manyane Gate wo wir einen Campinplatz beziehen. Hier ist es im Gegensatz zum letzten Mal als wir hier waren sehr ruhig und es hat nicht viele Leute. Den Nachmittag verbringen wir auf dem Camping mit Lesen, für heute sind wir genug Auto gefahren. Zum Nachtessen versuchen wir gleichzeitg ein Brot zu backen und ein Kartoffelgratin zu machen – für das Feuer ist es ein bisschen viel, sodass es lange geht, bis wir essen können. Plötzlich müssen wir jedoch pressieren, es kommt ein Wind auf und es hat Gewitterwolken. Schnell waschen wir ab, versorgen alles und schon bald gibt es erste schwere Tropfen sodass wir uns fluchtartig ins Zelt verziehen.

30. November – Pilanesberg Nationalpark
In der Nacht hat es immer wieder ein wenig geregnet, aber heute Morgen ist es wieder trocken und schon bald kommt die Sonne hervor. Wir fahren zum Gate, lösen ein Permit und machen uns auf einen Game drive. Der Pilanesberg NP hat vulkanischen Ursprung und ist wie eine runde Insel mit 25km Durchmesser; rundum dicht besiedelt. Wir sehen 4 Nashörner, bis wir auf eine Autoansammlung stossen die offenbar Löwen gesehen haben. Da wir Platz machen wollen für einen der durchfahren will, fährt Gabi rückwärts – und prompt in ein Game Drive Auto einer Lodge hinein. Das hätte jetzt wirklich nicht sein müssen – jetzt haben wir immer so aufgepasst uns sind ohne Schrammen und Beulen durchgekommen! Nun sind wir hinten ein bisschen eingedrückt – ärgerlich, aber ändern lässt sich das nicht. Nach Austausch unserer Versicherung und Personalien fahren wir weiter zum Restaurant wo wir eine kurze Pause mit Tee und etwas zu essen einlegen bevor wir wieder zurück zum Camping fahren. Den Nachmittag verbringen wir mit Lesen. Heute abend klappt es mit dem Feuer besser – und es bleibt ruhig ohne Regen.

1. Dezember – Pilanesberg Nationalpark
Auch heute machen wir einen Game drive im Park – einfach ohne nochmals eine Beule zu machen! Wir sehen wieder Nashörner und heute sogar ein paar Elefanten. Am Nachmittag bleiben wir im Camping. Kurz vor dem Abendessen kommt unser südafrikanischer Nachbar zu einem Schwatz zu Besuch..und kann fast nicht mehr aufhören mit uns zu schwatzen sodass unsere Chicken Drumsticks auf dem Feuer fast verbrennen! Auch diese Nacht bleibt es zum Glück ruhig und ohne Regen.

2. Dezember – Pilanesberg Nationalpark – Klipspruit River Resort
Wir fahren nach dem Morgenessen los Richtung Rustenberg und dann nach Lichtenburg. Bei der Total Tankstelle bewundert ein Südafrikaner unseren Jonathan – wir fragen ihn gleich ob es hier eine Shopping Mall gibt. Mit dieser Wegbeschreibung ausgerüstet fahren wir hin – leider hat es hier kein Café mit Internet, aber eine freundliche Lady erklärt uns den Weg zu einem Internet Café das MCE heisst – schliesslich müssen wir noch einen Camping für heute Abend finden. Zuerst gehen wir jedoch ins Checkers um einzukaufen und finden dann das Internet Café problemlos. Mit Road Atlas und Kugelschreiber bewaffnet bezahlen wir 5 Rand für 30 Minuten Internet. Bis in den Kalagadi Park, wo wir ab dem 7. Dezember Plätze reserviert haben, müssen wir in 5 Tagen noch über 1000km fahren und versuchen die Strecke in Etappen aufzuteilen. Wir sind nun in einem uns unbekannten Teil von Südafrika. Auf der caravanparks.com Seite finden wir das Klipspruit River Resort, das so ungefähr auf unserem Weg liegt. Die halbe Stunde ist extrem schnell um, wir können nicht verlängern, da das Café schliesst. Unterwegs holen uns diverse Gewitter-Fronten ein, es schüttet wie aus Kübeln und hagelt sogar. Unser «Lieseli» (Navi) kennt dieses Resort nicht – nach einem kurzen Irrweg in Leeudoringstad finden wir jedoch einen Wegweiser der uns zur richtigen Strasse weist. Es regnet immer noch und hat extrem abgekühlt. Nach 20km Fahrt haben wir das sogenannte Resort erreicht – sieht ziemlich still aus und alles ist ein bisschen unter Wasser. Da es jedoch bereits später Nachmittag ist und es weiterhin nach Regen aussieht, beschliessen wir, trotzdem hier zu bleiben und suchen jemandem, bei dem wir einchecken können. Nach einigem Suchen finden wir alle Leute bei der Bar unten am Fluss – es beginnt gleich ein Rugby Spiel (Springbok gegen Wales) und da kommen so zwei Schweizer die hier übernachten wollen! Da das Wetter wirklich miserabel ist, nehmen wir ein selfcatering Chalet – dieses besteht aus fünf Betten und hat Geschirr und eine Mikrowelle jedoch keinen Wasseranschluss. Aber es ist warm und trocken, und wir können den verschiedenen Gewitterfronten ruhig zusehen. Zum Abendessen gibt’s Pizza und Salat bevor wir wieder einmal in einem richtigen Bett herrlich schlafen.

3. Dezember – Klipspruit River Resort – Mokala Nationalpark
Heute Morgen sieht die Welt schon viel freundlicher aus – es scheint die Sonne und sogar dieses Resort sieht nicht mehr ganz so schlimm aus wie gestern Abend. Wir packen zusammen, bekommen das Key Deposit zurück und fahren los Richtung Kimberley. Heute wollen wir in den Mokala Nationalpark – von diesem Park hatten wir bis vor kurzem noch keine Ahnung, dank der sanparks Website sind wir darauf gestossen. In Kimberley finden wir dank unserem Lieseli (mit einem Umweg mitten durch Kimberley hindurch) die North Cape Mall und bei einem Mittagessen beim Mug & Beans haben wir sogar Internet und können nochmals die Anfahrt zu diesem Nationalpark checken. Nach einigen Baustellen biegen wir in die Gravel Road zum Park ab. Beim Parkeingang schaut uns der Ranger entsetzt an – was, keine Reservation und wir wollen campen?! Nach einem kurzen Funkkontakt mit der Reception bestätigt er uns jedoch, dass noch Campsites vorhanden sind. Bei der Reception werden wir mit einem Willkommensdrink überrascht und bezahlen für 2 Nächte. Wir werden der Campsite no. 6 zugewiesen, wir erfahren, dass es nur 6 Campsites hat! Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir die Campsite und sind überwältigt – jede Site hat ein eigenes Dusch / WC-Häuschen mit Kühlschrank, Gefrierfach, Abwaschbecken und zwei Gasplatten! Wow, das ist ja Luxus pur in einem Nationalpark! Von unserer Site sehen wir direkt auf ein kleines Wasserloch – es kommen Kudus, Zebras, Elandantilopen, Impalas, Springböcke und viele Warthogs. Im Park hat es keine wirklich gefährlichen Tiere, ausser vielleicht Nashörner und Büffel. Den restlichen Nachmittag verbringen wir am Schatten und schauen dem Treiben am Wasserloch zu. Ausser uns ist nur eine andere Campsite besetzt. Dies ist einer der schönsten Abenden seit langem: es ist absolut ruhig, während im Westen die Sonne untergeht, geht im Osten der Vollmond auf und trotz dem hellen Mondlicht sieht man den Orion gleich daneben und auch andere Sternbilder.

4. Dezember – Mokala Nationalpark
Am Morgen unternehmen wir einen Game Drive, wir sehen viele Antilopen, Zebras, Büffel, Giraffen und eine Nashornmutter mit Jungem. Den restlichen Tag verbringen wir auf der Campsite. Gegen Abend ziehen immer mehr Wolken auf, aber zum Glück bleibt es trocken. Dieser Nationalpark liegt für die meisten europäischen Touristen nicht am Weg; er ist aber sehr sehenswert, wenn man nicht besonderen Wert auf die Grosskatzen legt. Der Park liegt am Rande der Kalahari, aber ein Fluss fliesst durch den Park, so dass sowohl Wüsten, wie auch Savannentiere hier zuhause sind. Die meisten Tiere wurden bei der Gründung des Parks in 2007 importiert. Wir verstehen nicht so ganz, was mit all den Tieren passiert, ohne die natürlichen Feinde.

5. Dezember – Mokala Nationalpark – Boegoeberg Dam Resort
Auch unser heutiges Ziel haben wir im Internet gefunden. Da es immer noch bedeckt ist und mehr nach Regen als Sonne aussieht fahren wir gleich nach dem Morgenessen los und verzichten auf einen Game drive. In Douglas kaufen wir noch kurz ein und fahren dann über den Oranje River ins Boegoeberg Dam Resort. Die Campingplätze liegen schön am Wasser – zur Zeit sind nur drei Sites besetzt, ab dem 15. Dezember bis anfangs Januar sei jedoch alles ausgebucht – mehrheitlich mit Fischern! Es wird wieder bewölkt und sieht nach Gewitter aus. Wir versorgen alles im Jonathan und fahren von den Bäumen weg. Dann sehen wir zu, wie das Gewitter aufzieht; es gibt Sturmböen und es blitzt rund herum, aber vorerst fällt kein Regen. Doch dann fallen die ersten Tropfen und wir stellen die Stühle ans Trockene und flüchten auf die Vordersitze von Jonathan und schauen bei einem Bier dem Wetter zu. Nach einer knappen Stunde ist das erste vorbei und wir machen schnell Feuer, um möglichst rasch zu essen. Die Steaks sind auf dem Grill und der Wein eingeschenkt, als es erneut zu regnen beginnt, und wir essen das zNacht wiederum auf den Vordersitzen von Jonathan.

6. Dezember – Boegoeberg Dam Resort – Oranjerus Resort (Upington)
Während der Nacht fegt ein stürmischer Wind die Wolken weg und am Morgen ist wiederum das schönste Wetter. Unsere Nachbarn haben über Nacht einen Fisch gefangen und präsentieren uns stolz das 7kg schwere Exemplar. Wie geniessen noch ein wenig die Aussicht am Wasser, da die Fahrt nach Upington nur etwa 2 Stunden dauert. Wir fahren alles dem Oranje entlang; auf beiden Seiten des Flusses sind ein paar hundert Meter bewässert und es wachsen Trauben und Citrusfrüchte; daneben liegt die Kalahariwüste. Unser Camping liegt wiederum direkt am Oranje unter schattigen Bäumen. Wir verbringen den Nachtmittag mit lesen, Tagebuch schreiben und Fotos runterladen.
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06 Dez 2017 15:33 #500516
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Und hier der Link zu den Fotos zu Reisebericht Teil 11
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15 Dez 2017 15:22 #501682
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...und hier der letzte Teil unseres Reiseberichts von zuhause aus. Wir bedanken uns bei allen Lesern für das Interesse und stehen für Fragen gerne zur Verfügung.

Reisebericht Teil 12: 7. – 14. Dezember 2017

7. Dezember – Oranjerus Resort (Upington) – Kgalagadi NP (Twee Rivieren)
Wir fahren zurück nach Upington in die Kalahari Mall und machen unseren letzten Grosseinkauf für die 5 Nächte im Kgalagadi NP. Es hat dort zwar in den Main Camps einen Laden, aber ausser kalten Getränken und tiefgefrorenen Würsten kaum etwas was uns gelüstet. Wir verlassen nun den Oranje und fahren 200km geradeaus durch die Wüste, bis wir auf das (trockene) Flussbett des kombinierten Nossob und Auob Rivers treffen. Die nächsten Tage werden wir die meiste Zeit in diesen beiden Trockenflusstälern nach Tieren suchen. Dieser Transfrontier Park liegt in Südafrika und Botswana und grenzt direkt an Namibia. Da wir den Park über Mata-Mata nach Namibia verlassen wollen, müssen wir in Twee Rivieren die südafrikanische Ausreisekontrolle passieren. Um 5 Uhr machen wir uns noch auf den Weg zu einem kurzen Gamedrive; aber bei der Hitze ist es «very quiet» und wir geniessen die Landschaft ohne Tiere.

8. Dezember – Kgalagadi NP Twee Rivieren - Bitterpan
Wir wollten eine Nacht in Bitterpan verbringen, aber es war nur noch ein Chalet für diese zweite Nacht frei. So fahren wir heute eine relativ lange Route über Nossob nach Bitterpan; alle Gäste für Bitterpan müssen beim Camp in Nossob einchecken um dann auf einer privaten 4x4 Strasse zum Camp zu fahren. Das Flusstal des Nossob ist ruhig und wir sehen nur wenige Tiere. Ein Löwe liegt direkt am Wegweiser und es stehen schon etwa 10 Autos dort; so dass wir uns nach einem kurzen Fotostop auf die Weiterfahrt machen. Die Strasse ist extrem wellblech-ig und es ist nicht gerade ein Vergnügen, hier zu fahren. Ab Nossob wird es noch schlimmer und wir sind froh in Bitterpan anzukommen, wo wir unser Chalet beziehen. Von der Terrasse aus sehen wir auf das Wasserloch, wo aber bei dieser Hitze kein Tier erscheint. Der kühlste Raum ist die Gemeinschaftsküche, wo sich auch die Gäste der andern 3 Chalets aufhalten und wir verbringen die heissen Mittagsstunden mit Schwatzen und Trinken. Nach 5 Uhr kühlt es ab und alle gehen zurück auf die Terrassen ihrer Chalets. Nun beginnt das übliche Abendprogramm mit Sundowner, Feuer, Kochen und Essen….. Ausser ein paar Schakalen und Oryx bleibt es ruhig am Wasserloch.

9. Dezember – Bitterpan - Nossob
Mitten in der Nacht werden wir durch das Brüllen eines Löwen geweckt. Alle Gäste gehen in ihrem Pyjama auf ihre Terrassen (aber ist ja dunkel…) und suchen mit den Ferngläsern nach den Löwen. Wir sehen eine Löwin am Wasserloch liegen, aber der brüllende Löwe lässt sich nicht blicken. Beim Frühstück sehen wir noch 2 braune Hyänen; relativ spät machen wir uns auf den Weg zurück nach Nossob. Sowohl am Morgen, wie auch bei einem kurzen Gamedrive am Nachmittag sehen wir praktisch nichts und fragen uns, wo all die Tiere sind.

10. Dezember – Nossob – Mata-Mata
Und endlich finden wir die Tiere heute auf dem Weg nach Mata-Mata. Es scheint in der Region geregnet zu haben; es gibt einige Pfützen und es beginnt frisches Gras zu spriessen. Wir sehen grossen Herden an Springböcken, aber auch viele Oryx, Gnus, Giraffen und Strausse. Nur die Katzen lassen sich nicht blicken, ausser einem jungen Löwen, welcher alleine unter einem Busch sitzt.

11. Dezember – Mata-Mata
Um 5:30 öffnet das Gate für die Game Drives und es herrscht schon grosser Betrieb, da alle von den schönen Morgenstunden profitieren wollen. Auf den ersten 20km sehen wir ein Porcupine und 2 African Wildcats, aber alle sind viel zu schnell unterwegs, um fotografiert werden zu können. Wie am Vortag finden wir viele Tiere aber keine Geparden und Löwen. Zurück im Camp wollen wir noch den Jonathan auftanken, aber zum zweiten Mal auf dieser Reise hat es bei einer Tankstelle «im Moment» kein Diesel. Zum Glück haben wir noch etwa 50 Liter im Tank und das reicht bis zur nächsten Tankstelle nach Gochas, oder im Notfall sogar bis Mariental.
Am späten Nachmittag starten wir mit den Rückreise-Vorarbeiten. Wir packen eine Kiste mit den übrigen Essenvorräten; wir sprechen unsere Schweizer Nachbarn an ob sie noch was brauchen können und tatsächlich sind sie froh, denn sie wussten nicht, dass man mit Namibischen Dollars in Südafrika nicht einkaufen kann und sind ein bisschen knapp an Vorräten. Wir trinken noch zusammen ein Bier und tauschen ein paar Reisegeschichten aus.

12. Dezember – Mata-Mata - Auas
Die Grenze bei Mata-Mata öffnet erst um 8 Uhr, so dass wir ausschlafen können. Die Grenze nach Namibia passieren wir schnell und ohne grosse Kontrollen. Auf sehr guter Gravelroad fahren wir nach Gochas. Da der Tank bei der Uebernahme halbvoll war, rechnen wir unterwegs aus, wieviel Diesel wir in Gochas tanken müssen, damit wir den Jonathan mit halbvollem Tank in Windhoek zurückgeben können. Beim Spar in Mariental kaufen wir noch ein paar Brot und essen dieses mit dem letzten Pack Schinken aus dem Kühlschrank. Die Fahrt ist lange und relativ langweilig, so dass wir abwechslungsweise einen Musiktitel wünschen, der dann vom iphone über die Anlage des Jonathan’s abgespielt werden. In der Auas Safari Lodge werden wir mit einem Welcome-Drink empfangen und zu unserem Zimmer geführt. Nun leeren wir den Jonathan und tragen in 7 Kisten alles Material in unser Zimmer, wo wir die Dinge aussortieren, viel wegwerfen und vorpacken, so dass das Puff am nächsten Tag bei Savanna nicht allzu gross wird. Nach dem Sundowner-Drink und einem feinen 3-Gang Nachtessen (ausser den Marshmallows im Dessert) trifft man sich noch an der Bar, wo wir zwei Deutschen unsere tollen Leoparden und Geparden-Aufnahmen zeigen.

13/14. Dezember – Heimreise
Es ist angenehm kühl und ruhig und wir schlafen sehr gut im gemütlichen Bett in der Auas Safari Lodge, so dass wir fast das Frühstück um 7:30 verpennen. Wir geniessen die letzte Mahlzeit im Busch mit Blick auf das Wasserloch. Hier hat es viele Vögel und wir versuchen noch den African Hoopoe (Wiedehopf) zu fotografieren, der in einem nahen Baum nistet; er lässt dies aber nicht zu. Um 10 Uhr fahren wir los zurück zu der Autovermietung Savanna, wo grosser Betrieb herrscht, da gerade eine grössere Gruppe ihre Fahrzeuge abgegeben haben. Wir tragen unser Gepäck in 7 Kisten rein und holen die 3 Taschen, die wir hier zurückgelassen haben und packen um; in eine Tasche was in Windhoek bleibt (Hängematte, Sonnensegel, Tassen, Gläser, Seile, Lampen, etc.) und in die beiden anderen was zurück muss, um gewaschen zu werden um dann für die nächste Reise nach Afrika in 2018 bereit zu sein. Wir lassen das Gepäck zurück und gehen noch ins Zentrum Mittagessen. Es herrscht auch hier eine rege Bautätigkeit und es ist auch hier interessant zu sehen, was sich in den 24 Jahren seit unserer ersten Reise verändert hat. Das beliebte Gourmet-Restaurant gibt es ja schon seit 2 Jahren nicht mehr und so steuern wir das Mug & Bean’s an; aber das ist geschlossen. So finden wir einen Platz im Schneider’s draussen in einer Seitenstrasse. Bei einem Rock Shandy beginnen wir unsere nächste Afrikareise zu planen. Zurück bei Savanna ist auch schon der Fahrer bereit, der uns seit Jahren auf den Transfers von und zum Flugplatz fährt, der etwa 40km ausserhalb Windhoek’s liegt. Wir wechseln schnell die Kleider; in Anbetracht der Temperaturen in Zürich sind wohl Shorts und T-Shirt nicht angebracht und checken das Gepäck ein. In einem Kaffee verfolgen wir über Internet, ob der Flug SA076 pünktlich ist, da wir in Johannesburg nur 80 Minuten Umsteigezeit haben. Aber alles läuft bestens; beim Transferdesk in Johannesburg verzichten sie diesmal auf die Erfassung der Fingerprints, etc. so dass es keine Warteschlange hat. Wir bringen den 10+-stündigen Flug nach Zürich in der Holzklasse mit Essen, Filmeschauen und ein wenig Schlafen hinter uns. Wir landen pünktlich um 6 Uhr in Zürich und sind hoch erfreut, dass wir von Gabi’s Schwester abgeholt werden und die Eltern zu dieser frühen Morgenstunde den Weg an den Flughafen auf sich genommen haben um uns bei Kaffee und Gipfeli persönlich zurück in der Schweiz begrüssen zu kommen und um uns die Post der letzten 3 Monate zu übergeben.

Fotos zu Reisebericht Teil12
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