THEMA: Ersttäter on Tour: Freude, weinen & Heiratsantrag
15 Sep 2017 22:08 #489454
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[Tag 6] 28. Juli 2017: Fingerklippe + Fahrt zum Brandberg

Es ist Zeit uns den anderen Teilen Namibias zu widmen und den Etosha Nationalpark hinter uns zu lassen.

Am heutigen Tag steht die Fahrt zur Brandberg White Lady Lodge an. Auf dem Weg über die B1/C39/C35 stand noch die Fingerklippe auf dem Programm. In Outjo angekommen, gab es noch einen Kaffee und ein paar Gebäckstücke von der Outjo Bäckerei. Nächster Halt war Khorixas, wo wir uns noch mit Benzin und Geld eindeckten.

Über die D2743 fuhren wir die Fingerklippe an. Die Straße war in einem äußert guten Zustand, was uns einen etwas positiveren Eindruck über die Pads machte.
An der Fingerklippe angekommen gab es nicht allzuviel entdecken bis auf ein paar ganz nette Bilder von der Fingerklippe ansich und der Landschaft. Uns beiden hat die Landschaft sehr an Teile der USA Westküste erinnert.







Fazit zur Fingerklippe: Ganz nett zum Ansehen, aber jetzt auch kein MUSS.

Unsere Fahrt ging nun über die C35 Richtung Uis. Die Straße war in einem teilweise passablen, teilweise miserablen Zustand, was uns die Stimmung im Auto immer wieder etwas vermieste.

Gefühlt nach der Hälfte der Strecke legten wir am rechten Straßenrand eine Pause ein, da sich hier ein kleiner See befand und auch andere Touristen dort ihre Rast einlegten. Nach ein paar ruhigen Minuten begaben wir uns wieder auf die holprige Straße. Ab der Abzweigung zur D2319 wurde die Qualität der Straße noch schlechter. Meine Nerven waren leider schon so überstrapaziert, dass ich kurz an den Straßenrand gefahren bin um mal etwas Dampf abzulassen. Wenn ich mal wütend werde, belastet das auch die Elena, die dann eher emotional reagiert.

Nachdem ich mich wieder beruhigt habe, ging es weiter. Die letzten 19 Kilometer (die Zufahrt zur Lodge ansich) war dann eine Sandpiste die noch miserabler zu befahren war. Wir waren dann einfach nur froh, dass wir an der Lodge angekommen sind.
Unsere Stimmung besserte sich kurzfristig, als wir den schön angelegten Garten des Hauptgebäudes begutachtet haben – echt traumhaft.



Leider war die aufkommende Freude nur von kurzer Dauer. Obwohl auf der Website verschiedene Aktivitäten angeboten wurden, wurden die Sichtungsfahrten zu den weißen Elefanten nicht verfügbar, da die Elefanten aktuell nicht in der Umgebung waren – ok dafür konnte die Lodge nichts dafür.

Somit ging es für uns in unser Bush Chalet. Was uns dann dort erwartete war für uns echt eine Katastrophe. Wir wussten von den vorhandenen Bewertungen, dass diese Lodge hier sicher die einfachste Unterkunft der ganzen Reise sein würde, aber was wir dann vorgefunden haben, war für uns leider inakzeptabel:

1) keine richtigen Fenster eingezogen, sondern nur Gitter und einen Art Vorhang davor
2) extrem viele Spinnen im Zimmer
3) kein richtiges Licht im Zimmer (nur 2 kleine Lichtquellen die den Raum/das Bad nicht richtig ausgeleuchtet haben)
4) keine Steckdosen im Zimmer
5) keine Tür zum Badezimmer
6) Matratzen unbequem, eines extrem hart, das andere komplett durchgelegen

Kann ja gut sein, dass einige der oben erwähnten Punkte manch einer Person nicht stört oder vll sogar dieses Bush-Gefühl haben möchte. Aber die Krönung war dann, als ich die Toilette in der Nacht das erste Mal benutzt habe, durfte ich feststellen, dass die Spülung nicht funktioniert, da kein Wasser drinnen war und auch keines irgendwie reingepumpt werden konnte.

Viele der angesprochenen Punkte wurden ja beim Betreten schon sichtbar. Leider konnte man uns an der Rezeption kein anderes Zimmer zur Verfügung stellen. Nach dem Abendessen, was sehr gut war, haben wir deshalb auch entschlossen, den Aufenthalt auf eine Nacht zu reduzieren und gleich nach Swakopmund zu fahren.

Abseits der Problematik mit dem Zimmer, haben wir aber den Sonnenuntergang am eigenen Sunset Point sehr genossen. Trotzdem war es für mich nicht der richtige Zeitpunkt für den Antrag.








Die Nacht war für uns beide dann leider mehr als unangenehm. Während Elena gar nichts geschlafen hat, konnte ich wenigstens ein paar Mal kurz einnicken. Beiden waren wir froh, als der nächste Tag angebrochen ist…

Fazit zum Tag: Die Nacht war für uns wirklich sehr unangenehm und trotz toller Eindrücke vom Brandberg und von der Fingerklippe, wird dieser Tag wohl eher mit negativen Gefühlen behaftet bleiben.
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17 Sep 2017 19:06 #489688
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[Tag 7] 29. Juli 2017: Fingerklippe + Fahrt zum Brandberg

Die Nacht war leider sehr kurz. Elena hat so gut wie gar nichts geschlafen und ich, jemand der in der Regel nach 10 Sekunden im Bett einschläft, hatte auch eine eher unrunde Nacht.

Bei Sonnenaufgang ging es für uns Richtung Hauptgebäude, um das WC endlich zu benutzen, da das Wasser für die WC-Spülung immer noch nicht funktionierte.

Nach einem kurzen Frühstück ging es für uns Richtung Swakopmund via Henties Bay über die C35/C34.Die Rückfahrt über die Farmpad war genauso unangenehm wie die Hinfahrt und wir waren froh, als wir die C35 erreichten.

Es ging nun recht zügig gen Südwesten. Dadurch, dass das W-LAN in der Lodge nicht funktionierte und wir noch immer keine SIM Karte von MTC hatten, war unser Plan, dass wir nach Henties Bay fahren, dort ein Cafe suchen, um von dort ein Hotelzimmer zu buchen.
Gefühlt ca. 50 Kilometer vor Hentiesbay wurde der Wind während der Fahrt immer stärker, der sich nach wenigen weiteren Kilometer zu einem starken Sandsturm entwickelte, wodurch unsere Sicht auf vll 1-2 Meter schrumpfte. Dadurch, dass die wenigen entgegenkommenden Autos auch nur in letzter Sekunde sichtbar wurden, kämpften wir uns diese 50 Kilometer in (fast) Schritttempo Richtung Meer.

In Henties Bay angekommen, wo der Sandsturm nicht schwächer ist, standen wir vor dem in unseren Reisedokumenten aufgeschriebenen Cafe/Restaurant „Misty Bay Cafe“. Schnell stürmten wir aus dem Auto um in das Cafe zu gehen, um aber dann zu bemerken, dass das Cafe (aufgrund des Sandsturmes) geschlossen hatte. Als wir ins Auto zurückwollten, kam aber zufälligerweise der Besitzer des Cafes an und lies uns trotzdem ins Cafe, um dort das WC zu benützen, einen Kaffee zu trinken und das W-LAN für die Hotelbuchung zu benützen.

Wir waren dem Besitzer und seinem Team extrem dankbar, da wir mit so viel Freundlichkeit und Gastlichkeit in dem Moment gar nicht gerechnet haben. Nachdem wir unseren Kaffee ausgetrunken haben und zur Freude der Mitarbeiter scheinbar ein sehr hohes Trinkgeld für deren Hilfe und Gastlichkeit dagelassen haben, ging es im Sandsturm nun Richtung Swakopmund.

Im Hotel angekommen (Swakopmund Plaza, relatives neues Hotel was ein tolles Preis-Leistungsverhältnis hatte) machten wir uns erstmal frisch, kamen etwas zur Ruhe um dann unseren ersten Sightseeing Spaziergang in Swakopmund zu starten.



Für uns ging es gleich Richtung Jetty, da wir auch eine Reservierung für den nächsten Abend tätigen wollten. Nach einem Spaziergang am Strand und einem kleinen Einkauf im Supermarkt, ging es dann auch zurück ins Hotel um zu überlegen, welches Restaurant wir am Abend ansteuern möchten.



Dadurch, dass im Bräuhaus keine Plätze mehr gab, gingen wir ins Kücki’s Pub. Auch das Restaurant war randvoll, wir konnten mit Glück noch einen kleinen Tisch ergattern. Das Essen selbst war jetzt nicht umwerfend, aber sättigend und hat für uns gepasst.



Nach dem Essen begaben wir uns auch schnell zurück ins Hotel, da wir durch die letzte Nacht doch einiges an Schlaf aufholen wollten.

2 Punkte gab es dann vor dem Schlafengehen noch zu planen. Einerseits die Aktivität für den neugewonnenen Tag in Swakopmund (wir entschieden uns für die Fahrt zur Spitzkoppe) andererseits die möglichen Aktivitäten für die weitere Zeit in Swakopmund. Wir entschieden uns für die Living Desert Tour (www.livingdesertnamibia.com), schrieben eine E-Mail und bekamen auf unsere Anfrage auch am späten Abend noch eine positive Rückmeldung. Somit waren die groben Punkte für die nächsten 2 Tage auch fertiggestellt.

Fazit zum Tag: Wir waren ehrlich gesagt einfach nur froh, dass wir die Lodge am Brandberg verlassen haben, um direkt nach Swakopmund zu fahren. Der Sandsturm war zwar mehr als nervig (laut dem Besitzer vom Misty Bay Cafe war ein solch starker Sandsturm auch nicht normal), doch waren wir froh, dass wir einen Tag mehr in Swakopmund und deren Umgebung hatten.
Letzte Änderung: 17 Sep 2017 19:09 von FLH.
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18 Sep 2017 20:10 #489790
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[Tag 8] 30. Juli 2017: Spitzkoppe + Swakopmund

Der Tag begann mit einem extrem guten Gefühl. Nach vielen Lodges und Camps wachten wir das erste Mal in Namibia in einem westlichen Hotelzimmer auf, hatten ein schönes Badezimmer und auch das Frühstück konnte uns sehr überzeugen.

Nicht das wir mit den Unterkünften (ausgenommen Brandberg) unzufrieden waren, aber ein stark westlich geprägtes Hotelzimmer zwischendurch hat uns schon sehr gut getan.

Nach einem kurzen Frühstück stand nun die Fahrt zur Spitzkoppe am Programm. Wir fuhren über die B2 Richtung Norden und waren über das hohe Verkehrsaufkommen richtig überrascht – das waren ja schon fast westliche Verhältnisse.

Nach gut einer Stunde fuhren wir ab auf die D1918/D3716, um dann nach einigen holprigen Kilometer an der Spitzkoppe anzukommen. An der Rezeption des Spitzkoppe Restcamp holten wir uns das Permit und auf ging es zum Arche.

Schon bei der Anfahrt zur Spitzkoppe war der Wind extrem stark, der sich auf freiem Gelände schon fast zu orkanartigen Böen entwickelte. Dies hielt uns aber nicht davon ab, einige tolle Bilder und Eindrücke von der Spitzkoppe und seinen Sehenswürdigkeiten zu machen. Meine Frisur ähnelte dank des Windes aber an eine Igelfrisur die ich vor 15 Jahre zu tragen gepflegt habe.











Nachdem wir einige Zeit entlang der Spitzkoppe gefahren sind nahmen dann die Rückfahrt in Angriff.

Am frühen Nachmittag sind wir in Swakopmund wieder angekommen und nun hieß es für uns Hotelwechsel. Somit fuhren wir mit den Auto und Gepäck zum Strand Hotel um dort für 2 weitere Tage einzuchecken.





Auch wenn das Hotel bzw. das Zimmer bei kleinen Details schwächelte (wenn man es mit einem Top Hotel messen möchte), so war das Hotel trotzdem eine 1A Unterkunft in der wir uns in den 2 Tagen sehr wohlgefühlt haben.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten nutzten wir die noch vorhandene Zeit vor dem Dinner für einen weiteren Rundgang in der Stadt. Weiters wollten wir noch eine weitere Aktivität am nächsten Tag absolvieren, weshalb wir mit einem halbguten Gewissen die Township Tour in Mondesa gebucht haben.







Das Abendessen in der Jetty empfanden wir als sehr guit. Sehr nette Location, unser Essen war sehr gut und auch das Personal konnte überzeugen. Das Beste war der Wein den ich mir sogar nach dem Urlaub bestellt habe.





Als wir mit dem Dinner fertig waren, ging es auch schon wieder zurück zum Hotel um ein paar gute Stunden zu schlafen, um dann früh morgens zur Living Desert Tour aufzubrechen… naja… dachten wir zumindest noch zu diesem Zeitpunkt.

Fazit zum Tag: Ein toller Tag, genau richtig nach 2 eher suboptimalen Tagen auf unserer Reise. Der Ausflug zur Spitzkoppe hat uns gut gefallen, das bezogene Hotel hat uns überzeugt und das Abendessen empfanden wir als sehr gut – so kann mit gut einschlafen.
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20 Sep 2017 20:16 #489985
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[Tag 8] 31. Juli 2017: Swakopmund

Wieder ein Tag mit dem man vom Gefühl her mit den richtigen Fuß aufgestanden ist. Gut ausgeschlafen ging es zum Frühstücksbuffet, welches überzeugen konnte – wobei man es bei dem Preis der Übernachtung auch erwarten darf.



Nach dem Frühstück ging es mit den vielen anderen Touristen zum Eingang des Hotels um zur Tour abgeholt zu werden. Nach und nach trudelten die Reiseführer ein um die Gäste abzuholen. Irgendwie kam aber unser Tourguide nicht. Nach einigen weiteren Minuten warten zuckte ich kurz zusammen und packte mein Smartphone aus. Das was mich in dieser Sekunde zusammenzucken hat lassen, hat sich dann auch leider bewahrheitet. Ich **** habe es wirklich geschafft, in der Buchungsanfrage 31. AUGUST zu schreiben, anstatt JULI. Obwohl Elena meine abgesendete E-Mails kontrollierte ist uns beiden nicht aufgefallen, dass ich August anstatt Juli geschrieben habe.

Somit viel die Vormittagsaktivität ins Wasser. Nach kurzem grollen nutzen wir aber den Vormittag um endlich die MTC Karte für die zweite Hälfte der Reise zu besorgen. Weiters besorgen wir unsere obligatorischen Postkarten für Familie und Freunde und gingen dann gemütlich was essen.

Nun waren wir doch sehr froh, dass wir die Township Tour für den Nachmittag gebucht hatten. Am Nachmittag wurden wir dann von unserem Guide abgeholt und fuhren zusammen mit 4 anderen Touristen Richtung Mondesa wo wir u.a. einen Markt, eine Kindertagesstätte und ein Restaurant besucht haben. Ob die ganze Tour jetzt wirklich einen realistischen Einblick in das reale Leben von 25.000 Einwohner von Swakopmund gezeigt hat, ob eine solche Tour sogar für manche moralisch verwerflich ist, lasse ich mal offenstehen. Wir selbst sind mit einem sehr gemischten Gefühl aus dem Township wieder gefahren.













Der Nachmittag war somit vorbei und wir entschieden uns für das Abendessen für eines der vorhandenen Restaurants vom Strand Hotel, das Farmhouse Deli Restaurant. Essen war gut, nur wurde auf die Getränke beim Service vergessen und wir mussten sehr lange auch aufs Essen warten. Da wir aber sowieso keine großen Vorhaben mehr hatten, störte uns das nicht sonderlich.

Nach dem Abendessen war es für uns dann auch Zeit fürs Bett, da wir am nächsten Tag doch recht früh losfahren wollten, damit wir ohne großen Stress in der Namib Desert Lodge ankommen und womöglich sogar noch die Game Drive Tour mitnehmen können.
Für mich wurde es aber jetzt wieder ernst. Nachdem der ersten Version für den Heiratsantrag kläglich gescheitert ist, stand die nächste Möglichkeit für den Antrag nun kurz bevor – das Namib Dune Star Camp bei der Namib Desert Lodge. Auch wenn man alles versuchen muss, damit die Elena beim Antrag nicht irgendwie peinlich berührt ist, so empfand ich die Vorstellung sie auf der Veranda unter dem schönen Sternenhimmel zu fragen, doch ganz reizvoll.

Also ab in die Nacht, in 24 Stunden bin ich vielleicht schon verlobt.

Fazit zum Tag: Ein Tag der besser hätte starten können, da wir uns ehrlich gesagt schon sehr auf die Living Desert Tour gefreut haben. Der Tag klang aber noch versöhnlich aus und wir waren nun schon sehr gespannt auf die nächsten Tage, besonders auf die Big Daddy Dune, die wir unbedingt besteigen möchten.
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23 Sep 2017 18:24 #490228
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[Tag 9] 01. August 2017: Swakopmund - Solitaire - Namib Desert

Der Tag begann früh mit einem köstlichen Frühstück, so ein Frühstücksbuffet sollte man ja doch ausnützen. Koffer wurden am Vortag schon wieder gepackt, wobei mich die Elena halb zum Verzweifeln brachte. Sie hat die Angewohnheit, die Koffer während der Reise immer wieder mal umzuräumen, um die schmutzige und saubere Wäsche zu trennen (macht ja Sinn) und wieder etwas Ordnung in den Koffern zu bringen. Leider hat es diesmal aber den Hacken, dass ein Verlobungsring in meinen Koffer war, den Sie bei meinem Glück mit Sicherheit in die Finger bekommen hätte. Somit musste ich mich mit aller Gewalt gegen wehren, dass Sie meinen Koffer angreift – schwerer als man glaubt ;)

Auf ging es Richtung Walvis Bay, wo wir nochmal volltankten und den Reifendruck wieder an die Pads angepasst haben. Als die Teerstraße auf der C14 in die Pad übergegangen ist, bekam ich eine Vorstellung von perfekt präparierten Gravelroads. Die Qualität der Straße hielt aber nicht für lange und wurde sukzessiver schlechter. Ganz schlecht wurde als es dann Richtung Kuiseb Pass in luftige Höhen ging. Nicht nur ein Auto musste auf diesen Kilometern einen platten Reifen verzeichnen und am Straßenrand das Reserverad aufziehen.

Wir kamen aber ohne große Probleme über die Pässe und näherten uns dem „Tropic of Capricorn“ Schild. Bevor unsere Freunde nicht vor kurzem selbst in Namibia waren, wussten wir nicht was es mit diesem Schild auf sich hatte. Ein obligatorisches Bild für unsere Freunde musste aber sein – gerade noch rechtzeitig bevor einer der vielen Reisebusse am Schild angekommen ist und die Meute an Touristen zum Schild stürmt – so sieht scheinbar Begeisterung für ein mit Stickern zugeklebtes Schild aus.



Kurz nach Mittag erreichten wir Solitaire. Nach einem kurzen Snack im Auto, gönnten wir uns den allzu oft gepriesenen Apfelkuchen.
Ob das jetzt der beste Apfelkuchen der Welt ist… als Österreicher hat man doch schon viele Süßspeisen mit Äpfel gegessen… er war zumindest in den Top3, also schon sehr lecker :laugh:









Nachdem wir Solitaire verlassen haben, ging es auf der C19 direkt zur Namib Desert Lodge. Gleich nach Solitaire war ein Grader unterwegs, der uns wieder eine traumhafte Gravelroad bastelte.

In der Lodge angekommen wurden wir mit einem feuchten Tuch direkt am Parkplatz begrüßt, eine sehr nette Geste. Nach dem Check-In wurden wir durch die Anlage geführt, die sich wunderbar präsentierte. Das Zimmer war schon etwas abgewohnt, aber das Hotel zeigte hier sehr gut auf, dass man ein abgewohntes Zimmer trotzdem in einem sauberen und tollen Zustand behalten kann – also wir haben uns sehr wohl hier gefühlt.



Dadurch, dass wir leider etwas zu spät für den Gamedrive angekommen sind, machten wir es uns am Pool gemütlich. Während Elena am Pool ein Buch gelesen hat, nutzte ich die Zeit um bei der Rezeption bzgl. eines freien Zimmer im Dune Star Camp zu fragen.
Das hat schon mal geklappt, jetzt muss nur noch die Elena kurz zustimmen, was aber aus meiner Sicht kein Problem sein sollte – falsch gedacht. Auf die Frage ob es eh passt, wenn wir die Nacht im Dune Star Camp verbringen, kam nur ein: „Ne hab eigentlich keine Lust“ – AUTSCH!

Ok im Nachhinein betrachtet, hätte ich Sie einfach gar nicht fragen sollen, sondern hätte es einfach ohne Ihr Einverständnis machen sollen… naja… wieder eine Chance vergeben. Aber die nächste passende Gelegenheit sollte aber eh schon am nächsten Tag im Sossusvlei auf mich warten.

Somit ging es mit etwas hängenden Kopf zum Abendessen. Die leichte Unmut verschwand aber schnell, als wir das Buffet gesehen haben. Im Vergleich zu den Buffets in den NWR Camps, war das wirklich eine grandiose Auswahl, besonders bei den Vorspeisen. Auch der Wein passte sehr gut und wir verbrachten somit ein nettes Abendessen, trotz dem vielen Gewusel durch die vielen Gäste vor Ort.
Wie an jedem Abend ging es wieder früh ins Bett, da wir vor Morgengrauen schon Richtung Sossusvlei aufbrechen wollten. Gute Nacht!

Fazit zum Tag: Dadurch, dass dieser Tag ohne große Highlights auskommen musste, bleibt dann doch im nachhinein der gute Apfelkuchen hängen und die Tatsache, dass die Möglichkeiten für einen passenden Heiratsantrag immer geringer werden.
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24 Sep 2017 15:40 #490297
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[Tag 10] 02. August 2017: Sossusvlei - Namib Desert

Der Tag mit dem zweiten großen Highlight auf unserer Reise ist angebrochen. Bevor es zum Frühstück ging, packte ich noch den Verlobungsring in die Hosentasche… wer weiß ob es nicht auf den Dünen einen schönen ruhigen Moment gibt der passend ist.

Im Restaurant war schon reger Verkehr, da wohl alle sehr früh die ca. 1 Stunde Fahrt zum Sossusvlei beginnen wollten. Ich hatte den Drang, dass wir noch vor den Reisebussen loskommen, weshalb wir uns nur ein paar Kleinigkeiten gönnten und dann zum Auto starteten.

Nach ca. 10 Minuten Autofahrt durch die frühe Morgendämmerung fiel uns auf, dass wir unser Geld vergessen hatten. Solche Vergesslichkeit meinerseits bringen mich auf die Palme – also umkehren zur Loge während uns die Reisebusse schon entgegenkamen. Nachdem wir nun alles beisammenhatten, ging es zum Sossusvlei.

Die Fahr verlief relativ reibungslos aber man bekam bei dieser Fahrt schon ein gutes Gefühl, warum man Fahrten in der Dunkelheit vermeiden sollte. In der Nähe der Straße waren immer wieder Tiere die gerne mal den Anschein gemacht haben, dass Sie das Licht unserer Scheinwerfer suchten.

Als wir auf die C27 abgebogen sind, erwartete uns die bisdato schlechteste C-Straße der Reise. Durchgehendes starkes Wellblech wo man mit dem Gefühl „Augen zu und durch“ drüberfuhr.

Am Parkeingang angekommen, ging es auf der Teerstraße Richtung Sossusvlei/Deadvlei. Die Straße hatte eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 60km/h und obwohl wir mit ca. 75km/h gefahren sind, wurden wir von 99% aller Autos überholt. Dass die Touristen einen solchen Stress in diesem Land haben und das es, egal wie schnell man fährt, immer noch Jemanden gibt der einem überholt… etwas worüber sich die Leute Gedanken machen sollten… und schlussendlich diskutieren wir hier im Forum wieder über die leider schrecklichen Unfälle…

Die Fahrt verlief vorbei an der Dune 45, wo in den frühen Morgenstunden schon unzählige „Ameisen“ die Sanddüne hochgingen. Hauptsächlich waren es größere Vans und Reisebusse, die scheinbar durch den strickten Zeitplan gleich die erste große Chance nützen, um eine Sanddüne zu besteigen, um dann recht zügig den Park auch wieder zu verlassen.

Für uns ging es zum 4x2 Parkplatz, wo wir uns ein Ticket für den Shuttleservice kauften. Nun begann die wilde Fahrt zum Deadvlei Parking - unglaublich lustige Abenteuerfahrt mit immer wieder kurzen Stopps um die vielen steckengebliebenen Allradfahrzeugen aus dem Sand zu helfen. Viele der meist jüngeren Autofahrer scheinen Ihre Fahrkünste im Allradbereich doch etwas zu überschätzen :-D





Auf dem Weg konnten wir, aus meiner Sicht, einige der besten Bilder unserer Reise machen.









Neben schönen Bildern von den Sanddünen und der Umgebung war der wichtigste Programmpunkt die Besteigung der Big Daddy Düne. Nach einem kurzen Fußmarsch ging es für ca. 45 Minuten auf die Dünenspitze. Wir hätten ehrlich gesagt mit mehr Zeit und mit einer größeren Anstrengung gerechnet – mir sollte das aber mehr als Recht sein.







Oben angekommen erhaschten wir einen wunderschönen Blick über die Landschaft. Leider waren sehr viele Leute auf der Düne, weshalb der Antrag hier oben mehr als unpassend gewesen wäre.





Die Landschaft und der Antrag wurden aber dann schnell zweitrangig, denn das Wichtigste der Besteigung war ja nicht der Weg hinauf, sondern der Weg hinunter – was für ein Spaß… hierfür hat sich die günstige China-Go-Pro schon ausgezahlt – ein Video das wir uns hoffentlich doch öfters noch ansehen werden.





Unten wieder angekommen, machten wir vom Deadvlei noch die obligatorischen Bilder mit den Bäumen im Lehmboden und wanderten gemütlich zurück zum Parkplatz.



Nun mussten wir uns entscheiden ob wir noch ins Sossusvlei fahren oder doch die Heimreise antreten, damit wir wenigstens an diesem Nachmittag am Gamedrive teilnehmen können. Wir entschieden uns für letztes und nahmen wieder den Shuttle zurück zu unserem Auto.

Am Parkplatz bzw. am Weg zum WC begrüßte uns und andere Touristen noch ein Oryx – wenn man aus dem WC kommt und nicht damit rechnen… einen solchen Blick setzt man dann scheinbar als Tourist auf:



Auf dem Weg zurück kamen wir auch wieder an der Düne 45 vorbei auf der zu diesem Zeitpunkt (kurz nach Mittag) gar nichts mehr los war. Das wäre doch die Gelegenheit… kurz noch auf die leere Düne rauf und endlich eine perfekte Location für den Antrag gefunden.

Jetzt wurde es aber dann schon leider verhext – auf meine Frage hin ob wir nicht noch auf die Düne raufwollen, da gar nix los ist, bekam ich mit der fast selben Wortwahl wie am gestrigen Abend eine Absage… vermutet die Frau was und will gar nicht, dass ich Sie frage… jetzt wird mir das ganze schon etwas mysteriös… :laugh:

Nachdem wir den Park verlassen haben, ging es wieder mit klapperten Gestell über die Wellblechstraße. Die Freude über das Straßenkreuzungsschild kann ich immer noch gut nachvollziehen.



Gemächlich ging es nun zurück zur Lodge. An der Lodge angekommen, buchten wir gleich die Sundowner Fahrt und machten uns kurz frisch.

Endlich die erste Sundowner Fahrt in diesem Urlaub. Mit insgesamt 3 Autos begann nun die wilde Fahrt in die Namib Desert. Wie angekündigt vom Ranger gab es wenige Tiere, dafür aber tolle Landschaften zu sehen… und natürlich ein paar gute Gin-Tonics ;)









Nach einem anstrengenden Tag freuten wir uns wieder auf das gute Buffet beim Abendessen und auf den guten Wein den wir noch vom Vortag hatten. Sogar frisch gemachte Schnitzel gab es am Buffet und die eher geringere Erwartung meinerseits konnte übertroffen werden.

Was bleibt nun nach dem Abendessen noch zu tun, abgesehen davon, dass Elena wieder meinen Koffer umräumen wollte? Genau… schlafen gehen…

Fazit zum Tag: Was für ein grandioser Tag... ok... das Hin- und Herfahren wegen der vergessenen Geldbörse war unnötig und das der Heiratsantrag nicht klappt zerrte auch an meine Nerven... aber was für tolle Stunden bei den Dünen und dann bei der Sundowner Fahrt - sicher einer der besten Tage unserer Reise gewesen.
Letzte Änderung: 24 Sep 2017 15:40 von FLH.
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