THEMA: Ersttäter on Tour: Freude, weinen & Heiratsantrag
21 Aug 2017 23:31 #486126
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Hallo Leute,

wie die meisten Nutzer und Besucher des Forums habe ich für meine erste Namibia Rundreise stark von euren vielen Tipps und Informationen profitiert. Wie man am ehesten seinen Dank ausdrücken kann ist, dass man, trotz seines noch geringen Namibia Wissens, seine Erfahrungen im Forum mit anderen Ersttätern teilt, zum anderen, dass ich euch an meiner Ersttäter Rundreise (im Nachhinein) teilhaben lasse.

Ich glaub man sollte nicht allzuviel von meiner Schreib- und Fotokunst erwarten, aber vll war meine Rundreise im Vergleich zu manch anderen Reisenden etwas anders ;)

Weiters möchte ich mich gleich jetzt entschuldigen, dass ich nicht jeden Tag einen neuen Teilbericht schreiben werde, da nächste Woche die Hochzeit von guten Freunden ansteht und wir hier noch einiges planen und organisieren müssen. Ich versuche aber regelmäßig den Reisebericht zu füllen, weil sonst vergesse ich eh alle Details...

los gehts...


Über uns: Ich (Daniel, 29 Jahre) und meine (zum Start unserer Rundreise) Freundin (Elena, 27 Jahre) sind die letzten Jahren recht aktiv unterwegs gewesen (2x USA West+ ostküste, viele Teile Asiens und viele Teile Europas) und waren am überlegen, was wir nach unserem letzten Myanmar/Thailand/Singapur Urlaub (Oktober/November 2016) als nächste Destination wählen.



Die Planung, Teil 1: Urlaub
Die Planung für den nächsten Urlaub lief holprig, da wir leider lange noch mit uns gerungen haben, ob wir wieder an die USA Westküste fliegen sollten oder doch Namibia entdecken wollen. Für Namibia sprach, dass wir schon an der USA Westküste waren und auch ihre Eltern vor 2 Jahren in Namibia waren und seither davon schwärmen. Für die USA Westküste sprach aber, dass wir einfach noch vieles dort entdecken wollen und es bisdato unser schönster Urlaub war.

Wohin es geht, hatten wir schlussendlich so vereinbart, dass wir es davon abhängig machen, ob noch 2 weitere Personen uns auf die Reise begleiten oder nicht - wenn ja, dann Namibia, wenn nicht, dann wieder in die USA.

Unabhängig von der Entscheidung begann ich für beide Urlaubsoptionen mit der Planung. Beim planen von einem Urlaub bin ich leider sehr exakt und gehe stark in die Details, was mir aber unheimlich viel Spaß macht. Dank euch hier im Forum konnte ich auch meine Namibia Planungen schon recht weit voranbringen. Eines war auch schon gleich am Anfang fix: Sollte es Namibia werden, dann wird es eine Selbstfahrer-Rundreise und das ohne Camping, sondern mit vorgebuchten Lodges.

Es war schon der 10. März als wir dann leider die Absage von den 2 Personen bekommen haben, weshalb für uns somit fix war, dass wir wieder in die USA fliegen. Die USA Reiseroute war auch fertig geplant, die Meilenkonten von uns waren bereit für einen Business Class Flug geplündert zu werden und das wir wieder Dennys, In-N-Out Burger und unsere geliebten Motels und Nationalparks zu Gesicht bekommen.

Irgendwas hat uns aber die nächsten 1-2 Tagen davon abgehalten, dass wir die Planung in die Tat umsetzen. Womöglich, dass es vielleicht einen besseren Zeitpunkt für diesen Urlaub geben würde? Der Grund könnte sich vielleicht nach unserer Rundreise ergeben, wer weis… wir wussten nur, dass wir dieses Jahr doch nach Namibia wollen.

Also alle Pläne von der USA wieder verworfen und sich auf die halbfertige Planung für Namibia gestürzt. Das große Problem war natürlich schon der Zeitpunkt (März). Wir wussten wir sind schon sehr spät dran, da weder Unterkunft noch Mietwagen und Flug gebucht waren.

2 großen Brocken haben wir uns deshalb sofort gewidmet: Unterkunft + Flug

Die Route konnte zwar nicht mehr wie Anfangs geplant durchgeführt werden (zB gab es keine freien Zimmer mehr in Twyfelfontein), aber wir haben für die wichtigsten Hotspots wie Etosha und Sossusvlei doch noch gute Unterkünfte bekommen.

Ein großer Stolperstein hat sich dann doch aufgetan – der Flug: Zum Zeitpunkt unserer Planungen waren die Flüge extrem teuer, Qatar hat Preise (Eco) von bis zu €1500 veranschlagt und auch Air Namibia war keine preislich passende Alternative. Fast aus Zufall sind wir dann über die neue Verbindung von Eurowings gestolpert und konnten den günstigen Preis fast gar nicht fassen (€560 im Basistarif).



Einziges Problem: Eurowings fliegt nur an 2 Tagen die Woche nach/von Windhoek, was wieder die Routenplanung stark beeinflusste. Zum einen mussten wir den ersten Tag in Windhoek streichen (was wir aufgrund des Threads gar nicht gefallen hat), zum anderen hat sich der Aufenthalt in Namibia um 3 Tage verlängert, wodurch wir hier noch planen mussten wie wir diese 3 Tage sinnvoll einsetzen.

Nach vielen hin und her stand aber schlussendlich unsere Reiseroute und alle Hotels/Lodges + Flug (SMART Tarif + More Comfort) waren gebucht:



Der letzte große Brocken war somit nur mehr der Mietwagen. Ich habe auch diesbzgl. viel im Forum informiert und wollte ungern auf ein 2. Ersatzrad verzichten. Leider hatte es damals Christian sehr gut erkennt, ich war spät dran und die einheimischen Vermieter, die ein 2. Reserverad zur Verfügung stellen konnten, hatte keine freien Autos mehr. Deshalb „mussten“ wir uns für eine der großen internationalen Anbieter entscheiden: Europcar (Preis bei Tui Cars war zwar höher als bei anderen, dank Cashback von knapp €100 bekam ich dadurch den besten Preis für das gewünschte Auto + Versicherungen)



Meine restlichen Planungen für die Reise konnten somit weiter voranschreiten und nach einiger Zeit waren eigentlich alle Planungen abgeschlossen. Einzig blieben die Aktivitäten in Swakopmund noch offen, was sich im nachhinein als blöden Fehler herausstellte...

Die restlichen Planungen vor der Abreise gibt es im zweiten Teil
Letzte Änderung: 21 Aug 2017 23:40 von FLH.
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25 Aug 2017 12:27 #486649
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Die Planung, Teil 2: Verlobungsring kaufen

Es war für mich schon seit längeren klar, dass ich diesen Urlaub für einen Antrag nutzen wollte, nach über 6 glücklichen Jahren sprach aus meiner Sicht auch nichts dagegen. Also habe ich mich parallel zur finalen Planung der Reise mit dem Thema Ring beschäftigt. Ring A und ein möglicher Plan-B waren ausgesucht und warteten nur mehr drauf bestellt bzw. abgeholt zu werden. Leider kam es dann familiär zu einigen Turbulenzen die kurz vor dem Urlaub auch angehalten haben.

Aus diesem Grund war ich mir nicht sicher ob der Urlaub der richtige Zeitpunkt wäre und habe das Thema Ringkauf auch lange rausgezögert. Es war dann der 22. Juli, also ein Tag vor Abflug wo ich mich dann doch fix entschieden habe, dass ich den Ring besorge. Beim Juwelier habe ich mich dann auch noch erkundigt ob die richtige Größe auch vorhanden ist und somit stand dem Kauf eigentlich nichts entgegen… bis zu dem Zeitpunkt (es war kurz nach Mittag) als ich in die Stadt fahren wollte. Auf die Aussage hin, dass ich kurz in die Stadt noch fahre um noch was vom H&M für den Urlaub zu besorgen, bekam ich nur die Antwort: „Ok, ich fahr mit, mir ist eh langweilig“ – mir sind die Haare zu Berge gestiegen, da sich die nette Dame nicht davon abhielten lies, trotz mehrfacher Erwähnung, dass Sie nicht mitkommen braucht bzw. ich eh sofort wieder da bin. Somit war ich gezwungen mit Ihr in die Stadt zum H&M zu fahren, ohne dass ich eigentlich noch was von dem Geschäft brauchte. Komplett genervt davon, dass Sie wie eine Klette an mir klebte, wurde auch Sie genervt, da ich ihr nicht mitteilen wollte wieso ich alleine in die Stadt wollte und sie nicht dabeihaben will.

Irgendwann hat sie genervt das Handtuch geworfen und wollte nach Hause gebracht werden. Ich sie also nach Hause gebracht und wieder in die Stadt gefahren – jetzt war es schon 2 Stunden vor Ladenschluss. Also auf zum Juwelier um den Ring abzuholen – der nächste Schock: Trotz telefonischer Bestätigung, dass der Ring in der gewünschten Größe vorhanden ist, war der Ring nicht vorrätig. Komplett entnervt musste ich auf Ring B ausweichen und begab mich auf zu anderen Geschäft – auch hier kein Erfolg, die Ringgröße war nicht lagernd, sondern nur in einer anderen Filiale. Es waren nur mehr 45 Minuten bis Ladenschluss und ich musste noch zurück zu meinem Auto und 20 Minuten zum nächsten Einkaufszentrum fahren. Meinen Stress hatten die netten Damen scheinbar erkannt, denn diese hatten netterweise in der anderen Filiale angerufen um dort den Ring schon vorzubereiten.

Kurz vor Ladenschluss schaffte ich es in das Geschäft, kaufte den Ring und fuhr mehr als entnervt, aber trotzdem glücklich, dass ich doch noch den Ring besorgen konnte, nach Hause. Zu Hause hat sich die Stimmung meiner besseren Hälfte auch wieder verbessert, auch wenn Sie immer noch nicht verstand wieso ich unbedingt alleine in der Stadt was einkaufen wollte. Um das ganze etwas zu vertuschen, habe ich beim Juwelier auch noch zusätzlich einen Anhänger für Ihre Kette gekauft, mit der Begründung, dass ich Ihr das zum Start eines schönen Urlaubes noch schenken wollte – Sie hat die Lüge hoffentlich geschluckt.



[Tag 1] 23. Juli 2017: Anreisetag

Es ist der Tag gekommen, die Reise beginnt schlussendlich. Am Vorabend hatte ich noch meinen selbst erstellten Reiseplaner (ein Dokument, in dem alle wichtigen Dinge der Reise nochmals zusammengefasst wurden, was den Reiseführer in einigen Punkten ersetzte) fertiggestellt und den Ring zwischen Boxershorts und Socken versteckt – da jeder seinen eigenen Koffer hatte, habe ich das als ausreichendes Versteck erachtet.

Kurz vor 11 ging es zu unserer ersten Station: Hauptbahnhof Linz, um mit dem Zug von Linz nach Wien zu fahren. Daraufhin ging der Flug nach Köln um dann mit ca. 6h Layover nach Windhoek weiterzufliegen.

Dank fehlender Sitzplatzreservierung und eines doch unerwarteten hohen Andrangs beim Zug, mussten wir uns einer der wenigen noch freien Sitzplätze erkämpfen.






Am Flughafen angekommen, war es dann auch die perfekte Zeit um die AMEX Gold auszunutzen und die Flughafen Lounge aufzusuchen – kostenfreie Getränke und kostenlose Snacks wollten wir uns nicht entgehen lassen. Auch wenn die Flughafen Lounges in Wien zurecht kritisiert werden war die Auswahl und die Qualität sehr gut.








Gut gestärkt begaben wir uns zum Gate und nach kurzem Delay ging der erste Flug Richtung Köln los.



Da wir die Eurowings/Germanwings Kurz bzw. Mittelstrecke kennen, wussten wir, was uns kurz nach dem Start erwarten würde – der allzu beliebte Snack Pack. Seit kurzem scheinbar in einer blauen Pappverpackung und nicht im „Turnbeutel“. Den Snack haben wir dann eher als Zeitvertreib gegessen und nicht des Hungers wegen.



In Köln angekommen entschieden wir uns die 6 Stunden zu nutzen und eines unserer Lieblingshobbys nachzugehen – Minigolf. Wie schon letztes Jahr fuhren wir zu den „GLOWING ROOMS“, ein Minigolf mit Schwarzlicht und 3D Brille – sehr fancy und lustig, zumindest für den der gewonnen (mich) hat. :laugh:

Obwohl unsere Koffer natürlich durchgecheckt wurden, hatten wir noch unser ganzes Handgepäck, welches wir nicht in die Stadt mitschleppen wollten. Es bot sich deshalb an, die vorhandene Gepäcksaufbewahrung zu nutzen. Wir dachten dabei an Schließfächer, wie sie zB an Bahnhöfen üblich waren – aber falsch gedacht. Es war ein Schalter wo man sein Gepäck einem Mitarbeiter übergeben konnte. Dieser Mitarbeiter war so unfreundlich und demotiviert, dass wir froh waren als wir den Flughafen Richtung Stadt verlassen konnten.

Nach dem Minigolf (es war ca. 20 Uhr) holten wir uns noch einen kleinen Snack, bevor wir zum Flughafen zurückgefahren sind. Am Flughafen angekommen (ca. 22 Uhr) begaben wir uns zum Gate, da das Boarding für 50min vor Start angekündigt wurde. Dem war schlussendlich nicht so, der Flug verzögerte sich aus nicht ersichtlichen Gründen (Crew war da, Flugzeug war da) für ca. eine Stunde. Obwohl dieser kurze Delay manche Passagiere schon zum unruhig werden ließ, konnten wir uns richtig glücklich schätzen. Kurz vor Mitternacht hätte noch eine Eurowings Maschine Richtung Istanbul starten müssen. Dieser Flug wurde aber dann auf 4:00 Uhr früh verschoben, da ein Pilot kurzfristig krank wurde und der Airline es nicht möglich war früher einen anderen Piloten zu organisieren – so startet man ja auch gerne in den Urlaub. Die entstandenen Kostenentschädigungen sollten aber im Nachhinein zumindest manchen Passagier glücklich werden lassen.

Unser Flug startete wie gesagt mit ca. eine Stunde Verspätung… es war also schon nach Mitternacht und der erste Tag unseres Urlaubes auch schon vorbei... auf in die Nacht…
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28 Aug 2017 20:20 #487083
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Schon mal vielen Dank für die Kommentare und den vielen Likes.


[Tag 2] 24. Juli 2017: Ankunft + Fahrt zum Waterberg
Nachtflug + 0 Zeitverschiebung = grandios, zumindest für jene wie mich die ganz akzeptabel im Flugzeug schlafen können. Das war auch bitter notwendig, da der Tag einerseits schon lange dauert und anderseits mich nach dem 10 1/2h Flug ein Straßennetz mit Schotterstraßen und Linksverkehr erwarten würde.

Bevor ich mich aber mit Chillout-Musik und Schlafmaske schlafen „legte“ gab es noch Abendessen.



Über Eco Essen muss man nicht viel erwähnen, außer dass man bei Eurowings es nicht mal auf einem Tablet serviert bekommt, sondern das einem die heiße Schale direkt in die Hand gedrückt wird. Geschmacklich war das Beef ganz gut und das Joghurt in zu erwartender Bauer Qualität.

Für mich ging es nun ins Träumeland, für meine bessere Hälfte leider nicht, da sie im Flugzeug leider gar nicht schlafen kann – da helfen auch keine 180° Liegesitze in der Austrian Business Class im letzten Urlaub.

Trotz Turbulenzen konnte ich einige Stunden schlafen, Elena hingegen hatte sich mit den teils heftigen Turbolenzen alleine beschäftigt, da sie mich unbedingt schlafen lassen wollte um ja fit für die erste Autofahrt in Namibia zu sein.

Kurz vor der Landung gab es dann nochmal ein "Frühstück", genau den selben Snackpack den es auf der Kurz- und Mittelstrecke gibt. Also ein mehr als unwürdiges Frühstück wo sich im vielfliegertreff.de erst vor kurzem die Leute wieder die Finger wund geschrieben haben - aber naja... Lowcost Carrier.

Nach gut 10h sind wir endlich in Windhoek gelandet.




Leider kamen wir dank der Verspätung nach den anderen internationalen Flügen von KLM und Qatar Airways an, weshalb sich die Menschenschlange bis aufs Rollfeld zurückgestaut hat. Die Immigration hat deshalb weit über eine Stunde gedauert. Als wir zum Förderband gingen um unser Gepäck abzuholen, waren wir mehr als erstaunt, da noch kein Gepäck da war, dies dauerte gefühlt nochmals ca. 30 Minuten bis die erste Gepäckstücke über das Förderband gefahren sind.

Da wir an dem Tag noch 320km vor uns hatten, waren wir auch schon etwas ungeduldig, da seid Ankunft in Windhoek über 2 Stunden vergangen sind und wir ungern schon am ersten Abend im Dunkeln am Waterberg ankommen wollten.

Nachdem wir unser Gepäck endlich hatten, ging es zu unseren Autovermieter direkt am Flughafen – endlich mal ein Vorteil gegenüber den kleinen lokalen Anbietern. Bis auf ein kleines „Problem“ mit der Kreditkarte (ich hab unbewusst meine AMEX für die Kaution hergegeben und die Dame war damit stark überfordert bis wir die Karte auf eine VISA umgetauscht hatten) ging das formelle unproblematisch und wir gingen zu den Autos.

Da die Reiseführer und auch das Forum hier voll ist mit Vorschlägen und Infos zur Fahrzeugübernahme, nahmen wir uns ausführlich Zeit um das Auto (RAV4 SUV, inkl. Automatik) zusammen mit einem Mitarbeiter zu prüfen – bis auf viele Kratzer war das Auto und das Reserverad + das Werkzeug in einem sehr guten Zustand. Somit trennte uns nur mehr das verpflichtende Sicherheitsvideo von der ersten Fahrt auf Namibias Straßen.




Wir waren somit endlich bereit Namibia zu erkunden. Anstatt der angedachten Abfahrt um ca. 10/10:30 war es schon ca. 13:30, wodurch wir auch die Fahrt zum Maerua Superspar strichen und die ersten Einkäufe am Weg in Okahandja geplant haben, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren.

Zur Überraschung verlief die Umstellung auf Linksverkehr relativ gut, obwohl es in den Städten mit mehr Verkehr dann doch um einiges anstrengender war (da man sich einfach viel mehr konzentrieren muss) als der gewohnte Rechtsverkehr der Heimat.

Nachdem wir Windhoek auf der B1 Richtung Okahandja verlassen haben machte ich Bekanntschaft mit den Rasern auf Namibias Straßen. Schon nach wenigen Fahrminuten wusste ich, wieso so oft hier im Forum dieses Thema und die vielen Autounfälle besprochen werden – weil hier wirklich extrem viele Verrückte auf den Straßen unterwegs sind. Gut, dass auch auf der B1 so gut wie kein Verkehr war.



Sicher in Okahandja angekommen, erkundeten wir den ersten Supermarkt in Namibia, für wohl viele Reisende immer eine spannende Sache zu sehen, welche Produkte in den Regalen von ausländischen Supermärkten stehen. Nach einem ausgiebigen Einkauf ging es weiter Richtung Norden bis wir die B1 Richtung Osten auf die C22 verließen.

Nach gut 40km war es dann so weit, meine erste Pad (D2512) wartete auf mich.



Nach den ersten 100 Metern hörte man im Auto nur von 2 unterschiedlichen Stimmen: „Was zur Hölle!“ Das war ein gescheppert im Auto – ich hätte es mir nicht so schlimm vorgestellt (und am Ende der Reise wars dann doch einer der besten Pads die wir gefahren sind). „Laut Reiseführer sollten wir über diese Wellblechstraße mit mind. 50km/h fahren, damit es nicht mehr so schüttelt.“ Meine bessere Hälfte war nicht wirklich davon überzeugt, war aber nach einigen weiteren holprigen Metern damit einverstanden, dass wir es ausprobieren sollten – und ja es funktioniert wirklich. Endlich „fliegen“ wir über die Bodenwellen und es wird etwas ruhiger und „gemütlicher“ im Auto. Wirklich Spaß hat die Autofahrt bis Camp leider nicht wirklich gemacht.

Endlich am Camp angekommen, wurden wir am Tor mit einem unglaublich „lustigen“ Humor des Pförtners willkommen geheißen: „Leider ist alles voll und trotz Buchung haben wir leider keinen Platz mehr für euch“ – wir wussten nicht so recht ob das gerade ein Scherz oder sein voller Ernst sein sollte – Gott sei Dank ersteres. Mit einem erfreuten „Welcome to Namibia“ hat er uns verabschiedet und wir haben endlich unsere erste Unterkunft (Waterberg NWR Camp) erreicht. Abseits des nicht funktionierenden W-LAN waren die Unterkunft und das Buffet am Abend zweckmäßig aber ausreichend.





Was uns noch etwas gestört hat waren die fehlenden Tiere entlang den Straßen. Ausgenommen von ein paar vereinzelten Warzenschweinen entlang der B1/C22 hatten wir bisdato noch keine wildlebenden Tiere gesehen, weshalb wir umso erfreuter waren, als im Camp Baboons, Dikdiks und viele Warzenschweine herumliefen - ja die Ersttäter die gerade den ersten Tag in Namibia sind freuen sich noch über Warzenschweine :-D





Nach dem Abendessen hieß es dann auch schon schlafen gehen, da wir frühzeitig den Mountain-View Trail erklimmen wollten, bevor wir uns dann auf den Weg in den Etosha machen.

Fazit zum ersten Tag: Etwas nervenaufreibende Ankunft, schnell eingewöhnender Linksverkehr, noch wenige Tiersichtungen aber große Erwartungen an den nächsten Tag... mal schauen ob diese erfüllt werden
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06 Sep 2017 20:46 #488450
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[Tag 3] 25. Juli 2017: Waterberg + Tag 1 im Etosha Nationapark

Der zweite Tag ist in Namibia für uns angebrochen. Für uns hieß es früh aufstehen, da wir viele Fahrkilometer heute noch vor uns hatten und wir trotzdem noch etwas vom Waterberg sehen wollten.

Deshalb sind wir recht früh den Mountain View Trail hinaufgestiegen und wurden dann mit einem tollen Blick belohnt.



Es zeigte gut die unendliche Weite und diese Leere in Namibia, sehr beeindruckend… und es war noch schön grün.. was man ja nicht überall in Namibia vorfindet ;)

Nachdem wir wieder im Camp angekommen sind, ging es kurz zum Frühstück, zum Tanken (inkl. Reifendruckkontrolle) und dann ging es wieder zurück auf die D2512 und wurden auch gleich nett von einer Kuh auf der Straße begrüßt… aber das sollte wie bei allen Reisenden nicht das letzte Tier auf der Straße sein.



Ein Stopp war zwischen Waterberg und Etosha Anderson Gate fix eingeplant und das war die in vielen Reiseberichten und Reiseführer erwähnte Otjo Bakery.



Touristennepp oder doch gute Bäckerei? Ich würde sagen eher zweites, in den darauffolgenden Tagen waren wir insgesamt 3x in der Outjo Bakery und waren mit der Qualität echt zufrieden UND wir hatten das erste Mal W-LAN seit wir in Namibia gelandet sind.

Nach einem guten Kaffee und einem Kuchen ging es nun endlich Richtung Etosha Nationapark.



Am Anderson Gate angekommen, haben wir uns kurz in Okaukuejo frisch gemacht und fuhren dann bis zum Sonnenuntergang einige Wasserlöcher an, jene die Richtung Halali Camp gelegen sind.

Einige Tiere konnten wir schnell von unserer To-See-Liste streichen und es stelle sich auch schnell die Ernüchterung über Zebras und Springböcke ein… Anfangs noch nett wenn sie über die Straße wandern, am Ende aber weniger aufregend. Umso "aufregender" waren die Straßenverhältnisse, zumindest bei einigen Zufahrten zu den Wasserlöchern... wir hatten an dem Abend sogar bei meinen Schwiegereltern nachgefragt ob die Pads Etosha besser/schlimmer sind als im restlichen Namibia - die Antwort war Gott sei Dank: SCHLECHTER.









Kurz bevor die Sonne unterging erreichten wir das Camp Halali. Check-In lief reibungslos bis auf die Tatsache, dass schon wieder kein W-LAN verfügbar ist. Auf die Frage wieso es kein W-LAN gibt, bekamen wir die beste Antwort ever: „Weil der Drucker kaputt ist“ – dadurch konnten Sie die Vouchers nicht ausdrucken – WILLKOMMEN IN EINER NWR Unterkunft – sry vll verstehen es manche Menschen aber wir konnten über die Begründung nur den Kopf schütteln. Anstatt die Codes aufzuschreiben oder irgendwie anders uns zur Verfügung stellen, mussten alle auf das W-LAN verzichten, da der Drucker nicht mehr wollte…

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten (juhu, endlich mal wieder eine Türe fürs Bad) begaben wir uns zum Abendessen – das Buffet war jetzt nicht wirklich umwerfend, machte aber satt. Nach dem Essen ging es dann noch zum beleuchteten Wasserloch. Bis auf ein Nashorn war die Ausbeute am Wasserloch eher gering.



Fazit zum ersten Tag im Etosha: Zum Teil auch sehr holprige Zufahrtstraßen zu den Wasserlöchern, einige Tiere schon gesehen aber noch keine Raubkatzen.


Aktueller Plan bzgl. des Antrages: Elena zählt nicht zu den Frauen die überschwängliche Romantik lieben. Somit waren auch große Vorbereitungen für den Antrag nicht geplant, sondern es musste eigentlich nur ein passender ruhiger und schöner Ort/Moment sein. Hierfür waren nach meiner Planung 3 Orte passend:
  • Sonnenuntergang beim Brandberg
  • Dune Star Camp in der Namib Desert (Lodge)
  • Sanddüne im Sossusvlei

Gedacht war, je früher desto besser... so ein Urlaub lässt sich doch wohl noch schöner als Verlobte und Verlobter genießen als nur Freundin und Freund... mal schauen wie es weiterging ;)
Letzte Änderung: 07 Sep 2017 12:37 von FLH.
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10 Sep 2017 20:46 #488972
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[Tag 4] 26. Juli 2017: Tag 2 im Etosha Nationapark

Der zweite Tag im Etosha ist für uns angebrochen. Nach einem zweckmäßigen Frühstück im Camp ging es sehr zeitig für uns Richtung Namutoni Camp um an dem Tag hauptsächlich die östlichen Wasserlöcher zu begutachten. Ziel war es zu Mittag in Namutoni zu sein und auf den Weg einige Wasserlöcher mitzunehmen.



Aufgrund unseren (halb unfreiwilligen) Zeitplanes hatten wir an den Wasserlöchern selbst nicht allzuviel Zeit eingeplant, zumindest nicht dann, wenn am Wasserloch gar keine Aktivität herrschte.

Auf unserem Weg nach Namutoni kamen wir an viele Zebra- und Springbockherden vorbei. Schon fast typisch querten die Zebraherden die Straßen, wodurch wir einige Minuten immer zur Rast kamen. Als Highlight empfanden wir auch noch den Kampf einiger Oryxe bei den Wasserlöchern bei Okevi.









In Namutoni angekommen, gönnten wir uns Brot + eine Art Hartwurst (aus dem Shop in Namutoni), die aber zu unserem Erstaunen sehr gut geschmeckt hatte.

Nachdem wir uns gestärkt haben, machten wir uns wieder auf den Weg zurück zur Halali, mit dem Hauptziel Etosha Lookout.



Die Fahrt an sich hatte 2 „Highlights“, zum einen der Etosha Lookout… man hat das Gefühl am Ende der Welt angekommen zu sein… es war echt beeindruckend… der weite Blick ins Nichts.



Nach dem Etosha Lookout mussten wir uns entscheiden ob wir auf der Hauptstraße Richtung Westen fahren um über den „normalen“ weg zurück zum Halali Camp zu fahren, oder eine Nebenstraße Richtung Wasserloch „Naumses“. Wir haben uns leider für die zweite Variante entschieden. Die Straße war in einem extrem desolaten Zustand und wir waren uns nach wenigen 100 Meter nicht sicher ob wir nicht doch umdrehen sollten. Leider haben wir uns dagegen entschieden, weshalb wir uns die ganzen 13 Kilometer mit 10km/h über die Straßen quälten.

Kurzer Lichtblick kam, als ein Auto uns entgegenkam, weshalb wir dachten, dass die Straße vielleicht besser wird – leider nicht. Als wir am Ende der Straße ankamen, begrüßte uns ein Streckenpfleiler mit der Aufschrift „Road closed“. Einerseits war uns jetzt bewusst, warum die Straße in einem so schlechten Zustand war, andererseits waren wir verwundert, wieso wir diese Markierung bei der Einfahrt in die Straße nicht gesehen haben und uns sogar noch ein Auto entgegengekommen ist, denen der Streckenpfeiler eigentlich hätte auffallen müssen.

Kurz vor Sonnenuntergang sind wir wieder im Halali Camp angekommen. Ein neuer Drucker wurde auch geliefert, wodurch es für uns auch wieder einen Internetzugang gab. Der Tag klang recht gemütlich am Wasserloch aus, wo wir wieder von einigen Nashörnern begrüßt wurden. Leider waren wir nicht in der Lage ein akzeptables Bild von den Nashörnern zu machen.



Vielleicht eine kleine Anmerkung dazu: Als wir zu unserer ersten großen Reise an die Westküste der USA aufgebrochen sind, haben wir unsere Rollen im Urlaub ziemlich klar verteilt: Ich kümmere mich um die ganze Planung und Durchführung des Urlaubes und Elena ist für die Bilder zuständig, die ich dann nach dem Urlaub zu einem Fotobuch bastle. Dafür habe ich ihr sogar ein Buch „Der große Fotokurs“ geschenkt, damit sie den Umgang mit den DSLRs lernt. Leider hat sie nach den vielen Jahren immer noch keinen Blick in das Buch geworfen, weshalb wir bei schlechter Belichtung und bei bestimmten Szenarien sicher nicht die besten Bilder aus unserem Equipment bekommen :P

Aber für unsere wichtigen Fotobücher reicht es immer ;-) (Wenn jemand weiß, woher man einen Ständer oder andere Art der Aufbewahrung für Fotobücher bekommt, dann bitte mir mitteilen, aktuell müssen immer noch Buchständer herhalten)



Fazit zu Tag 2 in Etosha: Raubkatzen blieben weiterhin aus, die gesperrte Straße hat unsere Nerven strapaziert dafür hatten wir trotzdem einen tollen Tag an den Wasserlöchern und haben das natürliche Treiben der Tiere sehr genossen.
Letzte Änderung: 10 Sep 2017 20:49 von FLH.
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12 Sep 2017 18:32 #489132
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[Tag 5] 27. Juli 2017: Tag 3 im Etosha Nationapark

Der letzte Tag im Etosha wurde dafür genutzt, dass man am Weg zum Anderson Gate noch einige Wasserlöcher anfährt, um zu einer passenden Zeit bei der nächsten Lodge (Toshari Lodge) anzukommen.



Am Weg kamen uns immer wieder Autos uns geführte Touren entgegen die allesamt über die fehlenden Tiere an den Wasserlöchern raunzten. Uns ging es ähnlich, wobei wir kurz vor Okaukuejo noch viele Tiere zu Gesicht bekommen haben. Auch ein Nashorn kam uns am helllichten Tage noch vor die Linse.



Dadurch, dass wir noch viel Zeit hatten, sind wir auch noch zum Wasserloch in Okaukuejo gegangen und wurden von unglaublich vielen Tieren am Wasserloch überrascht. Es war ein dauerhaftes Kommen und Gehen und hunderte von Zebras konnte man schon aus der Ferne Richtung Wasserloch wandern sehen – das Ganze war echt noch ein großes Highlight im Etosha.





Es war noch etwas Zeit und wir mussten uns nun entscheiden ob wir in Okaukuejo den Parkaufenthalt noch um 24 Stunden verlängern oder ob wir nach Outjo auf ein gutes Essen fahren. Durch die vielen positiven Eindrücke in den letzten 1-2 Stunden haben wir uns entschlossen, dass wir die Outjo Bäckerei aufsuchen, Essen und dann in die Toshari Lodge zurückfahren.
Während sich Elena ein Gericht mit Huhn gegönnt hat, hab ich mich bewusst für eine Pizza entschieden, da ich es immer wieder faszinierend finde, wie eine Pizza in den unterschiedlichen Ländern der Erde zubereitet wird. Diese Pizza war ganz ok, der Teigboden ähnelte aber eher einem großen Cracker als einem klassischen Pizza Teig.

Nachdem wir im OK-Foods in Outjo noch einige Kleinigkeiten eingekauft haben (Red Bull stand bei mir während des Autofahrens leider an der Tagesordnung) ging es Richtung Etosha Nationpark zurück, genau genommen zur Toshari Lodge.





Das Hotel, besonders die Anlage mit den Pools war sehr schön, weshalb wir uns auch noch für einige Minuten an den Pool gelegt haben. Nachdem es dann einen kleinen Disput zwischen uns beiden und zwei niederländischen Familien gab, war es Zeit für das Abendessen.

Da wir wissen, dass das Buffet relativ teuer in der Toshari Lodge ist, nutzen wir die Möglichkeit in Outjo und haben im OK Foods auch Essen für den Abend gekauft. War jetzt nicht spektakulär, aber das gesparte Geld konnten wir dann an der Bar noch investieren.
Relativ früh (wie eigentlich dem ganzen Urlaub) ging es dann für uns Richtung Bett. Ich nutze an diesen Abend noch die Zeit um mir ein paar Worte für den kommenden Tag zurecht zu legen, da, sofern sich eine gute Gelegenheit beim Brandberg ergibt, der berüchtigte Kniefall passieren sollte ;-)

Fazit zu Tag 3 und zum Etosha: Auf die Sichtung von Raubkatzen mussten wir verzichten, das Fazit zum Etosha bleibt aber trotzdem: WAU – die tolle freilebende Tierwelt + die Etosha Pfanne waren echt einmalige Eindrücke die wir hoffentlich lange in uns tragen werden :-)
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