THEMA: Der Bayern Schorsch - im grünen Norden Namibias
01 Jun 2017 13:16 #476776
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Tag 17 , der 29. April - unser letzter Tag im Camp Kipwe

Wir kennen das ja schon – 5.30 Uhr läutet der Wecker, 10 Minuten gibt man dazu, 5.40 Uhr aufstehen, Katzenwäsche, 6.00 Uhr Frühstück, 6.30 Uhr Departure.
Heute geht´s also los auf große Elefanten-Expedition. Wir sind gespannt!
Als allererstes eröffnet sich schon nach kurzer Fahrt dieser unglaubliche Blick, das macht eindeutig Lust auf mehr:



Außer uns sind noch zwei junge Mädels aus Holland und ein deutsches Paar, macht incl. Fahrer 7 Personen, das ist grad recht. Unser Fahrer Tafey (nicht Toffee) ist ein ganz netter Kerl, er erklärt viel und er muss viel fahren, denn so leicht sind die Elefanten nicht zu finden. Aber wir finden sie – weit oben am Berg, die gleiche Herde wie gestern schon, aber wir sehen nur einen Teil der Herde. Und wir geben diesen Elefanten einen neuen Namen: Mountain-Elephants, wir hatten nämlich nicht gewusst, dass Elefanten so hoch einen Berg raufmarschieren, das ist für uns völlig neu:









Eigentlich gefallen mir die Bilder nicht, die Szenerie wirkt so unwirklich, gar nicht so, wie wir das kennen. Aber freuen tun wir uns, schon wieder Elefanten, das ist super.

Nachdem jeder genug an Bildern in der Kiste hat, treten wir langsam den Rückzug an. An einer schönen Stelle gibt´s noch Kaffee, Muffins und Kuchen, das ist, wenn man es so nennen mag, eine ganz andere Liga wie noch vor zwei Tagen in der Grootberg-Lodge. ;)









Auf Höhe des Airstrips von Twyfelfontein, an einem großen Staudamm, sehen wir zum Abschluss unseres Ausflugs noch einen Elefantenbullen. Wir haben noch nie zuvor erlebt, dass ein Elefant so nah an das Game-Drive Auto kommt. Der Bulle war mit uns auf Augenhöhe, hat ins Auto geschaut und ist dann links hinterm Auto vorbeimarschiert. Alle, auch unser Fahrer Tafey, haben den Atem angehalten. Das war eine einzigartige Begegnung:









Spätestens ab jetzt hat man im Auto keinen Mucks mehr gehört: :ohmy: :huh:









Was für ein Erlebnis. Unglaublich!

Am Nachmittag gehen wir an unseren Felsenpool. Es ist sehr heiß, die Fliegen schwirren überall herum, sie sind regelrecht lästig, denn die Biester lassen uns einfach keine Ruhe. Auf der Liege ist es trotz Beschattung viel zu heiß, der einzige Ort, wo´s angenehm ist, ist im Wasser.

Irgendwann wird uns das zu dumm, wir brechen ab, ziehen unsere Klamotten an und begeben uns auf Eli-Pirsch mit unserem Duster. An der Bar nehmen wir noch zwei Savanna von uns mit, die wir dort im Fridge „hinterlegt“ haben. Wir fahren rüber zur Twyfelfontein-Lodge, die Abkürzungen über die Feldwege sind uns mittlerweile bestens vertraut.

Wir schauen am Airstrip vorbei, wir fahren zum Daam, wir halten unsere Augen auf, aber sehen leider keine Elefanten. Am Daam machen wir unseren eigenen kleinen sundowner, wir wollen nicht schon wieder da oben auf den Aussichtspunkt der Lodge.
:) :) :) Und wir sind, obwohl wir keinerlei Tiersichtungen hatten, mit uns und mit der Welt zufrieden. So schön ist es hier, so friedlich, und wir sind ganz allein. Wir haben hier in diesen drei Tagen so viel Schönes erleben dürfen, und dafür sind wir richtig dankbar. Es war eine klasse Zeit im Camp Kipwe. :) :) :)

Zuhause sehen wir, dass für das Dinner bereits eingedeckt ist (es gibt heute abend Lamm),





und unser „persönlicher“ Guide, Peter, zeigt uns sein Auge. Nach wie vor rot, uns gefällt das gar nicht. Schorschine verabreicht ihm nochmal eine Ladung Berberiltropfen, anscheinend haben die Tropfen keine Wirkung. Peter erzählt uns, dass er am nächsten Tag zum Doktor geht. Und er erzählt uns, dass der Doktor sehr teuer ist. Er hat nämlich keine Krankenversicherung. Ob das stimmt, wissen wir natürlich nicht, aber wir sponsern den Doktor und geben Peter 100 Nam. Dollar. Wenigstens ein kleiner Zuschuss. Ein dankbares „God bless you“ von Peter – das hören wir gern und ist Dank genug.

Den Sonnenuntergang, diesmal von unserer Terrasse aus gesehen, auch nicht schlecht:





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02 Jun 2017 13:42 #476867
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Tag 18 - der 30.April - vom Camp Kipwe nach Okonjima

Schnell ist gepackt, Peter hilft uns mit den Koffern, und nach einem gemütlichen Frühstück sind wir um 8.00 Uhr „on the road“. Heute liegen 360 Kilometer vor uns, das ist eine lange Strecke, aber es ist gut zu fahren. Um ca. 12.00 Uhr sind wir in Outjo, und man ist, wenn man schon öfter in Namibia war, ja immer auch ein bisschen in Sachen „Nostalgie“ unterwegs. Also ist es eine klare Sache, dass wir die Outjo- Bakkery besuchen wollen, dort haben wir bei unserer ersten Namibiareise ein paar Pfauenaugen, also astreine, deutsche Backwaren, gekauft. Und wir hatten damals unseren Spaß daran. :)

Beim Ortseingang haben wir aber zunächst mal dumm geschaut. Die Bakkery ist nicht mehr die Bakkery von damals. Ein großer Anbau ziert die einst so kleine und charmante Bäckerei, das ist schade, aber ist wohl der Lauf der Zeit. Die Bakkery präsentiert sich uns so:



Also sind wir zur Nachbarschaft, dem Farmhouse-Restaurant gegangen. Man beachte auf dem Bild das Schild unten links, „Biergarten ….“. Auf den Biergarten haben wir verzichtet, denn erstens war da nichts los und zweitens haben wir wahrscheinlich schönere Biergärten zu Hause. Die Terrasse zur Straße hin, da suchen wir uns einen Platz, und können von dort das Treiben auf der Straße bestens beobachten:



Ganz entgegen unserer Gewohnheit – wir haben nämlich in diesem Urlaub das Mittagessen fast immer ausfallen lassen – bestellen wir einen griechischen Salat und eine Pizza, dazu ein Glas Wein und können von unserem Platz über die Scharen an Touristen beobachten, die aus den Reisebussen raus und schnurstracks in die Bakkery reinmarschieren. Da brummt der Bär, und wir finden das nicht so lustig … :woohoo: :(

Nochmal rund 2 Stunden Fahrt, und im Auto witzeln wir über die hochgepriesene und hochgelobte Okonjima-Lodge. Ich kann mich gut dran erinnern, dass Gerd 1942 in irgendeinem Thread mal geschrieben hat, wenn man noch nicht Afrika-süchtig ist, nach dem Besuch auf Okonjima ist man es auf alle Fälle. Na ja, wir bremsen mal die Euphorie, erst mal schauen, ob das alles so toll ist.

Der Auftakt war schon mal grottenschlecht. Wirklich – grottenschlecht. :evil:
Wir stehen da am Tor von Okonjima, das man von aller Weite sieht:



Direkt an der Straße ist die Schranke, dort steht ein Wachmann, und von dort geht es dann nochmal über 20 km auf Gravelpad vor zur Lodge. Der Wachmann am Gate kontrolliert unsere Namen und stellt fest, wir stehen nicht auf der Liste. :woohoo: Dann telefoniert er mit der Rezeption, und buchstabiert unseren Namen sage und schreibe fünf Mal, jedes Mal mit dem gleichen Resultat: dieser Name ist uns nicht bekannt, es gibt auf unseren Namen keine Reservierung. Also zieh ich meinen Voucher raus, zeig dem Mann den Schein und er telefoniert nochmal. Die ganze Aktion dauert 15 Minuten, dann übergibt der Wachmann mir den Hörer. Das Erste, was die Dame in Leitung sagt ist:
Hello Sir, how are you?
Ja hallo - geht´s noch??? Jetzt telefoniert die Dame eine viertel Stunde mit Ihrem Wachmann am gate, und dann fragt sie allen Ernstes, wie´s uns geht. Natürlich geht´s uns nicht gut, denn wenn die Lodge entweder überbucht ist oder unsere Buchung nicht aufzufinden ist, dann kann´s uns doch gar nicht gut gehen, oder?

Aber der langen Rede kurzer Sinn: nach ein paar Worten hin und her wurden wir gebeten, vor an die Rezeption zu fahren, wir sollen aber nicht in das gebuchte Plains Camp Standard, sondern in das Bush Camp kommen, dort wird alles geregelt. Die Nummer 9, das soll unsere Unterkunft sein.

Man muss dazusagen, dass uns der Unterschied zwischen Plains Camp Standard und Bush Camp nicht geläufig war und für uns war klar – wieder mal eine große Falle, in die wir reingetappt sind. Von wegen upgrade, wie man schon öfter gehört hat, nein ganz im Gegenteil, wahrscheinlich bekommen wir irgendeine Hütte im Busch – das kann ja heiter werden. :unsure:

Mit diesem Gefühl fahren wir also vor zur Rezeption des Bush-Camps und ahnen Schlimmstes. Auf dem Weg laufen uns Wasserböcke und viele Antilopen über den Weg, wir nehmen uns aber keine Zeit, denn wer weiß, was es mit dieser Okonjima-Buchung noch so alles für Schwierigkeiten gibt.

Die schwarze Dame an der Rezeption erklärt uns nun den Sachverhalt: das von uns gebuchte Plains Standard ist fully booked, also bekommen wir ein upgrade in das wesentlich luxuriösere und auch preislich deutlich teuerere Bush Camp. Und sie erklärt uns außerdem, dass es hier im Bush Camp insgesamt 9 Suiten gibt, und zwar 8 „normale“ Suiten und eine honeymooner Suite, das ist die Nummer 9, und die bekommen wir.

Wir trauen der Geschichte eigentlich immer noch nicht so recht, als sie uns dann aber durch unsere 125 qm große honeymooner-Suite führt, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Der pure Wahnsinn ist das, so was haben wir noch nicht gesehen.

Hier ein paar Eindrücke von unserem bescheidenen Heim:

















Auf der homepage von Okonjima haben wir ein paar Tage später mal nachgeschaut. Die Unterkunft kostet (je nach dem) zwischen 600 und 800 Euro am Tag, und wir bekommen ein kostenloses upgrade. Welch ein Glück! :)

Das Bett besteht aus zwei Betten, jeweils 2,50 breit und 2,30 Meter lang, also Überlänge. Viel zu groß, wir entscheiden uns für das rechte Bett. Die Innendusche mind. 12 qm groß, mit einem Baum innen drin, der in der Nacht gemütlich mit Hintergrundbeleuchtung ausgestattet ist, die Outdoordusche noch viel größer, das Bad der pure Wahnsinn, ein offener Kamin mit alter Ledercouch davor, bestuhlter Terrassenbereich, eigenes kleines Wasserloch, Schreibtisch.

Und das genialste ist der unglaubliche Blick raus in den Busch – Giraffen laufen vor unserer Terrasse, Warzenschweine, Oryx, Kudu, Schakale und jede Menge Springböcke. So kann man sich „JENSEITS VON AFRIKA“ vorstellen. Hier könnten wir es locker und gerne 2 Wochen aushalten. Die Eindrücke hauen uns schier um.


Für 15.30 Uhr haben wir einen Leo-Drive gebucht. Hier nochmal unsere Unterkunft von außen





und bevor der Drive beginnt, gibt´s vorne im Lodgebereich Kaffee und Kuchen. Die sundowner-Getränke werden geordert, und schon geht´s los. Der Drive war schön, aber keine Sensation. Wir hatten gehofft, ein paar Leoparden aus nächster Nähe zu sehen, leider aber hat sich, obwohl sich unser Fahrer größte Mühe gab, der Leopard immer weiter ins Gebüsch verzogen.

Zumindest haben wir ein Beweisfoto, dass es auf Okonjima Leoparden gibt:



Ein Wort zu Okonjima:
Okonjima ist Heim der Africat Foundation, die sich dem Schutz und Erhalt von Afrikas Katzen verschrieben hat. Die Organisation bietet für die Farmer Namibias die Möglichkeit, gefangene Tiere abholen zu lassen. Sie werden dann auf dem Gelände von AfriCat gefüttert und versorgt. Teilweise werden die Katzen durch die Fallen stark verletzt und müssen ärztlich behandelt werden. Die Tiere werden nach der Versorgung entweder in einem sicheren Gebiet wieder freigelassen oder bleiben, sofern bleibende Schäden entstanden sind und das Tier nicht mehr selbst jagen kann, auf dem mehrere Quadratkilometer großen Gelände.


Ein bisschen enttäuscht waren wir schon, dass wir den Leo nur hinterm Busch gesehen haben, aber auch hier auf Okonjima ist das kein Zoo. Wir erfahren jedoch viel über Land und Leute, der Drive ist gemütlich und der sundowner perfekt. Und ein paar andere Gesellen sehen wir auch, die hätte ich beinah vergessen:







Kommen wir zum Abendessen – und darüber kann ich in meinem Tagebuch Wort für Wort nachlesen:
19.00 Uhr Dinner, die Atmosphäre ist wunderschön, das ist Afrika pur. Ganz nach unserem Geschmack. Aber das Essen: das schlechteste Fleisch bisher, ein Beef-Steak, zäh und trocken, wie eine Schuhsohle, aber das Ambiente ist trotzdem einmalig. Vorher am Lagerfeuer, Mensch war das toll. Und jetzt sitzen wir hier am Tisch mit den 4 Deutschen, die beim Game-Drive mit auf unserem Auto saßen. Der ältere Herr hat das so gewollt, dass wir uns zusammensetzen. Auch recht, die Unterhaltung ist recht nett, man tauscht sich aus. Wir sind mal ganz ruhig, als die was von 700 Euro, was sie angeblich hier pro Nacht bezahlen, erzählen. Als sie dann hören, dass wir in Neun wohnen, dem honeymooner-chalet, werden sie ganz blass. Ich denke, dass die sich denken, was sind denn die zwei (also wir) für reiche Schnösel.
;) ;) ;)

Und einen Abend-Game-Drive haben wir auch noch gebucht. Man hat uns nämlich erzählt, dass es hier einige porkupines gibt, also Stachelschweine. Und wieder schreibe ich in mein Tagebuch:
Night-Drive: 1 angefüttertes Stachelschwein, 2x dto. in freier Wildbahn, 1 braune Hyäne, 1 Tüpfelhyäne ganz nah, 2 Springhasen, 1 Schakel hinter einer Hasen her, Antilopen. Der Drive war Klasse.






Ja, die Nachtpirsch war wirklich toll, zum Fotografieren waren wir immer zu spät dran, zumindest aber haben wir das angefütterte Stachelschwein schön fotografieren können.

Ein klein bisschen sitz ich hier auf dem Game-Drive Auto allerdings auf Kohlen. Der Prosecco, den ich bei unserer freundlichen Bedienung hinter Schorschines Rücken für unsere Suite bestellt habe, braucht ja auch noch köpfen. Schorschine wird sich bestimmt über die Überraschung freuen. Nur - allzu lange darf der Drive jetzt nicht mehr dauern, sonst schlafen wir vor dem Sektkübel ein. :blush:
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Letzte Änderung: 02 Jun 2017 14:00 von bayern schorsch.
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04 Jun 2017 10:23 #476980
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Tag 19 - der 01. Mai - unser zweiter Tag auf Okonjima

War das eine perfekte Nacht!
Wir haben unsere Türen und Fenster sperrangelweit geöffnet, denn Fliegengitter gehören hier zur Grundausstattung. Eine kühle Brise weht herein, dazu die Geräuschkulisse im Busch, es war einfach nur genial. Den Prosecco haben wir natürlich nicht ganz geschafft, aber wir sind uns sicher, es wird sich heute schon noch eine Gelegenheit ergeben.

5.30 Uhr call up, 6.00 Uhr schneller Kaffee, 6.30 Uhr departure, wir starten (wieder mit den anderen 4 Deutschen) zum kombinierten Game-Drive. Kombiniert deshalb, weil Leoparden und Geparden auf dem Programm stehen, und die morgendliche Frische auf dem Game-Drive-Auto tut uns gut ;)









Die Landschaft ist herrlich, ist aber auch kein Wunder, bei diesem Licht. Leoparden sehen wir heute wieder nicht, dafür aber 3 Geparden, die sich zum Glück für uns zwischendurch auch mal ein paar Meter bewegt haben:





















Um 10.00 Uhr vormittags sind wir vom Morning-Drive zurück, es hat uns sehr gut gefallen. Jetzt gibt´s Frühstück mit allen erdenklichen Formationen an Eiern, das Frühstück ist besser als das gestrige Abendessen. Die Stimmung ist gut, die 4 deutschen Freunde fahren in die Geparden- und Leopardenstation, und wir gehen rüber in unsere honeymooner-suite, schließlich wollen wir diese wunderbare Unterkunft genießen.

Und schön ist es dort, wir liegen draußen auf der Terrasse, und wir bekommen ständig Besuch:
Tokos, Warzenschweine, Kudus, nur ein paar wenige Meter von uns entfernt:















Zum Nachmittagskaffee spazieren wir rüber in die Lodge, und statten dem Pool einen Besuch ab. Das Wasser ist saukalt, tut aber gut und der Pool ist recht nett angelegt. Ein Bild haben wir nicht, der Fotoapparat hat grad Pause.

Später bin ich dann noch zum Plains-Camp gefahren. Um´s ehrlich zu sagen – ich war neugierig, wie denn das dort drüben so aussieht. Nun, was soll ich sagen: das Plains-Camp-Standard, also das, was wir gebucht haben, hat, soweit ich das beurteilen kann, keinen view, darum gibt´s ja hier auch die Plains-Camp-View Kategorie, die schon etwas teurer ist. Insgesamt sind es um die 25 Häuser, da denk ich mir, wenn das fully booked ist und 50 Leute zum Abendessen kommen, dann kann´s ganz schön rund gehen. Das Haupthaus, wo sich das Restaurant befindet, macht den Eindruck wie eine Art Bierzelt. Ich bin überzeugt, dass wenn man hier gebucht hat, kann man sich wohlfühlen, aber der Brüller ist das nicht. Hier zum Plains Camp ein paar Bilder:













Also fahr ich wieder zurück in unsere Unterkunft. Natürlich freue ich mich, dass wir solch ein Glück mit dem upgrade hatten, aber man muss die „Kirch im Dorf“ lassen. Plains Camp wäre bestimmt auch i.O. gewesen, mehr aber nicht. Der Unterschied ist deutlich zu sehen. Das Bush Camp ist mindestens eine ganze Liga drüber, wesentlich intimer, wesentlich gediegener. Und da sprech ich gar nicht mal von den Unterkünften, sondern vor allem vom Haupthaus, also dort, wo das Restaurant ist, das ist kein Vergleich.

Um 16.30 Uhr starten Schorschine und ich noch zu einem kleinen privaten Game-Drive. Wir nehmen uns ein Savanna vom Kühlschrank mit, und fahren ein wenig durch den Park. Kudus, Springböcke und etliche Schakale, zwischendrin trinken wir unser Savanna und sagen uns zum gefühlten hundertsten Mal, wie gut´s uns geht:







Beim Zurückfahren zu unserer Unterkunft sehen wir, dass direkt neben unserer Terrasse am Wasserloch ein Kudubock mit zwei Kududamen trinkt. Wie schön!

Wir nehmen eine feine Outdoor-shower und gehen dann bald rüber zum Abendessen in die Lodge. Vorher genehmigen wir uns einen Gin Tonic und sitzen am Lagerfeuer unter´m Sternenhimmel, einmalig!

Der Koch hatte gestern entweder einen schlechten Tag oder er ist ausgewechselt worden. Das Elan-Filet war von derart ausgezeichneter Qualität, so was Gutes haben wir selten gegessen. Wären nicht die anderen 4 Deutschen gewesen, ich hätt bestimmt gefragt, ob ich noch ein Stück haben kann. :ohmy: Heute bekommt das Essen eine Eins mit Stern, welch ein Unterschied zu gestern Abend.

Am Nebentisch sitzt eine 15-köpfige russische Urlaubergruppe. Es wird Champagner gereicht und die Stimmung in dieser Gruppe ist gut. Da will ich natürlich wissen, was da gefeiert wird, und sowas krieg ich garantiert raus. ;)
Ah – das junge Paar, das ein bisschen schüchtern in der Mitte des Tisches sitzt hat vor 2 Tagen Wedding gefeiert. Der Rest der Gruppe ist die Familie und morgen startet deren 14-tägige Rundreise durch Namibia. Auch nicht schlecht.
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Letzte Änderung: 04 Jun 2017 10:37 von bayern schorsch.
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Tag 20 – es geht wieder nach Hause, der 02.Mai

Wir wachen auf und vor unseren Augen tut sich regelrecht ein Tierpark auf. Es ist alles da, was der Busch zu bieten hat, das ist traumhaft und in Worte nicht zu fassen. Am liebsten würden wir gar nicht heimfahren, es ist so schön hier, und der Abschied wird uns durch den Auftritt der vielen Tiere nicht leichter gemacht. :huh:
Trotzdem, wir packen die Koffer ins Auto, gehen rüber zum Frühstück, bezahlen unsere Nebenkosten (die Game-Drives sind nicht günstig) und verabschieden uns schweren Herzens von der Lodge und von den 4 netten deutschen Leuten, die uns die beiden Tage über auf den Game-Drives begleitet haben. Wir erfahren, dass sie in der Nähe von Bad Homburg wohnen und seit vielen Jahren immer zu Viert gemeinsam in den Urlaub fahren.

Um die 300 Kilometer haben wir vor uns, wir kommen aber sehr zügig voran. Irgendwo zwischen Otjiwarongo und Okahandja sehen wir auf der linken Straßenseite ein restlos ausgebranntes Autowrack, einen Kleinbus. :( Komplett niedergebrannt, und wir denken uns, dass das noch nicht so lange her sein kann. Anscheinend ist hier ein schwerer Unfall passiert ist. :dry:

Und wie immer sind wir natürlich viel zu früh da. Windhoek erreichen wir gegen mittags, und wir überlegen, was wir tun können. Da fällt uns die Heinitzburg ein, da könnten wir doch vorbeifahren und vielleicht auf der Aussichtsterrasse einen Aperol-Spritz oder so was ähnliches zu uns nehmen.

Gesagt getan, wir statten der Heinitzburg einen Besuch ab, die Aussichtsterrasse ist „vom Feinsten“:







Geärgert haben wir uns, dass die - in unseren Augen - sehr hochnäsige und arrogante Dame an der Rezeption in einem wirklich mehr als blöden Ton uns klar machte, dass der Innenbereich, also Garten und Pool, only for residents sei. Na wenn man sich sowas als potentieller Kunde nicht mal anschauen darf, dann finde ich, dass das keine gute Werbung ist.
Aber sei´s drum, wir haben damit kein Problem. Zwar steht in meinem Tagebuch, „denen schreib ich eine Mail“, aber das hab ich bleiben lassen. :evil: :laugh:

Der Flug Windhoek – Johannesburg – München verlief planmäßig, wie immer hab ich schlecht geschlafen (um nicht zu sagen überhaupt nicht) und nachdem wir unsere Forumsfreundin Bele beim Hinflug in Johannesburg getroffen haben, läuft uns beim Rückflug die gute Franzicke Ingrid mit Ihrem Helmut über den Weg. Da haben wir nicht schlecht gestaunt, dass Ingrid und Helmut in unserem Flieger nach Hause sind, ist es doch gar nicht deren Route. Das war eine Freude, mit den beiden hatten wir nicht gerechnet.
Im Nachhinein denk ich mir, der Helmut, der hätt´ mir schon helfen können. Immerhin hat er seelenruhig mit angeschaut, als ich links und rechts jeweils 6 Flaschen Cederberg Cabernet Sauvignon = gesamt 12 Flaschen (!!!) aus dem Flugzeug geschleppt habe. Er mit leichtem Handgepäck unterwegs, ich mit schweren Lasten!

Ja so war das – und so schnell geht unser Urlaub wieder zu Ende. Eine Geschichte noch: als wir im Flieger von Windhoek nach Joburg sitzen, sitzt vor uns ein Namibianer. Er liest Zeitung, und zwar die AZ. Und wie er umblättert lesen wir: Horrorunfall mit einem Kleinbus zwischen Otjiwarongo und Okahandja. 8 Tote, die Ursache – überhöhte Geschwindigkeit. Und mit in der Zeitung ein Foto von dem ausgebrannten Bus, den wir vor ein paar Stunden an der Straße liegen sahen. :dry: :dry: :dry:

Und spätestens da sind wir froh und dankbar, dass wir alles gut überstanden haben. Keiner wurde krank und nichts ist uns passiert. Wir hatten viel Glück auf dieser Reise, denn was ist das schon, wenn der Beginn ein wenig holprig war. Gar nichts ist das, es gibt nämlich Dinge, die viel wichtiger sind.

DANKE möchte ich noch sagen an all die vielen Danke-Button-Drücker und natürlich auch an all diejenigen, von denen Rückmeldungen und Post´s zu lesen waren. Natürlich schreibt man einen Reisebericht in erster Linie aus egoistischen Gründen, aber es ist doch immer wieder schön, wenn man ein positives feedback bekommt.

Aber jetzt ist es Zeit für Euch, auszusteigen. Wir hatten eine schöne Reise zusammen, auch wenn wir zwischenzeitlich mal einen „Querulanten“ von Bord schmeißen mussten. Es war uns eine Freude, gemeinsam mit Euch durch den „GRÜNEN NORDEN NAMIBIAS“ zu reisen. :)

der bayern schorsch und die schorschine
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