THEMA: Der Bayern Schorsch - im grünen Norden Namibias
25 Mai 2017 08:27 #476129
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  • bayern schorsch am 25 Mai 2017 08:27
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Tag 12 - der 24. April - von ganz weit oben im Norden geht´s wieder südwärts nach Opuwo

Die letzten Tage hab ich immer viel zu viel geschrieben, Schorschine meinte, ich hätte zu sehr ausgeholt. Also gibt´s heute einen wesentlich knapperen Bericht, aber nicht, weil ich nicht schreiben will, sondern weil´s ganz einfach nicht viel zu schreiben gibt. :)

Die 180 Kilometer von Epupa-Falls nach Opuwo sind ziemlich langweilig, wir brauchen für die Strecke um die 5 oder 6 Stunden, und große, nennenswerte Sichtungen waren nicht gegeben. Zum Glück ist, so scheint es, einen Tag zuvor der Gräter diese Strecke entlang gefahren, die C43 ist in einem guten Zustand. Auch in Okongwati machen wir keinen Stop, Benzin und Getränke wollen wir erst in Opuwo wieder nachkaufen.

Schon der erste Eindruck, als wir in Opuwo einfahren, ist genauso, wie uns der junge Engländer in der Kunene-River-Lodge vorrausgesagt hat:
it´s a very funny and crazy city.

Wie recht er hat, hier ist wirklich alles ein bisschen anders als anderswo. Zwar ist Opuwo die Distrikthauptstadt der Kunene Region mit einer Polizeistation, etlichen Tankstellen, ein paar Supermärkten und jeder Menge Staub und Dreck, aber das was sich hier auf der Straße abspielt, ist schon wirklich erstaunlich und sehenswert. Für uns ist das „Afrika pur“, zumindest ist es mir persönlich so von Ghana / Accra bekannt. Hier brummt das Leben, es ist kaum zu beschreiben.

Wir steuern als erstes die PUMA Tankstelle an. Und dann schauen wir uns das Treiben hier bald 20 Minuten an, ohne dass wir uns auch nur einen Meter der Zapfsäule nähern. Derweil haben wir die Möglichkeit, wenigstens ein paar Straßenszenen einzufangen:











Irgendwann wird es uns dann zu dumm, wir haben den Eindruck, dass an dieser Tanke nichts vorwärtsgeht, und so lassen wir das Tanken sein und kaufen im Supermarkt noch ein paar Kleinigkeiten. Savanna, Bier, Wasser, ein paar Cookies, halt lauter so Zeugs, wo man meint, dass sie wichtig sind.

Allein das Einkaufen im Supermarkt ist ein Erlebnis der besonderen Art. „Himba-erprobt“, wie wir mittlerweile sind, wundern wir uns nicht, dass hier im Supermarkt die Frauen tatsächlich oben ohne zum Einkaufen gehen. Und wir geben uns auch so richtig cool, aber in unserem Inneren ist uns schon ein bisschen eigenartig zumute. Zu ungewohnt sind solche Situationen, wenn man im Supermarkt an der Kasse neben einer halbnackten Frau steht. :huh:

Auf dem Weg zu unserer Unterkunft, mitten in Opuwo, fällt uns noch eine Kirche auf, ich höre später vom Tankwart, dass es eine evangelische Kirche sei:



Die Opuwo Country Lodge liegt etwas außerhalb und oberhalb von Opuwo, und von dieser Lodge haben wir uns nun gar nichts erwartet. Und siehe da, wenn man seine Erwartungen nicht all zu hoch ansetzt, wird man positiv überrascht. Hier ein paar Bilder:











Mit unserem Zimmer Nummer 17 hatten wir Glück, es war am nächsten zum Haupthaus und zum Pool, und der Blick von der Terrasse war sehr schön:





Nach dem flotten check in und den obligatorischen 300 Nam.Dollar für die Pool-Towels (die wir bei Rückgabe natürlich wieder bekommen) lassen wir´s uns gutgehen. Kaffee und Cookies, dazu ein wenig Biltong und ein Windhoek draught, das passt recht gut und der Pool ist der sauberste und schönste Pool, den wir seit langem gesehen haben.





An der Rezeption frag ich derweil nach dem Abendessen. 295 Nam.Dollar pro Person, so sagt mir die nicht unbedingt geschäftstüchtige Frau an der Rezeption, denn wenn sie an meiner Stelle wäre, dann würde sie eher in die Stadt runterfahren, das Kaokoland-Restaurant, das ist klasse und da geht sie heute Abend auch mit einer Freundin hin. Und außerdem sagt sie, dass zum Dinner eine 20-köpfige Reisegruppe aus China kommt. Also wenn wir hier in der Lodge essen wollen, dann sollten wir unbedingt pünktlich VOR den Chinesen da sein, denn da geht´s immer rund, wenn die erscheinen. :woohoo:

Aha – damit war dieser Fall also auch schon geklärt. Und so schickt mich meine Schorschine in die Stadt. Erstens braucht abklären, ob das Kaokoland-Restaurant einen Platz frei hat, zweitens soll ich tanken, drittens, so wörtlich: „treibt´s dich doch eh schon wieder „umanand“, und viertens, ja viertens bekommt Schorschine eine wunderbare Massage hier in der Lodge, die ich vorhin als „surprise“ geordert hab. :kiss:

Na, das lass ich mir nicht zwei Mal sagen und während Schorschine ihre Runden im Pool dreht und sich massieren lässt, fahr ich in die Stadt. Als Erstes geht´s zum Kaokoland-Restaurant und die Speisekarte sieht gut aus. Und günstig ist es auch, sehr günstig. Den Tisch lass ich reservieren, dann fahr ich weiter zur Tankstelle, aber nicht zur Puma, sondern eine andere Tanke an der Main-Road. Dort lass ich dann auch mein Auto stehen und schau mir zu Fuß die Stadt an.
Solche Spaziergänge durch solche Städte sind ja grundsätzlich was spezielles, aber wenn man dann noch seine Kameratasche umhängt, dann ist das schon fast so was wie Dummheit. Aber trotzdem – ich lauf mal so drauf los, hab aber ein riesen Problem, irgendwelche Fotos zu machen. An einem Friseursalon frag ich nach, ob ich vielleicht seine windschiefe Bude fotografieren dürfe. „No“, so war die umfangreiche Antwort. Und wenn, dann soll ich 100 ND, also 7 Euro für das Foto zahlen. Was sagt man dazu? Dass ich dem Mann nicht den Vogel gezeigt habe, das war schon alles. Also marschier ich weiter – und komm mir hier völlig deplatziert vor - ich bieg in eine Bar ein. Die Getränkeausgabe ist hinter Gittern, ich kauf mir ein Savannah-Light, ich möchte in dieser Stadt unbedingt nüchtern bleiben. In der Bar sind mindestens 20 – 25 junge schwarze Männer, es wird Billard gespielt. Da schau ich zu, denn da kann mir nichts passieren. Meine Fototasche bleibt unberührt, und ich fühl mich überhaupt nicht wohl. Ich bin hier in dieser Bar der reinste Fremdkörper. Aber zumindest kann ich von innen ein bisschen das Treiben draußen beobachten. Mir fällt auf, und ich sag das nicht gerne, dass hier sehr sehr viele Himbafrauen mit ihren Kindern einfach so im Dreck auf der Straße rumsitzen. Mittendrin, einfach so im Dreck. Irgendwie versteh ich das nicht und irgendwie hab ich auch den Eindruck, dass der Alkohol hier in Opuwo ein großes Problem sein muss. Denn das was ich sehe, gefällt mir überhaupt nicht. Das ist regelrecht abstoßend, ich kann es nicht anders beschreiben. Ja – und dann soll ich natürlich unbedingt noch einen Friseursaloon anschauen (nicht der von vorhin, sondern ein anderer), und dieser ganze Unsinn, den der junge Mann mir erzählt, von Fußball und von Manchester City, von Bayern München und von Real Madrid. Und dass er ein Freund von mir ist - das ist alles so aufdringlich, also ehrlich, das ist nichts für mich. Und dabei bilde ich mir ein, dass ich ja grad solche Begegnungen suche, außerdem immer freundlich auf die Leute zugehe und keinerlei Berührungsängste habe. Na ja, Angst hatte ich nicht, aber es war mir nicht wohl. Vielleicht war auch nur meine dämliche Fototasche dran schuld, ich weiß es nicht.

Ja so war das, mein Ausflug nach Opuwo. Im Nachhinein denke ich mir, dass es mir grad recht geschieht. Vielleicht soll man, was solche Excursionen anbelangt, den Bogen nicht überspannen. Und ich hatte das Gefühl, dass er spätestens bei meinem Barbesuch überspannt war. :dry: :ohmy:

Froh bin, als ich wieder oben in der Opuwo-Country-Lodge bin. Auf den Schreck hin gibt´s einen doppelten Gin-Tonic, Schorschine erzählt mir, dass die Massage absolut klasse war, und ich erzähl von meinen Abenteuern in der Stadt.

Der Sonnenuntergang am Pool ist wunderschön, und nochmal ein Wort zur Lodge: hier würden wir sofort und jederzeit wieder herfahren. Wir haben uns sehr wohl gefühlt, Preis – Leistung passt, wir haben 138 Euro bed and breakfast bezahlt.







Ach ja, und beim Abendessen waren wir ja auch noch. Also uns hat das überhaupt nicht geschmeckt. Die Vorspeisen waren in Ordnung, mehr aber nicht. Zum Hauptgericht gab es Beef, das war grad noch so o.k., aber das Oryx-Steak war von derart mieser Qualität, dass man es tatsächlich nicht essen konnte. Also haben wir noch eine Pizza geordert. Eine ganz normale Pizza, ohne viel drauf, da kann man nicht falsch machen. Von wegen – Schorschine hat´s den Magen nicht nur ein mal umgedreht, :evil: aber so isses halt.

Dafür aber war das Lokal nett, die Bedienung freundlich und tatsächlich ist auch unsere Dame von der Rezeption erschienen und hat uns erzählt, dass die chinesische Reisegruppe nun doch nicht gekommen ist.

Als wir später wieder zurück in der Lodge waren, hab ich mir noch das Buffet angeschaut. Hervorragend, wirklich, die vielen verschiedenen Sorten Fleisch haben super ausgesehen und im Nachhinein wussten wir, dass es keine gute Idee war, hier in der Opuwo-Country-Lodge nicht zu essen.
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Letzte Änderung: 25 Mai 2017 09:19 von bayern schorsch.
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26 Mai 2017 13:21 #476225
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Tag 13 - der 25. April - von Opuwo zur Grootberg-Lodge

Das Frühstück war sehr gut, leider war es zu frisch, um draußen zu sitzen. Alles hat´s gegeben, was man von solch einer großen Lodge erwarten darf. Das Publikum ist sehr international, hier ist alles da, sämtliche Länder sind vertreten, am Nebentisch sitzt eine indisch aussehende Familie, die Chinesen, viele Weißnasen, alles schön bunt gemischt.

Heute liegen 260 km vor uns, über Sesfontein, wo wir unterwegs eine Pause machen wollen, und dann über Palmwag, so ist die Streckenführung geplant. Und es war eine schöne Fahrt, die Landschaft ist herrlich, wie man auf den Bildern sieht – Blumenwiese mit Baobab:





Ungefähr auf halber Strecke zwischen Opuwo und Seesfontein geht es links ab zum Camp Aussicht



und diese Straßenbaumaschine sehen wir besonders gern



Nach ca. 140 Kilometer zweigt die C43 auf die D3707 ab, es sind noch um die 10 Kilometer bis nach Fort Sesfontein. Dummerweise war mitten auf der Straße ein dickes STOP-Schild, :woohoo: man konnte nicht weiterfahren, da hier eine Brücke weggeschwemmt wurde. Wir versuchten trotzdem unser Glück, legten den 4x4 ein und nach 5 km kam uns ein Gräter entgegen. Oh je, der wird uns jetzt mal was erzählen, von wegen „gesperrt“ usw. Aber der freundliche Mann deutete uns, kein Problem, wir können ruhig weiterfahren, die Straße sei soweit wieder hergerichtet. Na, da waren wir dann schon beruhigt, hätte ja auch dumm ausgehen können. :huh:

Bald sind wir im Fort Sesfontein, das in früheren Zeiten, noch bevor die Deutschen hier ankamen, für die Swartboois (Nama) der Ort war, wo sie Raubzüge gegen die Himba unternahmen. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges musste die Station aufgegeben werden, und die Gärten und das Fort verfielen. 1995 wurde das dann in der Zwischenzeit restaurierte Fort als Lodge eröffnet.







Die Lodge macht auf uns keinen freundlichen Eindruck. Hier würd´s uns nicht unbedingt herziehen, es schaut alles ein bisschen unaufgeräumt aus, und die Frau an der Rezeption macht einen noch sehr schläfrigen Eindruck. Eigentlich dachten wir, wir könnten hier vielleicht ein Gläschen Weißwein zu uns nehmen, aber irgendwie passt das hier nicht. Obwohl der Pool im Innenhof recht nett aussieht. Wir schauen uns dann noch den Soldatenfriedhof an, der gleich 100 Meter vom Lodgeeingang entfernt liegt.
Hier in Sesfontein gibt´s auch eine Tankstelle, und wir haben ja gelernt: immer tanken, auch wenn der Tank noch halb voll ist:



Wir füllen noch Wasser um, und irgendwo an der Strasse ist uns dieser stattlicher Stier über den Weg gelaufen. Im ersten Moment dachten wir, es wäre ein Büffel:







Bei der Tankstelle machen wir dann einen kleinen Frühschoppen, bevor es weitergeht in Richtung Palmwag. Diese Strecke hat uns außerordentlich gut gefallen. Mit allem haben wir gerechnet, bloß nicht damit, dass das ja schon bald ein kleiner game-drive :) war. Wir haben viele Herden Springböcke und Bergzebras gesehen, und einmal konnten wir sogar einen Geier beobachten, der an einem ausgelutschten Bock noch die letzten Reste abnagte:

















Und immer wieder diese Landschaft, ein Traum …







Um 15.00 Uhr sind wir da. Die Grootberg-Lodge haben wir für die nächsten 2 Nächte gebucht, und wir sind sehr gespannt, was uns dort erwartet. Ob dieser sagenhafte Blick, den man von dort haben soll, auch tatsächlich so umwerfend ist?

Hier auf dem nächsten Bild sieht man das Gate zur Lodge.



Der Wachmann, ein superfreundlicher Typ, fragte nach unseren Namen, schaute auf seine Liste, jawohl, alles klar, und schon können wir nach oben fahren. Wichtig war ihm nur, ob wir auch tatsächlich einen 4x4 hätten. Und weil er dem Frieden nicht so recht getraut hat (Duster und 4x4 ???) hat er extra ins Auto reingeschaut und erst als er auf dem Display das Zeichen 4wd gesehen hat, ließ er uns passieren.

Zugegeben, die Auffahrt war schon etwas speziell, aber kein Problem. Und dann sind wir da. Silvia, die Frau an der Rezeption, war eine richtig Nette und Liebe. Chalet Nummer 12, von der Rezeption aus gesehen die rechte Seite ziemlich weit rechts, dort war unser Zuhause für die nächsten beiden Nächte.

Als wir das Chalet betraten, gab´s aber zuerst mal lange Gesichter. Zwei Einzelbetten :evil: – so haben wir uns das nicht vorgestellt. Und so bin ich wieder vor zur Rezeption und habe gefragt, ob man denn da nicht irgendwas machen könnte. Die gute Silivia hat daraufhin versprochen, die beiden Betten mit einem Topper zu belegen, außerdem mit einer durchgehenden Zudecke, so dass als Endresultat dieser Aktion ein waschechtes kingszize-bed :kiss: entstanden ist.
Dem aber nicht genug: ich hab ihr u.a. erklärt, dass wir zwar keine aktuellen honeymooner sind, dafür aber „permanente“ honeymooner. Das hat ihr anscheinend so gut gefallen, dass sie uns das zwischenzeitlich hergerichtet 12er Chalet gar nicht mehr gegeben hat, sondern das Doppel-Familien-Chalet, das wäre eh frei, ist wesentlich größer, für honeymooner bestens geeignet und es hat ein „richtiges“ kingsize-bed hat.

Ja da strahlen wir nun um die Wette, das ist natürlich oberprima und wir freuen uns sehr. Hier die ersten Bilder von unserem Chalet:







Die Chalets sind ganz dicht am Kraterrand, man hat das Gefühl, man schwebt regelrecht in der Luft und über dem Canyon, und der Blick von der Terrasse ist in der Tat sensationell:











Der Nachmittag gehört dem faulen Nichtstun, der Pool liegt ebenfalls in bester Position, das ist schon alles sehr schön hier:





Das Abendessen war nicht so der Brüller. Vom ausgewählten Wein Nummer 1 ist nichts mehr da, dann probieren wir es mit der Nummer 2. Ebenso nichts mehr da. Die anderen Weine waren sehr teuer, also haben wir ein paar Gläser Hauswein zu uns genommen, das hat schon gepasst. Das Dinner ist als „spärlich“ zu bezeichnen. Die Vorspeise ist ein kleines Scheiberl Toast mit einer Cocktailtomate drauf, in der Mitte halbiert. Zwei Bissen, und weg ist das Ding.
Als Hauptspeise gibt es Schweinesteak, dazu Couscous und Butternuts. Nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich gut. Die Nachspeise besteht aus einer Kugel Eis. Also insgesamt wirklich nicht Besonderes.

Aber: am nachmittag hat es außer Kaffee und Kuchen auch noch etwas fingerfood gegeben. Springrolls, kleine Pizzascheibchen, das war super und von daher sind wir, was das Essen anbelangt, einigermaßen zufrieden.

Für Morgen haben wir eine Elefantentour gebucht. Eine Tracking-Tour. Von unserer Forums-Freundin Hanne :kiss: haben wir nicht nur positives über diese Tour gehört, trotzdem wollen wir das morgen selbst ausprobieren und sind sehr gespannt, was uns erwartet. Auf alle Fälle geht´s um 6.30 Uhr los.
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27 Mai 2017 10:10 #476267
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Tag 14 - der 26. April - ein ganzer Tag in und um Grootberg

Tatsächlich – 5.30 Uhr (es ist noch ziemlich dunkel draußen) läutet der Wecker, 6.00 Uhr gibt´s Frühstück, 6.30 Uhr ist Abfahrt zum Elephant-Tracking. Mit dabei ein Tracker, ein junges Paar aus Belgien und natürlich der Fahrer. Das ist gut, dass das game-drive-Auto nicht voll ist, so können wir uns ausbreiten und wir bekommen auch warme Decken, die man hier frühmorgens gut brauchen kann.

Und dann sind wir gefahren. Und wir sind viel gefahren. Die Tour dauerte insgesamt von 6.30 Uhr bis mittags um 13.00 Uhr, also 6 ½ Stunden, :woohoo: davon hatten wir vielleicht eine kleine Pause von 30 Minuten. Und der Fahrer ist gefahren, als ob er von der Tarantel gestochen wäre. Ein Höllentempo :evil: hat der Mann an den Tag gelegt, und anstatt zu tracken und zu spotten haben sich die beiden Herren auf den Vordersitzen bestens unterhalten. Für die war das anscheinend eine riesen Gaudi, mit4 Gästen durch den Busch zu rasen. Es war unmöglich, bei diesem Tempo überhaupt was zu sehen, und die eifrigen Gespräche, die die Beiden führten, hatten mit allem Möglichem zu tun, nur nichts mit einem Game-Drive.
Das Resultat des Game-Drives auf den Punkt gebracht:
6 Stunden reine Fahrtzeit in einem Höllenritt, eine ganz schwache Lunchbox, kein Wein, kein Bier, grad mal zwei Dosen Cola und ein bisschen Wasser. Außerdem: 2 Giraffen (vom belgischen Paar gespottet) und sage und schreibe einen Elefant. Der ganze Spaß hat 1.370 Nam.Dollar, also 96 Euro pro Person gekostet, eine Schande!

Hier der einzige Elefant, dafür war das aber ein ganz besonders schöner Elefant:















und extra für uns hat er sich dann noch in eine Blumenwiese gestellt:





bald nach dieser Sichtung machten wir dann eine Pause:



wir schauen uns die „Schrecken“ etwas genauer an:





Und auf der Weiterfahrt haben wir noch zwei Giraffen gesehen





So war das mit dieser Eli-Tour. Um 13.00 Uhr sind wir fix und fertig in der Lodge angekommen, so was von durchgeschüttelt wurden wir selten. Klar, auch die Grootberg-Concession ist kein Zoo, aber diese Ausbeute war dann doch richtig schlecht. Am Meisten hat uns aber gestört, dass dieser gesamt Drive ohne Stil und ohne Flair abgelaufen ist. Bei diesem hohen Preis hätten wir mindestens erwartet, dass der Lunch stilvoll serviert wird. Da gab´s in einem Brotzeitpaket grad mal eine Toaststulle, ein paar Früchte, ein paar Nüsse und Chips. Das war´s. Kein Wein, kein Bier, nichts. In unseren Augen eine total schwache Vorstellung, da sind wir deutlich besseres gewöhnt. :evil:

Grootberg punktet aber nicht mit dem völlig überteuerten Game-Drive, sondern mit dieser unglaublichen Lage dort oben am Kraterrand. Und mit dem supernetten Personal. Die waren durch die Bank alle sehr sehr nett und haben uns den Aufenthalt zu etwas Besonderem gemacht.

Am Nachmittag wird relaxt, unsere müden Knochen danken es uns und es ist ein Traum, dort oben, bei diesem schönem Wetter, in der Liege zu liegen und dabei die Seele baumeln lassen.





Nebenzu werden ein paar Agamen fotografiert, ich bin immer wieder sprachlos, welch schöne Farben diese wirklich schönen Tiere haben:













Gegen 16.00 Uhr sind dann die Rhino-Tracker in die Lodge zurückgekehrt. Oh Mann, waren die fertig. Deren Tour startete ja bereits um 6.00 Uhr und endete um 16.00 Uhr. Das heißt, die Leute waren sage und schreibe 10 Stunden (!!!) unterwegs. Es wurde uns gesagt, es ging über Stock und Stein (das kennen wir), und ein Rhino haben sie für 10 Minuten gesehen. Kostenpunkt dieser Tour: 1.925 Nam.Doller, also 140 Euro pro Person, unfassbar. Im ersten Moment haben wir nur den Kopf geschüttelt und waren sprachlos. So viel Geld für 10 Minuten Rhino-Gucken, das kann doch gar nicht wahr sein.
Irgendwie relativiert sich aber das alles, wenn man folgende Story erzählt bekommt: Grootberg hat vor ca. 13 Jahren hier eröffnet, damals gab es in der Concession noch 16 Rhinos. Vier Wochen vor unserer Ankunft wurden zwei Rhinos von Wilderern erlegt, und heute sind es nur noch DREI (!!!) Rhinos, die übrig geblieben sind. Wenn wir so etwas hören, dann geht´s uns ganz schlecht dabei. :( :angry:
Und außerdem haben die Leute von der Lodge uns erzählt, dass ein Großteil des Geldes, das man für die Rhino-Touren bezahlt, in den Wildschutz gesteckt wird.

Eine erfreulichere Geschichte:

In unserem Chalet liegt für uns am Nachmittag ein tolle Überraschung bereit. Ein kleiner Früchtekorb, dazu ein Piccolo, das hat uns sehr gefreut, nur wussten wir nicht, für was wir diese Überraschung bekommen sollten. Natürlich haben wir nachgefragt, wem wir denn diese kleine „surprise“ zu verdanken haben, und die freundliche Silvia von der Rezeption zwinkert mir fröhlich zu:
Don´t you remember? Yesterday you told me something about honeymooner …





Das Dinner war heute sehr lecker. Es gab eine richtig gute Zwiebelsuppe, danach ein Beef, perfekt medium gebraten, dazu Salate und Kartoffeln, und sogar der Wein, der gestern nicht mehr verfügbar war, wurde uns ohne lange zu fragen angeboten. Leider ist die Nachspeise auch heute Abend wieder viel zu süß, aber das kennen wir ja schon.
Nach dem Dinner fragen wir nach dem Begleitpersonal, denn man darf den Weg allein nicht gehen, da die letzten Tage Löwen zu hören waren. Grad als wir gehen wollten kam aber der Koch angerannt und meinte, wir sollten doch unbedingt noch bleiben, da die crew für uns singen möchte. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen, und die Darbietung war das Beste in der Art, das wir jemals in Namibia gehört bzw. gesehen haben. Ganz großes Kino, ganz großer Gesang:





Fazit zu Grootberg: der Preis für das Chalet war 168 Euro die Nacht mit Frühstück und Abendessen. Die Chalets haben eine grandiose Lage, die Aussicht von dort oben ist spektakulär. Obwohl auch hier auf Grootberg viel in „anti-poaching“ investiert wird finden wir, dass die Preise für die Touren zu teuer sind. Würden wir wieder hierher fahren?
Ja – auf alle Fälle, dann aber nur zum relaxen und zum runterkommen, vielleicht würde sogar eine Nacht reichen.
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Letzte Änderung: 27 Mai 2017 10:21 von bayern schorsch.
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29 Mai 2017 13:40 #476438
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Nochmal ich -
bin ja zum Glück nur ein halber Mensch (ich mein, was das Arbeiten anbelangt), nämlich Teilzeit, und was war heute mittag, nach getaner Arbeit, in der Post?

Eine kleine Aufmerksamkeit von der SAA!


Wir werden uns den Wein gut schmecken lassen, und die Anstecknadeln uns beim nächsten Flug anstecken. Vielleicht ist dann die SAA wieder mal pünktlich.

Soweit sind wir mehr als zufrieden. Nicht nur, dass wir für die Flugverspätung pro Nase 300 Euro erstattet bekamen, sondern auch über die freundliche und schnelle Abarbeitung unserer Reklamation.
Einen ganz dicken Daumen nach oben! :) :) :)




Bis dann,
der bayern schorsch
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Letzte Änderung: 29 Mai 2017 13:53 von bayern schorsch.
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Tag 15 – der 27. April – von Grootberg zum Camp Kipwe

Heute ist ein guter Tag, denn wir haben nur 120 Kilometer Strecke vor uns, also bleibt Zeit, alles in Ruhe anzugehen. Nach einem gemütlichen und guten Frühstück haben wir vor der Abfahrt Zeit, noch ein paar schöne Bilder von der Lodge zu machen:









und diese Sattelschrecken, die uns ja auch auf den Straßen zu zig-Tausenden über den Weg gelaufen sind, sind immer wieder ein besonderes Motiv:



Dann heißt´s „Auf Wiedersehen“, wir haben uns hier in der Grootberg-Lodge sehr sehr wohl gefühlt:



Im Auto wird ja immer rückblickend über die Unterkunft philosophiert. Und bei Grootberg waren wir uns schnell einig – alles gut, auch wenn der Eli-Drive nicht das Gelbe vom Ei war.
Aber sonst – absolut empfehlenswert.

Ungefähr 50 Kilometer von der Grootberg-Lodge entfernt, also in etwa auf halber Strecke zum Camp Kipwe, sehen wir weit entfernt auf der gegenüberliegenden Seite am Berg einen braunen Flecken. Was sich zunächst so ansah, als wäre es ein dunkler Felsbrocken oder vielleicht auch ein Busch :unsure: , entpuppt sich, je näher wir kommen, als ein waschechter und wunderbarer Elefant. :cheer:
Man muss sich das mal vorstellen: unser erster Elefant, den wir selbst „entdeckt“ haben. Und zwar nicht im Etosha und nicht im Krüger und nicht im Chobe oder sonst irgendeinem anderen Park, sondern das war ein Elefant, der sich völlig frei hier in Namibia bewegt. Wir waren total hin und weg, denn mit allem hätten wir gerechnet, aber doch nicht mit einem Elefant in völlig freier Wildbahn.
Von Weitem machen wir schon mal die ersten Bilder:



und dann peilen wir die Lage bzw. die Wege. Zum Glück haben wir ja einen Duster :woohoo: , also fahren wir von der Hauptstraße einfach querfeldein, über Feldwege mittendurch und versuchen so, etwas näher an den Eli heranzukommen. Irgendwann kommen wir aber mit dem Duster an unsere Grenzen, also stellen wir den Wagen ab und laufen dem Eli zu Fuß hinterher, um deutlich näher am Geschehen dran zu sein. Für uns war das regelrecht dramatisch und wirklich ein Abenteuer der allerersten Sahne, und wir konnten uns dem Elefanten bestimmt auf 50 Meter nähern. Zwar war uns nicht ganz so wohl dabei, denn der Eli hatte uns bestimmt schon längst gesehen, aber wir hatten eine unbeschreibliche Freude, als wir dann in der Deckung eines Baumes „unseren“ Elefanten bestimmt 20 Minuten ganz für uns allein hatten, bevor er dann weitermarschierte und wir nicht mehr hinterherkamen.









Ja, ich geb´s zu: Wir waren total aus dem Häuschen. Ein Elefant in uneingeschränkter Freiheit, das haben wir noch nie erlebt und wir sind sehr zufrieden mit diesem Erlebnis.

Mittlerweile ist es fast Mittag geworden und wir fahren, bevor wir zum Camp Kipwe fahren, noch in Twyfelfontein vorbei, allerdings steuern wir nicht gleich die Felsgravuren an, sondern wir möchten gern in der Twyfelfontein-Lodge ein Gläschen Wein und vielleicht einen kleinen Salat zu uns nehmen.
Am Abzweig zur Lodge weckt ein Game-Drive Auto unser Interesse, denn immer, wenn ein Game-Drive Auto irgendwo länger als ein paar Minuten steht, muss irgendwas los sein. Also fahren wir dorthin und wir trauen kaum unseren Augen. Eine kleine Elefantenherde :woohoo: marschiert lässig und langsam durchs hohe Gras, wir können unser Glück kaum fassen:







Die Elefantenfamilie lässt die Twyfelfontein-Lodge links liegen und marschiert Richtung Airstrip. Wir, mittlerweile im offroad-Fahren erprobt ;) , fahren über einen Feldweg hinterher und können die Eli´s in aller Gemütsruhe beobachten, welch ein Glück:





Zwischenzeitlich wissen wir gar nicht mehr so recht, wo wir eigentlich zuerst schauen sollen. Links sind die Elefanten, rechts kommt ein Kleinflugzeug nach dem anderen die Landebahn rein (es wurden von der Twyfelfontein-Lodge 30 Gäste eingeflogen), wir stehen sozusagen mittendrin im Geschehen, es ist wirklich „Action pur“.

Schön langsam aber marschieren die Eli´s immer weiter davon, vielleicht hätten wir mit einem größeren Auto noch länger hinterherfahren können, aber uns hat´s mehr als gereicht. Wir wollten gar nicht mehr „noch mehr“ haben, denn das was wir erlebt haben ist mehr als genug.

Und was macht man nach so einem Erlebnis? Wir düsen ganz schnell zurück in die Twyfelfontein Lodge, denn das muss gefeiert werden. Wir genehmigen uns ein Gläschen Wein, und die freundliche Bedienung ist einverstanden, dass wir uns am Buffet drüben im Restaurant „nur“ einen Salat holen. Dort ist großer Trubel, denn die fly-in Gäste sind schon da und dementsprechend geht´s rund.



Am Nachmittag fahren wir noch zu den Felsgravuren, denn ich meine schon, dass dieses Weltkulturerbe der UNESCO einen Besuch wert ist. Zwar kann ich persönlich mit solchen Felsmalereien nicht allzu viel anfangen, aber wenn man schon hier in der Gegend ist, dann ist es ein „must do“. Gar keine Frage.

Die Tour dauert eine knappe Stunde, und im Reiseführer steht, dass die lokalen Guides wenig motiviert wären. Das können wir so nicht bestätigen, denn unsere sympathische Führerin hat viel erzählt und erklärt, nicht nur über Twyfelfontein, sondern auch von sich selbst. Dass sie dann irgendwann mal müde war, lässt sich denken, es war schon heftig heiß mit 40 Grad, da braucht es einen nicht wundern, wenn man schlapp macht:







Nach der Tour sind wir dann nochmal raus zum Airstrip gefahren – es könnte ja sein, dass wir die Elefanten sehen. Die haben wir nicht gesehen, dafür aber etliche Kleinflugzeuge und getankt haben wir bei der Gelegenheit auch. Ein bisschen leichtsinnig waren wir schon, denn wir sind natürlich nicht die Haupt-Gravel zum Airstrip gefahren, sondern wieder über die Feldwege, die hinten raus zum Airstrip führen. Teilweise war es in den Trockenrevieren sehr tiefsandig, ohne 4x4 wäre wir dort nicht weit gekommen.







Bevor wir ins Camp-Kipwe kommen, ein Satz zur heutigen Fahrerei. Solche kurze Strecken mit wenig Kilometern haben einen großen Vorteil. Man hat Zeit. Zeit, um vielleicht mal ein bisschen mehr als sonst üblich rumzutrödeln, Zeit, um halt noch ein zweites oder drittes Mal hinter den Elefanten her zu sein und vor allem aber Zeit, auch mal alles so richtig nach Herzenslust zu genießen. Es ist dort in der Gegend derartig schön, man wäre dumm, würde man einfach hier nur so durch- oder vorbeifahren.

Camp Kipwe, Ankunft ca. 16.00 Uhr, wir dürfen hier in dieser großartigen Lodge drei Nächte bleiben, da wir bei DER TOUR ein Special, nämlich 3=2, gebucht haben. So hat uns eine Nacht Camp Kipwe 196 Euro für zwei Personen incl. Frühstück und Abendessen gekostet, für diese Luxusunterkunft ein kleines Schnäppchen.

Camp Kipwe liegt mit wunderschönem Blick auf die Weiten des Damaralandes, versteckt zwischen großen und runden Felsformationen, in absoluter Traumlage. Es handelt sich hier um eine Lodge im gehobenen Preissegment, vielleicht nicht unbedingt der totale Luxus, aber in jedem Fall sieht man schon auf den ersten Blick, dass es sich hier um ein sehr gutes Niveau handelt.

Schon bei Buchung, und das liegt fast ein Jahr zurück, haben wir nach dem Bungalow Nummer 9 gefragt, das ist der letzte in der Reihe und hat den Vorteil, dass nicht jeder am Chalet vorbeilatschen muss. Den Tipp bekamen wir von Lotusblume hier aus dem Forum. Danke an Lotusblume :kiss: !!! Nummer 9 haben wir auch bekommen, dummerweise hat man uns aber, obwohl wir "kingsize" als Wunsch angegeben haben, auch hier zwei Einzelbetten in den Bungalow gestellt, was für uns völlig inakzeptabel ist. Kein Problem, so der Manager, während des Dinner´s wird das Bett entsprechend hergerichtet und dann sah das Ganze so aus:



Ein Kuschelbett, im wahrsten Sinn des Wortes. Zwar sind die Bungalows für unsere Begriffe etwas dunkel, aber dafür gibt´s ein tolles outdoor-Bad, für uns etwas ganz Besonderes:





Der Loungebereich ist superschön gestaltet, und von überall hat man einen sensationellen Blick in die Landschaft:











Der Restaurantbereich ist perfekt eingedeckt,





und der sundowner-Platz, ganz oben am Berg, über einen 5-minütigen Fußweg gemütlich zu erreichen, verspricht, was der Name sagt: ein toller Sonnenuntergang, dazu einen GT, und wieder sind wir mit dem heutigem Tag mehr als einverstanden:







Zum Abendessen gibt´s heute eine cucumber tart als Vorspeise, das Hauptgericht ist einmal Kingklip und einmal Oryx-Filet, beides von hervorragender Qualität. Dass die Weinpreise hier etwas höher sind als anderswo ist klar, aber das Gesamtambiente ist jeden Cent wert. Es ist schön hier, sehr schön.



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Reiseberichte Bayern Schorsch
Letzte Änderung: 30 Mai 2017 13:50 von bayern schorsch.
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31 Mai 2017 14:06 #476673
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  • bayern schorsch am 25 Mai 2017 08:27
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Tag 16 - 28. April - unser zweiter Tag im Camp Kipwe

Die Nacht war nicht gut. Zwar hatten wir ein Kuschelbett, und wir hatten im Raum sogar eine Klimaanlage, aber es war innen recht stickig und eigentlich trotz air condition viel zu warm. :evil: Irgendwann kommt man auf die Idee, die Badtüre und die Eingangstüre zu öffnen, so ein Durchzug kann ja nicht schaden, zumal beide Türen in der Mitte getrennt sind, so dass keine Krabbeltiere reinkönnen, weil man den unteren Teil zulassen kann. So weit, so gut – nur leider hatten die Türen im oberen Bereich keine Fliegengitter und die Folge war, dass ich von den Moskitos arg gestochen wurde. Da half kein peaceful sleep, egal wie sehr man sich eingesprüht hat. Am nächsten Morgen hab ich entsprechend ausgesehen – und Schorschine hatte das Glück, nicht einen Stich abzubekommen. Na ja …

Das fehlende Moskitonetz sowohl an den Türen als auch über dem Bett wäre für uns ein Grund, dem Camp Kipwe mindestens einen Punkt abzuziehen. Denn sowas geht ja nun überhaupt nicht. Vielleicht lag´s daran, dass wir unmittelbar nach der Regensaison hier aufgekreuzt sind, ich weiß es nicht.

Um 6.00 Uhr geh ich hoch zum viewpoint, ich möchte den Sonnenaufgang filmen. Aber Erstens bin ich etwas zu spät, und Zweitens hab ich meinen Zeitraffer nicht richtig eingestellt. :sick: Wobei wir wieder bei dem Thema sind, einmal im Jahr, und im nächsten Jahr weiß man´s dann nicht mehr, wie die Einstellungen passen. Aber egal.

Das Frühstück ist supergut, das Personal gut drauf, und Peter, unser Mann im Restaurant, zeigt uns seine rot entzündeten Augen. Fürchterlich schaut er aus, und wir holen ihm unsere Berberil-Tropfen. Schorschine versorgt ihn, das darf sie jetzt jeden Tag zwei – bis dreimal machen. Dafür ist Peter zu uns auch immer besonders nett!







Wir haben heute „FREI“, das muss man sich mal vorstellen. Die Elefanten-Tour machen wir erst morgen. Und für heute steht auf dem Plan: Nichtstun, Baden, Schlafen, Mowani besuchen, Elefanten finden. Ein schönes Programm, und das alles ohne Terminvorgaben. Perfekt.

Also starten wir und sehen mal als Erstes einen Papa mit seinen zwei Kid´s in fast schon filmreifer Kulisse auf uns zusteuern.





Dann fahren wir rüber zur Twyfelfontein-Lodge, wir sehen auch die Eli-Gruppe von gestern, die sind aber viel zu weit weg. Also haben wir versucht, von hinten an die Gruppe ranzukommen. Über einen katastrophalen Feldweg sind wir gefahren, der dann leider irgendwo in den Bergen endete. Also haben wir umgedreht, aber jetzt waren die Eli´s weg. :(
Macht auch nichts aus, wir müssen ja auch noch rüber zur Mowani Lodge.

Dafür gibt´s zwei Gründe: erstens interessiert uns die Lodge, ob sie vielleicht schöner als unser Camp Kipwe ist und zweitens, was noch viel wichtiger war, auf Mowani hat man uns ein paar T-Shirts gewaschen. Camp Kipwe hat nur Männer als Angestellte, und diese Herren haben uns doch tatsächlich erzählt, dass Waschen nicht so ihr Ding sei, aber sie geben unsere Wäsche ausnahmsweise rüber nach Mowani. Was sagt man denn da? Männer und nicht Waschen können. Und das in Afrika. Na ja ...

Wir wollten die Wäsche auf Mowani mitnehmen, die war aber noch nicht fertig, also schauen wir uns um. Es wird uns extra ein guide an die Seite gestellt, Jeffrey ist sein Name, und der führt uns zu Chalet Nummer 1, wahrscheinlich das Chalet mit der besten Lage:





und der Blick ist, zumindest von Chalet Nummer 1, absolut traumhaft:



Was uns am besten gefallen hat und sicherlich gegenüber dem Camp Kipwe ein sehr großer Vorteil ist: die Tent-Chalets haben alle übergroße Zeltfenster, und die sind natürlich mit einem schönen Fliegengitter :) ausgestattet. Ein klarer Pluspunkt für Mowani und ich hab mich in der kommenden Nacht nicht nur einmal nach Mowani gesehnt.

Vergleichen kann man beide Unterkünfte ja sowieso nicht. Kipwe waren wir drei Nächte, da können wir mitreden, aber Mowani ist eine reine Momentaufnahme. Was uns aber im Camp Kipwe auf alle Fälle wesentlich besser gefallen hat, das war der Essensbereich. Höhenversetzt, sehr intim und heimelig, das ist im Camp Kipwe super gemacht. Und die Standardrooms hier in Mowani haben keine outdoor-Dusche, im Kipwe schon. Aber das sind alles keine Unterschiede, sicherlich sind beide Lodgen etwas ganz außergewöhnliches.

Heute ist relaxen angesagt. Wir halten uns am Pool auf, entgegen meinen Gewohnheiten gönne ich mir ein Erdinger Weißbier , und unser kleiner Felsenpool ist, wie der Name schon sagt, bestens zwischen den Felsen positioniert. Der junge Bursche, der wagemutig von oben in den Pool springt, ist ein holländischer Gast. Sehr nette, aber abends ziemlich laute Leute:









Am Nachmittag gibt´s Kaffee, Kuchen und Cookies, so lässt sich´s gut aushalten





und nach dem sundowner, den wir wieder oben auf dem Aussichtsfelsen einnehmen, gibt´s ein Abendessen der Spitzenklasse. Es schmeckt bald wie in einem Schlemmerlokal, die Vorspeise besteht aus Blätterteigtörtchen, die mit Champinons gefüllt sind, das Hauptgericht ist ein Kudu-Steak, butterweich und ausgezeichnet.





Nach dem Dinner gehen wir zu unserem Chalet 9 auf die Terrasse, der Sternenhimmel über uns könnte nicht schöner sein und leeren noch den restlichen „Mount Ceder Cabernet Sauvignon“, ein feines Tröpfchen. Wir sind schon sehr gespannt auf die für morgen gebuchte Eli-Tour. Hoffentlich wird das besser als auf Grootberg …
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Letzte Änderung: 31 Mai 2017 14:32 von bayern schorsch.
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