THEMA: Namibia - Mein Seelenland
24 Jul 2016 16:56 #438684
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  • chamäleon2011 am 24 Jul 2016 16:56
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Hallo liebe Fomis,

eigentlich wollte ich mich um einen Reisebericht unserer Tour durch das Kaokovelt drücken und habe nur in einigen Threads Teile der Reise beschrieben, weil dort nach Strecken oder Camps gefragt wurde, die wir gesehen, bzw. erfahren hatten. Nun haben aber einige nachgefragt, wo denn unser Bericht bleibt und da es Ende August wieder losgeht, kommt doch noch schnell ein kleiner Bericht mit ein paar Fotos, aber ohne genaue Angaben zu jeder Sichtung, jedem Abendessen usw. Nur wenn etwas besonders Aufregendes oder Lustiges geschehen ist, erzähle ich es. Es geht mehr um Strecken, Camps und Ausrüstung.

Den Titel habe ich gewählt, weil Namibia vom ersten Urlaub an etwas in mir angerührt hat, das ich nur schwer beschreiben kann. Im zweiten Urlaub wurde es stärker, im dritten machte es nochmals einen großen Sprung nach vorne, auch weil wir da ausnahmsweise mal nicht alleine unterwegs waren, sondern von zwei wundervollen Deutsch-Namibiern begleitet wurden, die uns ihr geliebtes Land mit unendlich viel Einfühlungsvermögen ans Herz gelegt haben. Leider lebt einer von ihnen - Andi Meier - schon nicht mehr.

Beim vierten Mal haben wir uns dann endlich in die faszinierenden Weiten des Kaokovelt gewagt, von denen ich schon im ersten Urlaub geräumt hatte und die mir da noch für uns völlig unerreichbar erschienen. Dank guter Vorbereitung und vieler hervorragender Tips aus dem Forum wurde es eine wunderbare Erfahrung ohne ernste Zwischenfälle, alles hat so geklappt, wie wir es erhofft hatten und war noch viel schöner als vorher gedacht.

Los ging es am 04. 09.2015 in Frankfurt mit SAA via Johannesburg nach Windhoek. Unsere Tour sah folgendermaßen aus:

1. Flug nach Windhoek
2. Übernahme des Bushcampers, Einkauf, Übernachtung im Terra Africa Guesthouse
3. Fahrt zur Blutkuppe, Camping
4. Fahrt nach Swakopmund, Sam´s Giardino
5. Fahrt nach Ameib, Ameib Campsite
6. Fahrt zum Brandberg, Brandberg White Lady Campsite
7. Fahrt nach Palmwag, Palmwag Campsite
8. Fahrt nach Khowarib, Khowarib Community Campsite
9. Fahrt durch den Hoanib und Hoarusib, Wildes Camping
10. Fahrt nach Purros, Purros Community Campsite
11. Fahrt nach Orupembe, Marble Community Campsite
12. Fahrt zum Kunene, Camp Syncro Campsite
12. Camp Syncro
12. Fahrt zur Marble Campsite
13. Fahrt nach Opuwo, Opuwo Country Lodge Campsite
14. Fahrt zur Hobatere Concession, Ethoha Roadside Halt Campsite
15. Fahrt in den Etosha, Olifantsrus Campsite
16. Olifantsrus
17. Olifantsrus
18. Fahrt zum Anderson Gate, Etosha Safari Campsite
19. Fahrt zum Waterberg, Waterberg Campsite
20. Waterberg
21. via Windhoek (Abgabe des Campers) zur Farm Spandau
bis Tag 25. Farm Spandau, dann Heimflug





Falls jemand Fragen zu den Strecken hat, nur her damit. Wir haben allerdings das Rad nicht neu erfunden, sondern viele Tips aus Reiseberichten, vor allem von Tinochica und Take-Off, erhalten und zudem wertvolle Routenvorschläge zu einzelnen Abschnitten zum Beispiel von Lilytrotter und Topobär bekommen. Hier nochmal einen herzlichen Dank an alle, auch nicht genannten Fomis, an deren Erfahrungen wir teilhaben durften und dürfen.

Wir sind mir einem Bushcamper von Savanna gefahren, den wir im Jahr zuvor schon angeschaut hatten. Die Einweisung war gründlich, der nicht funktionierende Motor der Seilwinde wurde noch schnell ausgetauscht und dann ging´s zum Terra Africa, Gepäck abstellen und gleich weiter zum Einkauf in den Superspar.

Mit dem Auto, das sowieso mit zwei Reservereifen, großem Cooler, Solarpaneel, ein wenig Werkzeug, anständigem Wagenheber. Schlafsäcken plus Decken und allem nötigen Küchengerödel ausgestattet war, hatten wir noch einen zusätzlichen Benzinkanister und ein Satellitentelefon gemietet, für das wir reichlich Notfallnummern, sowohl die "offiziellen" als auch zusätzliche die von Bwana Tucke Tucke und von unseren Freunden auf der Farm, stets griffbereit hatten.

Von zu Hause hatten wir Tracks4Africa Papierkarten und die Karten auf dem Garmin mitgebracht, ein wenig zusätzliches Werkzeug, Tape, Kabelbinder, Schweizer Messer, ein Reparaturset für die Reifen, Konverter (nicht benötigt, da im Auto vorhanden), Tierbestimmungsbücher für Vögel und Säugetiere, Kamera, Fernglas, ein paar Tupperdosen, Geschirrhandtücher und die üblichen Sachen wie Kleidung, Kulturbeutel ...

Im Supermarkt haben wir außer Lebensmitteln noch ein Windlicht, Kerzen, Plastikschüsseln (groß und klein) und Peaceful Sleep gekauft. Und natürlich reichlich Wasser, zusätzlich zum gefüllten 45l Wassertank im Auto.

Nach einem schönen Abendessen im Stellenbosch, das ich gerne empfehle, haben wir gut geschlafen im Terra Africa, das wir aus unserem ersten Namibiaaufenthalt kannten. Es ist inzwischen etwas in die Jahre gekommen, aber alles war sauber und die Leute dort sehr freundlich. Der Garten ist nach wie vor herrlich mit Unmengen an Vögeln.

Im Garten




Unser Bushcamper








Am nächsten Tag an der Blutkuppe waren wir ganz allein. Man benötigt ein Permit, dass und eine Freundin vorab besorgt hat, da wir nicht sicher waren, ob wir es am Wochenende in Windhoek bekommen würden. Der Aufstieg auf die Blutkuppe zum Sonnenaufgang war schön, nur leider ohne Sonnenaufgang, da es sehr diesig war. Dafür hatten wir eine sehr magische Stimmung.





Zur Blutkuppe würde ich jederzeit wieder fahren, die Campsites sind um den Berg verteilt, liegen wunderschön, bieten allerdings weder Wasser noch Strom und die Plumsklos haben wir gemieden und lieber zum Spaten gegriffen.
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24 Jul 2016 18:04 #438693
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Die Fahrt nach Swakopmund war nicht lang und der Aufenthalt hier hat nur als Zwischenstopp gedient. Wir hätten auch Lilytrotters Vorschlag folgen können, direkt zur Ameibranch zu fahren, aber wir hatten unsere Unterkunft schon gebucht und so konnten wir unsere Vorräte noch mal "nachbessern". Wir haben im Meatmarket gegenüber vom Spar hervorragendes Wildfleisch und Biltong gekauft, das uns die ganzen Tage durch das Kaokovelt gut eingeschweist begleitet hat (natürlich in abnehmender Menge :woohoo: )

Wir haben also eingekauft und sind ein bisschen am Meer entlangspaziert. Bei Sam war es wie immer wunderbar, wir haben auch dort zu Abend gegessen.





Nach Ameib wollten wir, um dort ein winig zu wandern, das haben wir dann auch gemacht. Wir sind über den Klettersteig auf den Elephants Head (d.h. ich bin nicht ganz bis oben, weil mir die Metallbügel, die als Tritte dienten, zu weit auseinander lagen und ich Schiss bekommen habe :dry: ), sind zu dem kleinen Damm und zu Bull´s Party gegangen.

Der Campground hat uns gut gefallen, es gab einen kleinen Pool, Duschen und Toiletten (hier auch Strom) und es war sehr leer, außer uns war nur ein weiteres Fahrzeug da. Das Gelände der Farm ist hervorragend für kurze und längere Wanderungen geeignet.

Campsite




Bull´s Party


Am Damm




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24 Jul 2016 19:11 #438703
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Die Fahrt zur Brandberg White Lady Lodge war eigentlich unspektakulär, aber es gab immer wieder schöne Landschaften. Der Campground hat uns besser gefallen als vorher der Kommentare nach angenommen. Wir hatten einen schönen Schattenplatz unter einem Baum. Die WCs waren allerdings einfach, es gab aber einen Braiiplatz und es war auch hier wenig los, sodass wir Ruhe uns Platz hatten.

Ich war faul und habe gelesen, Klaus war noch ein wenig spazieren. Die Elefanten, die angeblich ab und an den Platz besuchen, haben sich während unsrer Anwesenheit nicht blicken lassen. Na ja, wer weiß, wozu das gut war. Dafür gab es viele Tokos, Frankoline und andere Vögel.









Die Fahrt nach Palmwag war etwas abenteuerlicher, weil wir teilweise "querfeldein", d.h. 4x4 Strecken gefahren sind, um uns für das Kaokovelt ein wenig einzufahren. Das Ergebnis war, dass mein Mann (Gott sei Dank nicht ich :P ) sich im Sand festgefahren hat, als er einem Kameldornast auf der Pad ausweichen wollte. Mit wenigen Minuten schaufeln und Luft ablassen ging´s aber zügig weiter. Die Luft musste dann 200 m weiter wieder rein, weil da der Tiefsand schon zu Ende war. Fand mein Gatte irgendwie doof.

Landschaftlich war die Strecke sehr schön und abwechslungsreich. Bei Palmwag hatten wir nichts reserviert, weil wir eigentlich auf eine Campsite namens Palmwater wollten. Die haben wir auch gefunden, sie wurde aber offensichtlich nicht mehr betrieben und in Straßennähe ohne Campbetreiber und ohne andere Camper zu übernachten ist so gar nicht mein Ding. Aber in Palmwag war noch Platz.

Die Campsite ist enger parzelliert als unsere vorigen, dafür gibt es neue Dusch- und WC-Einrichtungen, Strom, Wasser am Platz, ein Schattendach und einen Braiiplatz. Also eine recht gute Infrastruktur.



Auf dem Weg






Palmwag Campsite


Waschhaus
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26 Jul 2016 23:05 #438909
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Von Palmwag aus ging es zur Khowarib Community Campsite. Die Strecke ist nicht lang und es war gut, dass wir Zeit hatten, denn unsere Zweitbatterie für den Cooler wollte nicht mehr so recht das tun, wozu eine Batterie eigentlich da ist, nämlich laden und dann funktionieren. :evil:

Also haben wir unterwegs bei Savanna angerufen, zuerst unseren "Vertrauensmann", der mit uns die Wagenübergabe gemacht hatte. Da der nicht ans Handy ging, also die nächste Nummer und die mit Erfolg. Problem geschildert, gesagt, wo wir sind und zur Antwort bekommen: "Unser Heinz ist gerade in Sesfontein Kunden helfen, vielleicht könnt Ihr ein Stück über Khowarib hinausfahren. Wir geben das Problem sofort an ihn weiten." Wir also weitergefahren, kurz darauf rief unser Übergabemensch an, was wir denn wollten, er habe gesehen, dass wir angerufen hätten. Dann rief wieder jemand an, Heinz sei auf dem Weg Richtung Windhoek und käme uns quasi entgegen, da könnten wir uns auf Pad "lekker treffen". :woohoo: Wir hatten durchaus das Gefühl, man gab sich redlich Mühe. Kurze Zeit später stand jemand winkend auf der Straße - Heinz. Wir haben also angehalten und nach viel Telefoniererei mit Windhoek und vielen Diskussionen zur Problemlösung wurde unsere Zweitbatterie gegen die aus Heinz Auto ausgetauscht. Unsere leckte und die neue funktionierte dann einwandfrei. Ich muss sagen, Savanna hat sich prima verhalten und uns sofort geholfen, obwohl es "nur" um den Cooler ging und nicht um die Fahrtüchtigkeit des Wagens. Uns ist aber klar, dass nur für unser Problem wohl eher nicht extra jemand aus Windhoek nach Sesfontein gekommen wäre. Glück gehabt, aber auch Lob und Dank an Savanna. :laugh:

In Sesfontein wollten wir noch Geld ziehen, aber der ATM von vor zwei Jahren war schlicht nicht mehr da, hatte sich wohl nicht so gelohnt dort. Also ein Stück zurück nach Khowarib und auf die Campsite. Wir bekamen Nr. 1 und hier war es wunderschön, tolle Aussicht, ein Schattendach und ein gemauerter Teil mit Spüle und "Anrichte". Je Platz gab es Toilette und Dusche, alles sauber und ordentlich.

Uns ist auf allen Community Campsites aufgefallen, dass die Leute sehr freundlich waren, wir wurden begrüßt, man stellte sich vor, fragte nach Wünschen wie Feuerholz, Einheizen des Donkeys ...

Campground




Aussicht von unserem Platz aus


Khowaribtal


Gegenüber tollten Paviane herum und freuten sich an dem, was eine Makalanipalme abwarf.




Am nächsten Morgen starteten wir zu einem unserer schönsten Streckenabschnitte. Dank Topobär und Lilytrotter fuhren wir nicht auf dem direkten Weg nach Purros, sondern einen "Umweg" durch den Hoanib und Hoarusib. Den Streckenverlauf seht ihr auf der Karte, wir hätten eigentlich durch den Ganamub fahren sollen und wollen, haben aber irgendwo die "Abzweigung" verpasst. Das war aber für uns nicht so schlimm, Giribes Plains ist auch schön. :whistle:



Im Hoanib waren wir schon mal, aber wieder waren wir völlig verzaubert von der Einmaligkeit der Natur, der abwechslungsreichen Landschaft schon auf dem Weg dorthin und danach von der unendlichen Weite auf der Fahrt parallel zur Grenze des Skeleton Coast Parks. Jedem, der ein wenig Erfahrung hat, sich die Strecke zutraut und gut vorbereitet ist, kann ich diese Gegend nur ans Herz legen.





Hoanib




Tiere gab´s auch
Diesmal nur ein Elefant (2014 hatten wir eine ganze Herde mit wenige Wochen altem Mini)


Oryx


Springbock


Giraffe


So, müde! Morgen geht´s weiter durch die endlose Weite hinter dem Hoanib.

Weiter geht´s: gleicher Tag, andere Landschaft. Wir waren begeistert von den unendlichen Weiten, die sich vor uns auftaten, kurz nachdem wir den Hoanib verlassen hatten.



Da war ein Scherzkeks zugange. :laugh:




So langsam veränderte sich die Landschaft wieder


Vorbei am Schoemanscamp


Hinein in den Hoarusib


Hier haben wir uns ein Plätzchen für die Nacht gesucht. Vielleicht hätten wir gar nicht so weit fahren sollen, weil es nun nicht mehr sehr weit war bis Purros, wo wir hin mussten, aber zumindest haben wir so einen wunderbaren Ort zum Bleiben gehabt. Wir haben kein Feuer gemacht, da ich keinesfalls irgendwie unnötig die Landschaft beeinträchtigen wollte. Wir sind ein Stück neben der Fahrspur einfach stehengeblieben, haben kalte Reste von Vortag gegessen und die Umgebung genossen.
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Heute morgen im Hoarusib Canyon laufen wir vor der Weiterfahrt noch ein wenig herum und haben Glück, dass ein Hammerkopf lange für uns Modell steht. Außerdem gibt´s hier doch Menschen. Ein junger Schwarzer fragt uns mit wenig Englisch und viel Händen und Füßen, ob wir seine Kuh gesehen haben. Haben wir leider nicht. :S Es passiert immer wieder mal, dass wir denken, ganz alleine zu sein und plötzlich taucht jemand quasi aus dem Nichts auf. :huh:













Dann fahren wir weiter durch den Hoarusib und Richtug Purros Canyon.





Hier sind wir sogar einem anderen Fahrzeug begegnet


Der Hoarusib führte Wasser, was natürlich den Pflanzen und Vögeln guttat


In Purros haben wir uns sehr wohl gefühlt. Wir hatten einen Stellplatz unter einem großen Baum, die Nachbarn konnte man nur mit dem Fernglas richtig sehen, Dusche und WC waren witzig um einen Baum herum installiert, es gab Feuerholz zu kaufen und der Donkey wurde eingeheizt. Die "Managerin", eine Weiße namens Martie (glaube ich), versuchte, die Community zu unterstützen und bezeichnete sich selber als von der Community angestellt. Sie war sehr hilfsbreit und hat uns sogar Geld gewechselt, da der ATM in Sesfontein nicht mehr vorhanden war und wir inzwischen ziemlich knapp waren. Auch alle anderen waren (wie schon erwähnt in allen Community Camps) sehr, sehr freundlich und hilfsbereit.

Wir haben uns lange mit Martie unterhalten und es gab eine Geschichte, über die wir gelacht haben, obwohl sie eigentlich eher traurig ist. Sie erzählte, man haben sie gebeten, einer Chinesischen Reisegruppe oder Investorengruppe die Nashörner der Gegend zu zeigen und sie sagte dazu: "I won´t show them our rhinos, and I won´t show them our elephants. I can show them our oryx, or no, I´ll show them the ostrich. Yes, that´s good, I´ll show them the ostrich."









Wir haben sehr gut geschlafen, nur die Elefanten, die immer mal wieder die Campsite besuchen, waren nicht da, wie schon an der Spitzkoppe. Das Getrappel, das wir nachts gehört haben, entpuppte sich als Esel. :P Na, immerhin auch ein Tier, und ganz nah. :whistle:

Purros


Die Tankstelle


Wir hatten Glück und haben nach Sesfontein auch hier Diesel bekommen. Die Art der Betankung hat uns fasziniert. Es wurde aus einem Fass Diesel in einen Kanister umgefüllt und dann mittels einer aufgeschnittenen Plastikflasche in unseren Tank gefüllt.



Die Weiterfahrt zum Marble Camp war landschaftlich schön und abwechslungsreich. Nur zum Schluss zog es sich und ich durfte mal wieder fahren, weil der Gatte keine Lust mehr hatte. Für die letzten 40-45 km habe ich 2 Stunden gebraucht. :blush:

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29 Jul 2016 22:36 #439170
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Beim Marble Camp angekommen wurden wir freundlich begrüst (wie gehabt Community Camp=freundlich) und konnten uns einen Platz aussuchen. Noch war alles frei und wir entschieden uns für den Platz neben den Ablutions wegen des kurzen Weges und des schattenspendenden Baumes. Kurz nach uns kam ein schweizer Ehepaar, das schon lange in Südafrika lebte und mit dem wir uns nett unterhalten haben. Kurz vor Sonnenuntergang trafen noch zwei Fahrzeuge aus Südafrika mit je einem älteren Ehepaar ein, die auf der anderen Seite der Campsite Quartier bezogen.

Wir haben begonnen, unser Abendessen vorzubereiten und dann begann das Drama in drei Akten, das am Ende eher eine Kommödie wurde. Diese Geschichte erzähle ich immer wieder gern. :whistle: :whistle:

Klaus Kamera (eine Bridge) lag auf dem Tisch, er wollte seine Fototasche mit Tele, Ersatzakku, Poolfilter, etc. holen, die er an die uns abgewandte Seite des Autos gehängt hatte, weil ICH gesagt hatte, wenn der Datalogger für die Aufzeichnung der Temperatur nur im Auto sei, sei das nicht sehr aussagekräftig. Die Tasche war weg. ICH war schuld, denn ICH hatte ja gesagt... :sick: Die sei gestohlen, meinte der Gatte. Das kann nicht sein, es war niemand auch nur in der Nähe unseres Autos, meinte die Gattin. Doch, da hätten Himba und Kinder Wasser geholt am Brunnen, sagte er. Das war aber weit weg, sagte sie. Ich habe dann noch mit der Taschenlampe die Gegend abgesucht und einen Diätabend verbracht, weil mir der Appetit vergangen war. Mein Mann ohne Tele und als Vogelliebhaber ... toller zweiter Teil des Urlaubs. :unsure:

Nach einer unruhigen Nacht meinte mein Mann noch im Schlafsack liegend, vielleicht, ganz vielleicht, habe er bei unserer Pause und dem Fahrerwechsel die Tasche ans Auto gehängt und vergessen. :evil: Mein Vorschlag, zurückzufahren, kam aber nicht gut an, da wir von dort zwei Stunden benötigt hatten, das heißt vier Stunden hin und zurück und dann noch zum Camp Syncro, kaum zu schaffen. Und ob man die Tasche bei den vielen Fahrspuren überhaupt wiederfindet und ob sie wirklich dort liegt und ...

Ich bin dann vor der Weiterfahrt noch mal zum WC und dort war eine der südafrikanischen Damen, die so spät noch aus Richtung Purros gekommen waren. War jetzt eh schon alles egal und ich habe sie angesprochen: "Excuse me. I know that it sounds terribly stupid, but my husband lost his photo bag somewhere on our way from Purros to Marble Camp ... " Weiter kam ich nicht, denn sie meinte: "Oh, dear, that isn´t stupid at all, my sister in law picked it up. Go to the first car and get it." Wow, ich habe sie vor Begeisterung umarmt, habe meinem Mann gesagt, er solle die letzte Tafel Ritter Sport Schokolade aus dem Cooler nehmen und seine Fototasche abholen. Leider habe ich kein Foto von seinem Gesichtsausdruck. :P An den Autos kam uns ein Mann entgegen und erklärte in schönstem akzentfreien Deutsch, er sei Heinz aus dem Schwarzwald und da käme also der Mensch, der seine Fototasche auf Pad rumliegen lasse. Heinz lebt auch schon lange in Südafrika, ist mit einer Südafrikanerin verheiratet (der "Taschenretterin"), sein Schwager und seine Schwägerin fuhren das andere Auto. Es folgte ein schönes, interessantes Gespräch und wir kamen mit Verspätung und mit Fototasche los Richtung Camp Syncro. :woohoo: :silly:

Ab da war HEINZ der Name des Urlaubs, denn ein Heinz hatte durch den Austausch der defekten Batterie die Funktion unseres Coolers wiederhergestelltund, ein zweiter Heinz hatte die Kameratasche zurückgegeben und so das Dauergrummeln meines Mannes verhindert.

Auf dem Weg zum Marbel Camp








Marble Campsite





Die Campsite ist an sich schön, die sanitären Anlagen sind leider nur inzwischen sehr in die Jahre gekommen und könnten eine Instandsetzung vertragen. Für eine Zwischenübernachtung auf dem Weg zum Kunene oder auf dem Rückweg (wir werden in einigen Tagen noch eine Nacht hier verbringen) war es für uns aber völlig ok und nach dem Erlebnis sowieso ein besonderer Ort.





Vor der Weiterfahrt haben wir noch den Marmorsteinbruch angeschaut.





Die Fahrt zum Camp Syncro begann mit einer spannenden Etappe über der Joubert- oder Roidrompass, der meinem Mann ganze Konzentration abverlangte. Unser Hilux Camper meisterte im Low Gear aber alles ganz brav, man musste sich nur Zeit nehmen. Ich habe von der Etappe in anderen Reiseberichten gelesen und kann nur sagen, wir haben es glaube ich ähnlich empfunden, nicht ganz ohne, aber mit Geduld und Vorsicht und vernünftigem Auto machbar.





Natürlich haben wir von den steilsten Abschnitten keine Fotos, weil wir da lieber aufgepasst haben. :P
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