THEMA: Namibia per Anhalter bzw. zu Fuß
16 Mär 2016 18:52 #423881
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  • BerLin am 16 Mär 2016 18:52
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Mit ein paar anderen Leuten sind wir ca. 20 km vor Pelican Point an der Seeküste angekommen. Weit und breit war kein einziges Auto Richtung Pelican Point /Seerobben zu sehen. Wir sind also einfach ein paar Kilometer an der Seeküste entlang gelaufen. Dabei haben wir einen (lebendigen!) Seerobben gesehen, der von Welle zu Welle sprang sowie viele tote (in Form von Knochen und Skeletten) und auch einige andere interessante Skelette. Anna, die einen leichten Hang zur Nekrophilie hat, hat diese ausgiebig fotografiert und sogar einen Seerobbenschädel als Trophee mitgenommen.













Es war an der Küste etwas windig und kalt, obwohl der Tag sonnig war.
Noch vor Einbruch der Dunkelheit sind wir wieder in Walvis Bay angekommen. Mein Freund Anton, der an diesem Tag etwas krank war und deswegen im Guesthouse geblieben ist, hat sich sehr gefreut, mich wieder zu sehen. So sehr, dass ihm gar nicht aufgefallen ist, dass mit mir etwas nicht stimmte. Auch mir selbst wurde das erst klar, als ich in den Spiegel schaute:


Das war wohl der bisher schlimmste Sonnebrand in meinem Leben. Noch eine ganze Woche war mein Gesicht rot, die Haut löste sich schmerzhaft ab. Seitdem wurde die Spar-Sonnencreme mein treuer Begleiter für die ganze Zeit der Reise (sonst verwende ich eigentlich nie Sonnenschutz). Unsere Hotelbesitzer sagten mir, dass auch sie sich jeden Tag eincremen müssen, um Erscheinungen dieser Art zu vermeiden.
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16 Mär 2016 23:39 #423898
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  • BerLin am 16 Mär 2016 18:52
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Na ja, die blutenden Wunden auf meinem Gesicht, in die das ganze in den nächsten Tagen ausartete, habe ich aus Liebe zu meinen Eltern nicht photographiert.
Nach unserem Ausflug auf die Skelettküste - so haben wir unter uns den Strand auf dem Weg zu Pelican Point genannt (warum eigentlich Pelican Point, wenn dort Seerobben leben???) - musste ich einen Tag im Guesthouse bleiben. Anton hat jedoch die proletarischen (sprich schwarzen) Bezirke von Walvis Bay besucht und dort etwas demokratisches Essen gekauft. Darunter war süßer Möhrensalat, Mahanga mit Fleischsoße und gebratene Fische für 2 N$/Fisch. Alles war günstiger als in den Supermärkten.
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17 Mär 2016 10:58 #423936
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Das sind die Häuser, in denen das einfache Arbeitervolk lebt:


Und das ist eine anthropogene Palme (bitte genau hinschauen!):


Mit bösen Hunden wie diese ist in Walvis Bay jedes Haus eines Weißen ausgestattet. Die sollen wohl die Herrchen gegen Einbruch, Vergewaltigung, Diebstahl, Erdbeben, Krieg und alle anderen Gefahren, die von ihren schwarzen Mitbürgern ausgehen, verteidigen.


An dieser Stelle sei Chris gefragt, inwiefern Hauseinbrüche mit Diebstahl z. B. in Walvis Bay tatsächlich eine Gefahr darstellen und ob auch Weiße manchmal daran beteiligt sind. Und ob es auch Weiße gibt, die in die Häuser von Schwarzafrikanern einbrechen???
Letzte Änderung: 17 Mär 2016 10:59 von BerLin.
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17 Mär 2016 13:36 #423971
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Ich poste hier mal ein Video über Pelikane, die die ihnen von Fischern zugeworfenen Fische fangen:

Hier der direkte Link:
Antons Kommentar: "Wie tief ist doch die Lust, etwas umsonst zu bekommen, in der Natur verwurzelt!"
:)
Letzte Änderung: 17 Mär 2016 15:45 von BerLin.
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17 Mär 2016 16:49 #424009
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Ein paar Tage später haben wir einen zweiten Versuch unternommen, den Pelican Point mit Seerobben zu erreichen, diesmal zu dritt. Zuerst spazierten wir gemütlich an unserer bereits heimisch gewordenen Esplanade:





Dann haben uns wieder die Salzfabrik-Mitarbeiter mitgenommen und wir spazierten wieder an den mir und Anna bereits bekannten rosaroten Gewässern vorbei:




Unsere nächsten Fahrer waren deutsche Rentner, die schon seit 60 Jahren in Namibia leben. Sie wollten Flamingos an den Lagunen beobachten:




Wir mussten jedoch weiter. Der Versuch, mit jüngeren deutschen Touristen mitzufahren, schlug fehl - das Auto kam im Sand einfach nicht weiter. Also gingen wir wieder an unsere Skelettküste, ca. einen Kilometer vom befahrenen Weg zum Pelican Point.


Schon haben wir fast die Hoffnung aufgegeben, die Seerobben zu sehen,

als Anton plötzlich rief: "Auto!" Hände über den Kopf schwingend, lief er auf das Auto zu - es war ca. einen Kilometer von uns (später erklärte mir Anton, so funktioniere Trampen immer in der Mongolei - wenn man von A nach B will, gibt es immer ganz viele Parallelstraßen, die aus verschiedenen Dörfern nach B führen, diese liegen teilweise bis zu 2 km weit voneinander entfernt. Das Trampen bestehe darin, dass man irgendwo in der Mitte zwischen diesen Straßen steht und, sobald ein Auto zu sehen ist, Hände über dem Kopf schwingt, laut schreit und zum Auto rennt).
Es war ein Auto mit den Wochenend-Fischern. Sie haben uns mitgenommen und ca. 5 km vor Pelican Point aussteigen lassen. Sie sagten, sie würden um ca. 5 Uhr abends wieder zurückfahren und uns mitnehmen. Welch eine Freude!
:
Letzte Änderung: 17 Mär 2016 17:09 von BerLin.
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17 Mär 2016 16:56 #424012
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Richtung Pelican Point liefen wir die Küste entlang. Es war deutlich optimistischer als am Anfang - ab und zu sahen wir einen Seerobben in den Wellen springen, die Seerobbenleichen wurden immer frischer



und reichlich Erdbeergelee gab es an der Küste auch:

Voll Energie, haben wir beschlossen, unseren kleinen Beitrag zur Sauberkeit des Strandes zu leisten:

Nach ca. einer Stunde waren wir an unserem Ziel angelangt. Schon von weitem sahen wir die Seerobbenkolonie:


Die Seerobben sind sehr scheu und versuchen ins Meer zu fliehen, sobald sie den Menschen sehen.

Man muss sich also für eine Seerobbenleiche ausgeben, wenn man sie aus relativer Nähe beobachten und fotografieren will:
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