THEMA: Die Eulenmuckels auf Birding-Tour
14 Dez 2014 17:00 #366127
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Freitag, 25. Juli 2014 – Rund um Okaukuejo

Okaukuejo, Etosha

Da es ein wenig windig war, fühlte es sich heute Morgen etwas kälter an als sonst. Uwe kochte wieder Kaffee und packte das komplette Frühstück vorne ins Auto, während Ruth kurz beim Wasserloch vorbeischaute – ein Schakal – dann ging es los.
Wir fuhren Richtung Nebrownii. Auf dem Weg sahen wir parallel zur Straße eine einzelne Tüpfelhyäne laufen. Wir vermuteten, dass sie zum Wasserloch wollte. Leider kam gerade in diesem Moment in ziemlichem Tempo ein Bus von hinten angebraust, und die Hyäne verschwand.



Weiter ging es nach Gemsbokvlakte, wo nichts los war.

Kronenkiebitz



Dann nahmen wir den Weg nach Ombika, auf dem wir ebenfalls lediglich Zebras und Springböcke sahen. Als wir bei Ombika eintrafen, verschwand gerade eine einzelne Löwin im Gebüsch. Wir versuchten, ihr zu folgen, verloren sie jedoch schnell. Etwas frustriert fuhren wir zurück nach Okaukuejo und tankten. Dann kauften wir ein paar Postkarten und fuhren Richtung Okondeka. Zwei Honigdachse schlenderten auf Futtersuche zwischen Büschen umher, und ein Schakal schleppte einen alten Knochen davon.
Auf dem Abstecher nach Wolfsnes sahen wir ein paar Doppelbandrennvögel, die gut getarnt durch das Gras liefen.



Bei Okondeka waren sehr viele Gnus, Oryx, Springböcke und Strauße versammelt. Bis weit in die Ebene hinein standen die Tiere. Eine einzelne Hyäne lag nahe am Wasser. Ständig trafen neue Antilopen ein. Wir standen eine Weile dort und aßen Brötchen, während wir die langen Reihen der Tiere beobachteten, die sich dem Wasser näherten oder davonzogen. Dann ging es über Leeuwbron wieder nach Okaukuejo.

Sabotalerche



Gelbbauchgirlitz



Dort saßen wir bei einer ausgedehnten Mittagspause über zwei Stunden am Wasserloch und sahen einigen Elefanten und unzähligen Zebras, Springböcken, Oryx und Kudus beim trinken zu. Ein Elefant legte sich zur Abkühlung komplett in das Wasserloch, bis nur noch sein Rüssel als Schnorchel aus dem Wasser schaute.

















„Knattertier“, welches beim Fliegen einen ganz gehörigen Lärm verursacht.





Königswitwe, auch hier noch mit ihren langen Prachtfedern.



Später trafen noch zwei Elefantenherden ein. Große, kleine, alte und junge, ängstliche und vorwitzige Elefanten wuselten durcheinander. Sie wateten ins Wasser, bespritzten sich und warfen sich danach Staub über den Rücken und den Kopf. Einige drängelten sich um den besten Trinkplatz, an welchem das frische Wasser in den Tümpel einlief und schubsten sich gegenseitig zur Seite, mussten dann aber ihrerseits den Platz räumen, wenn ein größeres Tier diese Stelle für sich beanspruchte. Da durch die Elefantenduschen ausgesprochen viel Staub in der Luft und das Licht von vorne gleichzeitig sehr ungünstig war, fotografierten wir kaum, sondern genossen das Elefantenspektakel ganz einfach pur. Die Tiere prusteten und schnauften, gelegentlich konnte man ihr tiefes Brummen oder ein vereinzeltes Trompeten vernehmen. Was uns ein wenig nervte, waren die teils lautstarken Gespräche, das Rascheln in Chipstüten und vor allem die verschiedenen künstlichen Geräusche der einzelnen Kameras und Fotoapparate, die alle mit einer Begleitmelodie ihre Bereitschaft signalisieren mussten. Das müssen sie übrigens gar nicht. Man kann dieses Kling-Klong-Klang auch abstellen!





Es war sehr angenehm, nicht immer im Auto unterwegs zu sein, und wir brachen daher nur zu einer kleinen Nachmittagsrunde auf. Wieder waren Ombika, Gemsbokvlakte und Olifantsbad die Stationen. Nirgendwo gab es etwas Spannendes zu entdecken.

Weibliche Weißflügeltrappe



Zum Abendessen machten wir aus dem letzten Stück Gnu ein Gulasch mit Tomaten. Dazu gab es Nudeln. Nach dem Abwasch setzten wir uns wieder ans Wasserloch. Auch heute Abend waren einige Elefanten und Nashörner dort. Es wurde keine Minute langweilig. Entweder kamen neue Elefanten dazu, trompeteten und verdrängten sich von der besten Stelle am Wasser. Oder die Nashörner liefen hin und her. Manchmal grollten die Elefanten, manchmal grunzten die Nashörner. Schakale, Giraffen und Oryxe hielten respektvollen Abstand.







Als es uns zu kalt und unbequem wurde, gingen wir ins Zelt. Leider ist der letzte Tag im Etosha nun zu Ende.

Kilometer: 200
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22 Dez 2014 16:09 #366789
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Samstag, 26. Juli 2014 – An die Küste

Okaukuejo, Etosha – Meikes Gästehaus, Swakopmund

Die Abschlussrunde im Etosha bestand heute Morgen aus Gemsbokvlakte, Olifantsbad, Nebrownii und wieder Okaukuejo. Bei knapp über drei Grad war es den meisten Tieren aber wohl noch zu kalt. Wir sahen nur einige Springböcke und Oryx.



Weißflügeltrappe



In Okaukuejo machten wir neben der Tankstelle Jagd auf einen Nektarvogel. Das hyperaktive Kerlchen war ständig in Bewegung und flog hektisch von einem Sitzplatz zum nächsten, wo es aber nie länger als ein paar Sekunden verweilte. Glücklicherweise hatten ein paar Aloenblüten aber genau seinen Geschmack getroffen, so dass er dieses Ziel immer wieder anflog.

Bindennektarvogel







Kurz vor der Ausfahrt aus dem Etosha besuchten wir noch das Wasserloch Ombika. Dort sahen wir die wohl letzten Zebras für diesen Urlaub. Dann verließen wir den Park und fuhren die knapp 100 Kilometer nach Outjo. Zu unserer großen Freude hatte die Bäckerei dort wieder geöffnet, und wir setzten uns in den sonnigen Hof und bestellten uns ein Omelett, strammen Max und Kaffee. Es war herrlich, sich am späten Vormittag dort aufzuwärmen und ein leckeres Frühstück zu genießen. Da unser Tisch der einzige war, der Platz in der Sonne bot, fanden wir aber schnell ungefragten Anschluss, als es sich eine Reisegruppe wie selbstverständlich neben und um uns herum bequem machte. Halt, stopp! Wir gehören doch gar nicht zu dieser Gruppe. Eigentlich sind wir ja gar nicht so kontaktscheu, ein klein wenig Höflichkeitsabstand wäre hier aber nett gewesen. Trotzdem beschlossen wir, nicht ganz doof zu sein und ließen uns in ein Gespräch verwickeln. Die Gruppe war gerade mit einem Tag Verspätung und dem Umweg über Leipzig mit Air Namibia und einigen Scherereien angekommen und auf dem Weg in den Etosha. Wir hörten Geschichten über verlorengegangenes Gepäck, Zwischenlandungen und Zeitverlust, wollten uns mit diesen Dingen aber jetzt noch nicht beschäftigen. Ist doch bisher immer alles gutgegangen bei uns und der Rückflug noch ein wenig hin.
Anschließend fuhren wir weiter Richtung Süden. Zunächst nahmen wir die M63 und freuten uns, wieder auf einer namibischen Schotterstraße unterwegs zu sein. Die Aussicht über die hügelige, endlos weite Landschaft war traumhaft. Am Straßenrand trippelten unzählige Familien von Warzenschweinen durch das gemähte Gras. Das Antennenschwänzchen steil aufgerichtet liefen sie in der Reihe vor unserem Auto davon oder wühlten völlig unbeeindruckt direkt neben der Straße mit ihren Hauern im Sand. Wir hofften jedes Mal, dass sie es sich nicht doch anders überlegten und noch schnell vor unserem Wagen kreuzen würden. Wir sahen jede Menge rote Termitenhügel, die in die Landschaft eingestreut waren.
In Kalkfeld war nicht viel los, und die Unterkünfte lagen im Gegensatz zum regen Treiben im Caprivi und vor Rundu recht verlassen da.



Über die C33 kamen wir über Omaruru nach Karibib und von dort über die B2 nach Usakos und gegen halb vier schließlich nach Swakopmund. Es war ziemlich windig und auch nicht besonders warm. Wir wurden wie immer sehr herzlich von Meike und Klaus begrüßt. Bei Kaffee und Keksen erzählten wir ein wenig. Dann räumten wir das Auto aus und verwüsteten das gemütliche Zimmer der Pension mit unserem Krempel. Bei einer Dusche spülten wir den gefühlten Staub der letzten drei Wochen ab, da es mit Meike und Klaus zum Abendessen ins Cosmopolitan ging. Dort gefiel es uns ausgesprochen gut. Wir saßen auf gemütlichen Polstermöbeln und aßen ganz besonders leckeren Kingklip. Es war wieder ein sehr netter Abend mit den beiden.

Kilometer: 575
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22 Dez 2014 16:11 #366790
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Sonntag, 27. Juli 2014 – Auftragsarbeit

Meikes Gästehaus, Swakopmund

So eine Nacht in einem weichen Bett hat schon etwas. Wir schliefen aus und gingen den sonnigen Tag sehr gemütlich an. Also frühstückten wir spät und lange. Dabei unterhielten wir uns nett mit Lara, Meikes Mitarbeiterin. Am späten Vormittag saßen wir ein wenig im Hof in der Sonne. Meike hatte eine Flasche mit einer süßen Lösung in die Büsche gehängt, auf welche die Sunbirds sehr flogen. Die Blüten der Aloen gefielen ihnen aber ebenso gut.

Rußnektarvogel









Gegen Mittag gingen wir in die Innenstadt und bummelten etwas ziellos durch die Gässchen. Die Sonne schien, und es gab keinen Nebel. Am Meer schlugen hohe Wellen um, in denen ein paar Surfer ihr Geschick versuchten.
Dann suchten wir den Souvenirmarkt in der Nähe des Leuchtturms auf, da Ruth von einem Freund den Auftrag erhalten hatte, einen Affen aus Afrika mitzubringen. Nun sind Affen scheinbar nicht die beliebtesten Tiere und daher auch nicht so gefragt, so dass alle ihre bisherigen Versuche, ein solches Tier aufzutreiben, vergebens waren. Neben Reihen aus Holzelefanten, Hippos, Tokos und den Big 5 gab es auf dem ganzen Markt nicht das kleinste Äffchen aus Holz. Nein, wir wollten weder Tischdecken, noch Schmuck, keine „Seiffenschallä“ oder ein Salatbesteck, ein Affe musste her! Gerade wollte Uwe die Makalani-Nussverkäufer abwimmeln, als Ruth ihre Chance witterte. Ob die Jungs wohl noch eine nackige Nuss hätten, keine solche, in der bereits die schönen, typischen Tiere, wie Zebra, Kudu, Nashorn oder Elefant eingeschnitzt wären, sondern eine, in welcher noch Platz für einen Affe wäre? Solche Makalanis hatten die beiden Nussverkäufer zum Glück noch, aber einen Affen konnten die beiden nicht zeichnen. Daher wurde aus Ruths Wunsch schnell ein Spezialauftrag, der in Gemeinschaftsarbeit erstellt wurde. Wir folgten den beiden zu ihren Freunden und sahen zu, wie einer der Jungs den Affen malte, ein anderer die Buchstaben zeichnete, die Ruth ihm zuvor auf einem Schnipsel Papier vorgeschrieben hatte und sich ein dritter an der Schnitzerei versuchte.



Eine solche Nuss hatten sie in ihrem ganzen Leben noch nicht geschnitzt. Neben dem Namen von Ruths Fußballfreund durften die Buchstaben BVB 09 neben dem Affen, der vielleicht ein ganz klein wenig an ein Pferd mit einer etwas zu langen Schnauze erinnerte, natürlich nicht fehlen. Dazu gesellte sich auf der anderen Seite noch ein Fußball, bis Ruth endlich mit dem Ergebnis zufrieden war. Während zwei der Jungs mit Ruths speziellen Motiven beschäftigt waren, führte ein dritter mit uns die Preisverhandlungen. Zunächst wollte er gar nicht über Geld sprechen, versicherte uns, dass Borussia Dortmund ebenfalls sein Lieblingsverein wäre (;-)) und machte uns klar, wie viel Arbeit doch an dieser besonderen Nuss hängen würde. Schließlich startete er sein Angebot bei aberwitzigen 350 Dollar, und wir konterten mit 30. Das Feilschen zog sich in die Länge, und wir hatten wirklich Spaß mit den Nussschnitzern. Es war schon erstaunlich, welche Geschichten sie sich einfallen ließen, um uns doch zu einem höheren Preis zu überreden. Hungrige Familien, stundenlanges Schnitzen an den kompliziertesten Motiven, die einzige Kundschaft heute zu sein wurden dabei ebenso in die Runde geworfen wie der Zusammenhalt unter zwei Dortmund-Fans. Hatte Uwe noch gehofft, es bald geschafft zu haben und endlich einen Kaffee trinken zu dürfen, gab Ruth nach der ersten fertigen Nuss gleich noch eine zweite in Auftrag. Auch hier war das Motiv nicht weniger speziell. Erdmännchen sollten es sein. Uwe ergab sich resigniert in sein Schicksal und nahm auf der Bank neben den Schnitzern Platz.



Doch auch für ihn hatten die Verhandlungsgespräche mit den Jungs erstaunlichen Unterhaltungswert, und wir können einen Besuch bei ihnen nur empfehlen, wenn man in Swakopmund genügend Zeit und Humor für solche Spielchen hat. Nach einer guten Stunde ließen wir uns schließlich auf einen Preis von 100 Dollar für beide Nüsse ein. Das ist sicherlich nicht günstig, war uns den ganzen Spaß aber allemal wert.
Zurück in der Pension wollten wir mit dem Auto noch eine kurze Runde zum Swakop-Fluss fahren, um vielleicht den ein oder anderen Wasservogel zu fotografieren. Aber leider sprang der Wagen nicht an. Der Anlasser gab kaum einen Mucks von sich. Die Autobatterie war leer. Das konnte eigentlich nicht sein, da wir gerade gestern sehr lange gefahren waren. Die Batterie hätte voll geladen sein müssen. Wir hatten auch kein Licht oder sonstigen Verbraucher angelassen. Also telefonierten wir mit Savanna und verabredeten, uns morgen mit einer Werkstatt in Verbindung zu setzen.
Zu Fuß gingen wir zur Jetty ans Meer und betrachteten den Sonnenuntergang.



Bis zum Ende der Landungsbrücke spazierten wir und ließen uns den kalten Wind um die Ohren wehen.







Als wir richtig durchgepustet waren, gingen wir ins Tug zum Abendessen. Dort gönnten wir uns ein tolles Menü. Es gab Zwiebelsuppe, Bruschetta mit Lachs und Butternut, scharf gewürzten Fisch und ein Oryx-Steak. Anschließend waren wir zwar schon pappsatt, ließen uns aber noch zu einem Nachtisch hinreißen: Ebony and Ivory sowie ein heißes Schokoladenküchlein mit flüssigem Schokoladenkern und Vanilleeis. Es war dermaßen mächtig, dass wir uns nicht vorstellen konnten, jemals wieder etwas zu essen. Super satt schleppten wir uns zur Pension.

Kilometer: 0
Letzte Änderung: 22 Dez 2014 16:12 von Eulenmuckel.
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26 Dez 2014 20:35 #366994
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Montag, 28. Juli 2014 – Walvis Bay

Meikes Gästehaus, Swakopmund

Wir standen etwas früher auf, und Uwe lief nach dem Duschen schnell über die Straße zu Diesel-Elektrik, um die Sache mit der Autobatterie zu klären. Sie versprachen, jemanden zu schicken. Dann frühstückten wir, und als die Starthilfe kam, warfen wir den Motor an und brachten das Auto zur Werkstatt. Dort wollte man die Batterie bis Mittag nochmal aufladen, um dann zu entscheiden, ob sie ausgetauscht werden müsse.
So erledigten wir am Vormittag alles zu Fuß. Erst brachten wir alle schmutzigen Klamotten in die Wäscherei. Dann erstanden wir ein paar Souvenirs. Bei einer ziemlich großen Holzmaske war schnell klar, dass wir sie haben wollten, nicht aber, wie wir das Trumm nach Hause transportieren sollen. Also blieb sie vorerst an Ort und Stelle im Laden.
Im Büro des NWR besorgten wir uns die Permits für den Namib-Naukluft-Park, die wir in den kommenden Tagen brauchen werden. Als das Auto fertig war – zum Glück hatte es eine neue Batterie – fuhren wir zu Fruit & Veg zum Großeinkauf. Dort bekamen wir neben Gemüse und Milchprodukten auch Rauchfleisch, eingeschweißte Wild-Steaks und Boerewors. So können die nächsten Lagerfeuer-Abende kommen. Im Bottlestore kauften wir noch Wein und verstauten bei Meike alles ordentlich im Wagen.
Im Innenhof der Pension beobachteten wir ein paar Vögel am Wasserle.

Wellenastrilde





Orange River White Eye (ein Brillenvogel)







Es war schon nach drei Uhr, als wir uns auf den Weg nach Walvis Bay machten. Südlich der Stadt hielten wir an der Lagune und sahen unzählige Flamingos. Es waren bedeutend weniger als letztes Jahr, aber immer noch beeindruckend viele.









Bei den Salzfeldern schwammen Enten, und viele Watvögel liefen durchs flache Wasser. Wir fotografierten Regenpfeifer und Steinwälzer im späten Nachmittagslicht.

Weißstirnregenpfeifer







Sichelstrandläufer







Schwarzhalstaucher



Kapente



Wir waren froh, im warmen Auto zu sitzen, da ein eisiger Wind pfiff und am Wagen rappelte.







Als die Sonne unterging, kehrten wir um und fuhren in der Dunkelheit zurück nach Swakopmund. Zum Abendessen waren wir im Erich’s. Von dort hatten wir kürzlich sowohl bezüglich des Service als auch des Geschmacks nichts Gutes gehört, aber bei uns war wie in den letzten Jahren auch alles prima. Ruth aß einen Fischteller mit verschiedenen Sorten und Uwe das Fleisch-Pendant, den Safari-Teller. Es war wie immer superlecker.
Leider neigt sich unsere Zeit bei Meike mal wieder dem Ende zu. Aber andererseits freuen wir uns auch auf die kommenden Tage im südlichen Namibia.

Kilometer: 101
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28 Dez 2014 14:19 #367117
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Dienstag, 29. Juli 2014 – Wind

Meikes Gästehaus, Swakopmund – Farm Wüstenquell

Heute ging es weiter. Wir duschten und packten unsere Sachen zusammen. Die Wäsche aus der Reinigung wurde sortiert und kam in die entsprechenden Fächer im Wagen. Auch alle anderen Rucksäcke, Taschen, Fotoapparate und Kleinkram wurden an ihrem Platz verstaut. Für die Souvenirs fanden wir auch noch eine passende Ecke.
Nach dem leckeren Frühstück hatten wir uns endlich durchgerungen, die schöne afrikanische Maske zu kaufen, die wir gestern in einem Laden gesehen hatten. Uwe war sich erstaunlicherweise gleich sicher gewesen, Ruth auch, allerdings dass es keine Möglichkeit geben würde, sie zu transportieren. Hatten wir auf dem Hinweg jeder schon einen Rucksack auf dem Rücken, eine Reisetasche und ein zweites Gepäckstück in jeder Hand, blieb für die Maske eigentlich nur noch der afrikanische Weg, sie auf dem Kopf zu balancieren. Bei einer Länge von 2 Metern wahrscheinlich kein ganz einfaches Unterfangen. Egal, Uwe war der Meinung, dass sich das Problem schon lösen würde, und so verabschiedeten wir uns von Klaus und Meike.
Zuerst ging es also zum Souvenirladen, wo wir glücklicherweise unmittelbar davor einen Parkplatz fanden. Flugs ward das hölzerne Trumm erworben und in viel Luftpolsterfolie sicher verpackt. Doch wo im Auto sollte es nun für die restliche Zeit unseres Urlaubs wohnen? Da Holz nicht gerade biegsam ist, schied der Innenraum im Canopy schnell aus. Selbst diagonal war da nichts zu wollen. Aber Uwe hatte sich ja gleich eine viel schlauere Lösung ausgedacht. Er verkündete stolz, dass das handliche, praktische Souvenir längs genau in unser „Schlafzimmer“ passen würde. Zwar 2 m lang, aber nur 30 cm breit und 3 cm hoch, konnte man es prima auf unsere Matratze betten. Die Vorstellung, ab sofort jeden Abend die Maske aus dem Bett zu wuchten, sie nachts zu hüten und zunehmend staubiger werdend, jeden Morgen wieder zwischen die Schlafsäcke zu schieben, erfüllte Ruth nicht gerade mit Begeisterung. So war sie auch nicht traurig, als sich herausstellte, dass es Uwe nicht gelang, den Fuß der Maske abzudrehen. Dieser war in seinem Plan nämlich nicht vorgekommen, denn so war unser Souvenir nun doch nicht platt wie eine Flunder, und das Dachzelt ließ sich nicht mehr schließen. Eine neue Lösung musste her. Uwe hatte sie auch schnell gefunden. Wofür hat man schließlich Klebeband? Mit einigen, nein, noch ein paar mehr Streifen Paketband klebte er sie kurzerhand auf dem Dach des Campers fest.



So fuhren wir dann zu einem Kurierdienst und schickten das Paket nach Windhoek voraus in die Pension, wo wir die Maske an unserem letzten Tag in Namibia hoffentlich unversehrt wieder in Empfang nehmen werden. Nachdem der Anfang nun schon so einfach abzuwickeln war, werden wir sie schon irgendwie im Flugzeug und im ICE transportieren können. Für Bauchschmerzen ist es noch ein wenig zu früh, die kann Ruth später ja immer noch bekommen.
Anschließend ging es zum Spar, wo wir noch Wasser, Brot, Brötchen und ein paar andere Kleinigkeiten mitnahmen. Nächster Stopp war bei Plastilon. Dort bekamen wir endlich die Solar Jar, eine Solarlampe in einer Art Einmachglas. So eine haben wir Dank Clax bereits zu Hause (Danke! :kiss:).
Zuletzt tankten wir den Wagen voll. Inzwischen hatte der warme Ostwind Swakopmund auf weit über 30 Grad aufgeheizt. Es fühlte sich wie ein warmer Föhn an. Als wir die Stadt verließen, zeigte das Auto-Thermometer 39 Grad.
Kurz hielten wir noch bei der Überquerung des Swakop und sahen einigen Vögeln zu, die im niedrigen Wasser herumstaksten und nach Nahrung suchten. Der warme Ostwind hatte mittlerweile ganz gehörig an Kraft gewonnen, und wir hatten Mühe, beim Fotografieren die Kamera ruhig zu halten.

Zwergflamingo



Weiter ging es über die C28.





Wenige Kilometer außerhalb von Swakopmund brannte es. Wir konnten aus der Ferne nicht genau erkennen, was die Ursache war, aber wir sahen dunkle Rauchwolken in den Himmel steigen.





Beim Abzweig in die Mondlandschaft bogen wir ab und hielten an einem Aussichtspunkt.





Dabei bemerkten wir, dass unser Kühlschrank 12 Grad anzeigte. Irgendein Wackelkontakt sorgte dafür, dass der Engel ständig ausschaltete. Bei einer Pause schaute sich Uwe die Sache an und entdeckte ein blank gescheuertes Kabel hinter dem Kühlschrank. Ein wenig Ordnung im Kabelsalat und eine neue Verzurrung brachten das gewünschte Ergebnis: Der Engel tat wieder seinen Dienst. Wir hoffen nur, dass inzwischen keine Lebensmittel verdorben sind.
Die Aussicht in die Mondlandschaft gefiel uns sehr, aber der starke Wind ließ uns eine geschütztere Stelle für eine Rast suchen.





So steuerten wir die Oase Goanikontes im Swakop-Rivier an. Dort aßen und tranken wir eine Kleinigkeit, und Ruth freute sich über die Vögel, die pausenlos durch den Garten flitzten.

Wir tippen auf Rostschwanzschmätzer (Familiar Chat), da das kleine Kerlchen häufig mit seinen Flügeln schlug.



weiblicher Maskenweber (Danke an Michael für die Bestimmung)



Dann ging es weiter zu den Welwitschia-Ebenen. Auf dem Weg dorthin war neben der Straße über weite Strecken eine Baustelle. Es wird eine Pipeline verlegt, vermutlich für die Uran-Minen.
Bei den Welwitschias machten wir eine Pause und spazierten ein wenig durch die Gegend.









Dann ging es für uns weiter Richtung Wüstenquell. Die Landschaft wurde im Licht der Nachmittagssonne immer schöner. Der Ausblick über die Hügel und Ebenen war fantastisch. Das Grenztor der Farm war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Wir sahen nicht, wie wir es öffnen sollten. Ein Anruf ergab, dass der Schlüssel direkt neben dem Tor an einer Kette hing. Das hätten wir wohl doch selbst erkennen können.



Auf dem Weg zum Farmhaus sahen wir Springböcke, Strauße und einige unterschiedliche Trappen. Bei ihrer Bestimmung kommen wir mit unseren Büchern jedoch nicht weit.









Bei der Farm erklärte man uns den Weg zu unserer Campsite „Papierbaum“. Dort kamen wir kurz nach Sonnenuntergang an. Der Stellplatz liegt sehr schön an einer Felsformation und verfügt über zwei Feuerstellen, eine Dusche, Toilette und ein Schattendach mit Tisch. Wir parkten den Wagen, klappten das Zelt auf und duschten. Danach machten wir Feuer und legten Kartoffeln in die Glut. Im Potije dünsteten wir Gemüse, und Uwe grillte Wildsteaks. Es schmeckte hervorragend.
Selten haben wir in Namibia einen so milden Abend erlebt: Selbst als wir ins Zelt gingen, zeigte das Thermometer noch 23 Grad. Dazu wehte allerdings ein sehr kräftiger Wind und rappelte am Zelt.



Kilometer: 136
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Mittwoch, 30. Juli 2014 – Sturm und Planänderung

Farm Wüstenquell – Camp Gecko

Die ganze Nacht tobte ein regelrechter Sturm, und die Zeltwände wurden abwechselnd nach innen gedrückt und wieder nach außen gerissen. Dazu wackelte das Auto wie ein Schiff bei rauhem Seegang. Es war zwar sehr warm, aber aufgrund der Lautstärke unseres Flatterzeltes kaum auszuhalten. Wir schliefen wenig und fühlten uns am nächsten Morgen entsprechend ausgeruht. Leider hatte der starke Wind noch immer nicht nachgelassen, ganz im Gegenteil. Wir lagen nach Sonnenaufgang noch einige Zeit im Zelt und überlegten, was wir tun konnten. An Frühstücken war nicht zu denken. Auch hier hinter den Felsen blies es noch so heftig, dass uns alles vom Tisch geflogen wäre. So entschieden wir, zu fliehen und bereits heute weiter zu fahren. Obwohl wir uns sehr auf die Landschaft und die Wanderungen bei Wüstenquell gefreut hatten, wollten wir so ungemütlich hier nicht bleiben. Also packten wir im Sturm zusammen und kletterten noch ein wenig über die Steinhänge in der Nähe der Campsite.
Ruth auf der Suche nach einem windgeschützten Plätzchen.



Doch auch auf der anderen Seite des Hügels war es nicht ruhiger, und so stand unser Entschluss endgültig fest, Wüstenquell zu verlassen. Am Farmhaus hatte man Verständnis für unsere Entscheidung und berechnete trotz Reservierung nur eine Nacht. Das fanden wir sehr fair.









Über die Welwitschia-Plains ging es wieder zurück zur C28. Ruth war von der schlaflosen Nacht so fertig, dass sie einnickte. Wir fuhren gegenüber dem Abzweig zur Blutkuppe nach Süden und nahmen ein paar Permit-pflichtige Straßen.









Unser Plan war, so weit wie möglich landeinwärts von dem blöden Wind wegzukommen. So erschien uns auch die Blutkuppe, die eigentlich unser nächstes Ziel hätte sein sollen, ungünstig, da sie ähnlich nah der Küste gelegen ist. Schade, denn auch auf diesen einsamen Platz hatten wir uns sehr gefreut.
Wir steuerten das Camp Gecko in der Nähe von Solitaire an, wo wir vor vier Jahren bereits eine Nacht verbracht hatten. Über den Kuiseb- und Gaub-Pass zog sich die Strecke dahin. Obwohl wir sie schon oft gefahren sind, kam sie uns ziemlich lange vor. Wir waren ohne Frühstück aufgebrochen und fanden keinen schönen Rastplatz für ein Picknick. Also ging es ohne größere Pause weiter. Gegen halb drei erreichten wir Camp Gecko und wurden von Heidi begrüßt. Glücklicherweise war die Eagles View Campsite frei. Wie das Hilltop Camp liegt es auf einem Berg mit einer tollen Aussicht in die Ebene. Wir stellten das Auto auf, befeuerten den Donkey für heißes Duschwasser, und endlich gab es auch etwas zu essen.



Nach dem Duschen spannten wir die Hängematte auf. Nun konnten wir uns für den Rest des Tages ausruhen.





Priritschnäpper



Da wir erst so spät gegessen hatten, blieb die Küche heute Abend kalt. Es gab lediglich Avocado-Salat. Bei sehr angenehmen Temperaturen und herrlicher Windstille (!) krochen wir ins Zelt.











Kilometer: 298
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