THEMA: Die Loeffels auf 8 Rädern im Caprivi
25 Mai 2014 10:38 #338411
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Montag, 28.4.14 Teil 2

Nach unserer obligatorischen Siesta startet nachmittags die Bootstour.
An der Rezeption ist Treffpunkt, dort gibt es ein großes Hallo. Die 6 Australier von der Hakusembe-Lodge sind auch hier abgestiegen :laugh: . Und schon haben wir uns wieder gegenseitig viel zu erzählen. Es ist wirklich eine nette Urlaubsbekanntschaft. Sie fahren allerdings nicht mit uns, sondern haben ein eigenes kleines Boot für sich zu sechst gechartert.

Wie erwartet findet die Tour auf einem größeren Boot statt, aber es gibt auch noch deutlich größere, stellen wir später fest. Einigen wir uns also darauf: Es ist ein mittelgroßes Boot ;) . Zudem ist es nur mit 16 Gästen besetzt, da kann man sich mühelos auf dem Boot bewegen und eine gute Position zum beobachten und fotografieren finden. Das Boot ist für uns mit Rollstuhl auch problemlos zu erreichen, alles barrierefrei.
Bei der Bootsbesatzung greift man hier übrigens auf ausgesprochenes Fachpersonal zurück :woohoo: :

Kapitän


Steuermann


Entsprechend erlebnisreich mit vielen Sichtungen erhoffen wir die Tour ;) .

Auch auf dem Wasser gibt es am Ufer ein Parkbüro am Eingang des Nationalparks (das grüne im Bild). Alle Boote müssen zunächst dort anlegen und ihre Passagierlisten vorlegen. Das ganze geht aber ganz unafrikanisch schnell vonstatten und dann geht’s auch gleich weiter.



Die Fahrt dauert 3 Stunden, wir umrunden dabei Sedudu Island, die Teil des Nationalparks ist. Nördlich der Insel im Kanal verläuft die Grenze zu Namibia.
Sedudu war lange Zeit ein Streitobjekt zwischen Namibia und Botswana. Schließlich wurde die Insel Botswana zugesprochen, weil der nördlich verlaufende Kanal tiefer ist als der südliche.

Es sind ziemlich viele Boote unterschiedlichster Größe und Couleur unterwegs, und alle machen von Kasane aus mehr oder weniger die gleiche Tour.
Eigentlich läuft so ein Gamedrive zu Wasser ähnlich ab wie an Land. Immer da, wo sich die Fahrzeuge drängeln, ist was zu sehen.

African Darter




Pied Kingfisher


White-fronted Bee-eater




Zu Beginn der Tour fast spannender als die ersten Tiersichtungen finde ich als Hobbyfotograf das Fotoboot, das auch auf dem Chobe unterwegs ist :) . Wie die Hühner auf der Stange sitzen da mehrere Fotografen auf drehbaren Stühlen, mit fest am Stuhl montierten Stativen und beeindruckendem Fotoequipment nebeneinander :ohmy: . Bei jeder Sichtung bewegen sich Stühle und Objektive synchron in die entsprechende Richtung. Ich bin belustigt und fasziniert zugleich.. Klar, dass ich mich auch mal danach erkundigt habe, durch Nennung des Preises für eine solche Tour hat sich das ganze für mich sofort erledigt :P . Letztendlich sehen die da auf dem Boot auch nichts anderes wie wir.







Und das, was wir sehen ist schon toll. Denn endlich sehen wir die heiß ersehnten Hippos, dazu Elefanten en masse, Krokodile, Vögel und und und … :woohoo:

Den Größenvergleich zwischen Pavianen und Impalas finde ich krass:


















Auch unseren ersten Büffel entdecken wir, versteckt liegt er im Schatten, kaum zu sehen, aber immerhin.



Damit haben wir dann in unserem zweiten Afrika-Urlaub die Big Five voll, Nashörner haben wir ja letztes Jahr im Etosha gesehen :) . OK, beim Leoparden haben wir auf Düsternbrook etwas nachgeholfen :whistle:

Elefanten und Wasser – eine magische Verbindung.
Dieser hier sitzt wie ein kleiner Junge im Süßwarenladen mitten im überflutenden Gras und weiß gar nicht, wo er zuerst hingreifen soll :lol: . Er plantscht vergnügt herum und lässt sich auch nicht von den zahlreichen Booten stören, die teilweise recht nah an ihn heranrücken.













Kurz vor Sonnenuntergang nehmen die Boote plötzlich Fahrt auf, eine ganze Armada bewegt sich im Eiltempo auf Kasane zu. Zum Sonnenuntergang müssen die Boote den Nationalpark verlassen.







Hochzufrieden wenden wir uns nun einem anderen, nicht weniger wichtigen Teil eines Urlaubs zu: Dem Abendessen :laugh: .

Die Lodge ist relativ groß, daher geht es beim Abendessen entsprechend „busy“ und rummelig zu, mit entsprechender Geräuschkulisse :angry: . Zusätzlich ist heute Abend Livemusik. Ein Ein-Mann-Alleinunterhalter beglückt uns mit Songs von Elvis und ein paar anderen Hits aus den 60er und 70er Jahren. Noch dazu sitzen wir ungünstig direkt neben einem der künstlichen Wasserfälle, die hier überall installiert sind. Alles in allem empfinden wir das heute doch als ziemlich ungemütlich :( . Kein Vergleich zu den vergangenen Abenden, an denen wir außer den Klickfröschen kaum andere Laute vernommen haben. Nach den vergleichsweise kleinen Unterkünften bisher ist das schon fast ein „Kulturschock“ ;) .

Das Abendessen in Buffetform ist auf internationales Publikum ausgerichtet mit einer Auswahl an Gerichten, bei denen man eigentlich nichts falsch machen kann. Es ist geschmacklich in Ordnung, wir vermissen jedoch lokale Spezialitäten bzw. das „gewisse etwas“.
Dafür gibt es aber eine Art „Mongolengrill“, wo man rohes Fleisch und Gemüse selbst zusammenstellt und dies von Köchen in einem Wok frisch zubereitet wird. Leider auch hier heute kein Game.

Abendessen:

Suppe, gemischtes Salatbuffet,
Moussaka, Thunfisch-Tortilla, Mischgemüse, Reis, Kartoffeln, Nudeln, Hühnerfrikassee, „Mongolengrill“,
Cremetorte, Obst, Eis, Arme Ritter mit Vanillesoße, Käse

Gefahrene Kilometer: 261
LG Stefan

Die Reise unseres Lebens: Antarktis 2018/19
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27 Mai 2014 19:36 #338756
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Dienstag, 29.4.14 Teil 1

Manchmal gibt es in einem Urlaub in Afrika auch undankbare Momente. Vor allem dann, wenn schon am frühen Morgen vor dem Frühstück (!) diverse Aktivitäten anstehen.
So wie heute morgen: Der Gamedrive in den Chobe-Nationalpark startet um 6 Uhr, Treffpunkt an der Rezeption sogar schon um 5:45 Uhr :huh: . Wenigstens stehen Kaffee und ein paar Muffins für die verschlafenen Teilnehmer bereit. Es ist noch dunkel, die Dämmerung hat gerade eingesetzt. Auch die Australier fahren mit, allerdings nur die Frauen. Für die Männer ist es nach der gestrigen Verkostung botswanischen Bieres zu früh ;) ,

Saukalt ist es oben auf dem Safari-Fahrzeug, das nun mit 60 Sachen in Richtung Nationalpark düst. Im Park ist das ganze schon deutlich gemäßigter, zwar immer noch saukalt, aber wenigstens ohne den schneidenden Fahrtwind.

Keine Ahnung, wer sich derart unchristliche Startzeiten für Gamedrives ausgedacht hat. Jeder sagt ja, wegen der Tiere. Ich sage das ist Unsinn. Denn die Tiere scheinen genauso wenig begeistert von der Uhrzeit wie wir Parkbesucher.

Sie erscheinen entweder

- verschlafen


- oder ungekämmt (Giant Kingfisher)


- oder mit Frühstücksresten im Gesicht an ihrem „Arbeitsplatz“.


Überhaupt sind einige noch mit dem Frühstück beschäftigt:





Im Verlauf der Fahrt gibt sich das aber. Zu etwas späterer Stunde wirken Tier und Mensch deutlich ausgeschlafener. Und zu sehen gibt es auch jede Menge.













Juvinile Martial Eagle (Polemaetus bellicosus)


Nach ein paar Funksprüchen gibt der Fahrer plötzlich Gas. Offenbar gibt es in der Nähe was interessantes. Tatsächlich treffen wir auf ein wildes Durcheinander etlicher Fahrzeuge:


Grund des ganzen Spektakels ? Das da:


Na, wer erkennt da was ? Richtig - ein Löwe, habt ihr ihn gefunden :silly: ?
Ich hab's euch aber auch leicht gemacht, denn das Bild ist nämlich eine radikale Ausschnittvergrößerung, und das trotz KB-äquivalenten 640mm Brennweite!
Wem das nichts sagt: Mit bloßem Auge ohne Hilfsmittel war da nichts, aber auch rein gar nichts zu entdecken :pinch: .
Aber auch so müßt ihr mir einfach glauben, daß da im hohen Gras unter dem Baum im Schatten ein Löwe liegt ;) .
Ein ganz schöner Aufriß für so ein bischen Löwe, der eine halbe Stunde (!) lang nichts, wirklich nichts gemacht hat. Interessanter war auf jeden Fall die Beobachtermeute in den ganzen Autos.

Auch diese Gabelracke frühstückt noch. Genauer gesagt, sie versucht es, denn der erbeutete Grashüpfer ist doch etwas groß und das Zerteilen offenbar schwierig:


Dann wird's aber auch mal Zeit für uns, eine Kaffeepause mit ein paar Keksen an einem idyllischen Picknickplatz (Name vergessen :unsure: )


Unser Verschwinden wird vom Reinigungspersonal sehnsüchtig erwartet:


Auf der Rückfahrt auf einmal Geier und ein penetranter Verwesungsgeruch :sick: . Wenige Meter von der Straße entfernt liegt ein toter Elefant. Dem Geruch und dem Zustand nach schon etwas länger. Der Kadaver ist übersät von Geiern, auch ein paar Marabus sind da. Ein schauriges Schauspiel, so etwas haben wir bisher noch nicht gesehen.









Auch ein Ohrengeier war dabei, den habe ich erst bei der Auswertung der Bilder entdeckt:


Nach gut 3 Stunden erreichen wir wieder die Lodge. Nach ausgiebigem Frühstück (endlich! :P ) melden wir uns für den Nachmittag zu einer weiteren Bootsfahrt an. Gamedrives kann man ja fast überall machen, aber diese Bootstouren - speziell hier auf dem Chobe - sind schon was besonderes :) .
Wegen der Bewegungsfreiheit entscheiden wir uns wieder für das „mittelgroße“ Boot von gestern. Auch dieses kommt immer recht nah an die interessanten Stellen heran, kein signifikanter Unterschied zu den kleinen Booten, wie wir gestern beobachten konnten. Ob das aber auch bei voll besetztem Boot in der Hochsaison gilt ? Zumindest jetzt in der Nebensaison empfinden wir es als angenehm.

Für diese Aktivitäten ist übrigens nicht die Lodge selbst zuständig, sondern ein Unternehmen namens African Odyssey.

Anschließend erkunden wir die Lodge. Dazu hatten wir bislang noch keine Gelegenheit. Im kleinen Souvenirshop erstehen wir erste Mitbringsel, genießen die Terrasse mit Blick über den Chobe und verlümmeln so die Mittagszeit.



Für die Bootstour des Tages brauche ich mal wieder einen zweiten Teil :woohoo: .
LG Stefan

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29 Mai 2014 13:07 #339060
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Dienstag, 29.4.14 Teil 2

Pünktlich um 15 Uhr schiffen wir wieder ein und starten unsere zweite Bootstour auf dem Chobe.

Viel gibt es nicht zu erzählen. Der Ablauf ist der gleiche wie gestern, es sind auch ähnlich viele Leute auf dem Boot. Auch heute erzählt man uns wieder die Geschichte mit Sedudu Island. Offenbar sind die hier in Botswana mächtig stolz drauf, dass sie die Insel bekommen haben.
Die Tiersichtungen ähneln auch wieder denen von gestern:



















Yellow-billed Stork (Mycteria ibis)




Das mit den Essensresten im Gesicht scheint im Chobe NP neuerdings Mode zu sein
(oder auch: Loriots Nudel auf botswanisch ;) :lol: ):


Auch ein mächtiger Elefanenbulle macht mit seinem Gemächt mächtig auf sich aufmerksam :ohmy: :lol: :






Und unser „Planschifant“ von gestern ist auch wieder da :) :


Abends geht es wieder ratzfatz Richtung Kasane.


Für den Sundowner ist auf dem Boot ausreichend gesorgt:


Und die Sonne verabschiedet sich mit einem grandiosen afrikanischen Farbenrausch:




Das Abendessen gibt es wieder in Buffetform und ähnelt von der Art her dem gestrigen. Heute entdecke ich aber am „Mongolengrill“ Krokodilfleisch. Damit steigt das Essen in unserem persönlichen Ranking, auch unabhängig vom „Mongolengrill“ erscheint uns das Essen heute besser als gestern.
Auch vom Ambiente her empfinden wir das Dinner heute als wesentlich angenehmer. Wir sitzen an einem anderen Tisch weit weg vom Geplätscher der künstlichen Wasserfälle, auch Livemusik gibt es heute nicht. Trotzdem natürlich kein Vergleich zu den gemütlichen Abenden auf einer kleineren Lodge. Wenn der morgige Abend aber auch so entspannt abläuft, gibt das insgesamt noch ein „gut“.

Beim Verlassen des Restaurants gehen wir am Tisch der Australier vorbei. Wir wollen uns verabschieden, denn sie werden morgen die Lodge verlassen. Auch jetzt wieder jede Menge Smalltalk und ein herzlicher Abschied. Einfach eine sympathische Truppe, diese Australier.
Eine der Australierinnen läuft uns nach. Sie umarmt uns zum Abschied, denn wir werden uns nie wieder sehen. Wir sind ganz berührt und auch ein wenig traurig, denn sie hat recht :( .

Abendessen:

Blumenkohlsuppe, gemischtes Salatbuffet,
Gulasch, Hähnchenschnitzel, Kürbis, Reis, Kartoffelgratin, Nudeln, „Mongolengrill“ mit Krokodilfleisch,
Cremetorte, Apfelkuchen, Obstsalat, Eis, warmer Schokokuchen, Käse


Gefahrene Kilometer: 0
LG Stefan

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02 Jun 2014 14:05 #339567
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Mittwoch, 30.4.14

Heute starten wir um 8:30 Uhr zu unserem Tagesausflug an die Victoria-Wasserfälle. Kurz davor treffen wir uns an der Rezeption mit dem Fahrer, der uns an die Grenze nach Zimbabwe bringt. Er hat auch schon die Einreiseformulare für Zimbabwe dabei, die wir vor Fahrtantritt schon ausfüllen sollen.
Dann erklärt er uns das Prozedere: Er bringt uns an die Grenze, nach den Grenzformalitäten übernimmt uns ein Fahrer aus Zimbabwe und fährt uns bis zu den VicFalls. Der Fahrer dort ist auch unser Guide für den kompletten Aufenthalt, außerdem sind in der Tour schon die Eintrittspreise für die Wasserfälle und sogar ein Mittagessen enthalten :cheer: .
Wow, damit hatten wir nicht gerechnet. Wir sind davon ausgegangen, dass wir den Tag dort in Eigenregie verbringen und zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder eingesammelt und zurückgefahren werden.

Dann geht’s auch schon los. Wir sind die einzigen Gäste heute, das heißt, wir haben den Guide in Zimbabwe ganz für uns alleine.
Bis zur Grenze sind es nur rund 20km, das geht ruckzuck, ebenso die Ausreise aus Botswana.
Dann ist aber Schluß mit ruckzuck: Eine Riesenschlange wartet auf die Abfertigung an der Einreise :( . Ich stelle mich mit den Papieren dazu, der Fahrer und mein loeffelinchen warten derweil gemütlich im klimatisierten Auto :whistle: .

Die Schlange ist kunterbunt gemischt: (Tages)Touristen, LKW-Fahrer, Individualtouristen, Tagespendler … Hinter mir spuckt ein Bus eine ganze Ladung deutscher Touristen im Rentenalter aus. Sie haben ihre Einreiseformulare noch nicht ausgefüllt. Ich kriege einen Teil der Konversation mit: „Was’n Profession ?“– „Beruf“ – „Was schreibst’n da rin ?“ – „Schreib’ Rentner“ – Schreib’ Hausfrau“ – „Is’ doch egal, die können’s ja eh’ nicht lesen“.
So geht das hin und her :P . Da könnte ich stundenlang zuhören, und vermutlich muß ich das auch, denn es tut sich rein gar nichts in der Schlange vor mir :unsure: .

Plötzlich steht unser Fahrer in Begleitung neben mir und stellt mir unseren Guide aus Zimbabwe vor. Ich soll ihnen unsere Pässe mit den Einreiseformularen und den 60 US$ für die Visa geben. Sie haben mit dem Chef vom Dienst gesprochen, er wird für eine beschleunigte Abfertigung sorgen :whistle: .
Gesagt – getan. Jetzt stehe ich hier mit meinem loeffelinchen im Niemandsland zwischen Botswana und Zimbabwe, so ganz ohne Pässe, schon ein etwas komisches Gefühl :S . Nach einer gefühlten Ewigkeit taucht unser Guide aus Zimbabwe mit den Pässen in der Hand auf – beruhigend. In Wirklichkeit hat das ganze keine 10 Minuten gedauert ;) .
Er erläutert uns den Tagesablauf – Besichtigung der Wasserfälle, Mittagessen in einer Lodge, Besichtigung einer Krokodilfarm, Rückfahrt gegen 15 Uhr. Wir haben einen Änderungswunsch, denn wir möchten noch einen Hubschrauberflug über die Wasserfälle machen. Kein Problem, das passt auch noch in den Tagesplan. Super :laugh: .

Eine knappe Stunde später: Am Parkplatz vor dem Eingang zu den Fällen gibt es etliche Verkaufsstände, dort leiht unser Guide 3 Regencapes für uns aus. Loeffelinchen meint, die seien unnötig, so ein bischen Spritzwasser schadet nicht. Der Guide grinst nur, wir nehmen sie trotzdem mit :whistle: .

Wir starten unseren Rundgang an der Westseite der Fälle beim Livingstone-Denkmal und folgen den Fällen bis zur Victoria Falls Bridge. Der Weg führt fast direkt an der Kante entlang, und schon nach wenigen Metern sind wir dankbar für die Regencapes :lol: .



1700m breit, Fallhöhe rund 100m, nach der Regenzeit haben die Fälle momentan ca 95% ihrer Maximalkapazität.
Diese nackten Zahlen in ihrer Urgewalt zu erleben, ist unbeschreiblich. Dieses Donnern, die Gischt, die sich wie ein Sturzbach über uns ergießt, der Anblick dieser unbeschreiblichen Wassermassen – das alles ist nicht in Worte zu fassen. Auch die Bilder werden dem ganzen nicht ansatzweise gerecht, man muß es einfach selbst erleben. Sicher ist die Sicht auf die Fälle zu einer weniger wasserreichen Jahreszeit wohl besser und man wird auch nicht so naß. Aber diese Wassermassen – ich finde keine Worte dafür und fühle mich sooooo klein und unbedeutend.











Guide & loeffelinchen














Nach 2 Stunden ist der Rundgang beendet und wir fahren zum Mittagessen, mit Blick auf die Wasserfälle:





Um 14 Uhr werden wir für den Hubschrauberrundflug abgeholt. Den hat unser Guide so nebenbei für uns organisiert.
Wir zahlen 152 US$ pro Person in bar, ich werde gewogen, das loeffelinchen geschätzt.



Dann dürfen wir zusammen mit einem anderen Paar einsteigen. Ich sitze hinten in der Mitte, was mich wegen des Fotografierens zunächst wurmt. Andererseits bin ich von holder Weiblichkeit umgeben und kann auf beiden Seiten aus dem Fenster schauen.
Ehe wir uns versehen, sind wir schon in der Luft und fliegen eine Doppelacht über die Fälle. Diese Perspektive ist gigantisch, ich kriege den Finger kaum vom Auslöser. Erst aus der Luft wird das ganze Ausmaß und die Schönheit der Fälle sichtbar, in großartiges und beeindruckendes Erlebnis. Für mich DER Höhepunkt unserer Reise, ungeachtet der vielen bisherigen Eindrücke. Dieser Anblick aus der Luft verschlägt mir den Atem.











Blöderweise muß meine Sitznachbarin zur rechten unbedingt mit ihrem IPad (???) fotografieren und damit das halbe Fenster verdecken :angry: . Aber durch die geflogene Doppelacht sieht man ja alles von beiden Seiten.
Viel zu schnell sind wir schon wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück :( . Unser Guide wartet schon, schließlich steht ja auch noch die Krokodilfarm auf dem Programm. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit beschränkt sich der Besuch auf einen geführten Kurzrundgang. Aber es ist schon interessant, die Zuchtbecken und die verschiedenen Entwicklungsstadien der Krokodile zu sehen, die mit 3 Jahren schlachtreif sind.
Auf der Babystation dürfen wir ein kleines Krokodil anfassen, auch mein loeffelinchen traut sich :woohoo: . Das kleine ist 4-5 Monate alt, die Beißerchen sind schon gut entwickelt.







Auch ein paar Löwen hat man hier, schon in Gefangenschaft geboren, haben sie hier ein ruhiges Plätzchen. Ratet mal womit die hier (zumindest ab und zu) gefüttert werden.



Dann geht’s wieder zurück nach Botswana, gut eine Stunde später als geplant. An der Grenze geht alles ganz schnell, der Grenzer von Zimbabwe fragt mich: „Wann kommst du wiiiiedääär ?“ Soviel zu dem Rentnerspruch von heute morgen: Is’ doch egal, die können’s (auf deutsch) ja eh’ nicht lesen :evil: “.

In Botswana wird erst mal wieder desinfiziert, Diesmal müssen die Schuhe vom loeffelinchen nicht desinfiziert werden, dafür aber der Rollstuhl :S . Voller Hingabe werden die Räder von dem guten Stück mit einer Sodabrühe eingesprüht, dann verfrachten wir den nassen Rolli hinten ins Auto und zurück geht’s nach Kasane.
Beim Ausladen trifft uns der Schlag: Der Rollstuhl ist inzwischen getrocknet und über und über mit einer weißen pulvrigen Sodaschicht überzogen: Räder, Bremsen, Schutzbleche, Teile des Rahmens, Griffreifen, alles total versaut :angry: :angry: :angry: . Jede Berührung sorgt für weiße Hände, Schuhe Klamotten, katastrophal :angry: :angry: . Es gelingt uns in diesem Urlaub nicht mehr, diese Rückstände vollständig zu entfernen, nur eine Grobreinigung der regelmäßig berührten Teile gelingt uns so einigermaßen. Erst nach unserer Rückkehr schaffen wir es zuhause, alles rückstandsfrei zum Teil mit einer Zahnbürste zu säubern :angry: :angry: .
So eine Sauerei und für uns ein Grund nie mehr auf dem Landweg nach Botswana einzureisen :( . Ärgerlich vor allem, weil das ganze so inkonsequent und willkürlich erscheint :pinch: .
Nach einigen vergeblichen Reinigungsversuchen haben wir uns nun aber das Abendessen verdient :cheer: .

Heute sind nicht soo viele Gäste da, deswegen gibt es kein Buffet, sondern die Gänge werden aus einer kleinen Speisekarte ausgewählt. Gegessen wird heute im kleineren Restaurant oben :silly: .
Aha, und wo ist der Aufzug ? Betretene Gesichter, denn es gibt natürlich keinen. Man bietet uns daher an, entweder auf dem Zimmer oder unten im Restaurant zu essen. Beides wollen wir nicht, wir werden die Treppen nach oben schaffen. 5 (!) Mann sind uns behilflich, jeder will mit anpacken keiner weiß wo. Irgendwie schaffen wir es mit (oder trotz ?) Helfern nach oben.

Die Crepes mit Krokodilfleisch klingen lecker, aber sie sind mit Currysauce, die verträgt mein loeffelinchen nicht. Ich erkläre mich solidarisch und vertrage sie heute auch nicht. Kann man die Soße auch weglassen ? Eine Rückfrage in der Küche ergibt: Ja, das geht. Und so bekommen wir unsere Crepes „with no sauce“ :lol: :lol: .

Da heute bedient wird, hat das Personal alle Hände voll zu tun und scheint reichlich überfordert, alles dauert ewig. Zudem ist es oben rappelvoll, scheinbar hat man sich da etwas verkalkuliert.
Aber lecker war's :) . Und nach dem Abendessen geht ein aufregender, ereignisreicher Tag voller unbeschreiblicher Eindrücke zuende :) :) .

Abendessen (Auswahlkarte):

Crepes mit Krokodilfleisch,
Straußenstreak, Gemüse, Kartoffelwedges,
Vanilleeis mit Schokosoße, Pecan Tart


(Selbst) Gefahrene Kilometer: 0
LG Stefan

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05 Jun 2014 18:20 #340049
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Sorry, die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Abschnitten werden immer länger :( . Unser Leben "jenseits von Afrika" hat uns schon wieder voll im Griff ;) .

Donnerstag, 1.5.14

Heute morgen beim Frühstück möchte sich eine Bedienung mit uns unterhalten. Wo wir herkommen, möchte sie wissen. Aus Deutschland, aha, ist das weit weg von Nigeria ? Naja, um die Ecke ist das nicht gerade, wieso ? Ja, in Lagos gibt es so eine Art Wunderheiler, da soll ich mit „my lovely wife“ hin, der würde ihr helfen. Sie schreibt uns alles auf.
Wir sind perplex und sehr gerührt, diese Anteilnahme können wir kaum fassen :kiss: .
Thiiis is Africaaa :) !

Kurze Zeit später nehmen wir schweren Herzens Abschied von der Chobe Marina Lodge und Botswana. Uns wird schmerzlich bewusst: Wir sind nun auf dem Rückweg :( .
Immerhin versüßt uns der Chobe Nationalpark den Abschied mit ein paar Tiersichtungen entlang der Straße, und wenig später reisen wir ohne Probleme wieder in Namibia ein.
Übrigens haben wir während der 3 Tage in Botswana keinen einzigen Pula gesehen.







In Katima Mulilo tanken wir und ziehen noch ein paar N$ für die letzten Tage, dann sind wir wieder auf (Teer)Pad, die lange Strecke durch den Caprivistreifen.



Die Mahangu Safari Lodge bei Divundu ist heute unser Ziel.
Unterwegs finden 4 geschnitzte Holzelefanten den Weg in unser Reisegepäck.
Die Schnitzer waren uns ja schon auf der Hinfahrt aufgefallen.



Die zwei rechts im Bild haben inzwischen bei unseren Katzensittern ein neues Zuhause gefunden.


Und ein paar Blümchen finden den Weg auf die Speicherkarte.







Am Nachmittag erreichen wir die Lodge. Vor ein paar Jahren hat man einen Damm gebaut. So ist die Lodge nun auch bei Hochwasser (so wie jetzt) mit dem Auto problemlos erreichbar.





Wir bekommen Häuschen Nr. 1 und können auch direkt daneben parken.
Irgendwie ist es komisch: Die Ausstattung ist super und es passt auch alles mit dem Rolli, Platz genug hat unser Chalet auch – und trotzdem fühlen wir uns nicht wohl. Das Häuschen wirkt dunkel, drückend und muffig auf uns. Ob es an der Farbgebung liegt ? Ein weißer Innenanstrich würde das ganze gleich deutlich freundlicher erscheinen lassen.



Nicht falsch verstehen – die Lodge gefällt uns, bietet alle erdenklichen Annehmlichkeiten, die Lage direkt am Okavango ist super und das Essen gut – nur in unserem Chalet fühlen wir uns nicht so recht wohl. Vielleicht sind wir von dem Luxus der Chobe Marina Lodge einfach nur noch zu verwöhnt oder das nahende Urlaubsende verfälscht die Wahrnehmung - manchmal ist dieses subjektive Empfinden einfach nicht erklärbar.
Während mein loeffelinchen Siesta hält, bewundere ich die reich dekorierte Bar der Lodge und die tolle Lage direkt am Fluß.









Am Abend zieht es mich auf den Damm. Die Sonne geht direkt über den Überflutungsgebieten unter. Es ist windstill, die Ruhe und Lichtstimmung koste ich aus an diesem vorletzten Abend im Caprivi.
Da müsst ihr jetzt durch :lol: :



Elsterwürger (Urolestes melanoleucus, Syn. Corvinella melanoleuca) Danke an Daxiang fürs Bestimmen






Löwenohr:














Das Abendessen gibt es auf der Terrasse direkt am Okavango-Ufer.

Abendessen:

Thunfischtartar, Apfel-Karottensalat
Oryxsteak, Kürbis, Weißkohl, Kartoffelwedges,
Eis


Gefahrene Kilometer: 468
LG Stefan

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Letzte Änderung: 07 Mai 2017 12:07 von loeffel.
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06 Jun 2014 20:23 #340177
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Freitag, 2.5.14 Teil 1

Heute morgen bin ich schon vor Sonnenaufgang auf der kleinen Terrasse gegenüber unserem Chalet. Die Sonne geht genau über dem Okavango auf, und Dunstschwaden sorgen für eine mystische Stimmung. Schon allein dafür hat sich das frühe Aufstehen gelohnt :) .







Für das Frühstück hat sich das Management der Mahangu Safari Lodge etwas ganz besonderes einfallen lassen:
Man kann nicht nur ganz normal auf der Terrasse frühstücken – nein, es gibt auch ein Frühstücksboot, das während des Frühstücks auf dem Okavango herumfährt :woohoo: .



Man entscheidet am Vorabend, ob man an Bord oder an Land frühstücken will, entsprechend wird gerichtet. Zusammen mit Felix, dem Manager der Lodge, loten wir am Vorabend schon die Erreichbarkeit des Bootes für mein loeffelinchen aus. Ein bischen schmal, der verlängerte Steg (Hochwasser!), aber wohl irgendwie machbar :huh: .



Jetzt am Morgen die Überraschung: Der Steg wurde über Nacht für uns verbreitert, wir gelangen ohne Probleme an Bord. Klasse :woohoo: :woohoo: :woohoo: !
Das komplette Frühstücksbuffet ist auf dem Boot aufgebaut, auch Eier und Speck können direkt auf dem Boot zubereitet werden B) .



90 Minuten dauert die Frühstücksfahrt, sozusagen schon der erste Gamedrive per Boot. Hektik breitet sich nur bei Sichtungen aus, weg mit dem Besteck, her mit der Kamera :lol: .













Aber das ist schon ein tolles Event, eine ganz fantastische Atmosphäre an Bord :) . Alles in allem hat uns das einen Riesenspaß gemacht, noch mal ein wirkliches Highlight nach den ganzen bisherigen Erlebnissen :cheer: .

An Bord lernen wir auch ein junges Paar kennen. Sie wollen morgen nach Kasane. Da wir ja gerade von dort kommen, ergibt sich sofort jede Menge Gesprächsstoff, wir können ein paar Tipps geben und auch von unseren Erlebnissen berichten und schwärmen ;) . Unser Tagesausflug an die VicFalls interessiert sie sehr. Das würden sie auch gerne machen, hatten das bisher gar nicht in ihrer Planung drin :unsure: . Der Haken dabei: Sie haben daher auch keine US$, die sie ja zumindest für das Visum brauchen. Da müssen sie mal überlegen und bei der Lodge fragen, wie sie da am geschicktesten dran kommen.

Nach dem Frühstück haben wir erst mal noch keinen konkreten Plan. Wir wollen auf jeden Fall aber den Mahangu Nationalpark besuchen, der ist ja nur wenige Kilometer von der Lodge entfernt.

Dafür gibt es in Kürze ein neues Kapitel.

Was ich aber im letzten Teil ganz vergessen habe, ist ein Bild von unserem Chalet. Hier ist es:

LG Stefan

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