THEMA: Namibia & KTP - am Ende der Regenzeit
12 Jun 2014 11:25 #340738
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14.03.2014 Auf dem Weg nach Gharagab
Teil 1

Um 5.30 Uhr klingelt der Wecker. Der Abbau des Dachzeltes funktioniert immer schneller, wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team und jeder Handgriff sitzt. So stehen wir als 5. Auto um 6.20 Uhr in der Reihe. Parköffnung ist um 6.30 Uhr. 3 Autos fahren auch wie wir gen Norden. Am Wasserloch Kwang bleiben wir eine Zeit stehen. Doch – oh Wunder – es tut sich nichts ! :(
2 der vor uns gestarteten Fahrzeuge stehen auch dort und es sieht so aus, als würden sie zusammen gehören. Uns reichts und wir starten den Motor. Sekunden später machen dies auch die beiden anderen Fahrzeuge. Auf Grund der Standposition fährt eines der Fahrzeuge vor uns raus auf Pad Richtung Norden. Gut, dass Jürgen gefahren ist und nicht so nett ist wie ich. :whistle: Denn beim Auto fahren hat er seine eigenen Gesetze. Ich hätte das andere Fahrzeug vorgelassen.

Kurz vor Langklaas hält ein entgegenkommendes Fahrzeug und berichtet von LÖWEN neben der Pad.
Hui ---- mein Herz macht einen Freudesprung. Sollte es doch Löwen in diesem Park geben?!

Natürlich haben wir hier keine exklusive „nur für uns Sichtung". Wir stehen als 4. Auto und können nach einigem manövrieren die Löwen gut beobachten. Es ist nicht die Poleposition aber dennoch super.
2 Males und 3 Löwinnen.
Eine der Damen trägt ganz ladylike ein Halsband.



Das Rudel liegt im Gras und döst vor sich hin. Ab und zu hebt mal einer den Kopf oder steht zum Positionswechsel auf.
Achtung jetzt kommt eine Bilderflut. :woohoo:





















Madam macht sich dann mal schön und putzt sich ausgiebig.





Und er präsentiert sich uns als König der Löwen.



Danach ist Stellungswechsel angesagt, langsam trottet das ganze Rudel Richtung Pad und legt sich dort in den Schatten eines Baumes.



Die vorderen Autos fahren weiter und nun sind wir in der Poleposition.



Das Rudel liegt noch keinen Meter von unserem Auto entfernt. Ich sitze, wie bei solchen Szenen immer, auf der Rückbank um nach allen Seiten agieren zu können. Natürlich sind die Fester komplett geöffnet. Ich beobachte die Löwen genau – der Schwanz liegt ruhig auf der Erde. Wenn sie damit wedeln, bedeuted dies dass sie nervös werden (hab ich mal irgendwo gelesen. Ob es stimmt weiß ich nicht so ganz genau, doch es beruhigt ungemein :blink: )

Und hier mein Lieblingsbild. Ich sitze also bei geöffnetem Fester ganz vorne und visiere „meinen“ Löwen an. In diesem Augenblick treffen sich unsere Blicke und mir läuft schon ein kleiner Schauer über den Rücken. :woohoo: Schnell drücke ich noch ab und weiche 10 cm zurück.



Wie war noch gleich das Spiel.“Wer zuerst wegschaut hat verloren?“

Und hier noch ein paar Detailaufnahmen.






Danach reißen auch wir uns von dieser Sichtung los und fahren weiter Richtung Gharagab.

Doch dieser Teil folgt aus Zeitgründen erst nächste Woche.
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19 Jun 2014 12:41 #341433
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14.03.2014 Auf dem Weg nach Gharagab
Teil 2

Zur Erinnerung und zum Einstieg in den 2. Teil dieses Tages noch ein letztes Bild unserer Löwensichtung. Diesmal das gesamte Rudel auf Pad.



Mir fällt ein Auto auf, das sich sehr aggressiv seinen Platz nahe des Rudels sucht. :evil: Doch darauf werde ich später noch einmal zurückkommen.

Wir setzen also unseren Weg Richtung Gharagab fort. Die Landschaft im nördlichen Teil des Parkes ändert sich. Sie wird zum Einen grüner aber auch feuchter. Teilweise steht das Wasser vom letzten starken Regen noch auf der Straße. Immer wieder fahren wir durch große „Wasserpfützen“, in denen sich auch gleich wieder Leben in Form von Schmetterlingen versammelt.





Ein paar Oryx stehen vor wunderschöner Landschaft.






Dann treffen wir auf eine große Gnu-Herde, die planlos durch die Gegend läuft. Irgendwie mag ich diese Tiere.
Erst läuft die gesamte Herde von rechts nach links.





Danach bleiben sie ratlos stehen,





schauen uns fragend an



und laufen dann wieder zurück.






Und zum Schluss trödelt dann auch noch der Gnu Kindergarten über die Pad




Wir biegen auf die Pad nach Gharagab ein. Auch hier steht das Gras recht hoch.








In Gharagab werden wir von Ranger Eric freundlich empfangen. Er weist uns unsere Unit Nr. 1 zu.
Gharagab liegt sehr schön einsam in einer fantastischen Umgebung. Doch Tiersichtung – Fehlanzeige. :dry:
Auf unsere Frage diesbezüglich bekommen wir von Eric die Antwort, dass es in den letzten Tagen sehr ruhig sei. :ohmy:
Na – wen wunderts? Uns schon lange nicht mehr. :lol:

Ausblick von der Unit



und ein Blick in die gute Stube.



Wieder ziehen dicke Wolken auf, die uns einen herrlichen Sonnenuntergang bescheren.








Danach backe ich wieder Brot, was mittlerweile schon Routine ist und fast wie von alleine geht.



Wir sitzen noch lange auf unserer Terrasse und lauschen den Barking Geckos in dieser schönen warmen afrikanischen Nacht. Es ist einfach nur schön hier.
In der Ferne sehen wir ein Gewitter, doch noch bleiben wir davon verschont.

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20 Jun 2014 21:12 #341653
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Für alle Nicht-Fußball-Freunde geht es jetzt auch gleich weiter. Fußballfreunde können selbstverständlich nachlesen. :whistle: :silly:

Der heutige Teil beinhaltet eh nur viel Text und recht wenig Bilder. :dry:

15.03.2014 Und wieder Richtung Nossob

In der Nacht höre ich Hyänen-Geheul (denke ich zu mindestens :huh: ). Wie der Blitz stehe ich schnell auf, doch am Wasserloch ist nichts zu sehen. Also lege ich mich wieder hin und schlafe noch eine Runde. :(

Gegen 7.00 Uhr verabschieden wir uns von Eric. Auch wenn die Tiersichtungen hier ausblieben, ist Gharagab sehr schön einsam und abseits. Alleine schon die An- und Abfahrt ist ein landschaftliches Highlight.
Heute bin ich wieder mit dem Fahren an der Reihe.


(Ich weiß, in Afrika sieht meine Frisur immer "leicht verboten aus", aber hier kennt mich ja niemand :laugh: :laugh: :laugh: )

Der Sand ist noch sehr griffig und so komme ich auch ohne Probleme durch. Einziges Anfangsproblem ist, dass ich (angeblich :blink: ) zu weit links fahre (meint mein Mann :S ) und dadurch immer wieder aus der Fahrrinne komme.
Doch dieses Problem löse ich durch ein Kissen, das ich mir unter den Po lege. Jaa … klein darf Frau sein, sie muss sich nur zu helfen wissen. :lol: Dadurch sitze ich sofort 10 cm höher, sehe somit auch die Schnauze des Autos und das Spurhalten ist definitiv viel einfacher.
Außerdem hat die erhöhte Sitzposition auch den Vorteil, dass ich über das Gras hinweg sehen kann, das rechts und links hoch steht.
Doch auch das nutzt sichtungstechnisch gesehen nicht wirklich. :ohmy:

2 Schakale kreuzen unseren Weg und schauen uns etwas verdutzt an, als wollten sie sagen: „Was wollt ihr denn schon am frühen Morgen hier?“.



Dann trollen auch sie sich und außer schöner Landschaft gibt es nichts zu sehen.
Am Wasserloch Polentswa beobachten wir einen Adler bei seinem Frühstück




Leider war dieser noch sehr weit entfernt, worunter die Bildqualität doch erheblich leidet.

Ein weiterer Adler setzt sich schon etwas fotogener in Pose.



und einen Singhabicht entdecken wir auch noch auf dem Gipfel eines Baumes.



Ansonsten nur schöne Landschaft, Oryx, Springböcke und Gnus, mit deren Bildern ich euch nun nicht weiter langweilen will.

Am frühen Nachmittag erreichen wir wieder Nossob. Wieder ist der Campingplatz nur halb gefüllt und wir können fast den gleichen Stellplatz beziehen wie bei unserem ersten Stopp hier. Zweimal Nossob habe ich extra in die Tour eingebaut, um die Fahrwege kurz zu halten.
Am späten Nachmittag unterhalte ich mich in den Damen-Duschen mit einer jungen Frau, die mir von 10 Löwen und 4 Geparden rund um Kij Kij erzählt. Oooh - da waren wir wohl zur falschen Zeit am falschen Platz. :S
(Dank Bloke weiß ich nun auch, dass die junge Frau „Marina“ hier aus dem Forum war, die alleine mit Dachzelt unterwegs war --- Afrika ist ein Dorf).

So brechen wir wenig später wieder zu unserem Abenddrive auf. Natürlich in südliche Richtung !!
Wir fahren zum Wasserloch Marie se draai.
Die Strategie ist, dort stehen zu bleiben und zu warten was kommt.
Es kommt aber nichts, selbst ein Schakal und eine Straußenfamilie ziehen von dannen.
In der Ferne ziehen Gewitter auf und der Himmel färbt sich bedrohlich schwarz.



Also fahren wir vom Wasserloch weiter Richtung Süden und dann über den Hügel nach Nossob zurück. Auf der Pad sehen wir Löwenspuren (immerhin schon mal etwas :lol: ). Die Spuren verlassen die Straße und in meiner Fantasie male ich mir aus, dass sie Richtung Wasserloch Nossob ziehen.
Bereits gegen 18.00 Uhr kehren wir nach Nossob zurück. Inzwischen hat es auch schon etwas zu regnen angefangen.

Doch was ist das? Als wir ins Camp einfahren, stehen alle Leute mit Kameras bewaffnet am Zaun.
Und tatsächlich …. 4 Löweninnen marschieren in aller Ruhe am Zaun entlang Richtung Wasserloch.
Jetzt schnell in den Hide.
Die 4 kommen an, löschen erst ihren Durst, dann wird etwas Körperpflege begangen, ein bisschen geschmust und die Umgebung beoabchtet.
Leider ist es schon kurz vor der Dämmerung und daher sind die Bilder nicht ganz so berauschend.

















Wer heute wen gefunden hat, wir die Löwen oder die Löwen uns … das ist hier die Frage. :blink:
Doch letztendlich ist es uns egal. Schließlich konnten wir den Tag mit einer schönen Sichtung beenden, auch wenn diese nach meinem Geschmack nicht ganz in freier Wildbahn stattfand und wir uns den Hide mit vielen Anderen teilen mussten.

Der Regen hat auch nachgelassen und so können wir in gewohnter Manier unser Abendessen zubereiten und noch lange vor dem Auto sitzen. In Afrika heißt lange ca. 22.00 Uhr.



Zum Essen gibt es heute Oryx-Geschnetzeltes in Rotweinsoße mit Reis.

Mitten in der Nacht werde ich wach.
Ein Gewitter ist genau über uns. :woohoo:
Es regnet wie aus Kübeln, dazu so gleisend grelle Blitze, wie ich sie bis jetzt in meinem Leben (und das ist schon recht lang) nicht gesehen habe. :woohoo:
Ich will hier raus.
Jürgen versucht mich zu beruhigen und noch etwas abzuwarten. Aber nein … für mich gibt es kein Halten mehr. Ich will aus dem Dachzelt raus, das zu dem noch unter einem Baum steht ... und zwar sofort !!!

Das Dumme dabei ist nur, dass alle die jetzt noch geschlafen haben, jetzt auch wach sind, da unser Auto beim Auf- und Zuschließen hupt. Doch fast überall wird schon Wasser geschöpft und Ablaufrinnen gezogen.
Im Auto wird es bald stickig und ich öffne ein wenig das Fenster. Nun stehe ich vor dem zweiten Problem. Hätte ich in Physik doch besser aufgepasst. :huh: Wie war das nochmal mit dem Faradayschen Käfig. Nach intensiven Überlegungen komme ich zu dem Schluss, dass das Fenster geöffnet bleiben darf.

Das Gewitter wüted ca. 1 Std. begleitet von stareken Regenfällen über uns, danach klettern wir wieder für ein paar Stündchen ins Dachzelt.


Wie es am nächsten Morgen auf den Straßen aussieht erzähle und zeige ich euch im nächsten Teil.
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22 Jun 2014 23:28 #341836
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16.03.2014 Der Tag nach dem Gewitter – es geht Richtung Urikaruus

Durch die gewitterbedingte Schlafpause ist die Nacht recht kurz. Und um 5.30 Uhr klingelt unversöhnlich wieder der Handy-Wecker.
Welcher normale Mensch steht nach so einer Nacht so früh auf? Kein normaler Mensch – aber WIR !!! :blink:
Schnell packen wir zusammen und stehen als erste! am Gate. Yeah!!

Unser heutiges Endziel ist Urikaruus, also fahren wir gen Süden.
Im Moment regnet es nicht mehr, doch der Himmel ist noch sehr bedeckt.
Überall sehen wir frische Fußspuren in dem noch feuchten Sand.



Aber die Tiere halten sich eben auch sehr bedeckt.
Welches normale Tier macht sich bei diesem Wetter auf den Weg um Touris zu suchen? :blush:

In Höhe des Wasserlochs Kaspersdraai sehen wir ein Rudel von 6 Löffelhunden. Yippie!!
So haben wir nun doch auch noch welche in freier Wildbahn entdeckt. Sie sind zwar recht weit entfernt und extrem scheu, doch für 1-2 Beweisfotos reicht es noch, bevor sie in dem dichten Gras verschwinden.





Wir verwerfen unseren ursprünglichen Plan über die Querverbindung nach Kamqua zu fahren und fahren stattdessen Richtung Twee Rivieren, da wir sowohl Sprit als auch Bargeld auffrischen müssen. Wie sich noch herausstellen wird eine sehr gute Entscheidung.

Mittlerweile sieht es wieder sehr nach Regen aus und am Himmel ist kein blaues Fleckchen mehr zu entdecken. Je weiter wir südlich kommen, desto größer und tiefer werden die Wasserlöcher auf der Pad. Für normale PKW wäre heute hier Ende.
Hier ein paar Eindrücke der „afrikanischen Seenplatte“.







Und dann fängt es zu allem Überfluss noch mal richtig zu regnen an.





Der Picnic Platz Melkvlei steht total unter Wasser.



Und auch der Adler scheint von diesem Wetter nicht sonderlich begeistert zu sein.





Doch so langsam tut sich im Süden wieder etwas blauer Himmel auf und die Hoffnung auf weitere Sichtungen steigt wieder.



Auch wenn hier die Pad komplett unter Wasser steht beträgt die Wassertiefe nur etwa 20 cm.

Kurz vor Kij Kij entdecken wir 2 Schakale, die sich an einem noch nicht allzu alten Riss bedienen.
Scheint, als wäre dieses Jahr für uns das Jahr der Schakale, so oft wir Ihnen oder sie uns über den Weg laufen.







Kurz danach sehen wir viele Geier, die am Himmel kreisen und sich auf einem Baum niedergelassen haben. Wir fragen uns, ob sie vielleicht auf die Überreste des Risses warten, an dem sich die Schakale bedienen oder ob es noch einen weiteren Riss hier gibt.



Die Lösung dieser Frage finden wir sehr schnell an der Kreuzung der Straße, die nach Rooiputs führt (Rooiputs residents only).
Und jetzt können wir unser Glück kaum fassen. Nach dem Leo und den Löwen in Nahaufnahme haben wir jetzt auch noch einen Cheetah mit Riss direkt vor uns! Yes :laugh:



Er liegt mit noch blutverschmiertem Gesicht vor seinem nicht all zu alten Riss und lässt sich Reste lautstark schmecken – und immer wieder hören wir das Krachen der Knochen, wenn er sie zerbeißt.



Nach einer Weile ist Positionswechsel angesagt. Fotogen setzt er sich ins Gras, damit wir ihn in seiner ganzen Schönheit bewundern können.







Seinen Riss lässt er dabei nicht aus den Augen und schaut immer nervös von rechts nach links.

Und ER ist der Grund für seine Unruhe. Fast unbemerkt durch das hohe Gras hat er sich bis auf ein paar Meter herangeschlichen, um auch eventuell noch ein Häppchen abzubekommen.



Doch da hat er seine Rechnung ohne den Geparden gemacht. Dieser lässt ihn immer bis auf eine gewisse Distanz heran und dann wird er verjagt.



Doch so schnell gibt der Schakal nicht auf und folgt auf den Fuß. Es ist richtig schön diesem Spiel zu zuschauen. Der Schakal schleicht sich, verdeckt durch das hohe Gras immer wieder an. Von Zeit zu Zeit hebt er sein Schnäuzchen über das Gras um die Lage zu peilen, dann duckt er sich wieder und versucht noch etwas näher zu kommen.



Sobald er zu nahe kommt, wird er gleich wieder ein paar Meter zurück getrieben.



Dieses Spiel wiederholt sich dann viele Male.

Nun noch ein paar Geparden-Bilder (Sorry, da müsst ihr jetzt auch noch durch). ;)

















Unangenehm fällt mir wieder das gleiche Safari-Fahrzeug auf, das mir auch schon bei der Löwensichtung vor ein paar Tagen auffiel. Sehr dreist und schon fast rücksichtslos zwängt sich der Fahrer zwischen den anderen Fahrzeugen vorbei, stellt sein Auto quer, damit die darin sitzende Dame in "pink" mit ihrer Kompakt-Kleinbild-Kamera den Geparden in Großaufnahme fotografieren konnte. Dieses Verhalten hat schon genervt. Wenn ich es richtig sehe, ist es ein Fahrzeug der Rooiputs-Lodge. Die Fahrer werden wahrscheinlich angehalten ihre gut zahlenden Gäste in eine optimale Fotografierposition zu bringen. Dabei ist es ihnen total egal, ob sie den anderen die Sicht nehmen. :dry: :evil:

Die darin sitzende Dame in „pink“, war neben den Geparden, auch eine besondere Sichtung. Natürlich kann jeder „auf Safari“ gehen wie er möchte und nicht jeder mag so ungestylt im Auto sitzen wie ich.
Doch die Dame trug ein pinkfarbenes T-Shirt, dazu einen pinkfarbenen Schal. Dann nahm sie eine pinkfarbene Handtasche aus dem Fond des Autos, woraus sie ein pinkfarbenes Handy nahm – wahrscheinlich trug sie auch noch pinkfarbene High Heels --- Lästermodus aus. :blush:

Schade, dass ich mich nicht getraut habe, sie zu fotografieren.

Nachdem wir uns sowohl an den Geparden auch an der Lady in pink sattgesehen haben, setzen wir unseren Weg Richtung Twee Rivieren fort.

Ihr erinnert euch noch, beim letzten Mal nahmen wir die Pad „Rooiputs residensts only“, da der direkte Weg nach Twee Rivieren „closed“ war.
Dieses Schild „road closed“ liegt nun auf der Seite und umgedreht am Straßenrand.
Also gehen wir davon aus, dass die Straße befahrbar ist und nehmen sie auch. Wie schon gewohnt, steht etwas Wasser auf der Pad, worüber wir uns auch keine größeren Gedanken machen. Doch ehe wir uns versehen stehen wir knietief im Wasser. Die gesamte Pad ist vollgelaufen, der Untergrund weich und ausgefahren und das Wasser reicht bis zum Trittbrett. Was tun – zurück geht nicht mehr, quer die Böschung hoch trauen wir uns nicht, also kämpfen wir uns gaaanz langsam und mit 4x4 durch. Meine Nerven sind bis zum Anschlag angespannt. :woohoo: Was, wenn wir nun unser Auto versenken?
Was, wenn nun noch eine Senke kommt? … dann sind wir gelinde gesagt am A…. . :woohoo:
Aussteigen kommt hier für mich nicht in Frage. Und der „Fluss“ scheint kein Ende zu nehmen!
Nach einigen hundert Metern und vielen Kurven ist endlich ein Ende des Wassers zu sehen. Erst jetzt bin ich in der Lage ein Foto von dieser Fahrt zu machen.



Wobei die Situation auf dem Foto nicht wirklich rüberkommt.

Auf der anderen Seite ist die Durchfahrt noch immer durch einen quergelegten Baum gesperrt. Ich möchte wirklich wissen, welcher Witzbold das Schild auf die Seite geräumt hat. :huh:

In Twee Rivieren tanken wir mal wieder voll, was hier auch auf Kreditkarte möglich ist, dann füllen wir nach etwas Wartezeit unseren Bargeld-Vorrat wieder auf (vorher musste erst der ATM wieder gefüllt werden), trinken auf den Schreck noch eine Tasse Kaffee und fahren Richtung Urikaruus weiter.

Weitere kleine Sichtungen:
Eine Straußenfamilie



eine Riesentrappe



und ein Sekretär, der ausnahmsweise mal nicht weglief.



Irgendwann am Spätnachmittag kommen wir in Urikaruus an. Diese Units sind ein Traum. Wohn- und Schlafbereich sind in 2 Ebenen angerichtet und Ranger Jacques ist wirklich eine Wucht. Er erklärt uns jede Einzelheit der Unit mit Freude, Stolz und Hingabe. Und das Beste …. das Wasserloch ist direkt vor der Unit.

Doch dazu und wie es weitergeht im nächsten Teil mehr.
Anhang:
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17.03.2014 Rund um Urikaruus

Wie ihr ja wisst, waren wir dieses Jahr als Camper unterwegs. Nur im KTP hatte ich mir schon 11 Monate !!! im Voraus die Wilderness Camps reserviert. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht klar, dass unsere Reise eine Campingtour werden würde. Im Nachhinein betrachtet, waren die Wilderness Camps natürlich alle schön, doch für uns "eingefleischte Camper" :silly: war es schon lästig, alle 2 Tage alles aus dem Auto in die Unit zu schleppen. :whistle:

Das einzige Wilderness Camp, das ich nach wie vor buchen würde ist Urikaruus. Leider habe ich mal wieder versäumt Bilder davon zu machen. Doch es liegt traumhaft direkt vor einem Wasserloch. Das ein oder andere Bild mit Blick aufs Wasserloch wird aber im Laufe dieses Teils noch folgen. Dies ist unsere eigene ganz subjektive Einschätzung, nachdem wir nun schon fast 3 Wochen als Camper unterwegs sind.

Nun aber endlich weiter im Bericht. Heute bricht unser letzter voller Tag im KTP an. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Hier könnten wir ohne Probleme noch eine Woche verbringen
.
Also der Handywecker summt wieder ohne Erbarmen. Und wen wundert‘s – natürlich stehen wir wieder um 6.30 Uhr abfahrbereit vor der Unit, holen unseren Laufzettel bei Jacques ab und los geht es Richtung Mata Mata.

Als erstes treffen wir auf eine Gruppe Giraffen – Yuhuu ! unsere ersten Giraffen in diesem Urlaub.
Zuerst werden wir mal misstrauisch über den Zaun … ähm Busch beäugt.



Dann zeigen sie sich doch noch vor schöner Kulisse.









Am Wasserloch Dertiende Boorgat bleiben wir sehr lange stehen und warten. Der Lohn dafür „leider“ nur ein Adler, der sich fotogen auf einem Baum niederlässt.



Da sich sonst nichts tut fahren wir weiter.
Doch wie heißt es so schön, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben? :woohoo:
Na fast wäre uns das passiert. Gerade als wir an der Verbindung zwischen Dertiende Boorgat und der Hauptpad ankommen, sehen wir noch wie sich 2 Geparden Richtung Busch davon machen.
Na, --- da hätten wir keine 2 Minuten später ankommen dürfen.

Für uns die 2. Gepardensichtung innerhalb von 2 Tagen.






Da sich die Geparden ja aus dem Staub gemacht haben, fahren wir weiter Richtung Mata Mata.

Wir entdecken 2 Geier auf einem Baum, von denen aber noch einer aufs Bild wollte. :blink:



In Höhe von Craig Lockhardt entdecken wir 2 Löwinnen im Gras liegen.





Abwechselnd stehen sie auf, um wie es aussieht, ihren Riss zu bewachen.



Doch irgendwann hört auch diese Aktivität auf und beide liegen nur noch entspannt im Gras.






Wir beschließen, wieder zurück zu fahren.
zunächst gibt es auch nichts Auffälliges, nur die altvertrauten Verdächtigen.



Irgendwo zwischen dem Veertiende und dem Dertiende Boorgat steht ein Auto und scannt die Umgebung mit dem Fernglas ab. Was wir aus gebührendem Abstand zu dem Auto nun auch tun.
Auf den ersten Blick nichts zu sehen!! :unsure:
Doch dann entdecken wir 1, nein 2 Geparden im Schatten zweier Bäume dösen.






Es ist schwer zu sagen, ob es sich um die beiden von vorhin handelt. Einer der beiden kommt mich sehr kräftig vor und ich hatte ihn auf den ersten Blick mit einem Leo verwechselt. :huh:
Die nächste Stunde stehen wir nur in senkender Hitze und warten, dass Bewegung in die beiden kommt. Nach unserer Berechnung müsste dies nun langsam passieren, da das Schattenplätzchen der beiden immer kleiner wird und bald durch die Sonne erreicht sein wird.
So ist das halt auf Self-driver-Safari, entdecken und warten, warten, warten…..

Doch unsere Strategie geht natürlich auf.
Einer nach dem anderen verlässt das immer kleiner werdende Schattenplätzchen.

Erst marschieren sie ein Stück auf uns zu,












räkeln und strecken sich









Und laufen dann noch eine ganze Weile parallel zur Straße.






Wir können unser Glück kaum fassen, an 2 Tagen 3 Cheetah-Sichtungen. :silly: :blink: :laugh:


Zurück im Camp machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich und beobachten eine Herde Gnus am Wasserloch.



Es macht Spaß dem Treiben zu zusehen. Und wie schon mal gesehen … wandern sie von rechts nach links und wieder zurück. Der Leitbulle versucht lautstark Ordnung in dieses Durcheinander zu bringen, was ihm aber nur leidlich gelingt.












Blick aus dem Schlafzimmer




Am Abend brechen wir zu unserem letzten Abenddrive auf. Wir fahren bewusst nicht Richtung „Löwengebiet“, sondern entgegengesetzt zum Wasserloch Kamqua.
Hier wimmelt es nur so vor Springböcken.

Noch einmal fahren wir über die Querverbindung über die Dünen und genießen zum letzten Mal die Schönheit des Parks.
Die Farben vom Rot der Pad, über Gelb und Grün der Gräser, dann wieder das rotdurchschimmernde Leuchten der Dünen und zum Abschluss ein blauer Himmel, für dessen Farbbeschreibung mir noch immer kein passendes Wort eingefallen ist.
Wir genießen die Farben, die Geräusche und die Gerüche Afrikas in vollen Zügen. Was haben wir ein Glück hier sein zu dürfen.

Und wieder erfüllt mich diese tiefe Zufriedenheit und Ruhe.
Ich atme noch einmal tief ein, um diese Eindrücke bis zum nächsten Jahr zu konservieren.
In diesem Moment würde jede Sichtung diese Stimmung zu Nichte machen. – Sentimentalitätsmodus aus.





Wir legen noch einmal unser Augenmerk auf die kleineren Bewohner, beobachten eine Schildkröte, die gemächlich die Straße überquert



und bekommen endlich einen dieser Schreihälse (White-quilled Korhaan) vor die Linse.







Auf dem Rückweg ist das Tal bei Kamqua von Springböcken bedeckt, dazwischen gesellen sich Giraffen, alleine oder in Gruppen.
Der Anblick kommt mir vor wie aus einem Land vor unserer Zeit. Die Stimmung ist schon fast surrealistisch friedlich.

Mit diesen Eindrücken fahren wir zurück ins Camp.







Schöner kann ein Tag nicht ausklingen.

Bei einem Glas Wein und leckerem Essen lassen wir diesen letzten schönen Tag wehmütig ausklingen.
So ganz, ganz langsam nähern wir uns dem Ende unseres Urlaubs.
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Solangsam geht es bei uns in den Endspurt. Außerdem brauch ich ja auch mal wieder Zeit die übrigen Reiseberichte in Ruhe zu lesen und eine neue Urlaubsplanung muss schließlich ja auch noch her. :lol:

18.03.2014 Und Tschüss KTP

Der letzte Morgen im KTP ist angebrochen. Etwas wehmütig packen wir unsere sieben Sachen ins Auto.
Doch was ist das für ein seltsamer Geruch am Auto?

Schon gestern Abend auf dem Abenddrive war dieser ab und an zu riechen und wir dachten hier würden viele der „Stinke Bäume“, wie Giel sie genannt hat, wachsen. :blink:
Es riecht irgendwie nach faulen Eiern oder auch wie Schwefelsäure. Manchmal schwächer, manchmal stärker. Schon seltsam. Nun was solls, hier können wir eh nichts daran ändern, also verabschieden wir uns herzlich von Jacque und fahren Richtung Mata Mata.
Jürgen vermutet der Katalysator könnte kaputt sein. Und ich frage mich, ob das mit unserer tiefen Wasserfahrt zusammenhängt? :dry:
Wenn beide Fenster geöffnet sind, ist der Geruch erträglich.

Wir verabschieden uns noch von den Schakalen (wie könnte es anders sein)




von den Löwen



den Springböcken



und den Giraffen


Die Geparden und der Leo kommen nicht, um uns zu verabschieden. :( Vielleicht schlafen sie ja noch oder haben das Datum verwechselt. :silly:

Bei Mata Mata erhöhen wir wieder den Reifendruck und gegen 10.15 Uhr verlassen wir den Park endgültig.
Die Ausreise geht genauso schnell und unkompliziert wie die Einreise. Wir können es fast nicht glauben, doch in den 7 Tagen im KTP haben wir sage und schreibe 1240 km zurückgelegt.

Nun sind wir wieder in Namibia!!
Unser heutiges Ziel ist Bagatelle. Wir beschließen über Mariental zu fahren. Was für ein Glück für uns, denn hier ist die letzte oder erste (je nachdem wie man es sieht) Toyota Werkstatt im Süden Namibias.
Wir fahren also auf den Hof. Steigen aus, umrunden unser Auto und machen Geruchsproben.
Gleich kommt der Manager zu uns und fragt ob er helfen könne. Ich schildere unser Problem.
Er hat wohl gleich so eine Ahnung und bittet Jürgen die Motorhaube zu öffnen. (Zum Glück hat er nicht mich gefragt, ich hätte nämlich nicht gewusst wie :whistle: )
Und schon haben wir den Übeltäter. Die Zweitbatterie, die für den Kühlschrank verantwortlich ist kocht über. Laut Aussage der Werkstatt war zu wenig Wasser darin (nicht unser Fehler), er klärt das Budget ab, wir treten in Vorkasse und bekommen unser Geld von Budget wieder zurück.

Ist ja noch mal gutgegangen. Das Ganze kostet uns etwa 1 Stunde Zeit, dafür können wir aber jetzt ohne Geruchsbelästigung und doch sehr erleichtert weiterfahren.

So kommen wir erst gegen 16.30 Uhr in Bagatelle an. Doch auch hier haben wir ja noch einen Tag und somit keine Eile.
Wir haben Campsite Nr. 5 ganz am Ende. Zuerst war ich darüber etwas enttäuscht. Doch im Endeffekt ist es für mich die beste Campsite, da hier keine anderen Camper mehr vorbei fahren.
Uns werden noch die Aktivitäten wie Cheetah-Fütterung angeboten – doch DIE brauchen wir nach unserem Sichtungsglück bestimmt nicht mehr. :laugh:

Wir wollen hier einfach nur relaxen und die vergangen Wochen Revue passieren lassen.

Gruß
Dagmar
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