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Liebes Namibia Forum,
in den etwas ruhigeren Tagen zwischen den Jahren, kommen wir nun endlich dazu unseren Reisebericht zu schreiben. Mit diesem Bericht möchten wir ein bisschen was zurück- und weitergeben von der Inspiration durch die tollen Reiseberichte und Beiträge dieses Forums. Wir möchten damit auch Danke sagen für die super Unterstützung durch Euch Forums-Mitglieder bei unserer Reiseplanung. Das Forum hatte großen Anteil an der Vorbereitung dieser für uns unvergesslichen Reise, von der wir Euch nun berichten möchten. Als Namibia-Rookies werden wir uns zwar auf eher ausgefahrenen Schotterpisten bewegen, was aber doch das ein oder andere Abenteuer nicht ausschließt. In diesem Sinne: Springt alle auf! Die Schwingen unseres Condors bieten Platz für alle Interessierten! Eure Rookies Kleiner Vorgeschmack: Unsere Lieblinge beim abendlichen Bad |
Letzte Änderung: 29 Dez 2013 23:14 von N-Rookies.
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OK, dann wollen wir mal.
Gleich mal vorne weg: Das wird hier unser erster Reisebericht und wenn wir so überlegen auch überhaupt unsere erste geschriebene Erzählung seit der Schulzeit als man immer eine Seite über die Geschehnisse der großen Ferien berichten musste. Aber naja: Wird schon werden. Als ersten Beitrag wollen wir eine knappe Zusammenfassung unserer Reise geben, Unterkünfte und Aktionen grob bewerten und ein paar grundlegende Fragen beantworten, welche uns in der Vorbereitung beschäftigt haben. Das ist an all die gerichtet, die vielleicht selbst gerade eine Tour planen und geballte Infos suchen, ohne die vielen störenden Elefanten-Bilder. Im Neudeutschen würde man das vielleicht: "Executive Summary & FAQ" nennen. Also dann erstmal die... EXECUTIVE SUMMARY: Die Protagonisten: Wir zwei (Richy und Julia) haben schon die ein oder andere Tour mit Rucksack und/oder Camper in Europa, Australien und Lateinamerika gemacht. Mit Namibia haben wir somit die ersten Gehversuche auf dem afikanischem Kontinent gewagt. Das Vehikel: Unterwegs waren wir mit einem umgebauten Toyota-Condor von Pegasus-Rentals. Geschlafen haben wir hierbei auf einer Liegefläche hinter den Fahrersitzen im Wageninnenraum. Das Fahrzeug war sehr robust uns super funktionell. Die zusätzliche Bodenfreiheit und damit verbundene erhöhte Sitzposition hat sich u.a. auch bei Tierbeobachtungen ausgezahlt. Der Verbrauch lag bei moderaten 11-13 Litern. Wir haben mehr als 5.000 km abgespult und hatten zum Glück keinen Platten und auch sonst keinerlei Probleme mit dem Wagen. Unser treues Gefährt: Toyota-Condor mit Heck-Schlafkabine Vielen Dank an dieser Stelle auch nochmal an Mona und Norbert von Pegasus. So genug des Lobes... Weiter im Text... Die Strecke:
Steckenverlauf mit Campsites Fazit zur Strecke: Von den Entfernungen und Fahrzeiten war soweit alles gut machbar. Wenn dann war nur die Strecke von "Sossuslvei – Swakopmund" etwas anstrengend, da Anfangs eine ziemliche Rütteltour. Wenn man (wie wir) einen Rückflug am Nachmittag hat, kann man das Stück am Ende auch noch etwas straffer gestallten, die letzte Nacht am Waterberg verbringen und Düsternbrook weglassen. Fazit zu den Zielen:
Fazit zu den Unterkünften: Wir haben stets im Auto auf den folgenden Campingplätzen übernachtet. Das hat eigentlich immer recht gut geklappt. Die Bewertungen sollten einen kleinen Überblick geben, wo es uns persönlich am Besten gefallen hat. Sowas ist natürlich immer sehr, sehr subjektiv. Skala von "- - - -" für miserabel bis "++++" für supergut
Puh, ist schon spät geworden! Das war es jetzt wohl erstmal für heute. Bis zum nächsten Bericht kann es auf Grund ausgiebiger Silvester-Feierlichkeiten ein paar Tage dauern. Aber immerhin: Der Anfang ist gemacht! Kommt alle gut ins neue Jahr!´ |
Letzte Änderung: 02 Jan 2014 22:52 von N-Rookies.
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Tipps für Erstlinge - Häufige Fragen - Frequently asked questions - FAQ Hier möchten wir parallel zum schreiben unseres Reiseberichtes noch ein paar Tipps zusammenfassen. Fragen die uns im Vorfeld der Reise viel beschäftigt haben, sowie Dinge die gut oder eben auch nicht so gut funktioniert haben. Wir werden diesen Beitrage dann nach und nach aktualisieren, so wie uns die Punkte einfallen.... Tipps für die Packliste: Zusätzlich zur Standardausrüstung fanden wir folgende Dinge noch sehr nützlich.
Navigation: Karten und/oder GPS Auf unserer Standard-Route (!) waren wir mit folgenden Karten gut ausgestattet und ein GPS war absolut nicht nötig.
Bargeld, Geldwechsel, Geldautomaten, EC-Karte, Kredikrate, Geldautomatenlimits Der Kurs an den Geldautomaten war deutlich besser als der der Wechselstuben. Um zusätzlich Gebühren zu sparen empfielt sich eine Visa-Karte die für Auslandsabhebungen sämtliche Gebühren übernimmt (z.B. comdirect - ohne hierfür Werbund machen zu wollen). Bei den Tageslimits der Geldautomaten konnten wir keine einheitliche Grenze feststellen. Ein paar Beispiele:
Reisezeit: Oktober-November: Dieser Punkt hat uns im Vorfled viel Beschäftigt: Ist es Ende Oktober bis Mitte November nicht schon zu heiß, ist es noch gut genug für Tierbeobachtungen, sind die Camps bei Divundu noch erreichbar usw. usw. Im Nachhinein waren diese Sorgen unbegründet und dieser Zeitraum in unseren Augen noch sehr gut geeignet.
Camera-Ausrüstung: Auch das war im Vorfled eine knifflige Frage: Wie nah kommen die Tiere wirklich an einen ran usw. Wir hatten folgendes Equpiment dabei, was für unsere Hobby-Fotografen-Ansprüche völlig ausreichte.
Fahrzeugwahl: 2x4 vs. 4x4, Heck-Schlafkabine, Toyota Condor Minicamper Auch ein wichtiges Thema in der Vorbereitung. Da es unser erstes Mal war, fehlt uns natürlich ein Vergleich, weshalb wir nur kurz die Tauglichkeit unseres Toyota Condor Minicamper bewerten können. Für unsere Tour war der Frontantrieb völlig ausreichend. Wenn wir nicht ganz sicher waren ob eine Strecke mit 2x4 befahrbar ist, haben wir vorab gefragt und eigentlich immer grünes Licht bekommen, sodass wir alle Strecken fahren konnten, die wir vor hatten. Nur der Hauptdrive im Buffalo Game Park wurde von der Parkverwaltung als kritisch für 2x4 bezeichnet und er wurde kurz vor der Grenze zu Botswana auch kritisch aber stecken geblieben sind wir zum Glück nicht. Für eine mögliche zweite Tour würden wir wahrscheinlich zu einem 4WD tendieren, um im nächsten Schritt auch etwas abgelegenere Ziele erreichen zu können. Die Variante mit der Heck-Schlafkabine hat super funktioniert. Das Schlafgemach musste weder ab- noch aufgebaut werden, so waren wir abends ohne große Mühen im Bett und morgens recht schnell auf der Piste. Sämtliche Vorräte und Utensilien waren unter der Schlaffläche in Kisten und Plastiktaschen untergebracht. Da man nur einen Teil einsehen kann und nicht an alle Stücke unabhängig voneinander rankommt, braucht es ein zwei Tage bis man ein gewisses System hat, um zu vermeiden, dass man jedes Mal alles ausladen muss, nur weil man Lust auf einen Keks hat . Aber wie gesagt nach kurzer Zeit kann man gut einschätzen, was man im weiteren Verlauf am ehesten braucht oder nicht braucht und entsprechend packen. Ein weiterer Vorzug der Liegefläche ist, dass man diese auch super als Foto-Plattform nutzen kann. Gerade an den Wasserlöchern, an dem man eine Weile verbringt und es meist nur eine gute Seite gibt, war das super. Wir haben dann das Fahrzeug mit dem Fahrerfenster zum Wasserloch geparkt, so dass der Fahrer eine gute Sicht hatte. Der Beifahrer ist dann im Fahrzeug nach hinten geklettert, hat es sich liegend gemütlich gemacht, Seitenfenster auf und los gehts. Gerade bei Teleaufnahmen war das super, da man die Kamera in der liegenden Position sehr gut abstützen und ruhig halten konnte. Vorausbuchungen und -planungen: Im Allgemeinen waren wir wohl eher spät dran. Ungefähr 3 Monate vor Abflug sind wir überhaupt erst auf Namibia gekommen und ca. 2 Monate vor Ankunft haben wir mit der genaueren Planung begonnen. Trotzdem hat alles noch geklappt, was evtl. auch daran lag, dass wir nicht mehr in die absolute High-Season gefallen sind. Aus unserer Sicht gibt für die es drei Haupt-Engpässe, die man beachten muss und irgendwie möglichst gleichzeitig festlegen muss:
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Letzte Änderung: 12 Jan 2014 23:18 von N-Rookies.
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Tag 0 – 27.10.2013 – Anreise: München -> London -> Johannesburg -> Windhoek Da uns das Direktflugangebot von Air-Namibia zu teuer war, haben wir uns für einen günstigeren Drei-Stopp-Flug mit Britisch Airways entschieden. Die Transitzeit lag deshalb bei ca. 21 Stunden was aber noch ok war. Wir konnten zum Glück ganz gut im Flugzeug schlafen und die restliche Zeit verbrachten wir damit unsere Reiseplan zu verfeinern und uns einfach auf das zu freuen was vor uns lag. Auch die Befürchtung, dass unser Gepäck durch das viele Umsteigen nicht gleichzeitig nach Windhoek kommt, war zum Glück unbegründet. Unseren Toyota Condor wollten wir bei Ankunft direkt in bar bezahlen. Um diesen großen Betrag nicht zu den ungünstigen Kursen und Gebühren der lokalen Wechselstuben tauschen zu müssen, wollten wir das Umsteigen in Johannesburg nutzen um dort schon einmal die Tageslimits an den südafrikanischen Geldautomaten auszunutzen. Die Idee war grundsätzlich ganz gut, allerdings mussten wir feststellen, dass im Abflugbereich keine Geldautomaten waren. Um wieder in den Ankunftsbereich zu kommen musste Einer wieder in der entgegengesetzten Richtung durch unzählige Schalter und Checkpoints, durch die Arrival-Kontollen, die Geldautomaten finden, Geld abheben, wieder durch die ganzen Departure-Kontorollen und schließlich zum Gate sprinten. Wie ihr euch aus der Aufzählung wahrscheinlich schon denken könnt, hat es zeitlich gerade noch geklappt wieder rechtzeitig am Abflug-Gate anzukommen, wo das Boarding bereits begonnen hatte und eine etwas nervös gewordene Freundin schon ungeduldig Ausschau hielt. Aber es hat ja geklappt und die Aktion sollte uns dann auch eine lange Schlange bei der Ankunft in Windhoek ersparen. |
Letzte Änderung: 02 Jan 2014 21:10 von N-Rookies.
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Tag 1 – 28.10.2013 - Windhoek -> Lake Oanob (Rehoboth) Am überschaubaren Flughafen in Windhoek angekommen erwartete uns die Wärme Afrikas und das Urlaubs- und Abenteuerfieber stieg deutlich an. Die Einreiseformalitäten zogen sich etwas hin aber alles weitere lief dann reibungslos. Norbert von Pegasus Rentals erwartete uns schon mit einem netten Touri-Namensschild, wir besorgten noch schnell eine MTC-Prepaid-Karte fürs Handy und dann ging es ab nach Windhoek. JUHU Die Fahrt war schon eine tolle Einstimmung auf das was noch kommen sollte. Unser Blick schweifte das erste Mal über die Weite der Landschaft, am Wegesrand waren Affen und Warzenschweine zu sehen und unser Fahrer teilte unentwegt persönliche und historische Geschichten der letzten namibischen Jahrzehnte. In Windhoek erledigten wir den Papierkram und erhielten noch eine kleine aber feine Tourenberatung. Hierbei bemerkte die liebe Julia, dass sie ihren deutschen Führerschein zu Hause vergessen und nur den Internationalen mitgenommen hatte. Das war zwar zuerst ein Schock aber im weiteren Verlauf der Reise kein Problem, da in den späteren Polizeikontrollen keiner so genau hinsah. Dann gab es noch eine Einweisung in unser mobiles Schlafzimmer für die nächsten drei Wochen: Verriegelung, Ersatzreifen, Bordwerkzeug, Gasflasche…. Und dann konnte es endlich losgehen, also ab hinters Steuer, nochmal tief durchatmen und dreimal "Linksverkehr, Linksverkehr, Linksverkehr" sagen und LOS. Nächster Stopp: Vorräte für die nächste Woche einkaufen. Der erste Supermarkt hatte gleich mal geschlossen wegen Stromausfall. Beim nächsten hatten wir dann mehr Glück und wenig später befanden wird uns gut beladen endlich auf unserer ersten Etappe zum Lake Oanob. Es wurde auch langsam Zeit, da es nicht mehr lange bis zur Dämmerung war. Als wir am Lake Oanob ankamen war es schon dunkel geworden und der freundlichen Nachwächter zeigte uns zwei Campsites, wir entschieden uns für die „Barakah“, da hier die Hütte ein kleines Dachgeschoss hatte, in dem man übernachten konnte. Also noch schnell die Matratze vom Auto in die Hütte, Moskitonetz aufhängen und dann lagen wir auch schon in unseren Schlafsäcken und lauschten den Grillen und Fröschen Afrikas, welche uns schnell in einen tiefen Schlaf fallen ließen. Jetzt waren wir wirklich angekommen im Urlaub und in Afrika… Campsite „Barakah“ am Lake Oanob |
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Tag 2 – 29.10.2013 – Lake Oanob (Rehoboth) -> Farm Tiras Nach einer erholsamen Nacht mussten wir uns beim Aufwachen erst einmal gegenseitig kneifen "Wir sind tatsächlich in Afrika". Das erste Frühstück genossen wir auf der Terrasse mit wunderbaren Ausblick auf den See. Ausblick auf den Lake Oanob Danach überlegten wir uns ein System für Taschen und Kisten und richteten uns den Camper ein. Wir waren noch nicht ganz aus dem Park, da entdeckten wir im Augenwinkel plötzlich etwas großes gelb-braun-schwarz geflecktes. "Schau mal eine Giraffe, äääähhhh, SCHAU MAL EINE GIRAFFE" Oh Mann waren wir aus dem Häuschen. Einige Zebras die eine Etage tiefer erschienen, waren dann noch das Sahnehäubchen. Unsere erste Giraffe beim Lake Oanob Wir konnten uns nur schwer von den Tieren losreißen aber wir hatten uns eine lange Stecke für den heutigen Tag vorgenommen und so fuhren wir schließlich auf die C21 bis Maltahöhe und dann weiter über die C14 nach Helmerigshausen, hier entdeckten wir auch schon einige Oryx und Springböcke. Beim fotografieren hatten wir noch nicht ganz so viel Glück, da die Tiere sehr scheu waren. Unsere ersten Springböcke Die Landschaft war sehr weit und schön und ließ uns im nu alle Sorgen des zu Hause gebliebenen Alltags vergessen. Wir waren so hypnotisiert, dass wir in Helmeringshausen irgendwie die Abzweigung auf die C13 verpassten und stattdessen auf der C14 landeten und dies auch erst mal nicht bemerkten. Erst viele Kilometer später kam es uns etwas komisch vor und checkten gleichen nochmal die Karte und Schilder ab. "MIST" Webervogelnest in der Dämmerung Also umdrehen und wieder zurück. Als Abkürzung bogen wir dann auf die schwer befahrbare D425 ein, auf der wir nur recht langsam vorankamen. Die Sonne sank auch schon langsam tiefer und wir mussten einsehen, dass wir es nicht mehr bis nach Koiimasis schaffen werden. Also steuerten wir die nächste Gästefarm Tiras an, welche wir erst im Dunkeln erreichten. Hier gab es von den sehr netten Besitzern (zu Recht!) erst mal eine Standpauke da wir im Dunkeln unterwegs waren. Anschließend versorgten sie uns noch mit Feuerholz. Nach einem herzhaften Abendessen zogen wir uns in den Condor zurück. Flusslauf im namibischen Irgendwo |
Letzte Änderung: 03 Jan 2014 19:48 von N-Rookies.
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