THEMA: Ein bisschen Hummeldumm und viel Hufgetrappel
27 Sep 2013 20:32 #306125
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31.8. Samstag, Sossusvlei

Um 5.15 klingelt der Wecker. Mühsam krabbel ich unter den Decken hervor. Es ist so kalt! Wechsel schnell das Shirt, ziehe, in der Hoffnung dass es bald warm wird, die lange Unterhose aus und im Dunkeln laufen wir zur Küche. Wir frühstücken alle schnell, mehr oder weniger im Stehen. Eine Schüssel Cornflakes mit Quark, eine Scheibe Brot mit Erdnussbutter. Dann geht es auch schon hinein in den guten alten Pumba. Fahren an der Sossuvlei Lodge vorbei in den Park hinein. Wir machen Fotostopps an den Dünen, unter anderem Düne 45.







Fahren dann aber durch bis zum großen Parkplatz vorm Vlei. Wie immer müssen einige noch mal auf Toilette, dann entern wir einen der bereitstehenden Shuttel-Jeeps, um durch den Tiefsand zu fahren. Dort steckt auch prompt ein Selbstfahrer fest. Unser Fahrer steigt aus und ruckelt das Fahrzeug ruckzuck wieder frei. „They know how to drive here“ meint Francois. Am Vlei marschieren wir los, Francois mit Stock und Hut zeigt uns mit ein paar Tropfen Wasser, wie ein der „verdörrten“ Pflanzen zum Leben erweckt wird.



Dann geht es Richtung „Big Daddy“ der großen Sanddüne. Melissa will unbedingt ganz nach oben, die beiden junge Deutschen auch, schnell gehen sie voran. Denn eigentlich ist der Weg zur Spitze nur optional, gedacht ist, dann irgendwo ins Deadvlei runterzusteigen und zurück zum Parkplatz zu gehen, wo ein 2. Frühstück angedacht ist. Aber irgendwie wird der Plan nichts: Die Gruppe reisst es auseinander. Abel geht irgendwann an mir vorbei, Kristy und Francois bleiben hinter mir. Als mich der Rest überholt, frage ich noch ob sie wissen, wo es runtergeht und wo wir hinmüssen. Keiner weiß es so genau. Also folge ich den anderen, immer weiter, entlang des malerisch geschwungenen Dünenkammes, mit Blick ins Deadvlei.





Es wird wärmer, die Jacken-Schichten fallen. Ich bin begeistert: Wüste wie im Bilderbuch! Dann hole ich plötzlich die anderen ein: Eine fiese Stelle, an der es recht steil hochgeht und der Sand rutscht. Es sind nur ein paar Meter, aber alle kämpfen. Ich auch. Dann noch mal ein Stück den Kamm hoch, und ich bin oben. Die anderen sitzen schon im Sand und genießen den Panoramablick.










Devyn grinst mich an und meint, ich würde wohl meine Grenzen überwinden mit der Gruppe – erst das Sandboarding, nun das Erklimmen von Big Daddy. Da hat er nicht ganz unrecht – Gruppendynamik eben! Abel verteilt Müsliriegel zur Stärkung (nicht geeignet für Melissa, die etwas verärgert reagiert). Und dann beginnt der spaßige Teil: Der Abstieg, geradewegs runter ins Deadvlei. Der Sand ist wie Wasser, wir versinken darin und rutschen mit ihm immer ein Stück hinab. Wirklich seltsam und lustig. Als ich unten ankomme, ist ein Teil der Gruppe schon am anderen Ende vom Deadvlei, einige aber noch oben. Irgendwie war dieser Ausflug bestimmt anders geplant…. Wir leeren unsere Schuhe aus, und über den harten weißen Boden geht es durchs Deadvlei. Ich bin begeistert von der Szenerie, der Grund, der rote Sand, blauer Himmel, schwarze Bäume. Am Ende wartet Abel und erklärt noch den Unterschied zwischen Dead- und Sossusvlei und die Anpassung der Pflanzen.










Dann laufe ich mit Devyn und Natalie zum Parkplatz. Abel muss noch auf die letzten Nachzügler warten und wirkt schon etwas ungeduldig. Vielleicht hätte man uns ohne genaue Ansage einfach nicht in dieser Sandkiste loslassen sollen. Wir warten, bis alle zusammen sind, dann geht es mit Jeep-Shuttle das kurze Stück ans Sossusvlei (warum wir das Stückchen nicht gelaufen sind, ist mir ein Rätsel…) Dort hat Francois mit Kristy schon einen Picknicktisch unter einem Baum gedeckt, die Boxen sind auch per Jeep hergekommen. Es gibt Sandwiches, Gurken und Tomaten. Danach einpacken, per Shuttle zurück durch Tiefsand. Da steckt wieder einer fest, wird schon abgeschleppt. „Everyday Business“ meint Francois nur. Am großen Parkplatz geht es wieder in „unseren“ Pumba, ein Schakal taucht auf in der Hoffnung auf Futter. Gar nicht scheu, das Tier.



Wir fahren zurück zur Düne 45. Ein paar von uns laufen da auch noch hoch, ich streike, da es mittlerweile auch richtig heiß ist.




Danach fahren wir ins Desert Camp zurück. Auf dem Plan steht was von längerer Mittagspause. Hm, die fällt quasi aus…wir haben uns da auf Big Daddy doch etwas verfranst, scheint mir. Sind 14.30 da, ziehen uns kurz um, frisch machen. Dann zur Küchen-Area, wo es um 15 Uhr Lunch gibt. Es gibt Nudelsalat, lecker. Mit geriebenem Käse. Danach ist schon wieder Abfahrt, es geht zum Sesriem Canyon. Wir halten im flachen Nichts, und ich frage mich, wo der denn nun ist – bis wir aussteigen und zur Kante laufen. Logisch, ein Canyon ist ja etwas, was sich in die Erde eingegraben hat.  Abel steigt mit uns hinab, Francois bleibt im Bus. Irgendwie ist er schlecht drauf seit heute morgen. Wir laufen hindurch und klettern am Ende alle auch noch über die Felsen, um den kleinen Tümpel zu betrachten, der da noch als Wasserrest ist – inklusive Fische!






Ich habe schon einige Schluchten gesehen und finde den Canyon zwar schön, aber nicht so spektakulär. Aber es ist toll, auch diese Landschaftsform hier zu entdecken. Und es herrschen angenehme Temperaturen. Wir fahren zurück zur Lodge. Mit Kristy, Marie und Natalie setze ich mich auf eine Bank, hören Musik, trinken einen Sundowner – Savannah ist meins – und unterhalten uns. Als die Sonne weg ist, wird es nicht ganz so kalt wie gestern, aber ich ziehe meine lange Unterhose noch mal an. Zum Dinner gibt es Hühner-Potje mit Reis, als Nachtisch Obstsalat mit Custard-Vanille-Sauce. Wir entzünden in der Feuerschale Holz und stehen eine Weile um die Flammen herum. Es ist unser letzter Abend, und wir werden wehmütig. Nebenbei gehen Listen herum, in die jeder seine Kontaktdaten einträgt. Fotos austauschen, vielleicht in Kontakt bleiben – in Zeiten des Internets Gottseidank kein Problem. Leider ereilt uns dann noch die Nachricht, dass heute Nacht die Zeit umgestellt wird – eine Stunde vor. Da wir früh aufstehen sollen, begeistert das niemanden. Natasha und ich sind dann auch schon 21 Uhr im Bett. Auf dem Weg zum Zelt verrenken wir uns den Nacken, um den Sternenhimmel samt Milchstraße zu bewundern. Nacht in der Wüste - wunderschön.


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28 Sep 2013 17:47 #306220
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1.9., Sonntag, Solitaire Guest Farm/Windhoek

Kaum zu glauben, aber der letzte Tage meiner Gruppenreise bricht an…ich hätte noch weiter fahren können. Der Wecker klingelt nach neuer Zeit um 6.30, es fühlt sich aber nach der alten Zeit um 5.30 an. Wir schleppen unser Gepäck mit vor zur Küche. Dort gibt es Frühstück, heute warmen Porridge. Wie wir gestern erfahren haben, gibt es heute nämlich kein Mittagessen. Naja, das stand auch so in der Beschreibung, nur hat das keiner mehr auf dem Zettel gehabt. Die Gesichter waren lang, und Abel und Francois sprechen von einer Überraschung, die sie stattdessen haben. Wir spülen und müssen dann noch eine Weile warten, bis die Jungs alles wieder verstaut haben.



Um 7.30 ist Abfahrt. Wir fahren auf die Solitaire Guest Farm, wo wir von süßen Hunden und einem etwas unfreundlichen Mann begrüßt werden – bzw von letzteren auch nicht so richtig, er meckert irgendwie rum dass Francois zu schnell gefahren sei oder zu weit auf den Hof, ich weiß es nicht so genau. Wie schon im Hotel im Swakopmund beschleicht mich das Gefühl, dass die Safari-Tour-Gruppen nicht so beliebt sind, was mich ziemlich sauer macht. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob es da im Hintergrund irgendwelchen Ärger um Buchungen oder Geld gibt. Jedenfalls kommt dann Simone, die mit uns ins Geparden-Gehege fahren will. Dann stellen wir fest, dass der offene Jeep einen Platz zu wenig hat…offenbar wurde da eine falsche Zahl durchgegeben. Jedenfalls bekommt Poonam vorn zwischen Fahrer und Beifahrer nun einen Not-Sitz aus mehreren Kissen gebastelt und los geht es. Wir passieren das große Tor ins Gehege. Hier leben Geparden, die aus versch Gründnen nicht mehr ausgewildert werden können, aber auch nicht wirklich zahm sind. Platz scheinen sie aber mehr als genug zu haben. Da morgen der Tag der Extra-Fütterung sei, wären die Tiere bestimmt hungrig und wir würden sicher welche sehen. Kaum gesagt, stolzieren schon zwei heran. Es sind Brüder. Stolz, groß, wunderschön. Sie tragen Funkhalsbänder, mit denen man sonst ihren Standort bestimmen kann. Sie nähern sich dem Auto, drehen aber wieder ab, als es nichts gibt. Wir fahren weiter und entdecken kurz darauf – ohne dass über Simones Antenne etwas zu hören war – zwei weitere Geparden an einem Busch. Es sind Mutter und Tochter, von der die eine einen Sehfehler hat. Auch diese kommen angerannt und reagieren mit Fauchen, als sie sehen, dass Simone nur Gras geworfen hat, um sie zu locken und kein Fleisch. Ist ja auch gemein. Von hinten nähern sich nun noch die Brüder, so dass wir quasi von Geparden umkreist sind. Leider müssen wir nach wenigen Minuten schon zurück. Unser Zeitplan!















Zurück auf der Farm geht es noch mal auf Toilette, dann alle wieder in den Bus. Francois und Abel sind während unseres Geparden-Ausflugs offenbar nach Solitaire an die Tankstelle gefahren und haben Apfelkuchen für alle besorgt. Ich finde es total süß, vor allem nachdem ja überall von DEM Apfelkuchen zu lesen war. Aber irgendwie ist die Gruppe nur mäßig dankbar, finde ich, und ich merke, wie ich mich fremdschäme. Doch ein erster Gruppenkoller? Jedenfalls fahren wir dann eine lange Strecke zurück Richtung Windhoek. Der Kuchen wird dann nach und nach doch verteilt und gegessen. In Rebohoth machen wir einen Tank- und Toiletten-Stop. Um 15 Uhr sind wir wieder in Windhoek im Chameleon Hostel. Wir machen noch ein Gruppenfoto, Gepäck wird verteilt. Natalie, Kristy und Marie werden noch woanders hingebracht, Poonam und Christina werden zum Flughafen gebracht. Also erste Abschiede. Devyn, Natasha, die beiden Deutschen Mädels und ich bleiben im Hostel. Irgendwie ist die Gruppe plötzlich aufgelöst, wir checken ein. Natasha und ich haben gestern lange überlegt, was mit Trinkgeld für Abel und Francois ist. Ich wollte sammeln, doch andere wollten dann gar nichts geben. Im Endeffekt hat dann niemand etwas gegeben, und später plagt mich mein schlechtes Gewissen. Auch wenn wir alle keine Großverdiener sind…
An der Rezeption liegt eine Nachricht für mich. Bea, eine der Mitreiterin für mein 2. Abenteuer hier in Namibia, war wohl mittags da und fragt, ob wir abends essen gehen. Ich rufe sie kurz an und schnell verabreden wir uns für Joe’s Beerhouse, weil es das erste ist was mir auf die Schnelle einfällt. Danach räume ich mein Zeug in mein kleines Einzelzimmer, wieder in dem Gang wo ich am Anfang auch war. Ich sammel einige Klamotten zusammen und wasche diese per Hand in einem großen Waschbecken, daneben sind auch Wäscheleinen.
Danach relaxe ich kurz am Pool und schreibe Tagebuch. Devyn kommt dann vorbei, wollen Kleinigkeit essen gehen. Wir laufen los, doch das Restaurant wo er hinwollte hat noch zu. Laufen weiter bis zur Poststreet, wo, da ja Sonntag ist, tote Hose ist. Ein Café hat aber offen, wir setzen uns auf die Veranda, ich trinke einen guten Cappuccino und esse ein überbackenes Toast. Wir laufen zurück. Ich dusche kurz und bestelle mir ein Taxi. Mit dem Rest der Truppe dann noch Anstoßen an der Hostel-Bar und quatschen, bis das Taxi kommt. Es wird etwas später, da ich es mir dann mit einem dt. Paar teilen kann, die auch zu Joe’s wollen. Als ich ankomme, wartet Bea schon. Ich kenne sie nur von einem Treffen vorab in Hamburg, der Reiseveranstalter hatte uns vermittelt, da wir uns das Zimmer teilen. Sie hier zu treffen wirkt fast surreal. Sie hat auch schon 2 Wochen Rundreise hinter sich, mit ihrer Tochter. Die hat sie heute zum Flughafen gebracht und ist daher etwas traurig. Als wir unseren Tisch bekommen, irgendwo drin, genehmigen wir uns erstmal einen Tequila. Joe’s ist ja wie eine Art Themenpark-Restaurant, total groß, überall hängt Deko vom Kudu-Gehörn bis hin zu Jägermeister-Flaschen. Ich finde es aber ganz nett. Ich bestelle Zebra, und es schmeckt auch ganz gut, etwas zäh.






Wir erzählen uns von unseren bisherigen Reiseerlebnissen und überlegen, wie es nun wohl weiter geht. Morgen werden wir an meinem Hostel eingesammelt. Als wir gehen wollen, entdecke ich an einem der Nebentisch Kristy und Natalie aus der Safari-Gruppe. Großes Hallo und etwas Quatschen. Sie sind heute in der Heinitzburg untergebracht, auch nicht schlecht. Dann endgültiger Abschied. Ich will Taxi bestellen, aber habe keine Nummer von einem Driver. Etwas Chaos, dann fährt mich irgendein Typ heim, der angeblich für Joe’s arbeitet. Ich wusste nicht, dass man quasi „seinen“ Fahrer braucht. Im Hostel ist noch Licht bei Natasha, und ich klopfe und verabschiede mich. Dann falle ich ins Bett, das erste Mal seit einer Woche wieder allein.

Fazit: Die Gruppenreise war genau das Richtige für mich. Sicher hatte ich auch viel Glück mit den Leuten. Es war keiner „hummeldumm“, selbst Melissas Ernährungsprobleme waren nur ein Ärgernis am Rande. Natürlich lag es auch daran, dass es alle offene, relativ junge Leute waren, bis auf die beiden schüchternen deutschen Mädels, die eben einfach sehr ruhig und für sich waren und daher nicht so „aufgefallen“ sind. Natürlich ist es ein straffer Zeitplan und es bleibt kein Raum für eigene Bedürfnisse, so dass ich ja auch auf die Little-Five-Tour verzichten musste. Aber die Tour war super organisiert, nette Guides, das Essen gut, die Unterkünfte ebenfalls. Daher habe ich in der kurzen Zeit, die ich zur Verfügung hatte, genau das gesehen was ich unbedingt sehen wollte. Ein 2. Mal würde ich dort nicht mit einer Gruppe hinfahren wollen, da ich nun weiß, an welchen Ecken ich gern mehr Zeit hätte oder anderes gemacht hätte. Auch in Etosha ist es sicher angenehmer, selbst zu fahren und sich mehr Zeit für Beobachtungen nehmen zu können. Um als Alleinreisender aber auf einfache Art zu einem relativ günstigen Preis möglichst viel zu sehen, war es perfekt. Und viel Spaß hatte ich mit der „Pumba-Gang“ zudem auch noch – allein wäre es doch etwas einsam gewesen. Geteilte Freude ist eben doppelte Freude!

Morgen beginnt dann der 2. Teil meines Afrika-Abenteuers. Dieser wird etwas „entschleunigter“, dafür intensiver, so dass die beiden Teile sich perfekt ergänzen. Nur das eine oder das andere wären nicht so gut gewesen, da die Reiterei mir nur einen winzigen Teil des Landes erschließen wird, nur die Safari aber doch ein zu sehr „Touri“ mäßiges Reisen gewesen wäre.


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6.9. Trail Erongo

Ich schlafe schlecht, wache mehrmals auf weil ich trockenen Mund habe. Die Trockenheit ist echt krass. Ein guter Lippenpflegestift und Hand- oder sogar Fettcremes kann ich nur empfehlen, zumindest zu dieser Jahreszeit. Wir sind alle früh wach. Frühstück am Feuer. Um 9 Uhr geht es zu den Pferden, die die Nacht auch gut überstanden hat. Unter Junias Aufsicht fülle ich Pellets ab – am Ende des Trails lässt er uns das auch so machen  Nachdem die Pferde gefrühstückt haben, putzen und satteln. Reiten an Lorry vorbei.






Abschied von Alina. Sie will am Wochenende auf eine Hochzeit und wird heute mit ihrer Mutter Heike tauschen. Auch wenn wir nun gestern durch Busch geritten sind und der Boden dort ja auch hart war, wird es nun zunehmend steiniger. Wir reiten ja auch auf die Erongo-Berge zu. Plötzlich vor uns Felsen, auf denen rundgeschliffene Riesen-Kugeln liegen. Plötzlich vor uns quasi Felswand. Wir müssen absteigen. Junias läuft vor… es ist eine enge Felsspalte, der Boden nackter Fels mit Steinbrocken. Ich habe ja Mühe, drumrumzulaufen…doch die Pferde gehen trittsicher durch die Engstelle hindurch, kein Zögern, kein Stolpern. Dahinter sitzen wir wieder auf. Tina stellt fest, dass sie einen Handschuh verloren hat. Junias sitzt ab, drückt Miriams Zügel Bea in die Hand, und läuft, ganz Gentleman, zurück. Wir wundern uns nur dass es solange dauert. Als er zurückkommt, entschuldigt er sich, er habe den zweiten nicht gefunden. Tina entschuldigt sich für das Missverständnis – sie hatte ja nur einen vermisst. Lachend geht es weiter. Wir müssen wieder durch ein gut gesichertes Tor und verlassen damit das Farmgelände. Dahinter dornige Bäumchen. Junias starrt darauf und biegt plötzlich von dem Weg ab mitten rein. Wir folgen verwirrt, bis auch wir sehen was er sieht: Eine Giraffe samt Jungtier! Wir umrunden die beiden eine Weile mit den Pferden.




Wir staunen, die beiden schauen uns auch neugierig an. Wow! Ich hatte zwar schon auf der Safari Giraffen gesehen, aber vom Auto aus ist es doch was ganz anderes als vom Pferd aus. Die Pferde sind übrigens cool geblieben. Sie haben die Giraffen zwar auch registiriert und die Ohren gespitzt, aber selbst Miriam zeigte keine Furcht. Dann lassen wir die beiden in Ruhe, reiten zurück auf die Fahrpiste. Die wird von Schotter plötzlich zu feinem Sand. Der ideale Boden für einen laaaaaangen Galopp. Und Lina läuft und läuft und läuft. Mr Dean bleibt immer etwas zurück, aber ich genieße diese Galoppaden sehr, und auch die beiden vor mir zeigen keine Ermüdungserscheinungen. Plötzlich taucht vor uns eine Wasserstelle auf. Diesmal keine lange Betontränke, sondern ein rundes Wasserloch, eingefasst mit Steinen. Also eher einer Wildtränke. Um diese hier tummeln sich ein Haufen Warzenschweine. Erst als wir absteigen und aus Büschen hervortreten, sehe ich, dass oberhalb des Wasserlochs, vor einer Felswand, eine Lodge ist, mit einem großen Haupthaus und mehreren Hütten, die aufgereiht vor dem Berg liegen. Wir lassen die Pferde trinken, die Schweine ergreifen mit aufgestelltem Schwanz (sieht aus wie eine Antenne), die Flucht. Sind aber weniger scheu als andere die ich gesehen habe, bleiben in der Nähe. Neben dem Wasser sind zwei Anbindebalken, die extra für die Trail-ritte dort gebaut wurden. Wir lassen die Pferde dort stehen und laufen hoch zur Ai Aiba Lodge. Vor dem Haupthaus, schick mit Reet (?) gedeckt, ist eine Terrasse und ein Pool, Palmen spenden Schatten. Der Blick in die Ebene und zu den anderen Bergzügen ist fantastisch. Wir ziehen Schuhe aus und krempeln Hosen hoch. Sven, ein Deutscher, der hier arbeitet, begüßt uns. Wir bestellen eine Runde Rock Shandy. Dann entern wir erstmal die Toilette- Wasser!!!! Ich hänge meinen kopf drunter, mache Arme, Beine, Nacken nass. Der Rock-Shandy entpuppt sich als herrlich erfrischendes Mischgetränk aus Kräuterlimonade und Ingwer. Sven wundert sich wohl auch etwas, warum wir uns das antun. Und bietet uns eine Dusche an, in einem leerstehende Gästezimmer. Wir sagen nicht nein…nacheinander laufen wir hin. Auch wenn ich kein Shampoo habe: Wasser überall und nasse Haare – herrlich! Hatte übrigens Bedenken, dass ich mit fettigen Haaren zu kämpfen haben würde. DAS war zumindest nicht der Fall, da die trockene Luft und der Staub wie ein Trockenshampoo  hier fehlt mir aber eine Bürste – die 10 Finger kämm Methode sorgt dann doch für Knoten….(ich habe überschulterlange, dicke, teils gelockte Haare!!!) Heike und Johannes sind dann auch da, machen hier Stopp. Heike gibt uns noch einen Rock-Shandy aus. Halten noch unsere Füße in den Pool und bewundern Romeo, den sprechenden Papagei in der Voliere neben der Terasse, der von Sven noch eine Dusche bekommt. Eine Familie kommt währenddessen an, fährt mit 4x4 Riesen-Auto vor. Nun, wir haben uns den Weg erarbeitet…allerdings ist es auch komisch, zu sehen, dass die Zivilisation doch schnell da ist…. Hatten wir doch 2 Tage schon uns voll in das Wildnis-Gefühl eingegroovt. Zu essen gibt es was aus den Satteltaschen, wir haben dünne trockene Würstchen, Cracker, Apfel und Riegel bekommen. Viel Hunger habe ich bei der Hitze aber eh nicht. Wieder so um 15 Uhr ist die Siesta vorbei. Runter zu den Pferden. Lassen sie noch mal trinken. Reiten los. Kaum weg von der Lodge, stehen sie plötzlich haufenweise zwischen den Bäumen: 10 Giraffen!!!! Wir freuen uns unglaublich, reiten um sie rum, fotografieren, lassen uns anschauen, sind fasziniert von diesen ungewöhnlichen Tieren.









Dann sind wir plötzlich auf breitem Sandstreifen, der mit weißen Steinen markiert ist. Ein Airstrip - eine Landebahn. Wir reihen uns nebeneinander auf und galoppieren - auch mal toll! Es wird zwar schnell, aber kein kopfloses Wettrennen. Wir machen noch eine Pause unter einem Baum. Ich lege mich hin, Bea fotografiert und meint lachend, das sieht eher nach schwerem Reitunfall aus als nach Pause.




Ist ja gottseidank nicht der Fall! Dann geht es noch ein Stück weiter, und plötzlich sind wir wieder an einem runden Wasserloch, mit Steinen eingefasst, etwas dahinter ein riesiger Wassertank und Windrad. Steigen ab, lassen Pferde trinken – wir sind schon da! Dank Giraffensichtung ging der Nachmittag echt fix rum! Da dies kein Farmland ist, gibt es auch kein Paddock. Wir laufen mit den Pferden ein Stück zum Camp. Die Zelte stehen vor einer pittoresken Felswand, auf der oben wieder „Kugeln“ liegen, in Felsnische steht Tisch und da ist die Feuerstelle, wie in einem natürlichen Kraal. Davor die Lorry, die Zelte etwas versetzt. Es ist ein wunderschöner Platz, und wir freuen uns das wir hier 2 nächte sind. Allerdings ist uns auch noch die Geschichte im Ohr, das auf einem der vorigen Trail hier nicht gecampt werden konnte, weil ein Leopard hier sein Revier hatte….der ist nun wohl aber weiter gezogen.




Aber auch hier kein Paddock?! Wir erfahren: sie werden einfach an die Bäume gebunden. Dort bekommen sie das Heu. Und das 2 Nächte? Doch sie kennen es offenbar, und auch wenn Lina unter einem „Stinkebusch“ stehen muss (ein Strauch, der einen furchtbaren Katzenpisse-Duft verströmt und hier sehr oft zu finden ist) wirkt sie entspannt. Miriam, die das ja nicht kennt, läuft am Anfang etwas hin und her, so dass ihr Strick irgendwann um Baum gewickelt ist. Aber selbst da bleibt sie einfach stehen, statt in Panik zu verfallen, und liess sich von uns wieder entwirren – und dann hatte sie es irgendwann wohl auch kapiert. Heike zeigt uns die Umgebung. Wir laufen noch mal zum Wassertank. Dort ist die erste und einzige Dusche des Trails installiert: ein abgeklemmter Schlauch hängt vom Wassertank herab. Dort haben Johannes bzw Leute von der Farm dann sogar ein kleines Stück boden betoniert und einen toten Ast als dekorativen Handtuchhalter eingebaut. Afrikanische Dusche….Sichtschutz gibt es nur an einer Seite vom Wand des Tanks, zur anderen Seite, zum Wasserloch hin, ist es offen. Aber wer soll von da schon gucken? Dann laufen wir um die Felsen herum, vor denen die Zelte stehen. Auf der anderen Seite fallen sie flacher ab. Wir laufen hoch, bewundern eine gespaltene Kugel und genießen den bombastischen Ausblick in die Ebene. Ich düse dann noch mal kurz zurück und gehe duschen! Einfach Draht von Schlauch abwickeln und Wasser marsch! Herrlich erfrischend! Dann mit einem Savannah wieder hoch zu den Mädels, mit dem Sundowner in der Hand den Sonneuntergang genossen.













Auf den Felsen überall Mini-Köttel, wohl von klippschiefern und Pavianen, die sich aber nicht blicken lassen. Dann runter zum Feuer. Es gibt Nudeln mit leckerem Gulasch, dazu Tomatensalat. Als Nachtisch karamellisierte Bananen und Äpfel mit Vanillesauce. Spülen tun übrigens die Jungs – was ich bis zum Ende zwar sehr nett finde, aber dieser Full-Service fühlt sich komisch an. Bea zieht dann aus unserem Zelt aus. Sie hat beschlossen, ganz oben auf der Lorry zu schlafen. Dort ist zwischen den Heuballen mittlerweile etwas Platz. Und sie hat den tollen Sternenhimmel über sich…also habe ich ein Einzel-Zelt und viel Platz. Allerdings ist es fast ein bisschen unheimlich: Hier in dem Naturschutzgebiet sind nachts sehr sehr viele Geräusche. Zebras iaahen, sie ziehen zur Wasserstelle, Geckos „bellen“ und vieles mehr. Es scheint, als würden sie im Dunkeln alle aktiv werden. Ich wundere mich, dass die Pferde gerade wegen der Nähe der Zebras nicht nervös geworden sind, aber am nächsten morgen stehen alle ganz entspannt unter ihren Büschen.

7.9. Trail Erongo

Stehe gegen 7 Uhr auf. Frühstück, dann Pferde füttern und satteln, zum Wasserloch, dann aufsitzen. Wir machen heute Vormittag quasi ein Open-air-Museumsritt. Junias reitet mit uns zu drei Stellen, wo uralte Buschmann-Felsmalereien zu sehen sind. Eine davon unterhalb lustiger Felsformationen in Pilzform. Es sind Menschen mit Pfeil und Bogen zu erkennen, Giraffen, Nashörner etc. Von einer Stelle hat man tollen Ausblick.









Unser Wasser in den Flaschen „pimpen“ wir jetzt mit einem Mineral-Vitamin-Energie-Pulver, dass Alina gekauft hat. Ist zwar wohl hauptsächlich Zucker, aber schmeckt mal anders und gibt schon irgendwie Power. Nach den Felsmalereien reiten wir zurück zum Camp. Ich bin heilfroh, denn ich fühle mich unwohl. Kein richtiger Hitzschlag, aber mir ist unglaublich warm von innen heraus und ich mag mich nicht bewegen. Ziehe kurze Hose an. Heike gibt mir eine Isomatte, und ich suche zusammen mit Berta Schatten unter der Lorry- gar nicht so viel da, wenn die Sonne so hoch steht. Lege mich wie tot hin. Zwischendurch rappel ich mich auf und mache mein Top am Kanister nass, ziehe es an in der Hoffnung auf Kühle. Zum Mittagessen steh ich dann doch auf. Es gibt leckeren Nudelsalat und herzhafte Muffins. Heike ist etwas besorgt und meint, wenn ich möchte kann ich auch nachmittags im Camp bleiben statt reiten. Ich überwinde mich dann doch, quäle mich in die Reithose und mache Pferde fertig. Wir reiten ja auch „nur“ ein bisschen im Gelände rum. Die Giraffensuche ist diesmal nicht ganz so ergiebig, nur ein Exemplar begegnet uns. Insgesamt sind aber immer mal wieder haben wir winzige Antilopen unter Büschen gesehen, leider nicht zum Fotografieren geschafft. Auch Zebras sind zu sehen gewesen, meist etwas entfernt, ebenso Klippschiefer.




Trotzdem ist es ein schöner Ritt, besonders als die Sonne tiefer steht. Dieses goldene Licht ist einmalig. Satteln Pferde ab. Dann gehen wir noch mal zum Wasserloch, lassen sie trinken. Heike ist mit, mit einem Eimer Wasser waschen wir die Pferde ab. Staub und Schweiß sollen mal runter. Die anderen lassen ihre dann sogar los, damit sie sich wälzen können. Da Lina wohl mal gern stiften geht, muss sie es am Strick machen – aber auch kein Problem! Sie genießen es alle sichtlich und wir freuen uns mit ihnen.




Dann auf Felsen mit „sundowner“ zum Sonnenuntergang. Heike und Berta auch dabei. Ich genieße dann auch noch mal die Schlauch-Dusche.




Zum Abendessen gibt es total leckeres Kudu-Steak, dazu Kartoffeln in Knoblauch Sahne, dazu Salat mit 3 Sorten Bohnen. Dann „schlägt“ Junias sogar Sahne, mitten im Busch: Sie ist in einer Flasche, die er minutenlang schüttelt. Sie ist für leckere Brownies als Nachtisch. Vorm ins Bett gehen noch mal kurze Aufregung: Tina und Bea haben neben der Lorry einen dicken lebenden Tausendfüßler entdeckt, bisher lagen immer nur tote Hüllen von denen am Boden. Uaah, mein Lieblingstier wird es nicht. Nachts wieder viele Geräusche.


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Letzte Änderung: 24 Okt 2013 21:44 von ontrail.
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8.9. Trail

Heute morgen ist etwas anders als sonst: Es ist alles feucht. Die Zeltwand, meine Tasche die davor steht, die Reithose, die draußen hängt. Es ist das erste und einzige Mal, das ich hier in Namibia sozusagen Morgentau erlebe. Ansonsten hatten wir beim Trail übrigens milde Nächte. Kein Vergleich zu den frostigen Nächten, die ich vor einer Woche in der Wüste erlebt habe. Aber es soll auf den Trails auch schon Glühwein gegeben haben… Bea auf der Lorry hat die Feuchtigkeit natürlich voll erwischt, leider auch ihr Buch, ihren Schlafsack etc. Nach dem Frühstück machen wir die Pferde fertig, inklusive Futter und Putzen von Miriam, da Junias beim Camp-Abbau hilft.








Nach dem Satteln laufen wir zur Wasserstelle. Silverado hat irgendwie Probleme mit der Stein-Einfassung und legt sich fast hin. Dann sitzen wir auf und reiten über die „Straße“ weg aus dem Erongo. Diese „Pads“ genannten Straßen sind mal sandig, mal felsig, mal Schotter. Irgendwann geht es wieder viel durch Busch und Dornen. Mein Jeanshemd bleibt hängen, diesmal reiße ich mir ein Riesen-Loch. Egal, es ist sowieso so dreckig, dass ich nicht daran glaube, es jemals wieder anziehen zu können. Irgendwann erreichen wir hohe Bäume, die fast dschungelartig wirken. Wir reiten hindurch und stellen fest, dass wir wieder am Omaruru-Flussbett sind, gegenüber der Stelle, wo wir am zweiten Tag gecampt haben. Wir sitzen ab, binden die Pferde an die tiefhängenden Äste. Es gibt Lunch aus der Packtasche, Würste, Cracker, Apfel. Es ist stickig heiß, und wir legen uns alle hin. Ich erst am Baumstamm, doch dort raschelt es überall. Schlangen? Eidechsen? So lege ich mich zu den anderen am sandigen „Ufer“. Junias hat sich ein Kopfstütze aus seiner Wasserflasche gebaut, die Boots stehen daneben, der Cowboyhut ins Gesicht gezogen. So liegt er reglos zwei Stunden da, während wir, typisch Frauen, dann doch irgendwann rumgackern und reden. Tinas Spruch „ich könnte auch in Malle am Strand liegen“ hat etwa immer mal für Heiterkeit gesorgt. Ja, könnten wir, samt Cocktail, statt durch Staub und Dornen zu reiten und mit pisswarmen Wasser, durch ein süßes Mineralpulver grellorange gefärbt gegen den Durst kämpfen. Doch keiner will wirklich tauschen. Zu intensiv ist das Erlebnis hier. Eine Woche malle am Strand mag entspannend sein, in Erinnerung bleibt aber hier von mehr.




Nachdem Junias erwacht ist laufen wir durch den trockenen Fluss und die sengende Sonne auf die andere Seite, wo das Camp war. Dort wieder die Uferböschung hoch und zu dem kleinen Hof, wo vor zwei Tagen die Pferde standen. Wir dürfen sie dort wieder trinken lassen, und unsere Flaschen füllen wir an einem Wasserhahn im Hof auf. Bea macht sich kurz Gedanken wegen der Wasserqualität. Mir ist es egal, meine Micropur-Tabletten sind im koffer. Und nein, es gab keinen Durchfall… ich kann auch nicht widerstehen und halte kurz meinen Nacken unter das Wasser, Bea befeuchtet ihr Kopftuch. Aber verschwenden wollen wir es auch nicht – das Wasser kostbar ist und etwas wundervolles, wird einem hier wirklich bewusst. Eine Gestalt ist im Inneren der Hütte auf einem Bett zu sehen, der Mann kommt aber nicht raus. Junias spricht kurz mit ihm, ich rufe auf Englisch ein „Danke für das Wasser“ rein.
Dann sitzen wir wieder auf. Über eine Schotter-Pad geht es weiter. Wir wechseln auch mal die Reihenfolge, jeder geht mal vorn. Das hat sich einfach so ergeben, und Junias hatte nichts dagegen. Plötzlich sehen wir wieder ein Windrad vor uns. Wir sind an dem Posten, wo wir am Beginn des Trails Mittagspause gemacht haben und es Kürbissuppe gab. Heute übernachten wir hier. Die Zelte stehen ein Stück weg vom großen Baum in einem Flussbett. Heike kommt uns entgegen und gibt jedem eine Flasche kalten Farmdudler aufs Pferd. Herrlich! Trinkenderweise reiten wir noch bis zur Tränke. Machen Pferde fertig, dann zum Camp. Ich wasche mich mit Waschlappen hinter der Lorry. Dann gibt es Rosinenstollen. Später klettern wir alle hoch auf die Lorry, genießen dort unseren „Sundowner“, die Sonne versinkt hinter dem Busch. Heute essen wir noch im Hellen: Folienkartoffeln aus der Asche, dazu Oryx-Curry-Gulasch mit Mais, Möhren-Ananas-Salat. Stelle heute erst fest, dass der Mond bzw die Halbmondsichel hier falschrum am Himmel hängt. Klar, Südhalbkugel!







9.9. Trail, Rückkehr zur Farm

Im Sonnenaufgang sitzen wir ums Lagerfeuer rum und frühstücken. Je höher die Sonne steigt, desto mehr Kleidungsstücke fallen. Die Fleecejacke wandert in die Tasche. Johannes trägt sie zur Lorry – auf afrikanische Weise auf dem Kopf. Um 9.30 Uhr zu den Pferden. Die haben sich wohl nachts etwas gekloppt, Mr. Dean hat eine Bisswunde am Bauch. Wir reiten eine Weile durch den Busch, dann auf einer schmalen Pad an einem Zaun entlang. An einem Tor im Zaun steht die Lorry mit Heike und Johannes. Sie warten auf uns, weil Junias Schlüssel hat. Sie fahren raus, auf eine breite Schotterstraße. Wie sich rausstellt, reiten auch wir an dieser Straße lang. Ziemlich lang sogar. Und wir galoppieren auch mal. Da in Namibia der Verkehr aber äußerst dürftig ist, begegnen uns in der ganzen Zeit nur 2 Autos. Die aber auch nicht abbremsen und in eine Staubwolke hüllen. Auf der anderen Straßenseite ist auch ein Zaun – dahinter liegt das Land „unserer“ Farm. Irgendwann geht es von Straße runter und durch eine kleine Pforte durch den Zaun auf das Land.


Wir reiten durch Busch. Junias entdeckt plötzlich ein paar Rinder samt imposantem Bullen, die wohl nicht hier her gehören, sondern auf ein anderes Weidegebiet. Er fängt an sie zu umrunden und gibt uns zu verstehen, dass wir sie „mitnehmen“ sollen. Wohin auch immer, aber so werden wir noch zu echten Cowgirls. Junias deckt die Seite ab, wir treiben von hinten. Es macht Spaß, und ich überlege schon, ob so ein Kuh-Hüte-Kurs nicht mal was wäre?!? Es gelingt uns, sie bis zur Tränke zu treiben.






Pferde auf die eine Seite, Kühe auf die andere, der Durchgang wird von Junias und Johannes notdürftig versperrt. Denn neben der Tränke unter einem großen Baum steht die Lorry und unser Tisch. Heike erwartet uns mit dem „Reste-Essen“, welches mehr als reichlich ist. Brot, Tomaten, Gurken, Feta, gekochte Eier, Wurst, Frischkäse, saure Gurken. Dann kommen noch Marina, die Praktikantin, und Kata, die ja auf der Farm Urlaub gemacht hat, angeritten. Großes Hallo…Dann hängen wir eine Weile im Stuhl rum, bis wir uns wieder in die Reithose quälen. Mit Marina und Kata zurück. Im Flussbett galoppieren wir noch mal. Und dann taucht plötzlich die weiße Farm im Busch auf. Wir sind wieder zu Hause! Alina empfängt uns am Putzplatz mit einem köstlichen Cocktail, Immo kommt und macht „Nachher“ Fotos. Wir satteln ab, putzen noch einmal. Alle Pferde werden inspiziert, sollen nach und nach gewaschen werden. Lina erst morgen. Wir gehen ins Gästehaus, ich packe meine Trail-Tasche aus. Auf den Betten liegt ein kleiner Willkommens-Gruß..:-)
Es ist unglaublich, wie dreckig die ganzen Tops sind. Dann gehe ich unter die Dusche, genieße es, endlich wieder Shampoo zu benutzen. Der Schaum wird ganz schön braun. Aber auch wenn ich die warme Dusche genieße, mischt sich doch schon Traurigkeit mit ein, darüber, dass unser Abenteuer vorbei ist. An der Lapa treffe ich die Mädels, wir schauen, wie die Sonne hinter der Farm versinkt. Später gibt es Essen auf der Veranda in großer Runde. Spieße mit Kudu, Speck und Paprika, dazu Knoblauch-Sahne-Kartoffeln. Alina hat einen Feuerkorb neben die Veranda gestellt und holz angezündet, extra für uns, weil wir gesagt haben, dass wir das Lagerfeuer vermissen werden. Um 21.30 gehe ich ins Bett.





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9. Tag, Farm

Bea steht wieder früh auf, ich bin auch wach, bleibe aber noch liegen, da es erst 8.30 Frühstück auf der Veranda gibt. Eigentlich war dann angesetzt, dass wir noch mal die Trailpferde umtüdeln, waschen etc. Irgendwie wird daraus aber nichts, stattdessen geht es doch reiten. Ich bekomme Friendly, die ich ja schon vom ersten Tag kenne. Wir gehen erst auf Platz und üben etwas, Alina und Immo gucken zu. Dann mit Junias raus, Katha ist auch dabei. Ein kleiner Ausritt, ohne Galopp (na ja, bis auf Friendly Standgalopp beim Antraben). Um 12 zurück an Farm. Will noch Lina duschen, aber sie ist wohl doch nicht mehr in dem Paddock sondern in einem mit Zugang zum Busch und damit zu weit weg. Um 12.45 gibt es Mittagessen in der Lapa. Kürbis-Apfel-Supper, dazu Bruschetta mit Tomaten bzw Pesto. Danach ist Mittagspause. Ich schlafe eine Weile im kühlen Zimmer. Um 15.30 gibt es Kaffee und Kekse auf der Veranda. Danach zu Pfeden. Da Friendly zu hibbelig war (ich fand es nicht schlimm, aber ich soll trotzdem tauschen), bekomme ich nun Doc Holiday, einen etwas größeren Fuchs. Dann fertigmachen. Alina, Immo und auch Heike kommen auch mit. Immo will noch Fotos von uns machen…es wird sich rausstellen, dass wir nicht zum Reitermodel taugen  Reiten in das Flussbett, wo wir auch am 1. Tag Galoppübung gemacht haben. Immo und Junias reiten vor. Immo steigt ab und hockt sich in Busch in Mitte des Flusses, um zu fotografieren. Wir sollen in Gruppen auf ihn zu galoppieren. Ja…sollen. Ich scheitere grandios. Doc will nicht, rennt aus Flussbett hoch raus in Busch. Ich komme mir vor als könnte ich null reiten, es wird echt peinlich. Auch bei den anderen klappt es nicht auf Anhieb. Wir müssen irgendwann auch lachen. Ob Immo, der im Busch auf uns wartet, sich gerade fragt, was für Reiter er da eigentlich auf den Trail gelassen hat? Ich weiss nicht woran es liegt, verkrampfe aber natürlich auch irgendwann. Immerhin schaffen wir es zu dritt an Immo vorbei zu traben. Dann noch mal zurück, so halb im Galopp. Aber noch mal zurück zu Immo? Nicht mit Doc. Ich bin etwas frustriert. Heike bietet mir an, dass ich mit ihrem Sonntag galoppiere. Also Pferde getauscht, und ab geht die Post. Sonntag läuft. Leider so schnell, dass aus einem Gruppenfoto nichts wird, weil ich Bea mit ihrem Pferd hinter mir lasse.





Lachend machen wir uns dann auf den Weg durch den Busch. Auf meinen Wunsch hin reiten wir an einem großen Termitenhügel vorbei, wo wir auch noch Fotos machen.








Dann durch goldenes Abendlicht auf eine Anhöhe. Marina und Doris kommen dorthin, bringen Kühlbox mit. Ein letztes Savannah im afrikanischen Busch. Es ist eine wunderbare Stimmung, alle sind glücklich, die Pferde zupfen zufrieden Gras. Quasi im Dunkeln geht es zurück zur Farm.
Ich dusche und wasche Haare. Dann zur Lapa. Dort soll heute Abend gegrillt werden. Das ist Immos Aufgabe, der sitzt aber noch am PC und guckt unsere Bilder an. Er ruft uns zu sich und gibt noch ne kleine Sitzschulung. Denn auf den Bildern sieht man sehr schön, wie schief und verdreht wir sind. Leider lächeln wir auch nicht auf den Bildern, sondern geben am laufenden Band Küsschen, um anzugaloppieren. Projekt Werbefoto gescheitert, aber wir nehmen es mit Humor. Dann schmeißt Immo endlich Lammrippen aufs Feuer, dazu gibt es Salate: Rotkraut, Reis-Möhren-Salat und grünen Salat. Es gibt noch Vanille-Schoko-Pudding, Immo rückt einen guten Schnaps raus. Erst 23 gehen wir ins Bett – für namibische Verhältnisse haben wir quasi die Nacht durchgemacht!

10. Tag, Abreise

Um 5.30 Uhr klingelt der Wecker. Es ist noch dunkel. Reste packen, dann rüber zum Haus. In Küche ist aber schon Frühstückstisch gedeckt. An Stühlen hängen Mobilees aus Stachelschwein-borsten und Samen etc, die Junias gebastelt hat. Wir kaufen ihm jeder eines ab, eine tolle Erinnerung. Dann wird der VW-Bus bepackt. Denn Immo, Heike, Doris und Katha fahren heute noch für 2 Nächte nach Swakopmund, und wir Trail-Mädels müssen abreisen. Der Abschied von Alina, Junias und Johannes fällt schon schwer, dann tuckern wir los. Durch den Busch, wo wir ein paar Pferde entdecken, durchs Tor und auf die Pad. Es geht bis Karibib. Dort warten wir wieder an der Tourist-Info, bis um 9.30 Uhr wieder der Shuttle-bus kommt. Koffer umpacken, Abschied. Als ich neben Bea im Bus sitze und dieser losfährt, schießen mir die Tränen in die Augen. Bea fragt, ob sie mir helfen kann. Ich schüttel halb lachend, halb weinend den Kopf. Nein, mir ist nicht zu helfen, aber es tut halt etwas weh, wenn man ein Stück seines Herzens hinter sich lassen muss.


Fazit: Ein wunderschöner, aber auch anstrengender Trail, was die Hitze angeht. (Zumindest zu dieser Jahreszeit). Kreislaufprobleme sollte man nicht haben! Vom Reiten her war es aber nicht anstrengend, sondern ein Vergnügen – abgesehen von unserem Versagen beim Foto-Ritt am letzten Tag. Wer eine kleine Herausforderung sucht, dafür aber mit einzigartiger Natur, Einsamkeit und intensiven Erlebnissen belohnt werden will, ist hier richtig. Herzliche Gastgeber, mehr als leckeres, immer frisches Essen, Einblicke in eine Working-Farm in Namibia komplettieren das Ganze. Auch wenn es „nur“ Camps sind: Es ist alles da was man braucht, und es geht auch ohne „richtige“ Dusche. Es war unheimlich komfortabel, dass wir nichts auf- und abbauen mussten und immer Essen gekocht bekamen. Es ist keine klassische „Großwild-Safari“ zu Pferde, mehr eine Wanderung zu Pferd mit Tiersichtungen. Wer den langen (und teuren) Flug auf sich nimmt, sollte ohnehin überlegen, vorher oder nachher noch ein bisschen das Land zu erkunden. Das Erongo-Gebirge ist ein wunderschönes Gebiet, das Reiten durch den Busch gibt einem das Gefühl von wirklich eins zu werden mit Afrika.

Die Fahrt nach WDH verläuft ohne Zwischenfälle. Nach und nach werden die Fahrgäste abgeladen, Bea und Tina auch. Ich werde als letzte am Cardboard-Box-Hostel rausgelassen. Als ich einchecke, bereue ich schon, dass ich nicht wieder im Chameloen bin. Es wirkt runtergekommener, die Dame an der Rezeption hängt mit Freundinnen rum. Es gibt dann noch Trouble mit meiner Buchung. Sie hatten mir 2 Nächte gebucht, und ich hatte schon per Mail gesagt dass das falsch ist. Nun war aber die falsche Nacht storniert. Da heute kein Einzelzimmer frei ist, bekomme ich ein großes Vierbett-Zimmer für mich allein. Leider kein Safe, und das Gemeinschaftsbad bzw das Klo mit Dusche hat wirklich schon bessere Zeiten gesehen. Ich erwarte ja nicht viel von einem Hostel, aber da es hier genau so viel kostet wie im chameleon, bin ich enttäuscht. Oder liegt es daran, dass meine Stimmung ohnehin einen Tiefpunkt erreicht hat? Der Zusatztag in WDH war offenbar ein Planungsfehler. Naja. Ich döse erstmal auf dem Bett. Dann laufe ich runter zur Mall, die ich ja schon kenne, komme nun quasi von der anderen Seite. Kaufe bisschen was ein, auch Nudeln zum Kochen und Käse. Dann bummel ich über Independ Av Richtung Craft Centre, wo ich mich mit Bea und Tina treffen will. Bea treffe ich dann schon unterwegs in einem Shop. Laufen zum Craft Centre. Bea will noch ein bisschen einkaufen, ich gehe schon mal ins Cafe und setze mich auf die Terrasse. Freue mich auf den leckeren Milchkaffee. Außerdem bin ich ko, empfinde Wetter als schwül. Tina kommt auch noch, trinken zusammen was. Es ist schön, die beiden zu sehen, aber irgendwie etwas deplatziert. Kaffee auf der Farm wäre jetzt besser. 17. 30 Aufbruch. Laufen noch zusammen zur Mall, dann gehe ich allein hoch zum Hostel.






Als ich in die Gemeinschaftsküche gehe, um meine Sachen zu deponieren, trifft mich fast der Schlag. Es ist einfach nur dreckig und voll. Als ich in einem Schrank eine offene Dose vertrockneter und verschimmelter Spagetti samt Gabel entdecke, kommt es mir fast hoch. Lasse die Sachen liegen und weiß jetzt schon, dass ich hier nicht kochen werde. Heut abend ist ohnehin Joes Beerhouse angesagt, und dann gibt es morgen Mittag eben nichts Warmes. Ziehe mich um, bestelle Taxi. Lese etwas am Pool. Der Bereich mit Bar ist eigentlich ganz hübsch, aber hier scheint Backpacking doch mehr „Saufen und Feiern“ zu bedeuten. Mit dem Taxi zu Joes.




Tina ist schon mit einer Bekannten da, die in WDH wohnt und arbeitet. Bea kommt auch. Ich gönne mir das „Bushfire“, Teller mit versch. Fleisch und Kartoffelstroh, und auch noch einen Crepe mit Erdbeeren zum Nachtisch. Tinas Bekannte erzählt bisschen aus ihrem Alltag, was uns noch mal einen ganz anderen Einblick gibt. Sie fährt uns dann auch alle noch mit ihrem Auto heim. Im Hostel stehen junge Kerle mit einem Mädel im Flur rum. Ich drücke mich vorbei und kann trotz des Geredes und Gelache vor der Tür einschlafen.


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Letzte Änderung: 24 Okt 2013 22:17 von ontrail.
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Donnerstag, 12.9.

Ich wache um 5 auf, lege mich noch mal hin bis 7. Nutze das WLan um mich schon mal mit dem Handy online bei AN heut abend einzuchecken. Gehe in die Dusche, die gottseidank sauber ist, aber an der Wand blättert Farbe ab, alles ist verrostet. Warte an Rezeption. Bea hat über die Pension Uhland eine Katutura-Tour organisiert. Ein Schweizer Ehepaar nimmt uns in ihrem Auto mit, begleitet werden wir von Hilda, die im Uhland arbeitet. Sie holen mich um 9.20 ab. Fahren raus nach Katutura. Wir halten an einem Markt, wo wir ein wenig rumlaufen und Fotos machen. Wir fallen schon auf, aber keiner sagt was und wir fotografieren ein bisschen.








Dann zum Xwama-Restaurant. Ist ja ganz nett, aber die sind gerade am Aufräumen und es wirkt ein bisschen wie eine Verkaufstour, dass wir uns das angucken sollen. Dasselbe Gefühle habe ich beim nächsten Stop in Penduka, obwohl ich die Atmosphäre dort und das Projekt an sich spannend finde. Wir fahren dann weiter nach Katutura rein, doch hier scheint sich Hilda selbst nicht wohl zu fühlen, sie ist fast etwas erschrocken als Bea drum bittet anzuhalten und sie aussteigt um zu fotografieren.



Dann fahren wir noch zu ihrem (Stein-)Haus in einem „besseren“ Teil von Katutura. Es sieht zwar ganz gut aus, ist aber winzig, wenn man bedenkt dass sie da vier Kinder groß gezogen hat. Es ist mir fast schon unangenehm, dass sie uns ihr Heim zeigt, ob sie das machen soll im Rahmen ihrer Führung? Jedenfalls sind wir nach zwei Stunden auch schon zurück in der City. Fahren zur Pension Uhland, wo ich auch bezahle. Die Tour war ok, aber irgendwie nicht so intensiv wie ich es mir gewünscht habe. Abschied von Bea. Die Schweizer nehmen mich mit ins Zentrum. Nun heißt es Zeit tot schlagen. Ich bummel über die Independence Av., gehe dann ins ZooCafe auf die Terrasse, gönne mir einen ganz leckeren Salat und Cola. Bummel zum Craft Center, noch ein paar Souvenirs. Dann über die Mall zurück zum Hostel gelaufen. Es ist erst 15 Uhr. Bis das Taxi zum Flughafen kommt, sitze ich lesend am Pool, esse meine letzten Cracker, Müsliriegel und trinke eine Ojikandela. Endlich, um 18.30. kommt der Fahrer. Ein junger, sehr redseliger Typ. Er ist offenbar ein Freund von jemandem aus dem Hostel. Fahrt zum Flughafen. Polizeikontrolle, ein Beamter schaut so gründlich ins Auto wie sonst bei keiner anderen Kontrolle. Ob es daran liegt dass ich allein mit ihm im Auto sitze? Am Flughafen einchecken. Warten aufs Boarding. Wir heben fast pünktlich ab. Mein Abenteuer Afrika ist beendet. Es war schöner als ich gedacht habe (bis auf der letzte Tag in WDH;-)) und ich ärger mich nur, weil ich am liebsten sofort die nächste Reise planen würde …. Da fehlt aber Zeit, Geld und Reisepartner. Aber ich werde wiederkommen…


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Letzte Änderung: 25 Okt 2013 11:00 von ontrail.
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