THEMA: Ein bisschen Puros, ein bisschen Epupa und ...!
29 Okt 2013 16:56 #310247
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Heute ist unser letzter Tag in der Chobe-Region
25.7: Ein echter Ruhetag?
Gegen 8.10 Uhr verließen wir das Camp, aber nur um den Platz zu wechseln. Wir blieben noch in Kasane und zogen nun in die Chobe Safari Lodge um. Uns wurde Campsite 10 zugeteilt. Nööö, wir wollten unseren alten schönen Platz am Wasser. Was tun? Na ja, ein Tausch ist in Afrika eine schwierige Sache. Ich fragte zuerst höflich den Platzeinweiser, ob nicht CS 1oder 2 frei sei. Antwort: "yes, but I don`t know. I must ask, just a moment please. Come with me" Wir gingen zu Platz 1, "You mean this area?" Dann rannte er zum Gate, zum Häuschen und befragte den nächsten sehr Verantwortlichen, der wiederum musste mit der Rezeption telefonieren. Die Antwort erhielt wieder ein anderer Angestellter. Ich wartete, that`s Africa. Dann tauchte Guy No. 4 auf - "Yes, Mm, you want to change the campsite? You can, just a moment, please." Es folgte noch ein Austausch meiner Rechnung und später wurden wir noch mindestens dreimal gefragt, ob alles ok sei. ???!!!
Glücklich errichteten wir unser Zelt und belegten sogleich Campsite 1, uns gegenüber residierte eine nette Familie aus Belgien, die fragten wo wir herkamen usw. und schon war ein Gedankenaustausch da. Das weniger spannende Kartenschreiben (im Zeitalter von SMS und Mails, hm?)erfüllte mich in der nächsten Stunde, aber dann war eine Erfrischung an der Bar, am Flussufer fällig, der Besuch des Curioshops folgte und ein paar Lebensmittel konnten wir auch noch gebrauchen.
Und um 15.00 Uhr ging es an Bord eines Schiffes, dieses Mal zur Sundowner Boatcruise auf den Chobe.


Wir fuhren einmal um Sedudu Island herum. Es wäre eine wunderschöne Fahrt geworden, wären da nicht zu viele andere Boote gewesen. Immer wieder war schon irgendwo ein kleines, ein mittleres oder ein großes Boot. Aber das Problem kennt jeder, der einmal in der Region unterwegs war. Trotzdem genossen wir die fantastische Welt um uns herum und es wurde noch einmal ein tierisch, toller Abschluss am Chobe.


Dieser Baum streckte sein Wurzelwerk in alle Richtungen aus und wartete auf das nächste Hochwasser.





Schließlich sahen wir immer wieder viele Krokodile,... und dieser Kerl, der hatte es plötzlich besonders eilig.


... und tauchte einfach ab ...




...andere warteten darauf, dass man ihnen das Maul stopfte.







Und drumherum gab es viele, viele Elefanten an Land und im Wasser,






Kaffernbüffel, und allerlei Federvieh


Nimmersatt-Storch,









Landschaft am Chobe mit Vögeln.


und die liebenswerten Hippos. :sick: :silly: :silly:






Zu Zweit schmeckt das Gras doch gleich viel besser.




Während man hier noch gemeinsam vom frischen Gras träumt, pflegen die anderen bereits ihre Bäuche, oder lassen pflegen! :laugh:





In der Ferne grasten die Wasserböcke.




und leider viel zu weit weg, die Lechwe.


Hier interessiert sich jemand für die Tiere unter der Wasseroberfläche:







Ein etwas anderer Schultag ...

Das war Biologieunterricht auf afrikanisch, die Liveshow!
Und zu guter Letzt ging auch noch die Sonne unter :).







So eine Tour macht hungrig und was wäre da besser, als ein afrikanisches Buffet auf der Chobe Safari Lodge?
Erfrischt und neu eingekleidet ging es zum Abenddinner. Auf uns wartete eine viel zu große Auswahl an Leckereien und ein überaus hyperaktiver Kellner, dessen Lieblingsbeschäftigung wohl das Falten der Servietten zur Schwänen war!





So, jetzt glaube ich, war es genug mit Hummeldumm. Uns reichte es und wir brauchten mal wieder so einen kleinen Kick! Eine Wildnisspritze war wieder notwendig, um hier zu überleben. Die Akkus waren jedenfalls dafür geladen. Savuti hieß dieser Impfstoff!
Am nächsten ging es dann weiter nach Savuti.... zu den ... ?
demnächst hier

Biggi
Letzte Änderung: 29 Okt 2013 18:10 von tiggi.
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31 Okt 2013 17:55 #310599
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@ Topobär
- Ich habe die Tierdoku auch gesehen, sie endete mit dem Tod des Rivalen. Zum Glück lebte unsere Giraffe noch und es schien ihr auch nicht schlecht zu gehen. Für mich ist das aber immer schrecklich! :sick:
Aber es sollte noch viel schlimmer kommen. Unsere lieben Miezis am Savuti Channel waren auch verletzt... Aber dazu später mehr.

@ Guggu
- Auch auf uns warten die Kinder zu Hause, aber gerade diese Erlebnisse vermitteln ein echtes Gefühl von Wildnis. Mitten drinnen zu sein - das ist klasse! Frei und unabhängig, selber die Tiere entdecken, ihnen begegnen, aber dein Mann hat völlig Recht: Ganz ungefährlich ist das nicht. Man muss wirklich auch aufpassen und sollte immer Respekt haben und man muss den nötigen Abstand einhalten, sofern es möglich ist. Im Camp Chobe hat der Elefant in der Nacht die Zweige über unserem Zelt weggebrochen, das war schon eine kritische Situation!
Übrigens habe ich deinen Bericht auch weiterverfolgt und finde deine Wilddogbilder absolut irre, ganz großes Kino, was du uns da bietest. Wahrscheinlich war es das gleiche Rudel, was auch Bele sah.
Bei mir geht es weiter mit Kätzchen....


Biggi
Letzte Änderung: 31 Okt 2013 18:03 von tiggi.
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31 Okt 2013 18:17 #310602
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26.7 Weg vom Hummeldumm, auf nach Savuti zu den Kuscheltieren!
Unser Auto zeigte inzwischen einen Kilometerstand von 112400. Es wurde wieder Zeit ihm etwas Nahrung zu kommen zu lassen und so schenkten wir ihm noch einmal 99l Diesel für 985 Pula, bevor er sich durch viel Sand wühlte. Zuvor versorgten wir uns mit drei Bündeln Feuerholz, die wir noch an der Chobe Safari Lodge zu je 12 Pula kauften. Aus dem ATM zogen wir unsere, vorerst, letzten Pula und bei Choppies deckten wir uns mit weiteren Großkanistern Wasser ein. Jetzt konnte es in die Wildnis gehen, endlich wieder.
Während wir auf der Tankstelle in der Autoschlange warteten wurden wir von einem jungen Mann angesprochen, er fragte wohin wir wollten, woher wir kamen und wie es uns in Botswana gefiele. Wir unterhielten uns noch einen Moment mit ihm über die politische Lage und sein Land. Er selber hatte studiert, kannte sein Land sehr gut und war sehr interessiert an unserer Sichtweise. Auch er reise gerne und war in Savuti und den Nationalparks. Meistens sprechen wir die Menschen an, um etwas aus ihrem Leben zu erfahren. Umso erstaunlicher fand ich es, dass man uns ansprach.
Inzwischen war es 9.30 Uhr bis wir das Kontrollhäuschen an der Chobe-Transit-Straße erreichten. Vor uns lagen 171 KM und viel Tiefsand. Auf gutem Teer ging es recht zügig zum Ngoma Gate. So zügig eben, wie man fahren kann, wenn links und rechts der Straße Elefanten stehen, Pferde- und Säbelantilopen im eiligen Tempo die Straße kreuzen und dann auch noch eine größere Herde Zebras folgte.



Am Gate trugen wir uns wieder aus dem Roadbook aus, bzw. ein. Dann bogen wir nach Süden ab und folgten der Teerstraße durch kleinere Dörfchen am Lake Liambesi entlang. Ein Veterinär-Checkpoint folgte noch. Angeblich darf Fleisch nur mit einer Ausfuhrerlaubnis der Wildhüter über diesen Punkt mitgeführt werden. Wir wurden aber gar nicht kontrolliert. Der Checkpoint war auch nicht besetzt.
Kurz vor Kachikau stoppten wir am Denkmal zur Eröffnung der Straße Ngoma-Kachikau am 6. Dezember 2011.









Dieser buntbemalte Gedenkstein erregte unsere Aufmerksamkeit und die vieler Ziegen. Nun endete die Teerstraße und wir folgten der Sandpad (sehr ausgefahren und tiefsandig, ein Grader parkte in einem sehr verrosteten und unbrauchbaren Zustand irgendwo im Forest) bis zum Ghoha Gate. Durch das einsame Chobe-Forest Reserve pflügten wir uns wie ein alter Trecker, der einen Acker umpflügt.




Bis zum Gate war die Strecke sehr tiefsandig und mit viel Wellblech ausgefahren. Ab dem Ghoha Gate konnten wir aufatmen, die tiefsandige Pad wurde zum Highway. Eine "normale" Gravelroad brachte uns bis kurz vor Savuti. Vom Ngoma Gate bis zur Brücke von Savuti sind es ca. 115 KM.




Noch vor dem Gate:

Eine kurze Pause gönnten wir uns zum Stretchout... und wären dabei fast auf diese seltene Pflanze getreten.

Dieses scheint eine seltene Teufelskralle zu sein. Ich fand diese Pflanze in der Nähe unseres Autos. Sie soll nur in der Kalahari vorkommen und wird als Heilpflanze gegen Stoffwechselerkrankungen, Leber-, Gallen-, Nieren- und Blasenbeschwerden, vor allem auch gegen Rheuma eingesetzt. Mein Foto habe ich mit verschiedenen Bildern bei Google verglichen und kann tatsächlich Ähnlichkeiten finden. ;)

Gegen 12.30 Uhr erreichten wir das Savuti Wildhüter Camp. Kurz vor Savuti passierten wir die Savuti Hills und dann folgte noch einmal ein sandiges Stück durch eine Sandridge entlang des Airstrips, des kleinen Flugplatzes.
Im Office der Wildhüter meldeten wir uns an und bezogen unsere Campsite CV 5, leider nicht am Fluss/Kanal gelegen, aber auch sehr wildreich!




Dieser Rotschnabeltoko hatte ein gerbochenes Bein, konnte aber gut fliegen.




Und dieses freche Buschhörnchen war sehr hungrig!
Nach einer Mittagspause und einer Stärkung fuhren wir zum Gamedrive wieder los. Wir folgten einer der zahlreichen Spuren zur Harvey`s Pan. In dieser trockenen Ödnis sahen wir Elefanten und Giraffen. Später folgten wir den Spuren nach Süden, an den Twin Hills vorbei, in die Savuti Marsch, durchfuhren immer wieder Wasserfurten und trafen auf Büffel, Gnus, Zebras, Hippos und Elefanten.


Die Landschaft in der Savuti Marsch

Ein scheuer Kudu schaute um die Ecke

Ein Hammerkopf pickte am Boden

Büffel glotzten stumpf aus der Landschaft

Elefanten tranken am Wasser, in dem das Gerippe eines Artgenossen schwamm

In der Ferne tauchte ein Gnu auf

Eigentlich war dieses eine Wasserdurchfahrt, aber da tummelte sich ein Hippo unter Wasser und es erschien uns auch sehr tief -

diese Durchfahrt war geeignet, zum Reinigen der Füsse und frei von Krokos. :silly: :woohoo: :silly:
Wieder zurück im Camp folgt das all abendliche Ritual des Sundownertrinkens: Heute gab es Aperol-Spritz! Das Feuer prasselte, ein Ducker sprang durchs Camp, ein paar Hasen folgten und dann brutzelte bereits unser Kudu über dem Feuer. Es war das erste Mal, dass wir Hasen sahen.








Und wieder neigt sich ein Tag seinem Ende zu.

Auf dem Weg zu den Ablutions sprach mich unser Nachbar von Campsite CV 6 an, ob wir die Löwen sahen. Hm? Löwen, nein. :woohoo: Er traf am Spätnachmittag direkt am Savuti Channel auf ein Rudel Löwen mit einem Hipporiss. Unser Nachbar ist Wildlife-Fotograf, gebürtiger Deutscher, lebt aber in Südafrika mit einer Einheimischen zusammen und verbringt häufiger 4-5 Wochen in Savuti.
Tja, schade, aber wir könnten am nächsten Tag noch einmal am Channel entlang fahren und vielleicht... (?). Löwen verlassen ihre Beute erst, wenn wirklich kaum noch etwas zum Fressen dran ist.

Mit unserem absoluten Urlaubshighlight geht es weiter...
Ich hoffe, ihr habt starke Nerven ...
Biggi
Letzte Änderung: 31 Okt 2013 19:46 von tiggi.
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01 Nov 2013 15:18 #310714
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Ihr Lieben,
das Wochenende hat mich erreicht, neben mir ruft aber seit Tagen eine Klassenarbeit nach Korrektur und Noten, heute Abend findet noch eine Familienfeier statt, im Garten liegt das Laub und der Wäschekorb wartet auf das Bügeleisen, aber all diese Dinge laufen nicht weg. Vorab geht hier noch was....

Für diesen Teil unserer Reise braucht ihr ganz starke Nerven. Ich strapaziere außerdem eure Augen mit gaaaaaaz vielen Bilder der selben Gattung Tier... :woohoo: :woohoo: :woohoo:

Miez, Miez und ganz großes Aua! 27.7 Löwen und Löwen
Ich war früh wach, weckte den Chefpiloten und teilte ihm mit, dass wir schnell los müssten. Heute gebe es das Frühstück erst viel später. Ein bisschen verrückt starrte er mich an und fand meinen frühmorgendlichen Tatendrang nicht begeisternd. Trotzdem stand er auf und noch in der Dämmerung verließen wir den Platz, um am Savuti Channel entlang nach Westen zu fahren. Unsere erste Pad endete wieder einmal im Militärcamp. Also zurück und ein Stückchen weiter nach Süden, dann rechts abbiegen. Wir folgten den zahlreichen tiefsandigen Kurven. Hin und wieder mussten wir uns entscheiden, ob wir nach rechts oder geradeaus weiterfahren sollten. Wir fuhren einfach mal hier entlang und mal dort entlang. Dabei versuchten wir immer die Richtung des Kanals einzuhalten. Es war schon hell, die Sonne kam langsam durch und das Licht war fantastisch, aber das konnte ich noch nicht genießen. Nach guten 4 Kilometern war es dann soweit...
Tja, und was uns dann hinter dem nächsten Hügel erwartete, war das Highlight des Urlaubs schlechthin. Allerdings auch genauso gruselig wie spannend und herzzerreißend. Noch heute kommen mir die Tränen, wenn ich die Bilder anschaue:





Das hier sind meine absoluten Lieblingsfotos. Kuscheltierchen; direkt neben dem Auto. Sie lag da einfach so im Gras, völlig entspannt. Mein Chefpilot konnte gerade noch verhindern, dass ich ausstieg, um mit sie zu kraulen. :woohoo: :silly: :silly:


Aber die Löwin war nicht alleine. Wir trafen eine fast entspannte Familie an.






Die Löwen haben am Tag zuvor ein Hippo in einem harten Kampf gerissen und waren nach stundenlangem Fressen immer noch nicht ganz satt.

Hier wird gerade eine Pfote in Sicherheit gebracht....




... und sie scheint immer noch zu schmecken.




Diese Miezi bewachte auch eine Pfote, schien aber schon sehr satt zu sein!



Diese Dame war gerade am Verdauen...


Dieses Exemplar bestellt gerade an der Bar die Getränke! :whistle: :woohoo:



... während im Hintergrund die beiden Jungen ihre Kräfte maßen.




wie bei den Warzenschweinchen, wurde auch dieses Schwänzchen hochgeklappt....




... und dann legten sie sich zur Ruh!
In den folgenden 2 Stunden entstanden dann noch diese Bilder:








Und wieder ein Lionfight, hinter unserem Auto!



Auch ein Löwe hat ab und zu ein dringendes Bedürfnis - Puh, Nase zu halten!






Und kam schon wieder einer vorbei.
Insgesamt waren wir von 5 Männchen und 3 Weibchen umgeben.









Na, ratet mal wovon dieser Löwe wohl träumt? :blush: :whistle:







Ihr glaubt nicht, wie furchtbar dieses verwesende Hippo stank! :pinch: :sick:


In solchen Pranken steckt Kraft!











Löwen sind sooo süüüß und mögen das Schmusen!




Gehen sie nicht absolut liebevoll miteinander um?


An diesem Morgen standen/parkten wir lange so, dass die Löwen sich im Gegenlicht bewegten. Aber wir blieben über 2 Stunden und fanden viele Fotomotive, dann war der Gestank nicht mehr zu ertragen. Bis dahin schauten, sahen, guckten und bestaunten wir diese von der Natur so gefährlichen Wesen. In dieser Zeit kamen noch zwei weitere Fahrzeuge, die sich aber schnell entfernten. :ohmy:

Und während wir dort standen und dem Schauspiel zusahen, wurde uns bewusst, welches Opfer die Löwen für ihre Mahlzeit brachten. Einige kleinere Wunden verheilen sicherlich schnell und sind harmlos, aber diese eine Löwin hat es arg getroffen. Mir tut es heute noch weh und ich weiß nicht, was ich euch nach so vielen schönen Bildern zumuten kann... (?) Vielleicht hat der ein oder andere auch schon bemerkt, dass da ein Bild war...
Ich schicke euch nur ein Bild, um deutlich zu machen, dass die Natur auch grausame Seiten hat. Sicherlich macht es auch noch einmal einen Unterschied, ob man nur ein Foto sieht, oder das Tier live erlebt.



Zum Abschluss doch lieber einen gesunden Löwen:



Oder dieses Exemplar, welches unseren Fluchtweg blockierte.



So begann also unser heutiger Tag. Wir verließen nach 2,5 Stunden den Channel und suchten uns ein Plätzchen zum Frühstücken.
Aber wer nun denkt, "was für ein Löwenerlebnis!" - der Tag ist noch nicht vorbei und es waren nicht die letzten Löwen ...
jetzt reicht es aber für heute - erholt euch erst einmal - wie der Tag weiter verlief demnächst hier.
Biggi
Letzte Änderung: 02 Nov 2013 12:33 von tiggi.
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03 Nov 2013 12:48 #310950
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Der Tag fing mit dem Miez-Miez Highlight an und er endete mit Miez-Miez und ..... ?
Nach über zwei Stunden verließen wir diesen Platz. Der Gestank des verwesenden Hippos und die Ausscheidungen der Löwen um uns herum, waren nicht mehr auszuhalten. Welch ein Glück, dass sich Gerüche noch nicht durchs Internet verbreiten.
Wir machten uns auf dem Weg zum Mababe Gate. Die Sandridge Road hatte kurz hinter Savuti die Form einer Achterbahn. Es ging immer wieder hoch und runter. Im eng bewachsenen Mopanewald wird sie sehr tiefsandig.



Eine wunderschöne Strecke durchfuhren wir. Nach ca. 1 Stunde öffnete sich die Landschaft und die Strecke teilte sich. Wir entschieden uns für die östlichere Pad, direkt an der Marsch gelegen. Der Untergrund wurde fester und wir konnten die Geschwindigkeit erhöhen. Als sich eine weite Savannenlandschaft mit ein paar Akazien zeigte, hielten wir zu unserem Frühstück. Wir fanden ein schönes Plätzchen unter einer der großen Dornenstrauchakazien.



Hier war die Luft klar und es roch wieder angenehm, obwohl wir immer noch den Geruch des toten Hippos in der Nase hatten. Uih...! Nach einer guten Stunde war unser Frühstück beendet und wir folgten wieder den Spuren zum Mababe Gate. Gras- und Rappelpiste wechselten sich mit Tiefsand und Gravel ab. Nach 2,5 Stunden erreichten wir das Gate zum Moremi.(Gesamtzeit: Savuti-Mababe) Dort trafen wir auf eine Familie aus Sachsen, die mit Opa unterwegs war und gerne noch ein paar Infos zu Savuti hätten. Wir erzählten von den Löwen .... Ob sie die noch fanden?





Zum North Gate wählten wir die kürzeste Verbindung, d.h. wir fuhren diagonal (so ungefähr) zur "neuen" Straße, die von Maun kommt. Diese kleine, sehr kurvige und holperig, unebene Abkürzung war tierlos und so erreichten wir schnell die Verbindungsstraße in den Moremi. Die sogenannte neue Straße war schon mit vielen Schlaglöchern versehen, aber brachte uns dennoch mit heilen Reifen schnell zum Khwai Dorf. Kurz vor dem Dorf gab es jetzt, zu unserem Erstaunen, eine Brücke, die mit großen Betonklötzen erstellt wurde. Wir waren auf eine Wasserdurchfahrt eingestellt. Also, inzwischen ist die Tour ganz easy!
Im Dorf deckten wir uns mit Feuerholz ein und machten dabei wieder eine kinderreiche Familie glücklich. Beim Einchecken im North Gate gab es noch ein kleines Problem, weil ich nur eine Bestätigung über die Buchung, nicht aber einen Einzahlungsbeleg bei mir hatte. Nur die Anzahlung war erkennbar. So musste die Rangerin erst in Maun anrufen und meine Einzahlung überprüfen lassen. Tja, auch in Afrika muss alles seine Ordnung haben! Nach wenigen Minuten kam dann der erlösende Anruf, dass alles bezahlt sei. Wir nutzten die Zeit des Wartens und schauten auf die Auslagen vor dem Office. Hier liegen immer Flechtarbeiten der Dorfbevölkerung zum Verkauf. Ich fand aber dieses Mal auch ein Buch über die Säugetiere im Park. Ich hatte bereits von Dan (Mavunje Camp) ein ähnliches Buch über die Tiere im Caprivi geschenkt bekommen, aber dieses war noch einmal ausführlicher.
Wir richteten uns auf unserem Platz Nr. 6 ein (wir hatten schon schönere Plätze!) und verbrachten die nächsten Stunden mit Tagebuch schreiben, Hosenwaschen und Lesen.
Gegen 16.30 Uhr fuhren wir noch einmal los. Irgendwie hat man nie wirklich Ruhe, denn das Gefühl, etwas zu verpassen lässt mich nicht los. Tja, und fast hätten wir auch wieder ein Miez-Miez-Erlebnis verpasst. Wir entschieden uns, dem Khwai-River nach Nordosten zu folgen. Unterwegs begegnete uns noch ein Safarijeep mit Touris, diesem folgten wir ein Stückchen, bis wir auf Höhe des Sango Camps waren. Eine kleine Waldinsel lag vor uns, man konnte sie gut von Süden und von Norden umfahren, so nahmen wir die Nordstrecke und wen trafen wir? :woohoo: :woohoo: :woohoo:





Sie waren wieder da, eine Miez-Miez-Familie. Drei Löwinnen und ein Löwe hatte einen Wasserbüffel gerissen.
Es war wirklich unser absoluter Miez-Miez-Tag! So viele Löwen an einem Tag, das haben wir nicht erwartet, außerdem zogen sie nicht einfach an uns vorbei, nein, wir hatten die Möglichkeit sie längere Zeit zu beobachten. Toll, toll, toll.

Vor uns steht der Safarijeep, der die andere Richtung fuhr und eindeutig das bessere Licht hat. Auch wir drehten irgendwann und befuhren die andere Richtung.







Die Aufnahme ist leider in bisschen unscharf, aber ich finde den Löwen so .... hässlich, dass ich euch das Bild nicht vorenthalten möchte.


Der Löwe hatte ziemlich viele Mitbewohner.



Nach dem guten Mahl verzog er sich zum Nickerchen und überließ den Weibchen den Rest vom Braten.





Augenkontakt? :angry:

Die Zuschauer nahmen zu, sie bevölkerten die umliegenden Bäume und allmählich näherten sie sich auch auf dem Boden dem Abenddinner. Wir konnten später noch beobachten, wie der Löwe die Geier vertrieb.






Sie hatten alles im Blick!




Es schmeckt noch immer! Guten Appetit :sick:

Schleich, schleich...

Wir haben inzwischen den Wagen gedreht, die Löwen wurden durch den abfahrenden Safarijeep eventuell erschreckt und versteckten sich im Gestrüpp. Nach einer Weile des Wartens erschienen sie aber wieder...


Wäre das Fell sauberer, könnte man es fast mit einem Bären verwechseln :side: :woohoo:





Und wieder Abtauchen ins Paradies :sick: :evil: :evil: :sick:







Der Löwe ließ die Weibchen nie ganz aus den Augen. "Big brother is watching you!"




Noch liegt er ruhig und schlummert,

dann macht er sich auf, die dreisten Geier zu verscheuchen.


Ein letzter Gruß und dann verließen wir den Spot.
Auf dem Rückweg standen die großen Elis noch im Weg


Nach dem herrlichen Dinner (ihr wisst ja, es gab das lecker, lecker Fleisch ;) ) machten wir es uns am Feuer gemütlich und schalteten den Khwai-Krimi ein: Das Feuer prasselte, die Geräuschkulisse hörte sich nach Elefanten an und dann geschah auch das noch. Mein Chefpilot schreckte aus seinem Fernsehsessel, weil er ein großes Tier auf uns zu kommen sah. Ich schnellte ebenfalls hoch und im Lichtschein der Stirnlampe stand eine Hyäne vor uns. Zum Glück war sie so geblendet, dass sie hinter unserem Auto entlang verschwand. Puh, der Tag hatte es in sich! :evil: Gerade am Nachmittag hatte ich noch in dem neu erworbenen Büchlein gelesen, dass ein Hyänenbiss 800kg/cm² an Kraft hat. Aber Hyänen haben auch Angst vor Feuer und das brannte ja noch.
Kurze Zeit später meinte eine Elefantentruppe, dass die Bäume auf unserem Campsite besonders schmackhaft sind und so trampelten sie einfach an uns vorbei.

Am nächsten Tag starteten wir durch den Moremi nach Third Bridge....

Biggi
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Letzte Änderung: 04 Nov 2013 14:41 von tiggi.
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28.7. Viele Tiere und verbranntes Brot

Nach einer lauwarmen Dusche und einem guten Frühstück war unser Zelt bereits um 8.47 Uhr verpackt. Ich machte noch ein paar Fotos von der Khwai Knüppeldammbrücke (eigentlich hatte ich genug Fotos vom letzten Jahr, aber vielleicht sah sie ja dieses Jahr schöner aus!) und dem Office mit Gate, dann schlugen wir die Richtung zur Third Bridge ein.



Die Pad begann ganz gut, dann lagen immer mehr Bäume im Weg und wir mussten uns Ausweichmöglichkeiten suchen. Wer hier wohl am Werk war? Wir begegneten den Waldarbeitern auf vier Beinen mit Rüssel auch alsbald. Ein paar Kilometer weiter, rechts der Pad befand sich ein Wald aus abgestorbenen Bäumen, dazwischen tranken viele Elefanten.












Eine Lechweantilope versteckte sich am Rande, später begegnete uns noch eine Kudufamilie auf ihrem Spaziergang zum Essen.







Immer wieder standen Zebras und Gnus zwischen den Bäumen, freche Paviane waren auf der Suche nach Nahrung und gaaanz viel Buschsteak lief kreuz und quer vor uns her.





Wir bogen kurz zum Dombo Hippo-Pool ab und bestiegen die Aussichtsplattform, es war aber nicht viel zu erkennen. Die Tiere befanden sich unter Wasser oder waren zu weit entfernt.





Einzig alleine dieses Vogelnest erregte unsere Aufmerksamkeit. Wer wohnt hier? Wir entdeckten keinen der Bewohner.





Vielleicht findet Bele den Bewohner auch ihrem Buch ?????
Nachdem wir drei Brücken überfahren hatten und nur eine Wasserdurchfahrt hatten, erreichten wir das Camp Third Bridge gegen 12.00 Uhr.





Zuvor mussten wir uns noch kräftig durch den Tiefsand wühlen. Zwei Strecken führen von Xakanaxa zur Third Bridge. Wir folgten der neueren und angeblich kürzeren Strecke, zumindest gab es hin und wieder ein paar Wegweiser. Unser GPS kannte jedoch diese Pad nicht.
Nach ein paar Stunden Relaxen, Lesen und Diesem- und Jenem tun mussten wieder Tiere her. Am Office erwarben wir eine Detailkarte (sehr empfehlenswert, hätten wir schon viel früher kaufen sollen, denn dieses Gebiet ist so eng mit Pads versehen, dass man leicht den Überblick verliert) und fuhren nach Süden in Richtung First Bridge. Erst nach 16.00 Uhr zeigten sich ein paar Giraffen, eine Herde Elefanten, viele Tsessebes, Zebras und Gnus und dazwischen immer wieder Impalas. Es waren die üblichen Verdächtigen.









Diese Giraffe hatte es plötzlich ganz eilig, querte unsere Pad und verschwand zu einer weiteren Gruppe Tiere.


Wenige Minuten später tauchten in der Ferne viele Elefanten auf, die sich uns schnell näherten.







Der Kleine versteckte sich immer wieder hinter seiner Mutter.
Elefanten haben wir nun wirklich genug gesehen, trotzdem faszinieren sie immer wieder aufs Neue.









Und dann zogen sie weiter....








Die beiden Zebras kamen gemeinsam und diskutierten offensichtlich, ob sie nach links oder rechts laufen sollten.


Und eine Scheidung erlebten wir auch--- :woohoo:

Und sie fanden laut schimpfend eine Lösung...


Ein Ohr ist auf Empfang gestellt, das andere lauscht bestimmt den Zebras.








Von den Tsessebes gab es hier auch genug.




Im Camp hatte man uns inzwischen Feuerholz bereit gelegt. Es dauerte auch nicht lange, bis der Guy mit seiner Freundin kam und dafür 50 Pula verlangte. Wir unterhielten uns noch eine Weile mit ihm und dabei erklärte er uns, wie und wer hier alles lebt. Ein Wildhüter bewohnt die Steinhütte, regelmäßig begleitet er ihn durch den Nationalpark, außerdem erledigt er kleinere Arbeiten im und am Camp. Seine Freundin reinigt die Dusch- und Toilettenhäuschen, beide bewohnen die Holzhütte hinter der Brücke. Sehr selten kommen sie nach Maun zum Einkaufen. Es ist ein sehr einsames Leben hier draußen. Die Wildhüter wechseln regelmäßig (ich habe den zeitlichen Abstand vergessen), aber einmal wöchentlich fährt irgendjemand nach Maun und bringt dann auch Einkaufswünsche mit.
Die Campsite neben uns bewohnte inzwischen auch ein Pärchen, Dominik und Fred, gebürtige Franzosen, die jetzt aber auf Reunion leben. Wir unterhielten uns lange über ihre Eindrücke in Botswana und das Leben auf Reunion. Beide waren mit den Wintersportsachen ihrer erwachsenen Kinder bekleidet. Ihnen war es sehr kalt hier, die Kinder leben in Frankreich und die ganze Familie trifft sich einmal im Jahr dort zum Skifahren.
Heute Abend probierte ich das Brotbacken im Poitje. Na ja, wie geschrieben, wir probierten. Nachdem ich den Teig angerührt hatte, sollte mein Chefpilot selbigen im Potje neben das Feuer stellen, damit der Hefeteig auch aufgeht, aber er meinte es sehr gut und gönnte ihm die volle Hitze von unten und oben. Das Ergebnis: Zwischen dem Verbrannten und dem Rohen schmeckte das Brot wirklich lecker und es bereitete auch keine Bauchschmerzen. Jedenfalls hatten wir keine bekommen, ob es den Vögeln genauso erging?





Bei einem Gläschen Wein schauten wir auch heute den Africankrimi an. Unsere abendliche Trägheit wurde aber jäh unterbrochen, eine Werbepause folgte .... , allerdings eine, die man nicht verpassen durfte, als ich das Gefühl bekam hinter mir schleicht sich irgendjemand lang. Stirnlampe her, an und.... ein Felsen trabte dort entlang. Unglaublich, direkt hinter meinem Stuhl lief ein dickes Hippo quer über den Platz. Ich kam mir so klein vor, neben dem Koloss. Der Chefpilot rief noch unseren Nachbarn zu, dass wir Besuch hätten und sie waren sehr erschrocken und ängstlich. Das Hippo ließ sich durch unsere Lampen aber gar nicht stören. Es kam aus dem Schilf vor uns, überquerte den Campsite in Richtung des Offices und verschwand links davon im Dunkel. Hatten wir wieder einmal Glück? Hippos fürchten sich angeblich nicht vor Feuer. That`s an Africancrime!
Biggi
Anhang:
Letzte Änderung: 07 Nov 2013 19:23 von tiggi.
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