THEMA: Leona's Damaraland Reisebericht August 2013
06 Sep 2013 21:15 #303233
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9. Tag Vollendung der Brandberg-Umrundung - Twyfelfontein
Die Gruppe mit neuer Energie und guter Laune beim Morgenapell inklusive "Hyäne".



Gestern war ein anstrengender Tag weil wir wohl alle etwas zuviel Hitze abbekommen hatten während der Rad-Episode und auf der Wanderung. Noch zu den Felszeichnungen am Brandberg: sie sind nicht unter Glas wie ich dies erwartet hatte. Jede Gruppe geht einzeln mit ihrem guide zu den Zeichnungen und kann dort ein paar Minuten, je nach Andrang, verweilen und schauen und fotografieren. Derweil warten andere Gruppen etwas weiter unten an einem schattigen Platz mit Info-Tafeln und wo es auch Toiletten gibt.

Brandberg White Lady (Lodge) campsite ist idyllisch und weitläufig auf flachem sandigem Grund etwa 2km von der Lodge angelegt. Die Stellplätze sind grosszügig abgesteckt und einige haben eine tolle Sicht auf den höchsten Berg Namibias. Es gibt auch grosse Dome-Zelte auf Holzplatformen zu mieten, deren Ausstattung ist mir aber unbekannt. Die Waschhäuschen sind renovationsbedürftig, jedoch soweit zweckmässig und waren bei unserem Aufenthalt leider etwas schmutzig. Ich würde hier trotzdem jederzeit wiederkommen. Hier kam ich mit dem ipad ins internet mit der microsim card von mtc.



Die heutige Strecke bis nach Twyfelfontein beträgt 90km und T4A hat dafür 3h30m berechnet. Wir sind hier auf ca 700müM und fahren weitgehend über grosse Ebenen auf sandigem, ab und zu auch tiefsandigem Grund. Zuerst Richtung NW auf einer "two-spoor" Sandpiste, wo sich die Sandkörner noch schön fest anfühlen wegen der Kälte, es sind grad mal 3ºC bei Abfahrt um 7 Uhr. Weil wir ja den Brandberg umrunden gibt es einen Abschnitt den wir vorgestern bereits einmal gefahren sind bevor wir wieder zum Goantageb River gelangen wo wir diesmal nach O abbiegen. Hier suchen wir Elefanten und sehen promt zwei, und viele Giraffen. Kurz vor der D2612 nehmen wir tracks nach N die als "dangerous road" und "serious 4WD needed" beschrieben sind.





Die Diferenzialsperren werden nur bei kniffligen Passagen blockiert, aber alle fahren in Untersetzung weil der 1. Gang High zu knapp ist und im 2. Gang High hat man keine Kraft falls man mal etwas zu langsam an ein Hindernis gelangt. Es hat wie jeden Tag auch Abschnitte mit relativ grossen scharfkantigen Steinen (heute viel Basalt), vorallem je näher wir dem Burnt Mountain, dem Verbrannten Berg kommen. Den erreichen wir von Süden her und ab hier heisst der steinige track D3254 und wird zur normalen gravel road. Der Verbrannte Berg tut seinem Namen alle Ehre, die Sonne brennt hier wieder bei 37ºC es ist mittlerweile fast 14 Uhr und alle sind sehr hungrig.



Noch schnell zu den Organpipes und ab unter einen schattigen Ana-tree auf dem Aba Huab Campsite zum lunch.
Das Mowani Mountain Camp war wohl nicht erpircht auf eine Horde Südafrikaner und wollte unsere Reservation damals nicht annehmen, deswegen landen wir nun hier, im mittlerweile riesig grossen Aba Huab Camp. Vor zehn Jahren war ich hier zum ersten Mal, Welten liegen dazwischen. Neue Ablutions, neue Bar, neue Stellplätze und auf der anderen Seite der Strasse das Exclusiv Camp. Trotz etlichen Overlanderbussen ist die Nacht relativ ruhig. Andererseits zu ruhig, früher konnte man hier Barking Geckos hören.





Nach dem lunchstop beschliessen wir "unsere" Plätze mit Stühlen zu reservieren und das Damara Living Museum zu besuchen. Genau das Richtige für einen heissen Nachmittag, nicht weit entfernt vom camp, es hat Schatten, man strengt sich nicht an. Obwohl total auf Touristen ausgerichtet ist es ein sehr empfehlenswertes Community Projekt. Man erhält Einblick in die täglichen Arbeiten der Damara, ihre Gesellschaftsstruktur, ihre Bräuche und Musik. Danach fahren wir noch zu einer Doline wo wir den Stein den wir runterschmeissen nicht aufschlagen hören.



Die Twyfelfontein Garage hat übrigens kein Diesel und auch keine Radmuttern für Herlu.
Dafür steht dort ein Elefant im Gebüsch.
Gruss Leona
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07 Sep 2013 19:55 #303340
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10. Tag Twyfelfontein - Granietkop
Die heutige Etappe darf eigentlich gar nicht als solche bezeichnet werden, denn die Fahrdistanz zu unserem nächsten camp beträgt nur etwa 20km. Warum wir dies trotzdem so machen? Wenn man ein Dachzelt hat ist es derselbe Aufwand am morgen für einen Tagesausflug das Zelt und alles zusammenzupacken wie für eine neue Tagesetappe.

Heute schlafen wir aber erst mal aus, der Wecker klingelt erst um 6 Uhr. Ein klammer Nebel liegt auf uns. In Luftlinie sind wir gute 75km von der Küste entfernt, es fühlt sich an als ob wir direkt in Swakopmund seinen. Erstaunlich.

Um 7.30 Uhr fahren wir zum Unesco Weltkulturerbe, den Twyfelfontein-Felsgravuren. Dort stellen wir die Autos unter den schattigen Parkplatz und beginnen die Tour mit einer lokalen Führerin zuerst die übliche "Lion Man Route"








und anschliessend noch die "Dancing Kudu Route" wo wir neben der Quelle die dem Ort den Namen gab, auch die einzigen Felszeichnungen sehen können. Diese Zeichnungen werden viel älter datiert als die Felsgravuren. Alle stammen von nomadisierenden San-Völker.










Nach etwa eineinhalb Stunden Führung/Wanderung und der Lektüre der sehr interessanten Info-Tafeln im visitor centre machen wir im Schatten des Parkings den obligaten morning coffee break. Ich bin ja so glücklich meine kleine Sigg Thermosflasche mitgenommen zu haben, jeden Morgen fülle ich sie mit heissem Kaffee bevor wir losfahren, um 10 Uhr ist dies genau das richtige und dazu noch ein zwei Eet sum mor oder ginger cookies, lecker. Die Essensgewohnheiten werden gegenseitig beobachtet, ich sehe z.B. dass die meisten Männer kaltes Fleisch vom vorabend zum Coffee Break und Lunch essen und dann erneut welches braten beim Dinner. Ausser Brot sind fast keine Kohlenhydrate in ihrer Diät.

Um 11 Uhr erreichen wir das Granietkop Community Rest Camp und belegen unsere Plätze 2 und 3. Das Camp hat insgesamt 5. Und wir geniessen den "freien Nachmittag".
Gruss Leona
Letzte Änderung: 07 Sep 2013 19:57 von La Leona.
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07 Sep 2013 20:03 #303341
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Auf den Felsen bei Granietkop kann man mit etwas Gedul Rock Hyrax beobachten. Unser Stellplatz liegt so ausgerichtet dass wir den Sonnenuntergang geniessen können. Obwohl dieses Camp unmittelbar an der Strasse liegt, kann ich es empfehlen, denn nachts fährt hier soweiso keiner durch.





wenn der Boden mal nicht eben ist wird eben nachgeholfen






Gruss Leona
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08 Sep 2013 20:16 #303492
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11. Tag Versteinerter Wald - Upper Huab 4WD trail





Wir beginnen die heutige Etappe von 157km (von T4A mit 6h45m berechnet), mit der Besichtigung des Versteinerten Waldes und nehmen als Zufahrt zuerst die D2612 und dann eine Private Farm Road und gelangen an die C39. Ein lokaler Führer erzählt zuerst was über die Welwitschia Mirabilis. Diese nur zweiblättrige Pflanze wächst 1cm pro Jahr und weil die grössten Exemplare zwei, vom Wind ausgefranste, ca zwei Meter lange Blätter haben, rechnet man bei diesen mit einem maximalen Alter von etwa 2000 Jahren. Es gibt weibliche und männliche Pflanzen, die Befruchtung übernehmen Insekten. Nashörner im Damaraland ernähren sich u.a. auch von Welwitschias.

Die versteinerten Baumstämme stammen aus dem Kongobecken und sind an die 200 Millionen Jahre alt. Sie wurden mit Schlamm-Lava-Massen während den grossen tektonischen Kontinentalplattenveränderungen und dem nach sich ziehenden Klimawandel bis hierher geschwemmt und anschliessend unter Einfluss von grossem Druck und Kieselsäure von organisch in mineralisch verwandelt. Dieser Besuch ist lohnenswert und man sollte dafür mindestens eine gute Stunde einplanen.




Auf der C39 fahren wir etwa 50km nach W bis zum Huab River wo wir um 11 Uhr den Upper Huab 4WD trail starten. Wir befinden uns im Torra Conservancy. Ganz unerwartet sehen wir viele Rinder. Für Johan der hier oft unterwegs war in den letzten Jahren ist dies eine Überraschung. Ich denke es hängt mit der Dürre zusammen, die lokale Bevölkerung muss die Tiere ernähren und hier gibt es viele sumpfige Stellen und Gras. Wobei ich mit Schrecken auch feststellen muss wie grossflächtig die Tamariskenwälder abgebrannt wurden. An einem kleinen gestauten Pool sehen wir Tilapia-Fische und ein paar Vögel, vorallem Reiher und Bienenfresser. In den Bäumen können wir viele Nester von "whitebrowed sparrow weaver" Vögel und Hammerkopfvögeln sehen.



Um 14.45 erreichen wir ein Farmgate bei einer Dattelpalmenfarm und ab hier heisst der track D2633. Der Boden wird immer tiefsandiger und staubiger. Für einen Moment verliert Max die Konzentration und schaltet nicht rechtzeitig herunter, wir stecken fest.








Seitdem Herlu das Rad verloren hat, sind die Positionen getauscht und wir fahren nun am Ende der Karawane, normalerweise in ziemlich grossem Abstand, weil wir gerne eine staubfreie Sicht geniessen. Zum Glück ist gerade in dem Moment wo wir feststecken Herlu nicht allzu weit entfernt und mit einem Ruck der "snatch-rope" sind wir wieder auf festem Boden. Glücklicherweise war die tiefsandige Stelle nicht sehr gross und Herlu konnte vor uns auf Festem Boden Gas geben. Max hat die Situation mit Fassung getragen, bislang hing nämlich diese latente Spannung in der Luft, wer wohl wo als erster steckenbleiben wird, Toyota? Ford? Land Rover? Das war nun beantwortet.
Gruss Leona
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08 Sep 2013 20:20 #303493
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Es wird wärmer und wir kommen schleppend langsam vorwärts. Kurz vor fünf nachmittags und bei 31ºC wird beschlossen in einer relativ windstillen Kurve des Huab für heute Halt zu machen. Wir haben unser gestecktes Tagesziel von 157km nicht erreicht, aber da wir ja sowieso bush-campen spielt das keine Rolle.
Nachts ist es erstaunlich ruhig aus der Tierwelt, obwohl im Gebüsch rund um uns herum wimmelt es nur von Elefantendung.

Gruss Leona
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08 Sep 2013 23:46 #303523
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12. Tag Upper Huab 4WD trail - Khorixas - Sout river 4WD trail
Es ist wieder sehr kalt bei Abfahrt um 7 Uhr, 3ºC, wir benötigen die Heizung am Morgen und die Klimaanlage ab Mittag. Der Vormittag gefállt mir sehr, ich habe auch zum ersten Mal den sehr koketten African Hopoe gesehen. Ein winzig kleiner staubtrockener Resurrection Bush steckt nun in einer mit Wasser gefüllten Coladose und ich verfolge sein Erwachen in den nächsten Stunden/Tagen.

Den Upper Huab Trail beenden wir gegen 11 Uhr mit einem Finale von etwa 3-4km Berg-und Talfahrt über einen sehr steilen und sehr steinigen Hügel als wir bei den roten Dächern der Angestelltenhäuschen der Huab Lodge & Bush Spa wieder auf die Zivilisation treffen.





Nach 50km+ guter gravel road auf der C39 stürmen die Männer die Engel Tankstelle in Khorixas und wir Frauen vis-a-vis beim Super Save die Brotregale, anschliessend noch die Tomaten und Eiscrème. Man kann hier sogar mit Visa bezahlen. Aber es gibt keinen Internetempfang im Ort.




Wir fahren wieder los Richtung W auf der C39 und zweigen kurz danach ab auf die D2625 Richtung N ab, auch als Soutriver 4WD trail bezeichnet, als Manie seinen 4. Platten über Funk meldet. (Nr. 1 und 2. hatte er gleich zu Beginn seiner Reise in der Nähe vom Sossusvlei und den 3. Platten hatte er in der Nähe von Gai-Ais).
Zuerst scheint der Schaden bescheiden, nur eine eingefahrene Schraube. Dann bemerken sie beim Druckeinlassen dass der Reifen noch woanders undicht ist, diesmal ist es ein länglicher Stein mit einem Durchmesser von mehr als 2cm.





Manie, wie auch alle anderen, ausser uns, hat an jedem Ventil einen remote-sensor der ihm Luftdruck und Reifentemperatur permanent an einem Display anzeigt. Darum konnte er frühzeitig gewarnt schön langsam abbremsen. Seine Frau Alta wird von uns betreut, währenddem Manie Zuspruch und fachmännische Unterstützung der Männer bekommt.





Eine Stunde dauert der Einsatz und wir können weiter. Manie hat jetzt keinen Ersatzreifen mehr. Er hofft unversehrt bis nach Palmwag zu gelangen und gibt das ok zur Weiterfahrt. An seiner Stelle wären wir die paar km retour nach Khorixas gefahren und hätten dort beide Ersatzreifen reparieren lassen.

Früher als sonst beenden wir die Fahrt um 16 Uhr in einem Seitenarm des Saltriver und finden viel Holz für das abendliche Campfeuer. Max sucht ein paar Steine für die Feuerstelle und entdeckt einen Skorpion unter einem Stein. Je grösser der Stachel und je kleiner die Zangen umso giftiger.



Für heute war vorgesehen gewesen 180km in 6 Std neto Fahrzeit zu bewältigen, plus die etwa 25km die fehlten von gestern. Aber auch heute sind wir nicht bis an unser Etappenziel gelangt, werden die beiden Tage morgen jedoch problemlos aufholen.
Gruss Leona
Letzte Änderung: 08 Sep 2013 23:48 von La Leona.
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