THEMA: Leona's Damaraland Reisebericht August 2013
09 Sep 2013 00:50 #303525
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13. Tag Soutrivier - Ruspoort Trail - Grootberg Pass - Palmwag
Der Soutriver trail ist insgesamt 32km lang, als erstes wollen wir ihn beenden und machen uns bei 0ºC auf den Weg. Wenn in Buenos Aires die Temperatur mal auf 0 Grad sinkt liest man im roten Balken der Schlagzeilen in den Morgennachrichten am TV "Achtung! Polarkälte, sehr warm anziehen! Kleinkinder nicht in die Schule schicken! Grippegefahr erhöht! etc."





Die weiss-grau-schwarzen abgerundeten Steine geben diesem Revier den Namen, es ist wunderschön und die riesigen Ana-Bäume vermitteln Zeitlosigkeit und Ewigkeit. Nach zwei Stunden Fahrt sind wir erneut wo wir schon einmal waren vor zwei Tagen, nämlich bei der etwas ausserirdisch wirkenden Dattelpalmenfarm und nehmen jetzt den track nach Norden, den Ruspoort Trail.





Der primitive Track ist offiziell eine D-road mit der Nr. D2633 und wird auf T4A als "extreme road/bad rocks" bezeichnet. Der Ruspoort Trail ist der kürzeste aller off-road trails unserer Reise mit einer Länge von grad mal 10km, hat es aber in sich, vorallem die erste Hälfte ist sehr ruppig. Wir benötigen dafür insgesamt 2h15m. Unterwegs sehen wir Herero Sesame und Shepard's trees. Wo immer wir anhalten und aussteigen stürzen sich die "Geologen" auf die Steine. Hier gibt es welche die sind olive-farben und gefallen mir besonders gut. Dann erreichen wir die grosse Ruspoort Farm, kein Grashalm weit und breit, die mageren Rinder sind eingezäunt und bekommen (wahrscheinlich teuer) gekauftes Futterheu.



Ab hier geniessen wir die sanfte Fahrt auf der breiten D2650 mit Richtung Grootberg Pass. Das Nüvi zeigt sie auch als D2646 an, Grund dafür ist ev. weil sie einen Kreis macht? Schliesslich erreichen wir die C40 und beginnen allmählich zu steigen 1000m,1100m,1200m und wir zwei schliessen eine Wette ab wie hoch der Grootbergpass ist. Der Gewinner ist nur 50m daneben: 1540müM und wir erreichen den Pass um 13.45 Uhr.
Wir sehen Zebras, Kudus und eine grosse Elefantenherde in der Ferne. Nur ein Fahrzeug mit Guides von der Grootberglodge begegnet uns auf der Strasse. Es ist schön die Weitsicht geniessen zu können. Trotz der auch heute staubigen Atomosphäre und der diesigen Sicht deswegen.



Die restliche Fahrt bis nach Palmwag verläuft erholsam und mit Nascherei, denn wir haben beschlossen lieber durchzufahren als für lunch anzuhalten um so den Rest des Nachmittags am Pool in Palmwag verbringen zu können. Wir erreichen die Palmwag Lodge eine Stunde später und belegen die campsites nr. 3 + 4.



Es gibt jetzt zwei Swimmingpools, der neue für die Lodgegäste im Bungalow/Restaurant Areal und der alte Pool welcher bei der Bar und nahe beim campsite liegt für die Camper. Aber das Wasser ist kalt. Die Waschhäuschen sind schon in die Jahre gekommen, aber die Anlage ist sonst sehr schön angelegt, vom Platz Nr. 4 haben wir eine sehr schöne Sicht auf den Sumpf wo es auch Elefantenbesuch gibt.

Gruss Leona
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10 Sep 2013 00:00 #303665
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Liebe Lilytrotter es freut mich sehr dass sich die Arbeit lohnt und Ihr so viel aus meinem Bericht für Euch "rausziehen" könnt. Es gibt tatsächlich wenige - aber wie Anita es betont, schon ein paar Besucher die sich in diese Reviere "verirren". Auch Dir Anita danke für den Ansporn und all den stillen Mitlesern und Danke-button-Drückern ebenfalls.

Mit meinem Bericht lüfte ich eventuell ein paar Geheimtipps, aber ich zeige auch wie wenige Tiere hier zu erwarten sind. Ebenso wie wenige einheimische Menschen. Und wie wenige Pflanzen. Zu der Frage ob nicht zuviele Besucher nun hierher fahren werden überlege ich folgendes: Bei einem positiven Reiseentschluss für Namibia als Reisedestination nehme ich an dass je ein Viertel oder ev. mehr? auf Tiere, Landschaft, typische Bevölkerung und tolle Lodges fallen.

Auf der von uns gefahrenen Route fehlen schon mal zwei Drittel: Vielfalt an Tieren und Bevölkerung. Dazu kommt noch die Notwenigkeit und Bereitschaft "wild" zu campen, denn die Tagesetappen durch die Flussbette können nicht von Lodge zu Lodge oder organisiertem camping zu organisiertem camping abgesteckt werden. Und letztendlich muss man auch Freude und Kenntnisse haben am Offroad fahren, sonst ist es kein Vergnügen.

Wegen all den aufgeführten Punkten ist meines Erachtens die Wahrscheinlichkeit grösser dass sich das Kaokoveld innerhalb kurzer Zeit zur Massendestination mutiert. Es wurden neue Unterkünfte gebaut und das Himbavolk ist so weltentrückt exotisch und fotogen wie nur noch wenige andere Völker dieser Erde.

Ich greife jetzt etwas vor, aber das Damaraland ist für mich wilder als das Kaokoland und wir haben nur einen ganz kleinen Teil davon gesehen, ich würde am liebsten gleich wieder losfahren.
Gruss Leona
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11 Sep 2013 16:32 #303937
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und hier noch die Karte mit der eingezeichneten Etappe welche die Gruppe ohne uns am am 6. Tag gefahren ist

Gruss Leona
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11 Okt 2013 23:49 #307893
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es geht wieder weiter:

14. Tag Palmwag Concession Visitors Area - Crowther Trail
Um 06.40h herrscht plötzlich Unruhe und geschäftiges Treiben auf dem Zeltplatz in Palmwag, ein Elefantenbulle sei beim workshop und spaziere nun gemächlich Richtung Bungalows. Weil wir gerade den Motor angelassen hatten und in der Absicht waren nochmals vor Abfahrt wifi Empfang bei der Reception zu kriegen gelangten wir in unter einer Minute an den Schauplatz.





Nachdem wir dem Bullen ein Weilchen zuschauten (ich hatte den besten Platz) wie er die kleinen Palmen der Gärten verspeiste gings für uns erst mal zu den Gräbern der beiden Gründer des Safe the Rhino Trust. Beide starben viel zu jung, der eine an Krebs und der andere bei einem Surf-Unfall.



Am Gate des Konzessionsgebiets zeigen wir unsere soeben an der Reception der Lodge erstandenen Permits N$500 pro Fahrzeug plus N$150 pP und erhalten Einlass. Mit den Permits erhält man auch eine Karte wo die verschiedenen look-out points eingezeichnet sind. Hier werden die täglichen game-drives der Lodge gemacht. Wir sehen jedoch kein weiteres Fahrzeug heute. Auf der Leopard Route sehen wir 6 stattliche Giraffen inmitten einer wunderschönen Landschaft.



Beim Van Zyl's Gat steigen wir aus und wandern durch die jetzt in der Trockenzeit trockene Schlucht, sehr eindrücklich. Dann besuchen wir noch eine Wasserstelle wo gestern nachmittag Löwen gewesen seien.





Nachdem wir fast alle der Aussichtspunkte angefahren haben verlassen wir um 14.30h die day visitors area und starten offiziell den Crowther Trail. Auf der Karte sind die Stellen wo wildes campieren erlaubt ist mit einem C und der Nummerierung von 1-10 eingezeichnet, C1 und C2 sind innerhalb der day visitors area, C3 passieren wir kurz vor 17 Uhr und weil es so windig wird suchen wir uns ein paar km weiter eine etwas geschütztere Stelle um das Nachtlager aufzustellen. Dieser Wind ist für uns auf dieser Reise was ganz Neues in Namibia. Heute hats den Max erwischt und er kriecht erschlagen mit einer Darmgrippe in unser Dachzelt, wo er nach 11 Stunden nonstop Schlaf erst am nächsten Morgen wieder herauskriechen wird. Noch am campfeuer sitzend hören wir Hyänen und Schakale.

15. Tag Crowther Trail - Ongongo Warmquelle



Zum ersten Mal zeigt das Thermometer 10ºC schon frühmorgens und die Sonne erwärmt seit dem Moment wo sie über dem Horizont sichtbar wird. Wir befinden uns auf einer riesigen Ebene, schon gestern sind wir lange durch die schier endlose Weite gefahren. Wir erreichen einen eigenartigen polierten schwarzen Felsbrocken und spekulieren über mögliche Einflüsse, ob sich da auch Nashörner die Hörner daran reiben.


Damit ihr nun auch mal sieht wer wir zwei sind.
Gruss Leona
Letzte Änderung: 11 Okt 2013 23:54 von La Leona.
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12 Okt 2013 00:05 #307896
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Adri kann heute ihr Versprechen halten, wir sehen nämlich das seltene Wüstennashorn. Nur eines aber es ist deshalb eine so wertvolle Erfahrung weil es nur noch ca 100 freilebende, der Wüste angepasste Black Rhinos in der ganzen Kunene Region gibt. Der SRT Save the Rhino Trust wurde gegründet um diese vom Aussterben bedrohten Tiere zu schützen. Aussergewöhnlich am Projekt ist, weil es sich um komunales Land und deshalb um ein community conservancy development handelt. Hier ist es zu trocken für Menschen um Landwirtschaft zu betreiben oder Tiere zu halten.
Schwarze Nashörner sind nachtaktiv und gehen weite Distanzen in der Dunkelheit um Nahrung von kleinen Sträuchern, u.a. auch Euphorbien und Welwitschias und Wasser aufzunehmen. Tagsüber müssen sie sich ausruhen und benötigen, wie die meisten von uns, 8 Stunden Schlaf. Die Tiere müssen alle 3 bis 4 Tage Wasser trinken und legen dafür enorme Distanzen zurück, im Durchschnitt 30km pro Tag, das ist vorallem für die Jungtiere sehr anstrengend. Nashörner sind sehr ängstlich und rennen bei Gefahr stundenlang bis zur Erschöpfung. Menschen müssen deswegen den hier freilebenden Tieren grosse Fluchtdistanz gewähren und sollten nicht in der Nähe von Wasserläufen campen. Deswegen die gekennzeichneten Campsites.











Dort wo die Spur auf den Hoanib stösst und eine riesige Wasserpumpe permanent ein Trinkbecken für die Elefanten füllt endet der Crowther Trail. Hier sind an den östlichen Berghängen auch Sandaufhäufungen zu sehen die vom Wind bis hierher getragen werden. Richtige Dünen teilweise. Im Hoanib ist es zum Teil tiefsandig.

Bei nun 33ºC haben sich die Sandkörner erwärmt und das Vorwärtskommen ist mit grossem Treibstoffverbrauch verbunden. Um 14 Uhr erreichen wir Die Poort, vorher fanden wir einen risigen Ana-Baum wo alle sieben Autos Schatten fanden während des lunch-stops. Bei Die Poort gabelt sich das Trockenflussbett, 2009 fuhren wir rechts weiter im Hoanib, diesmal nehmen wir die linke Variante im Ganamub. Es ist jetzt 37ºC und ein Insekt macht es sich in Max's Ohr bequem. Er bittet um einen "chirurgischen" Eingriff den wir alle aufs Mal und mit verschiedenen Methoden/Instrumenten anbieten.

Das Ganamub Flussbett wird breiter, schöne Felsformationen und Farben sind zu sehen.
Heute fuhren wir insgesamt 270km, meistens im Sand, es waren 10 Stunden am Steuer. Verschwitzt und kaputt erreichen wir den natürlichen Pool bei Ongongo und nachdem wir alle einen Platz in der engen Schlucht gefunden haben fürs Nachtlager, stürzen sich alle sofort ins Nass. Bei fast 40ºC ist die Wassertemperatur von 28º richtig kühlend.
Gruss Leona
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12 Okt 2013 00:11 #307897
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noch ein paar Bilder des Crowther Trails zum Abschluss dieser Etappe









Gruss Leona
Letzte Änderung: 12 Okt 2013 00:25 von La Leona.
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