THEMA: A coldfront is coming... Namibia im Winter 2011
28 Aug 2011 16:13 #202798
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20. Juni 2011 Fortsetzung

Beim Lunch sind wir heute die einzigen Gäste. Es gibt gemischten Salat mit wahlweise geräucherter Hähnchenbrust oder geräuchertem Kudu, dazu ein Honig-Senf-Dressing. Und als Desert Eis. Hmmm, alles ist sehr lecker und Henri bekommt ein großes Lob! :cheer: Jeffrey ist wieder unser waiter und strahlt über das ganze Gesicht, dass es uns schmeckt. Sein Kommentar: „I will take care for every piece of your dinner!“ :) Gerne! :cheer:
Mein Schatz horcht noch einmal kurz ins Kopfkissen, ich mache es mir mit einem Kaffee wieder in der Lounge gemütlich. Leckeren Kuchen gibt es auch schon wieder... Die Angestellten haben Zeit und wir unterhalten uns über alles Mögliche. Sie sind sehr interessiert daran, woher wir kommen, was wir uns Alles in Namibia ansehen wollen und erzählen von ihren Plänen. Es ist schön, auf so offene und lebendige Mitarbeiter zu treffen.

Um 14.30 geht es schon wieder los nach Twyfelfontein. Stewart ist wieder unser guide und mit und fährt ein weiteres Paar von der Mowani Lodge. Es ist sehr warm jetzt, der Fahrtwind trifft als heiße Luft auf uns. Anfangs sind wir die einzigen Besucher bei Twyfelfontein, später kommen noch 3 kleine Gruppen dazu. Es ist angenehm leer und entspannt. Stewart erklärt uns auf dem „Lion Man Walk“ die Geschichte der Quelle und der Gravuren.









Mittlerweile läuft bei der Kraxelei den Berg hinauf der Schweiss in Bächen. Die Hitze steht, es geht kein Luftzug. Im Sommer muss es hier heftig sein! Dafür haben wir jetzt am Nachmittag wunderschönes Licht. Die Gravuren sind sehr interessant und Stewart kann gut erklären. Alle anderen Gruppen, die nach uns ankamen sind schon wieder weg, als wir uns auf den Rückweg machen. Wozu die Eile? :dry:

Wir fahren noch zu den Organ Pipes



Und zum Burnt Mountain



Na, das muss man heute aber auch dazu sagen, dass dieser Berg im grünen Kleid der Burnt Mountain ist. Aber auch ganz in Rot würde er mich nicht vom Hocker reissen...

Dann geht es im heißen Fahrtwind zurück zur Lodge. Meine Haare stehen zu Berge und fühlen sich wie Stroh an. Ich muss wohl vor dem Dinner noch mal an meinem Hairstyling arbeiten... :whistle: Unterwegs sehen wir nochmals Oryx, Springböcke, Dassie Rats, Lilac-breasted Roller und einen Brown Snake Eagle.

Pünktlich zum sundowner sind wir zurück und wir erklimmen gleich den Hügel. Heute Abend sind alle Gäste hier versammelt. Die Asiaten sind, wie schon bekannt, laut. :pinch: Mich beschleicht einmal mehr der Verdacht, dass viele Menschen Stille um sich herum nicht mehr kennen und auch nicht ertragen können. Warum sonst müssen sie immer und überall so laut sein?! :angry: Und das Handy funktioniert auch heute nicht, da können sie noch so viel auf den Knöpfen herum drücken und es in alle Himmelsrichtungen halten... :whistle:

Unser Brandy-Coke kommt gut jetzt. Dazu gibt es wieder leckere Snacks. :) Allerdings mit völlig versalzenem Dip... :ohmy:

Der Sonnenuntergang selbst ist wieder wunderschön.





In unserem Freiluftbad ist es noch mollig warm und die Dusche tut gut nach der Hitze und dem Staub. Bis zum Dinner packen wir die Koffer und schreiben Tagebuch. Es ist auch noch Zeit für einen Schwatz mit 2 neuen Gästen. Zum Dinner gibt es heute Thunfisch-Gemüse-Salat, Oryx-Gulasch mit Pasta und Gemüse und Ingwer-Käsekuchen. Alles ist sehr lecker, das Fleisch zart und auch das Salz ist gut dosiert. Alle bekommen wieder ein großes Lob und strahlen um die Wette. :) Na, es geht doch! :kiss:

In unserem Zimmer ist es noch sehr warm, da brauchen wir heute wohl mal keinen Schlafanzug. Die Bettschwere senkt sich schon wieder früh über uns und wir fallen geschafft ins Bett.
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 13:51 von Beate2.
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09 Sep 2011 09:21 #204363
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Ihr Lieben,
das schlechte Wetter macht's möglich: Ich komme wieder dazu, den Reisebericht fortzusetzen :)
Viel Spass weiterhin
Beate


21. Juni 2011
Die Nacht war sehr warm und mir tut das Knie weh. Das habe ich gestern bei der Kletterei wohl überanstrengt. Ich hoffe, dass Gelenkschmiere innen und aussen schnelle Besserung bringen wird. In unserem Außenbad empfängt uns ein kalter Wind und die Dusche macht heute Morgen nicht ganz so viel Spass. :S Alles, was nicht vom Wasserstrahl getroffen wird, wird Schock gefroren! :S :S Dabei fällt mir ein, dass ich gestern bei mehreren Gelgenheiten den Satz „a coldfront is coming...“ gehört habe. Die ist nun wohl hier angekommen! :woohoo:
Um 8.00 frühstücken wir wieder lecker und ausgiebig. Um 9.00 starten wir bei 16°.

Auch wenn es bei einigen Dingen auf Camp Kipwe Verbesserungspotential gibt - es ist eine unserer schönsten Lodges in diesem Urlaub. Insbesondere die Lage und die Landschaft gefallen uns sehr. Und bei der Personalführung können etliche andere Lodges sich hier einiges abgucken.

Auf der D2612 fahren wir weiter über Wellblech in Richtung C35. Im Morgendunst leuchtet das Gras, die hinteren Bergketten sind manchmal nur zu ahnen. Die Gegend um Camp Kipwe ist für uns die bisher schönste Landschaft.



An der Abzweigung in die D2628 tritt mein Schatz heftig auf die Bremse: Tiefsand! So weit das Auge reicht... :huh: Da wir nicht wissen, was uns auf der Strecke noch erwarten wird und weit und breit keine Menschenseele zu sehen ist, beschließen wir weiter auf der D2612 zu fahren und über die C35 nach Khorixas. Das ist eine gute Entscheidung, denn die D2612 wird jetzt sehr viel besser und auf der C35 können wir mit 90 km/h fahren. :) Ich bin froh, dass wir die D2628 neulich nicht von Norden kommend genommen haben, denn dann hätten wir den Tiefsand am Ende gehabt!

Auf der pad ist wie üblich nichts los, wir sehen kaum Tiere. Nur diese Puffotter kreuzt den Weg.



Auch in dieser Gegend muss es in letzter Zeit Nachtfrost gegeben haben: Die Mopanebäume sind wieder braun. In Khorixas machen wir nur kurz Boxenstop, tanken und kaufen Obst. Auch unter der Woche ist hier wenig mehr Betrieb als am Sonntag. Auf der C39 geht es weiter bis zur östlichen Abfahrt der D2743. Diese pad ist wieder mit viel losem Schotter bedeckt, teilweise mit großen Steinen, insbesondere in den Revieren. Nicht schön, aber machbar.

Dann tauchen vor uns die imposanten Ugab Terrassen auf. Die Ugab Lodge oben auf dem Rand der Terrassen ist toll gelegen. Leider ist es wieder diesig und die Sonne steht für Fotos ungünstig. Und dann kommt er: Der Vingerklip



Was für eine einmalige Felsformation! Wir biegen kurz von der pad ab zur Vingerklip



und fahren dann weiter zu unserer Unterkunft für heute, der Vingerklip Lodge. Nach 188km kommen wir um 12.35 bei 28° an. Die Lodge wird von einer riesigen Felsnase überragt.



Na, hier gefällt es uns auf Anhieb! Die Lodge ist gut in die Natur integriert: Die einzelnen Gebäude liegen weit verteilt an den Hang gebaut und sind meist nur teilweise sichtbar. Verbunden sind sie mit einem gepflasterten Weg - was für eine Wohltat, mal keinen Sand in den Schlappen zu haben! Unterwegs gibt es viele schöne Aussichtspunkte und Sitzecken.



Unser Zimmer 2B liegt ganz am Ende der Anlage und hat einen tollen Blick auf die südlichen Felsformationen. Auf dem Bild das linke Haus, rechtes Zimmer. Es ist nett eingerichtet, leider etwas eng, aber für eine Nacht OK. Dafür sind die Terrasse und der Sonnenschirm groß und die Aussicht entschädigt!



Letzte Änderung: 20 Jul 2013 13:51 von Beate2.
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09 Sep 2011 09:38 #204366
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21. Juni 2011 Fortsetzung

Wir richten uns schnell ein und setzten uns dann für einen Snack auf unsere Terrasse. Was für eine Stille! Zwei Pale-winged Starling rücken uns auf die Pelle und möchten partizipieren. In den Büschen direkt neben uns turnen einige Rosy-faced Lovebirds. Endlich sind sie mal nah genug für gescheite Fotos! :) :)





Nach einer Siesta und Kaffee mit leckerem Kuchen in der Lounge sehen wir uns noch einmal genauer um. Die Sitzecken sind mit vielen hübschen Gegenständen dekoriert. Büsche und Blumen locken Insekten und Vögel an. Die beiden pools sind im Sommer sicher Gold wert!



Mein Schatz erklimmt die Stufen auf die Felsnase über der Lodge. Mein Knie sagt leider Nein dazu, :( also mache ich es mir unten an verschiedenen Plätzen gemütlich.
Oben muss es klasse sein, mit einem genialem Blick über die Landschaft. Das Zimmer „Heavens Gate“ auf dem Felsen ist sehr schön gelegen und ausgestattet - er hat mal durch die Fenster gelinst, da es nicht bewohnt war. Und auch das Restaurant da oben muss abends ein Traum sein. Wir werden unten essen... :(

Den Sundowner nehmen wir auf unserer Terrasse, denn die beiden 10er Busladungen sind uns zu laut. Aber bei uns können wir einen stillen und wunderschönen Sonnenuntergang genießen









In der Dämmerung ist nur das Vogelgezwitscher zu hören und es herrscht völlige Windstille.

Dinner wird von 19.00 - 21.00 serviert. Als wir um 19.20 ankommen sind die beiden Busgruppen schon mit ihrem Hauptgang fertig. Haben die heute noch was vor? :dry: Freundlicherweise wurde für uns ein Tisch in der anderen Restauranthälfte gedeckt, so hält sich die Lautstärke in Grenzen. Und beim Hauptgang haben wir das Restaurant schon für uns! Es gibt Buffet: Gemischte Gemüsesuppe, 2 Salate, Hähnchen vom Grill, Oryxfilet mit Sauce, Reis, Nudeln, Kartoffeln, verschiedene Gemüse, Käse, Cräcker und Eierkuchen. Es schmeckt sehr gut, das Fleisch ist zart, auch die Sauce ist OK. Ein gutes Abendessen soweit. Bald nach dem Essen gehen wir auf unser Zimmer uns schreiben Tagebuch.
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13 Sep 2011 14:40 #204910
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22. Juni 2011

Die Nacht war schrecklich, denn die Suppe und die Sauce fuhren ständig Fahrstuhl. Immer wieder schmeckte ich Salz und Geschmacksverstärker. Ihhh, bah! :sick: Ich hatte schlechte Laune :angry: und beschloss, in diesem Urlaub keine undefinierbaren Saucen mehr zu essen und mich von Geschmacksverstärkern möglichst fern zu halten. Die standen noch nie oben auf meiner Hitliste, aber ich bin nicht allergisch dagegen und habe bisher auch nie so heftig darauf reagiert.
Um 8.10 sind wir beim Frühstück wieder die Letzten. Das Buffet sieht ziemlich abgegessen aus, es klaffen etliche, bekleckerte Lücken: Müsli gibt es nicht, nur Cornflakes. Joghurt fehlt ebenfalls, der Obstsalat kommt aus der Dose. :S Na, ja, das hatten wir schon erheblich besser... Entsprechend schnell sind wir fertig und fahren bereits um kurz vor 9.00 bei 16° los.

Fazit zur Vingerklip Lodge: Eine sehr schöne, gepflegte Anlage mit guten Zimmern. :) Kulinarisch leider ein Flop. :(

Unser heutiges Ziel ist die Erongo Wilderness Lodge. Freundlicherweise macht uns die Managerin der Vingerklip Lodge darauf aufmerksam, dass es am Abzweig D2752 - D 2351 kein Hinweisschild gibt. Das ist gut so, denn da hätten wir sonst ziemlich dumm geguckt... Die pad ist glatt und sehr gut zu fahren. Das Schild an der D2417 fehlt auch....
Nur eine breite und sehr sandige Flussdurchfahrt ist etwas schwieriger. Im Fall der Fälle wäre aber direkt daneben eine Farm. Die D2344 ist ziemliches Wellblech, die C36 ist wieder gut zu fahren.

Heute komme ich meinem Diplom als Farmtoröffnerin ein großes Stück näher. :whistle: Auf der D2351 gilt es 13 Farmtore zu öffnen und zu schliessen. Irgendwann schaffe ich es auch, mir das Tor nicht mehr in die Hacken zu rammen. Und ich erkenne die unterschiedlichsten Schließmechanismen. Neuer Verschluss - neue Farm!
An Tieren sehen wir heute etliche Rinder und Ziegen, Mangusten, Goshawk, Roller, Korhaan und Hornbill. White-tailed Shrike stürzen sich als Kamikaze-Flieger immer wieder direkt vor das Auto.
Die Fahrt geht heute durch den namibischen Schilderwald:















In Omaruru stehen wieder Boxenstop und tanken an. Bei SPAR gibt es ein Leckerchen: Das Eis „Heaven Hazelnut“ - oh, wie gut! :)
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13 Sep 2011 14:59 #204918
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22. Juni 2011 Fortsetzung

Die wenigen Kilometer auf der D2315 sind schnell gefahren und so kommen wir um 12.30 nach 170km bei 28° an unserem Ziel, der Erongo WIlderness Lodge, an. Unser Auto bleibt unten auf dem Parkplatz stehen und wir lassen uns die steile Zufahrt hinauf schaukeln.

Die Lodge liegt wunderschön zwischen den Granitfelsen. Die großen, mit Reet gedeckten Zelte sind mit hölzernen Boardwalks verbunden. Klasse!



Der Manager Robert begrüßt uns und erklärt uns die Lodge. Als die Sprache auf das Essen kommt, erwähne ich Geschmacksverstärker, Fertigsaucen etc. Robert guckt mich groß an, davon hat er offensichtlich noch nie etwas gehört... „No, we don‘t use that...“ Na, mal sehen...

Dann führt er uns zu unserem Zelt Nr. 9. Es ist schön groß und schlicht, aber ausreichend möbliert.





Das Bad hinter dem Zelt ist halb offen und in die Felsen integriert, sehr schön angelegt und mit viel Augenmerk für nette Kleinigkeiten ausgestattet.





Robert zeigt uns, wie die Lampen eingeschaltet werden - und scheitert bei der Lampe über dem Badspiegel. Die leuchtet nur solange, wie er auf den Schalter drückt. Lässt er los, geht sie aus. :S Das probiert er einige Male, dann kratzt er sich am Kopf. Ich denke: Jetzt sagt er bestimmt „we have to make a plan...“?! Nein, weit gefehlt! Robert zeigt auf die einige Meter entfernt hängende Deckenlampe und verkündet: „Ah, that one should fit...“ :ohmy: :S :( Wir stehen da mit offenen Mündern und gucken uns an. Solch ein Kommentar vom Management, wenn etwas nicht funktioniert (ohne Entschuldigung oder Reparaturversuch) ist doch eine außergewöhnliche Leistung. :sick: Mein Schatz hatte vorher schon überlegt, ob er das Rasieren im Urlaub nicht einstellen sollte. Vielleicht ist der Zeitpunkt jetzt ja gekommen? :whistle: Wir sind jedenfalls so perplex, dass wir nicht angemessen reagieren und Robert ungeschoren davon kommt. :angry:

Bis zur Teatime um 15.00 machen wir eine Pause. Dann gehen wir hinauf zum halb offenen Lounge - Restaurant.



Es gibt Kaffee, Tee, Saft, Schokoladenkuchen und Käse-Schinken-Blätterteig Röllchen. Lecker und frisch! :)
Mit Kules, unserem guide für die nächsten Tage, besprechen wir unsere Aktivitäten.
Heute starten wir um 16.30 zu einem Sundownerwalk auf einen Felsen in der Nähe der Lodge. Mein Knie beschwert sich immer noch über die Steigungen, es geht aber. Mit von der Partie sind 3 weitere Gäste (2 kennen wir schon von der Fahrt nach Twyfelfontein) sowie ein weiterer Mitarbeiter der Lodge. Von oben haben wir eine schöne Aussicht über die Umgebung. Leider ist es wieder sehr diesig. Aber die Stimmung ist gut, es gibt cooldrinks und Knabbereien und die untergehende Sonne verfärbt die Felsen und das Gras sehr schön.



Kaum ist die Sonne weg wird der Wind empfindlich kalt und wir beeilen uns, wieder hinunter in die Lodge zu kommen.
Wir genießen eine gute und heiße Dusche und gehen schon kurz nach 18.00 zum Essen.
Beim Aperitif am Kaminfeuer unterhalten wir uns gut mit einem Gast aus Südafrika. Robert kommt und fragt, ob Alles in Ordnung sei. Nein, an unserem Zelt können wir die Reißverschlüsse nicht richtig schliessen. :( Es ist so viel Spannung auf dem Zelt, dass irgendetwas reissen würde, wenn wir das versuchen würden. Robert sagt „oh“ und macht ein nachdenkliches Gesicht... :S

Dann lassen wir es uns schmecken: Pfannkuchen mit Thunfisch, gemischter Salat, Oryxsteak mit Pfeffersauce oder Hähnchenbrust mit Erdnusssauce, Möhren, Brokkoli und Reis. Als Dessert gibt es Apfelstrudel mit Vanillesauce.
Oryxsteak scheint gerade Hochsaison zu haben - das gibt es fast jeden zweiten Abend. Aber es ist zart und lecker heute. Und kein Geschmacksverstärker am Essen! Dies ist das bisher feinste Essen auf der Reise. :cheer:
Dazu ein sehr freundlicher und aufmerksamer Service und eine gute Weinauswahl. Geht‘s uns gut! :cheer:

Plötzlich rennen Robert und einige andere hinaus. Das sieht nach Alarm aus! Kurz darauf kommt Robert zurück - und um seinen Arm windet sich eine Schlange! :woohoo: Er zeigt sie uns und erklärt es handele sich um eine Angola File Snake, die völlig harmlos sei. Sie ist offensichtlich auf der Suche nach einem warmen Plätzchen, denn sie versucht ständig bei Robert in den Kragen oder die Ärmel zu schlüpfen. Nach anfänglicher Skepsis trauen wir uns, sie anzufassen: Warm und auf der Unterseite ganz weich. Auf der Oberseite ist sie ganz rau und die Schuppen haben kleine erhabene Spitzen an den Enden, wie Widerhaken. Sie ist ca. 1m lang, der Bauch ist cremeweiß, oben ist sie grau bis blass purpur. Sie windet sich um meine Hände und Arme und ich kann sie mir genau ansehen. Ein tolles Erlebnis! :) :) Ich habe ja riesigen Respekt vor Schlangen und versuche, genügend Abstand zu ihnen zu halten. Wenn sie aber harmlos sind, dann traue ich mich auch, sie anzufassen. Denn sie fassen sich gut an, das hätte ich mir früher nie vorstellen können!

Im Restaurant wird es kühl, durch die glaslosen Fensteröffnungen kriecht die Kälte herein und die 2 Holzscheite im Kamin verbreiten nicht allzu viel Wärme. Also gehen wir früh in unser Zelt, erledigen Post und schreiben Tagebuch. Die Reißverschlüsse lassen sich nicht weiter schließen als zuvor. Da hat sich niemand dran versucht. :angry: Drinnen wird es kalt.
Draußen schreien die Rock Dassies. Was für ein grausamer Ton! Es klingt, als ob ein Kind gequält wird. Scheinbar haben die Tiere bestimmte Zeiten, an denen sie schreien: 2 Stunden schreien, 3 Stunden Ruhe, 3 Stunden schreien... Im Bett finden wir jeder eine Wärmflasche, ich nehme noch unsere beiden Wärmflaschen mit dazu und wickele mich in alle vorhandenen Decken. Na, dann Gute Nacht! :unsure:
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 13:53 von Beate2.
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15 Sep 2011 16:29 #205156
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23. Juni 2011

Nein, es wird keine gute Nacht! Das Bett ist bretthart und es ist a...kalt im Zelt. Ein eiskalter Wind kommt durch die offenen Reißverschlüsse und „umschmeichelt“ unsere Köpfe. Aus der Nase läuft das Wasser - ich brauche etliche Taschentücher und hoffe, dass ich mich jetzt nicht auch noch wieder erkältet habe.
Wie war das: „A coldfront is coming...“ :dry:
Um 5.40 klingelt der Wecker, es ist noch dunkel und kalt draußen. Das Aufstehen fällt verdammt schwer. Duschen ist heute Morgen unvorstellbar, ein paar Wassertropfen auf die Augen und Zähne putzen muss reichen. Um 6.00 treffen wir uns für unseren 3 Stunden Morning Walk am Restaurant. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich da wirklich Lust drauf habe... Aber heißer Kaffee und Rusks helfen mir, etwas wacher zu werden, und dann marschieren wir beide mit Kules los.

Es wird ein sehr schöner und informativer Gang über das Gelände. :) Kules erklärt uns die Lodge und die Farm, Fauna und Flora: Welche Pflanzen sind giftig, welche Pflanzen werden zu medizinischen Zwecken genutzt, welche Pflanzen haben eine bestimmte Bedeutung etc. Er ist ein sehr guter guide, begeistert und kenntnisreich. :)

Wir treffen auf Dassies, die sich in der Morgensonne auf den Felsen wärmen



Und wir sehen ganz viele Vögel: Pearl-spotted Owlet, Lovebirds, White-tailed Shrike, Melba Finch, Bulbul, Swallow-tailed Bee-eater, Rock Bunting, Red-billed Frankolin, Yellow-billed, Red-billed und Monteiro-Hornbill, Grey Lourie, Glossy Starling etc.

Zwischendurch erzählt Kules viel von sich. Es ist schön zu merken, wie stolz er ist, dass er die Schule und die Ausbildung geschafft hat. Er ist glücklich, dass er einen Job hat, der ihm Spass macht und mit dem er seine kleine Familie ernähren kann. Und wir glauben, dass er einige von seinen Zukunftsträumen verwirklichen kann!

Um 9.30 sind wir zurück zum Frühstück. Das ist sehr gut. :) Wir wählen Pfannkuchen mit Obst, Joghurt und Honig. Es gibt Müsli, Joghurt, viel frisches Obst, Wurst, Käse, Marmelade, verschiedene Brotsorten, Muffins. Und starken Kaffee. Das kommt jetzt gut! Vor den Fenstern geben ganz viele Vögel ein Konzert dazu.

Wir bringen dann schnell unsere Ankle-Bags, die wir für den Walk geliehen hatten, zu Robert zurück. Die Dinger waren Gold wert bei dem hohen Gras und all den Grannen! In Swakopmund wollen wir versuchen, uns welche zu kaufen.
Robert fragt, wie wir geschlafen haben. Na, wie wohl?! :angry: Die Reißverschlüsse... „Oh...“ :huh:

Dann holen wir bis 12.00 erst mal Schlaf nach. Jetzt mögen wir auch duschen. Danach gehen wir mit Büchern und Kameras auf die Terrasse über dem pool und schreiben Tagebuch.



Um 15.00 ist wieder Teatime. Heute mit Vanillacake und Meatballs mit Chutney. Lecker! :)
Es sind 2 neue Gäste angekommen: Schotten, die in Südafrika leben - bei uns im Ort, 3 Straßen weiter! Diese Welt ist doch ein Dorf! :silly:
Um 15.30 starten wir alle zum Sundowner Drive. Nach dem Regen der letzten Monate ist der Weg ein einziges Schlagloch und es steht auch noch viel Wasser. Kules erzählt, sie hätten den Drive für 3 Monate nicht machen können und würden erst seit einigen Tagen wieder fahren. Das glaube ich sofort!
Die Strecke führt uns erst durch die Ebene und dann hinauf in die Felsen. Unterwegs sehen wir hoch oben an einer Felswand einen Black Eagle auf seinem Horst. Ein winziger Punkt in einem riesigen Nest. Das Größenverhältnis ist in etwa ein Hausbewohner in einem Mehrfamilienhaus. Wir vermuten, dass ein Jungtier im Nest sitzt.
Ein Damara Dik-Dik steht am Wegrand und streckt die Nase. Ein herrliches Bild! Leider nicht digital.



Von ganz weit oben auf den Felsen wird unsere Fahrt aufmerksam von 3 Klippspringern verfolgt.



Dann erklimmen wir die Felsen hinauf zu Paulas Cave. Ganz hinten in der Höhle wohnt Familie Barn Owl mit 5 Jungen, die uns mit großen Augen bestaunen. Sie sind schwer auszumachen - graue Bälle vor grauem Stein. Und ich will ihnen für Fotos nicht zu nahe auf‘s Gefieder rücken.

Die Felsmalereien am Eingang der Höhle sind wunderschön. Ganz fein, zum Teil sehr blass, zum Teil in kräftigem Rot.









Vor der Höhle nehmen wir unseren Sundowner, Brandy-Coke, und genießen die Stille und die Aussicht.

Die Rückfahrt ist ziemlich ätzend. War die Strecke bisher schon schlecht - jetzt wird sie ganz schlecht. Kules schaukelt uns im Schritttempo durch die Pfützen und tiefen Löcher. Es wird kalt und der Wind frischt auf. Wir haben keinerlei Orientierung mehr in der stockdunklen Nacht und hoffen bei jeder Kurve, dass die Lodge doch endlich kommen möge...

Vor dem Dinner ziehen wir uns noch schnell wärmer an - lange Unterhosen, Kaschmirpullover, Wollsocken...

Im Restaurant ist es kalt. Die 2 Holzscheite im Kamin wärmen sich gegenseitig, viel mehr ist nicht drin. :whistle:
Wir halten uns nicht lange auf und ordern unser Essen. Heute gibt es: Salmon Roses with Cottage Cheese, Toast. Mixed Salad. Ostrichfillet with Blue-Cheese-Sauce oder Lamb Curry. Als Dessert Amarula-Chocolade-Mousse.

Der Toast zur Vorspeise ist zu Beton erstarrt, der Rest dazu geschmacksneutral. :S Der Salat ist OK. Dann entschieden wir uns beide für das Lamm Curry. Was da im Dunkeln vor uns auf dem Teller liegt kommt uns doch komisch vor. Es ragen mehrere lange Dinger heraus, es sieht nicht nach Curry aus, es riecht nicht nach Curry...??? :unsure:
Die Berührung der Stöckchen mit dem Messer bringt mich einen Schritt weiter: Das sind Knochen! Knochen im Curry? :woohoo: Der Geschmackstest offenbart: Kein Curry - Geschmacksverstärker pur! Genau das, was ich nicht möchte und was es hier angeblich nicht gibt!!! :angry: Ich bin stinksauer und Widerwillen gegen das Essen macht sich breit. :sick:

Die Bearbeitung des Knochenberges erweist sich als schwierig, da das Zeug verdammt zäh ist. Schließlich dämmert es uns: Es gibt Lammrippchen in Fertigmarinade. Wie zum Teufel kann man Lammrippchen servieren, die nur aus Knochen, Haut und Sehnen bestehen??? :angry: :angry: :angry: Würde ich das unseren Freunden zu Hause servieren - ich bräuchte mir nie wieder Gedanken um ein Dinner zu machen! Hinzu kommen etliche feine Knochensplitter auf die wir beissen. :pinch: Ich stochere auf meinem Teller herum und esse nur das Gemüse. Mein Schatz schließt sich meinem Ärger an, es ist ungenießbar. :sick:
Robert kommt und fragt, ob es schmeckt. Nein, denn das ist das, was ihr angeblich nicht benutzt und es ist kein Curry. „Oh...“ :huh:

Ob ich statt dessen das Ostrichfillet möchte? Danke, mir ist der Appetit vergangen. :( :( Gleich darauf bekomme ich mit, dass das Ostrichfillet am Nebentisch zurückgeht. Es ist weder mit dem Messer noch mit den Zähnen zu zerkleinern. :ohmy: Was für ein Desaster! :pinch: Ich bin froh, dass ich das Filet als „Wiedergutmachung“ ausgeschlagen habe, denn ich weiss nicht, was passiert wäre, wenn ich auch noch ein zähes Filet auf dem Teller gehabt hätte. :whistle:

Dann kommt das Dessert - und wir staunen erneut. Das ist keine Amarula-Chocolade-Mousse. :( Das ist ein kleines Teighörnchen mit Sahne gefüllt. :S Ich gehe los und will auf dem Menü nachsehen, ob wir da etwas falsch abgespeichert haben. Das Menü finde ich nicht mehr, dafür begegne ich Robert. „Is everything OK?“ „No, we are missing the Amarula-Chocolade-Mousse“. „No, no Amarula-Chocolade-Mousse today...“ Immerhin, wir schmecken einen Hauch Amarula in der Sahne. :dry: Robert geht in die Küche um die Irritation aufzuklären und kommt mit einer ganz simplen Erklärung zurück: „They printed the wrong menu. We had the Curry and Amarula-Chocolade-Mousse two days ago“. :woohoo: :woohoo: Robert, herzlichen Glückwunsch, du hast deinen Laden voll im Griff! :angry: :sick: :pinch: :(

Unsere Blicke sprechen Bände, der Nebentisch schließt sich uns an und Robert verschwindet ganz schnell. Also dies ist definitiv nicht die vollmundig versprochene Top-Küche. Dies ist eine Katastrophe! :sick: :sick: :sick:

Das Feuer im Kamin ist fast erloschen und wir verlassen diesen gastlichen Ort schleunigst. An unserem Zelt lassen sich die Reißverschlüsse nach wie vor nicht schließen. :angry: Am Eingang weht es unten eiskalt herein. Wir ziehen an, was wir haben, füllen alle Wärmflaschen und kriechen in die Betten. Uns graut vor der Nacht, denn heute ist es noch kälter als gestern. :S


24. Juni 2011

Die vorige Nacht war schon a...kalt - diese ist drei mal a...kalt. :pinch:
Ich nehme zum Stirnband noch die Mütze und versuche, mich möglichst wenig umzudrehen, damit sich keine Luftlöcher bilden können. Außerdem muss ich das eiskalte Bettzeug an der neuen Position erst mal mühselig anwärmen. Und damit bin ich hellwach. Das Wasser läuft in Bächen aus der Nase. Meine Stimmung ist unter dem Gefrierpunkt angelangt, ich will nach Hause!!! :sick: Ich bin es leid, in zugigen und ungeheizten Unterkünften zu frieren und überlege ernsthaft, ob ich den Urlaub wirklich wie geplant zu Ende bringen will. Der Kältepol Namibias steht uns ja angeblich mit Aus noch bevor. :woohoo: :woohoo: Na, klasse! :woohoo: :woohoo:

Beim Aufstehen um 6.45 sind wir Eisblöcke. Die Katzenwäsche geht heute noch schneller, die Koffer packen wir im Rekordtempo zum warm werden.
Auf dem boardwalk erwartet uns eine Überraschung: Die Holzplanken und das Geländer sind mit einer dicken Eisschicht überzogen. :ohmy: Wir tappen vorsichtig über den spiegelglatten Weg. Jetzt bloss nicht noch ausrutschen und die Knochen brechen!

Um 7.30 hat es im Restaurant Außentemperaturen. Im Kamin brennt kein Feuer. Der Kaffee ist kalt, bevor er in der Tasse ist. Zähneklappernd stehen wir herum und warten auf das Frühstück. Wir sagen jedem wie kalt es ist. Die Schotten schließen sich uns an. Das finden die Angestellten scheinbar etwas merkwürdig. Sie fragen uns, ob es denn in Deutschland nicht kalt wäre. Doch, aber da schlafen wir dann nicht im offenen Zelt... „Oh...“ :huh:

Vor dem Restaurant fressen ganz viele Lovebirds, Bunting, Tauben und eine dicke Dassie Rat die Samen, die für sie dort ausgestreut wurden.



Zum Frühstück bestelle ich 2 gekochte Eier. Als ich die XXS-Ausgabe aus ihrem Eierbecher kippe um sie auf zu schlagen, stelle ich fest, dass der große Teller, auf dem die beiden Eierbecher stehen, ganz heiß ist. Das ist mit Abstand das wärmste Teil weit und breit und ich überlege, ob ich mir den Teller nicht unter das Hemd stecken soll. :whistle: :whistle: Meinen gekochten Eiern hilft er eh nicht... Dazu gibt es Erkältungstropfen. :S
Wir frühstücken ganz schnell, es ist zu kalt und ungemütlich. Robert hält sich beim Auschecken sehr bedeckt. Wir wollen einfach nur weg hier. :sick:

Fazit zur Erongo Lodge: Eine schöne Anlage für schönes Wetter. Im Winter nie wieder!
Einige Mitarbeiter sind pfiffig und engagiert. Aber das Management ist eine totale Fehlbesetzung. Das Wort „Entschuldigung“ kommt in Roberts Wortschatz offensichtlich nicht vor. Seine Gleichgültigkeit empfinden wir lähmend. Daher werden wir unter diesem Management nie wieder hierher kommen! Die Diskrepanz zwischen den beiden Abendessen ist enorm. So extrem haben wir es noch nie irgendwo erlebt. Wer hat am zweiten Abend wohl an den Töpfen gestanden?
Das Preis-Leistungs-Verhältnis würde hier für uns auch ohne die Katastrophen nicht stimmen. So empfinden wir es als Abzocke. :angry:

Im Nachhinein ärgere ich mich, dass wir Robert nicht heftiger auf die Zehen getreten sind oder am Ende zumindest einen Teil der noch ausstehenden Summe abgezogen haben. :(

Um 8.40 sitzen wir bei 4° endlich in unserem Auto und werfen sofort die Sitzheizung an. Fleecejacken und Stirnband mag ich noch nicht ablegen, ich habe Halsschmerzen und die Nase läuft.
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