THEMA: A coldfront is coming... Namibia im Winter 2011
04 Aug 2011 09:11 #198881
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14. Juni 2011 Fortsetzung

Um 11.50 erreichen wir nach 132 km Okaukuejo. Da unser Zimmer noch nicht fertig ist, drehen wir eine Runde um den pool, gehen auf den Turm und sehen uns das Ganze von oben an. Unser Auto parken wir schon mal vor der Tür und gehen die wenigen Schritte zum Wasserloch. Hier ist was los!!!
Jede Menge Zebras und Springböcke sind auf dem Weg zum Wasserloch, ziehen schon wieder weg oder stehen bis zum Bauch im Wasser. Man könnte meinen, es sei Badetag. Wir sind begeistert und verbringen eine ganze Weile hier.







Unser Bush Chalet no 73 ist nah am Wasserloch gelegen. Im Wohnbereich gibt es ein kleines Sofa mit 2 Sesseln und Tisch und eine kleine Küchenzeile mit Kühlschrank. Das Schlafzimmer bietet genügend Platz für Koffer und Taschen. Das Bett und Moskitonetz sind wieder schön groß. Nur das Bad ist etwas eng. Vor dem Haus gibt es Tisch und Bänke und einen Grillplatz. Insgesamt gefällt es uns gut. Wir richten uns schnell ein, dann ruft die Siesta meinen Schatz. Ich bin nicht müde, einen Wecker brauchen wir nicht. Sagt sie und schnarcht bis 14.30... :whistle:
In meinem Magen macht sich nun ein klitzekleines Hungergefühl breit und ich gucke mal in den shop. Das Angebot ist hier sehr viel besser als in Halali, aber für uns ist außer Cräckern und Cola nichts dabei.

Wir setzen uns vor unsere Tür, schreiben Tagebuch und futtern wie gehabt unsere „special diet“. So langsam sind wir sie leid, aber Appetit auf großes Essen ist auch noch nicht da. Mir wird beim Gedanken an Saucen immer noch übel... :S Der Vorteil ist, dass wir wegen eines Dinners Abends am Wasserloch nichts verpassen werden. ;) Das Ganze muss man ja auch mal so sehen.
Bei der späteren Sichtung des Videomaterials fällt mir auf, wie oft ein herzhaftes Hatschi oder ein kräftiges Schnäuzen zu hören ist. Die Mischung aus Schnupfen, trockener Luft und Staub erhöht den Taschentuchverbrauch gewaltig.

Um 16.15 machen wir uns, gut ausgerüstet für den Abend, auf zum Wasserloch. Dort zieht gerade ein Elefant von dannen, leider sehen wir nur noch sein Hinterteil. Wir suchen uns einen guten Platz unter der lapa, auf einer der oberen Bänke. Dies ist im Winter eine gute Wahl, denn hier bleibt es viel länger warm als draußen.
Ansonsten sind wieder viele Zebras hier. Etliche Schakale laufen herum und versuchen, Namaqua Sandgrouse und Blacksmith Plover zu fangen. Die Vögel sind natürlich aufgeregt und machen einen entsprechenden Lärm. Ich sitze einfach nur da und genieße das Schauspiel vor mir. An Fotos denke ich gar nicht.
Schließlich kommen im Zeitlupentempo 3 Giraffen näher. Sie bleiben immer wieder stehen und beäugen die Umgebung misstrauisch. 2 Impala nähern sich ebenfalls sehr vorsichtig. Nach einer ganzen Weile traut sich dann die erste Giraffe, zu trinken.





Die anderen drehen immer noch die Hälse in alle Richtungen.
Eine der Giraffen macht immer wenn sie sich wieder aufrichten will einen Schlusssprung und knallt dabei die Hufe zusammen. Das hört sich total witzig an.
Im Baum auf der anderen Seite des Wasserlochs landet ein Spotted Eagle-Owl.



Lange Zeit passiert nichts Neues. Aber als wir gerade gehen wollen, da kommt ein Black Rhino. Aus dem Nichts ist es plötzlich da. Kurz danach kommt ein zweites. Beide nähern sich vorsichtig an, beschnuppern sich, reiben die Hörner aneinander und umkreisen sich. Dann bieten sie uns einen Schaukampf vom Feinsten: :) An der rechten Seite des Wasserlochs beginnen sie und bewegen sich (so lange wir da sind) halb um das Wasserloch herum. Das dauert über 1 Stunde! Sie versuchen, sich gegenseitig weg zu drücken, schlagen ihre Köpfe aneinander, machen Luftsprünge - ja, das geht! - und tänzeln umeinander herum. Genial!!! Zwischendrin muss Mann ja wieder zu Kräften kommen - es gibt also genügend Fress- und Saufpausen. Dann kommt die nächste Runde.
Als sie vor uns sind, kommen von rechts Mama und Kind Black Rhino auch noch dazu. Die beiden bleiben aber rechts und gehen direkt auf das Wasser zu. Sie haben Durst und die Angeber interessieren Mama offensichtlich nicht.
Die Herren müssen sich aber immer vergewissern, ob die Dame nicht vielleicht doch zu ihnen herüber sieht und geben, was sie können. Dazwischen laufen immer noch Schakale herum. Direkt an der Mauer vor dem Unterstand taucht plötzlich ein Small-spotted Genet auf und schaut zu uns hoch. In der Ferne brüllt dazu noch ein Löwe...
Wow! Was für ein Abend!
Kurz nach 20.00 folgen wir dem Ruf unseres Bettes.
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04 Aug 2011 09:36 #198888
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15. Juni 2011 Teil 1

Es wird wieder eine gute Nacht, bis um 5.20 - da muss mein Schatz schnell um die Ecke... :( Er will aber trotz Grummeln im Bauch losfahren, also machen wir uns schnell fertig und inspizieren das Frühstück. Das sieht hier um ein Vielfaches besser aus als auf Halali. Es wird viel Liebevoller dargeboten und ist auch reichhaltiger. Der Koch ist gut drauf und begrüßt alle Gäste mit fröhlichem Hallo. Dennoch halten wir uns zurück und bleiben bei Tee, Toast und etwas Müsli mit Obst.

Um 6.40 rollen wir bei 9° durch das Camptor und biegen ab in Richtung Okondeka. Gleich hinter dem Camp streiten sich 2 Schakale um eine Fleischverpackung, die sie wohl von der Campsite stibitzt haben. Schmeckt das Plastik noch so intensiv nach Fleisch, dass sie unablässig versuchen, davon abzubeissen?





Was für eine weite Ebene ist das hier! Wir genießen das weiche Morgenlicht, die Stille und Menschenleere. Außer uns ist nur ein weiterer Wagen hier unterwegs. In der Ferne ziehen wieder große Zebraherden vorbei. Schakale, eine Eule, ein Adler, die allgegenwärtigen Springböcke, Secretary Birds und einige Kori Bustard sind auch unterwegs. In der Nähe haben wir heute Glück mit Vögeln
Endlich mal ein Kori Bustard im richtigen Licht und niedrigem Gras!



Dann entdecken wir Familie Black Korhaan mit zwei kleinen Federbällen



Und auf dem Wegweiser nach Leeubron lässt sich dieser Pale Chanting Goshawk rundum ablichten





Weit weg sehen wir, wie sich eine riesige Staubwolke aufbaut - da muss ein Bus kommen! :woohoo: Wir beeilen uns mit den Fotos beim Goshawk, denn ein Stück weiter geht ein einzelnes Blue Wildebeest gemächlich in Richtung pad. Das möchten wir gerne noch in Ruhe ohne den Bus aufnehmen



Uns schwant Übles, als wir die Wolke kommen sehen. Sie rast heran, das Gefährt kommt heftig neben uns zum Stehen - und wie Sie sehen, sehen Sie Nichts mehr, nur noch Staub! :angry: Das Wildebeest macht sich natürlich sofort vom Acker bei solch einem Angriff des Blechmonsters. Das ist mal wieder einer der guides, die nach der „Wir müssen heute noch XYZ abhaken“ Methode unterwegs ist. Seine Gäste hätten von dem WIldebeest sehr viel mehr gehabt, wenn er nicht so heran gerast wäre. Aber so - ätsch, Pech gehabt. :P Wir sehen auch zu, dass wir Land gewinnen...

Bei Okondeka mag sich aber niemand zeigen, so fahren wir weiter nach Leeubron. Auf dem Weg dorthin sehe ich in den hohen Bäumen ganz viele Geier. Allein auf einem Baum zähle ich 13! Insgesamt sitzen dort sicher 30 Geier. Leider sind sie sehr weit weg. Und die Bäume sind entweder die Schlafplätze oder dort gibt es Frühstück... Aber wir kommen leider nicht ran. Der Weg nach Leeubron ist gesperrt, es liegen Steine und große Äste quer. Na, dann nicht.

Auf dem Rückweg nach Okaukuejo sehen wir noch mehr Zebras, Wildebeest, Schakale, Springböcke, Kori Bustard, Secretary Birds. Die meisten leider auch alle weit weg in der großen Grasfläche.







Wir wissen nicht, wie viele Hundert Zebras wir in diesen Tagen in der Etosha gesehen haben. Das hätten wir nie erwartet.

Mal wieder weit weg sehe ich dann im hohen Gras zwei rote Flecken. Das Fernglas offenbart zwei Lappet-faced Vulture, die auch frühstücken.
An einem Waldstück geben sich dann noch 5 Giraffen die Ehre.



Eine bückt sich um etwas auf zu heben und darauf herum zu kauen. Wir denken, es ist ein Ast. Am Rechner sehen wir hinterher, dass sie auf einem Antilopenbein herum lutscht. Guten Appetit bei der „Knabberstange“

Anhang:
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10 Aug 2011 16:02 #199960
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15. Juni 2011 Fortsetzung

Im Camp machen wir nur einen kurzen Boxenstop und schauen am Wasserloch vorbei. Da ist aber nichts los. Also fahren wir weiter nach Nebrowni - und haben wieder einmal Glück: Zebras, Springböcke, Wildebeest und Oryx löschen ihren Durst.







Einige der Oryx sind auf Kampf gebürstet. Sie behakeln sich mit ihren Hörnern, der Staub wirbelt auf und wir sind wie immer erstaunt, dass sie sich dabei nicht mehr verletzen. Die Zebras und Springböcke kommen nur sehr zögerlich ans Wasserloch. Es ist eine sehr friedliche Stimmung hier, wir sind die meiste Zeit alleine und geniessen den Augenblick.

Bei Kapupuhedi trollt sich ein Löwe gerade, als wir ankommen. Schade, wir sehen ihn nur noch in der Ferne. Das Licht auf der Salzpfanne ist wunderschön.



Ondongab ist trocken und rundum ist niemand zu sehen. Also fahren wir zurück ins Camp und sehen unterwegs noch mal Schakale, Warthog und einige andere. Und kriegen endlich noch mal Secretary Birds vor die Linse.



Um 11.40 sind wir nach 103 km wieder im Camp und gehen dort gleich wieder zum Wasserloch.
Hier ist schon wieder Betrieb: Wie könnte es anders sein - Zebras! Dazu Springböcke und heute auch etliche Blue Wildebeest.



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10 Aug 2011 16:16 #199967
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Außerdem sind jetzt große Vogelschwärme in dunklen Wellen und Wolken unterwegs, die immer kurz zum Wasser hinunter fliegen, trinken und schon sind sie wieder weg... Ein Rauschen und Zwitschern liegt in der Luft. Wir können leider nicht auszumachen, welche Art es ist, wahrscheinlich Common waxbill.

Im meinem Magen macht sich ein Hungergefühl breit - ganz was Neues! - und ich beschließe mal zu gucken, was die Köche denn zu bieten haben. Das Angebot im Kiosk ist durchweg fettig: Burger, Sandwich und Chips. :( Im Restaurant jedoch bin ich angenehm überrascht über die kleine aber gute Auswahl: Greek Salad, Gemüsesuppe, Fischfilet und Game Steak. Der Fisch lacht mich sofort an - gebratenes Hakefilet mit Reis und frischem Gemüse. :cheer: Leute - ein geschmacklicher Hochgenuss!!! :cheer: :cheer: Saftiger Fisch, Reis mit frischen Kräutern dazu knackige Möhren, Blumenkohl und Brokkoli. Da bleibt nicht ein Reiskorn übrig. Dies ist seit 1 Woche meine erste Mahlzeit und sie schmeckt ausgezeichnet! Da mir bisher schon beim Gedanken an Essen übel wurde, finde ich das einen enormen Fortschritt. Ich bin ja so glücklich!!! :) :) :) Dann geht es jetzt wohl endlich bergauf mit mir. Und 70$ finde ich einen total akzeptablen Preis dafür.

Frau kann nicht alles haben - während ich beim Essen war, kam ein Elefant zum Trinken und Duschen. :S Er hat sich sehr gekonnt von oben bis unten mit Matsch eingesprüht und ist sah ihn gerade noch abwandern.



Einige Oryx kommen dazu. Ein kleines hat ein verkümmertes Horn, das wird ihm bald Schwierigkeiten bereiten.





Die meisten Tiere gehen und wir entschließen uns zu einem Schönheitsschlaf. ;) Gegen 16.00 bin ich wieder zurück, die Tiere sind aber noch unterwegs. Dafür landet eine Busgruppe. Eine der Frauen ist so begeistert von den 3 Zebras vor ihr am Wasserloch, dass sie laut in die Hände klatscht, um den Rest ihrer Truppe darauf aufmerksam zu machen. Die kriegen aber Nichts mit, also klatscht sie noch mal. Dann dreht sie sich zum Wasserloch um und „.... oh, :S die Tiere sind ja weg...“ Tja, dumm gelaufen. Wieso niemand mehr da ist, will sich ihr nicht erschließen... :whistle:

Da wenig los ist sinniere ich über unsere Tage im Etosha. Ich bin froh, dass wir hinein gefahren sind und nicht irgendwo draußen auf einer Lodge abgewartet haben. Dafür, dass wir so angeschlagen und fertig waren, haben wir uns sehr gut gehalten und viel unternehmen können. In den letzten Tagen war es für mich oft eine Gratwanderung zwischen „ich will noch mehr, nein alles sehen“ und „toll, dass wir so viel sehen“. Ich musste mich manchmal schon selbst in die Seite knuffen um nicht zu viel zu verlangen. Aber so ist es wohl, wenn man sich so lange auf etwas so Besonderes freut, und dann zurückstecken muss. Dennoch, wir waren in den Tagen hier alles Andere als entspannt.
Wir sind sehr angetan von den großen Tiergruppen, insbesondere den Zebras. Es ist wunderschön, sie in der Ferne über die weiten Flächen ziehen zu sehen. Unsere Begegnungen mit den Elefanten waren imponierend. :whistle: Auch wenn es nicht die erhofften großen Gruppen waren. Leider kamen die Raubkatzen viel zu kurz. :( Aber wir haben auch viele Tiere gesehen, die sonst unter „ferner liefen“ rangieren, und die möchte ich nicht missen. :)

Insgesamt ist es heute ruhiger als gestern, nur wenige Zebras sind da, einige Schakale versuchen wieder ihr Glück beim Vogelfang. Zwei Impala kommen dazu.



Mit dem Sonnenuntergang kommt dann noch ein Elefant und löscht den Durst.



Er trinkt am Zufluss zum Wasserloch und bläst Luft in das Wasser hinein. Das blubbert ganz laut und hört sich an, als ob man Luft in einen Strohhalm in sein Getränk bläst. Das habe ich als Kind gerne gemacht...
Aber ob hier wirklich Wasser eingeleitet wird, wage ich bei seiner Schlagseite doch zu bezweifeln. :woohoo: :woohoo:



Ihm schmeckt es jedenfalls und er lässt sich richtig Zeit.

Schließlich kommen noch zwei Giraffen. Sie nähern sich wieder nur sehr vorsichtig. Der Schatz geht zurück und will Tagebuch schreiben und dann die anstehende Mondfinsternis aufnehmen.
Im Lauf der Zeit kommen noch zwei Elefanten, ein Black Rhino und wieder etliche Schakale. Die Schakale ärgern das Rhino. Aber nur so lange, bis dies heftig mit dem Fuss aufstampft. Dann ist Ruhe! Ein Small-spotted Genet guckt auch noch vorbei. Im Baum landen zwei Reiher und zwei Eulen. Es tut sich lange nichts, aber gerade als ich gehen will, kommen Mama und Kind Black Rhino zum Trinken. Ich bin ganz zufrieden soweit.

Ätzend an diesem Abend ist fürchterlich laute Musik, die aus der Ferne bis ans Wasserloch dringt. :sick: Die Bässe wummern im Bauch. Wir vermuten, dass deswegen so wenig Tiere da sind. Als ich um 20.30 gehe muss ich doch mal nachsehen, wo die Musik eigentlich herkommt. Am Wasserloch waren wir alle ziemlich sauer über den Lärm. Ich gehe Richtung Campsite und es wird immer lauter. Dann stehe ich aber vor dem Zaun des Camps und stelle fest, der Lärm kommt von außerhalb: Die Quelle liegt im ja doch etliche hundert Meter entfernten Angestelltencamp! :sick: Nichts gegen einen netten Abend mit Mucke - aber da schießen sie doch übers Ziel hinaus. Ich beschließe, mich am nächsten Tag darüber zu beschweren. An der Rezeption ist jetzt eh niemand mehr zu erreichen.

Mein Schatz ist sauer, als er feststellt, dass die Zeitangaben im Internet für die Mondfinsternis nicht stimmen. :angry: Es gibt mindestens 1 Stunde Differenz und der Mond ist schon zu zwei Dritteln im Schatten, als er rausgeht. So ein Mist!!! Dennoch ist es ein schönes Bild. So wie der Sternenhimmel überhaupt grandios ist.

Im Osten hören wir einen Löwen brüllen und gehen noch mal schnell ans Wasserloch. Alle Besucher sind eingefroren und mucksmäuschenstill: Am Wasser sind ein Black Rhino und zwei Löwinnen mit zwei Jungen. Entfernt steht eine Giraffe und wartet ab. Als die Löwinnen gehen kommt sie langsam näher.

Wir gehen auch, schreiben Tagebuch, essen mal wieder Cräcker (heute schmecken sie dem Mann zum ersten Mal, :cheer: es geht auch ihm besser!) und planen die morgige Fahrt. Um 22.00 liegen wir im Bett.
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13 Aug 2011 10:53 #200349
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16. Juni 2011

Noch vor dem Wecker werden wir wach. Wir haben gut geschlafen und fühlen uns recht fit. Um 5.15 sehen wir noch einmal beim Wasserloch im Camp vorbei, aber es ist niemand da. Den Sonnenaufgang wollen wir auf dem Turm erleben und wir sind auch rechtzeitig oben. Oh, ist das ein kalter Wind hier oben!!! Ich ziehe über die Fleece Jacke noch die Goretex Jacke, zum Stirnband kommt noch die Kapuze dazu - und ich zittere trotzdem wie Espenlaub. Aber der Blick ist wunderschön: Im Westen hängt noch der Vollmond am Himmel.



Im Osten geht die Sonne über der Ebene auf.



Wir checken aus, das geht völlig unproblematisch und ohne Check des Bungalows bekommen wir unsere Kaution zurück. Im Restaurant ist es schön warm und das Buffet sieht wieder gut aus, nichts fehlt. Mein Schatz gönnt sich leckeres frisches Obst und Müsli. Ich nehme zum Toast erstmals Wurst und ein gekochtes Ei. Lecker! Aber der Kaffee schmeckt nicht, das ist eine dünne Brühe. Also noch mal Tee...

Um 7.30 fahren wir bei 8° los in Richtung Andersson Gate. Gelobt sei die Sitzheizung... Es ist wenig Verkehr, nur einige Tourwagen von außerhalb verbreiten Hektik. Das sanfte Morgenlicht ist wieder sehr schön und wir sehen nochmals Zebras, Springböcke und Giraffen.
Wieder mal ein Tier mit vielen Beinen und zwei Köpfen



Und dann: Im Gleichschritt - Marsch! Na, das üben wir noch mit rechts und links...



Die C38 nach Outjo finden wir beide sehr eintönig. Mir fallen fast die Augen zu. Unterwegs können wir noch nicht einordnen, warum die Mopanebäume fast durchgängig so viele braune Blätter haben. Damit sehen sie im oberen Teil ziemlich trostlos und vertrocknet aus. Der untere Teil der Blätter ist noch grün. Später erfahren wir, dass es in den Nächten zuvor starken Frost gab und die Blätter erfroren sind. Die Bäume würden sich aber wieder erholen.

Kurz vor 9.00 erreichen wir Outjo, tanken und kaufen beim Bäcker einige Blätterteigteilchen für unterwegs.
Unser heutige Ziel ist die "Huab Lodge & Bush Spa". Also geht es einige Kilometer zurück und auf die C40, die auch recht langweilig ist. Die D3236 ist wunderbar glatt und gut zu fahren. Es ist kein Verkehr, nur 1 Oryx kreuzt die pad. Leider ist es auch heute wieder sehr diesig. Kurz vor der C35 wird die Landschaft abwechslungsreicher, es kommen Berge dazu und wir lassen uns den Kuchen schmecken. Nicht schlecht!



Die D2670 zieht sich dann noch mal 35 km durch die Berge bis ans Ende der Welt...



Sie ist anfangs gut zu fahren, später kommen recht steinige, steile und holperige Abschnitte. Für diese 35 km brauchen wir 45 Minuten. Aber wir halten auch oft wegen der tollen Ausblicke an. Leider lassen die sich im Foto nicht so gut einfangen - da müsst ihr selbst mal hinfahren...
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13 Aug 2011 11:15 #200355
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16. Juni.2011 Fortsetzung

Um 12.00 erreichen wir unsere Unterkunft für die nächsten 3 Tage, die Huab Lodge. Jaap und Cathy heissen uns willkommen, wir bekommen einen kalten Saft und haben Zeit, die ersten Eindrücke zu verarbeiten. Und die gefallen uns ausgesprochen gut!
Die Lodge liegt eingebettet zwischen vielen Bäumen und Büschen am Ufer des Huab. Zwischen den Gebäuden gibt es viel Platz, so dass man immer nur einen Ausschnitt der Anlage sieht. Meist ist nur ein Teil des Daches aus der Ferne zu sehen.
Die Lounge mit Essbereich und Bar ist ein riesiger offener Raum, dessen Dach von enormen Eukalyptusstämmen aus Tzaneen getragen wird.







Wir bekommen Bungalow Nr 2 und sind begeistert. Das große, helle Zimmer ist sehr liebevoll eingerichtet, mit allem was man braucht. Im Bad gibt es mal wieder Waschlappen - das ist in Namibia ja nicht selbstverständlich. Und die große Terrasse liegt in Richtung Flussbett - ein schöner Platz.





Wir fühlen uns sofort sehr wohl hier und ich glaube, dies ist in unserer Verfassung der richtige Ort, um gesund zu werden. Wir packen schnell einige Dinge aus den Koffern in die Schränke. Meinen teile ich mit einer Agame, die dort an der Wand sitzt. Die Koffer selbst bleiben mal wieder zu.
Um 13.00 gibt es Lunch. Meinem Schatz hat das Geholper über die Pisten ziemlich zugesetzt. Er bekam Magenschmerzen und sagte unterwegs, sein Magen fühle sich an, als ob er nicht verankert sei, sondern frei im Bauchraum schwebe.:S Das wird heute wohl noch mal schmale Kost für ihn.

Beim Lunch treffen wir dann Jan, den Besitzer und die fünf anderen Gäste. Jaap, Cathy und Thomas, die auf Huab arbeiten, essen auch mit uns. Es ist eine schöne entspannte Atmosphäre. Und obwohl alle anderen sich seit Jahren kennen, fühlen wir uns nicht einen Moment fremd in der Runde. Suzie, Jan‘s Frau ist leider krank, wir werden sie in den nächsten Tagen kaum sehen.
Die Küche hat einen Greek Salad, gegrillte Hähnchenflügel und Nudelauflauf bereitet. Als Dessert gibt es Eiscreme. Es schmeckt sehr gut und ich habe richtig Appetit. Der Mann hält sich noch zurück.

Nach dem Essen gucken wir kurz zum pool



und zur heißen Quelle



Hier gibt es ein Thermalbecken mit 40° heißem Wasser und ein Abkühlbecken mit 20° kaltem Wasser. Das müssen wir später unbedingt testen!

Als wir in unser Zimmer zurück kommen sehen wir, dass ein Besucher einen Apfel angeknabbert hat, der auf dem Tisch liegt. Saubere Abdrücke langer Nagezähne zeichnen sich im Fruchtfleisch ab. Ok, also nichts herum liegen lassen- der Apfel wird entsorgt. Später erfahren wir, dass es eines dieser kleinen Kerlchen war, die mit unglaublicher Geschicklichkeit am Haus hochklettern und irgendwo in der Dachkonstruktion den Besuchereingang haben.



Wir entscheiden uns für einen faulen Nachmittag, machen erst mal ein Nickerchen und setzen uns dann in die Lapa, schreiben Tagebuch, trinken Kaffee und erledigen Post. Thomas repariert noch das W-LAN, das beim letzten Gewitter beschädigt wurde, dann haben wir mal wieder Verbindung zu unseren Lieben und ich kann meine Geburtstagspost lesen.
Die anderen Gäste sind beim Nachmittagsdrive. So teilen wir uns die Lounge mit Vögeln, Eidechsen und Libellen. Herrlich!

Bei der Rückkehr in unser Zimmer muss ich lachen. Dort, wo vorhin der Apfel lag, liegt nun ein Buch. Und in der Zwischenzeit hatten wir wieder Besuch. Der war offensichtlich über das fehlende Leckerchen verärgert und hinterliess eine deutliche Nachricht: Das Buch wurde mit einem Köttel dekoriert... :whistle:

Um 19.00 gibt es Dinner, vorher trifft man sich zum Aperitif und Schwatz an der Bar. Alle essen wieder zusammen an einer langen Tafel und Jan stellt die Weine, die er für heute ausgesucht hat, vor. Es gibt einen leckeren Starter. Die Atmosphäre ist sehr angenehm.
Das Menü wird von Massia, der Köchin, auf Damara-Nama vorgetragen und ihre Assistentin Ingrid übersetzt es für uns ins Deutsche: gemischter Salat, Kingklipfilet, Rindergulasch, Kürbisgemüse, gefüllte Rote Beete und Reis. Als Dessert gibt es Apfelkuchen. Alles ist frisch, das Gemüse knackig und es schmeckt sehr gut. Ich genieße die Auswahl und die gute Zubereitung und freue mich auf unseren Aufenthalt hier.
Leichte Gespräche vertreiben die Zeit und wir sind satt und zufrieden. Um 21.00 gehen alle auf ihre Bungalows. Gut ausgestattet mit Taschenlampen und einer Thermosflasche mit heißem Wasser für den späten oder frühen Kaffee.
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 13:47 von Beate2.
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