THEMA: Nein, wir sind nicht in den Flitterwochen!
25 Jan 2011 22:28 #171832
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Sonntag, 02.01.2011: Etosha mit Tagesziel Halali

Auch heute starten wir früh in den Tag. Schließlich warten eine Menge Tiere darauf, von uns gefunden zu werden. Man kann davon glatt süchtig werden :). Also, auf zum Frühstück, Koffer sind ja bereits gepackt. Auf dem Weg geben wir noch dem Kofferträger Bescheid, dass er um 8:00 unsere Koffer holen darf. Denn selbst tragen kommt in der Kempinski Lodge nicht infrage (auch ein Selbstauferlegter Standard). Wir lassen uns nicht schlagen. Schließlich sind die Wege bei einer solchen Anlage weit. Beim Frühstück bietet sich dasselbe Bild wie gestern. Frühstück Top, aber auch heute sind die Spuren der Silvesternacht noch allzu sichtbar.

Wir gehen also zurück zum Zimmer und warten auf den Kofferträger. Doch dieser ist auch 15 Minuten nach vereinbarter Zeit noch nicht zu sehen. Also schnappen wir uns unsere Koffer und ziehen sie selbst zum Parkplatz. Echt praktisch, die modernen Koffer mit Rollen :)
Gute 5 Meter vor unserem Auto treffen wir dann auch unseren Kofferträger. Er entschuldigt sich, macht dabei 3x den Bückling (warum???) und hievt unsere Koffer doch tatsächlich auf sein Golfcart. Also steigen auch wir auf, um 30 Sekunden später wieder abzusteigen. Das hat sich gelohnt :). Gepäck wird aufgeladen, die Kempinski-eigene Tanke in Anspruch genommen und auf geht’s in den Park.

Da uns am Vortag das Wasserloch Klein Namutoni und der Dik-Dik-Drive besonders gefallen haben, steuern wir diese auch heute wieder an. Wirklich schön! Zu dieser Jahreszeit tummeln sich dort unzählige Giraffen und Zebras. Und der Weg ist einfach urig – total zugewachsen und echt schön. Doch wir müssen weiter. Wir haben doch keine Zeit!! :)



Wir fahren auch noch mal nach Chudop. Aber heute ist von den Löwen nichts mehr zu sehen. Naja, ein Versuch war es wert. (Was wir jetzt noch nicht ahnen – das wird der Spruch des Tages :) ) Die Fahrt geht weiter, doch weit und breit ist nichts zu sehen. Wir machen es wie gestern und fahren jede Seitenstraße. Vereinzelt sehen wir ein paar Gnus und Springböcke. Von den innig geliebten Zebras und Giraffen, auf die gestern noch solch Verlass war, ist weit und breit nichts zu sehen.



Gegen Mittag beschließen wir erstmal in Halali einzuchecken und dann von Neuem mit der Suche zu beginnen. Wir werden freundlich empfangen und uns wird Bungalow 42 zugewiesen. Wir sind positiv überrascht. Natürlich, die ganze Außenanlage hat den Charme eines DDR Ferienlagers (ich bin in Leipzig geboren : laugh: ). Aber der Bungalow ist geschmackvoll eingerichtet und vor allem sauber. Es riecht sogar klinisch rein (nach Desinfektionsmittel) :). Nur kurz lüften und alles ist gut. Wir Essen schnell einen Apfel und machen uns wieder auf den Weg. Vielleicht steht ja genau jetzt ein Elefant vor dem Tor :).



Wir entschließen uns, noch einen Blick aufs Wasserloch zu werfen. Und wie soll es anders sein: NICHTS! Naja, ein Versuch war es wert.



Wir schwingen uns ins Auto. Es muss doch noch etwas zu finden sein. Natürlich schraubt ein solch erfolgreicher Tag wie gestern die Ansprüche nach oben. Aber nur Springböcke: das ist "bitter"!!! Es vergeht eine Menge Zeit, bevor etwas Spannendes passiert.

Es ist ein kleines Highlight, als wir plötzlich Mitten in einer riesigen Straußenherde stehen. Vor und hinter unserm Auto passieren sie die Straße. Kaum vorstellbar, dass diese Vögel beim Laufen nicht vorn überkippen. Das war es dann aber auch für heute. Wir fahren noch lange aber es passiert nichts mehr.



Die Landschaft ist natürlich beeindruckend. Wir erkennen den Park nicht wieder. Er erscheint ganz anders als bei den vielen Reiseberichten, die wir zu Hause verschlungen haben. Alles ist grün und wir sehen sogar ganze blühende Wiesen. Traumhaft. Auch wenn die Tierausbeute heute geringer war. Wir sind uns schnell einig, dass uns diese Jahreszeit sehr gut gefällt.



Heute erreichen wir das Camp gut eine Stunde vor Torschluss. Aber wir wollen und können einfach nicht mehr. Wir machen uns frisch, besprechen noch schnell den Schlachtplan für morgen und beschließen dann, das oftmals negativ beschriebene Essen zu testen. Als wir am Restaurant ankommen, sind wir überrascht. Der Eindruck von mittags bestätigt sich. Es ist nichts, aber auch wirklich gar nichts, los. Auch gut: Wir nehmen Platz und bestellen schon mal die Getränke. Dirk traut sich als Erster an die Vorspeise. Er kommt freudestrahlend vom irgendwie provisorisch aufgebauten Buffet zurück. „Alles Ok und eine große Auswahl“ versichert er mir. Na gut, auf geht’s. Am Vorspeisebuffet quatscht mich ein Mann auf deutsch von der Seite an: „Na wann seit ihr angekommen? Schön hier oder?“ Ich antworte verwundert und denke mir: Also Namibia-Urlauber sind schon wie eine große Familie. Die sind so höflich untereinander und so nett. Ich erzähle Dirk mein Erlebnis vom Buffet und auch er erzählt von einem Gespräch mit einer Dame. Allmählich erinnern wir uns. Wir hatten sie bereits auf der Frans Indongo Lodge kennengelernt, sie sind zu viert unterwegs. Und da sitzen sie nun wieder. Man kommt ins Gespräch und wir werden noch merken: In Namibia begegnet man sich immer zweimal :)

Nach dem Essen, es gab übrigens noch ein wirklich hervorragend gegrilltes Oryx-Steak, bequemen wir uns noch einmal zum Wasserloch. Plätzchen Suchen und warten – zu sehen ist gar nichts, außer Millionen Motten und Käfern, die einfach nicht Dirks Freunde werden wollen. Nach 20 Minuten drängelt Dirk. Er hat die Schnauze voll und fühlt sich von den gefährlichen Monsterkäfern bedroht. „Ich bin müde, hier kommt nichts mehr.“ ← Na klar, „müde“. B)



Tageskilometer: 222.
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26 Jan 2011 23:16 #172105
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Montag, 03.01.2011: Halali → Okaukuejo, ohne Zwischenstopp natürlich! :)

Heute Nacht hatten wir beide ein Erlebnis der besonderen Art.
Es geht um Spinnen – allerdings anders als Ihr jetzt vielleicht vermutet ;)

Dirk hasst nicht nur Käfer, nein, auch Spinnen! Sobald er im Zimmer eine sieht, muss ich sie auf dem schnellsten Weg entfernen. Ich finde Spinnen jetzt auch nicht besonders toll, stelle mich aber meiner Aufgabe. Er hat sogar auch diese elektrische Fliegenklatsche mitgenommen, die auch Spinnen unter Strom setzt – ein super Teil!! (Es wurde kürzlich im Forum berichtet) Jedenfalls hat sich das ständige Ausschau halten nach Spinnen tief in meinem Unterbewusstsein verankert.

Wir beide dösen bereits, als ich außen am Moskitonetz eine Spinne krabbeln sehe. Ich rufe natürlich gleich: „Iiiieeh eine Spinne!“ Auch wenn Dirk sonst jedes Erdbeben verschläft, hört er mich sofort und ist mit einem Satz aus dem Bett. „Licht an!“ Sage ich, Dirk sucht den Lichtschalter vermutlich verzweifelt.
Von der Spinne ist nichts zu sehen.
Nichts da.
Dirk stellt fest, dass es ja auch noch dunkel war, als ich die Spinne gesehen haben will.
Ok, sie war niemals da.
Ich habe einfach mal wieder geschlafwandelt!! :)


(So hätte sie aussehen können...)

Am nächsten Morgen muss ich Dirk auch erst fragen, ob das nachts wirklich passiert ist. In meiner Erinnerung wirkt alles wie ein Traum. Leider habe ich Dirk tatsächlich um seinen Schönheitsschlaf gebracht. Denn wo ich friedlich geschlummert habe, hat er noch lang wach gelegen und nach meiner Phantomspinne gesucht :). (Ergänzung von Dirk: Stimmt gar nicht, bin schnell wieder eingeschlafen und hab von niedlichen, liebenswerten Spinnen geträumt...)

Wir raffen uns auf und wollen gerade duschen, als der Strom ausfällt. „Bsss – ganse Strase dungel!“ Zähne putzen nur mit Taschenlampe funktioniert ja noch ganz gut. Beim Duschen erinnert mich das eher an den Film „Psycho“. Also verzichten wir aufs duschen und gehen gleich zum Frühstück.

Keine 500 Meter nach dem Tor winkt uns schon ein anderer Autofahrer. Riecht er uns, weil wir nicht geduscht haben? ...nein, kann nicht sein, wir haben doch ausnahmsweise Deo benutzt. Wir halten natürlich gespannt an: mal sehen was es heute für einen Tipp gibt. Und tatsächlich, er informiert uns, dass hier ganz in der Nähe Leoparden in den Bäumen liegen. Er erklärt uns noch den Weg, Dirk fragt mehrfach nach, damit wir uns nicht verfahren – allzu weit kann es nicht sein. In 5 Minuten müssten wir sie schon sehen! Juhuu! Wird es heute etwa ein erfolgreicher Tag?!

Wir halten uns genau an die Beschreibung und suchen jeden Winkel ab. Leider finden wir keine Leoparden. Nach weiteren 10 Minuten geben wir die Suche auf. Die Beschreibung war nix. Wir entscheiden uns, einfach wie gewohnt jede Seitenstraße abzufahren.



Als wir wieder einen Umweg abfahren, sehe ich plötzlich einen Riss im Baum hängen. Wir stoppen sofort. Das kann nur ein Leopard gewesen sein. Wir suchen die Umgebung ab. Dirk fährt immer wieder vor und zurück. Und dann entdeckt er ihn!! Der Leopard liegt gut getarnt im Baum. Kurze Zeit später entdecken wir dann auch den Zweiten, der keine 5 Meter von uns entfernt im Gras liegt.
Später gesellt sich auch noch ein Schakal dazu. Dieser versucht tatsächlich, die beiden Leoparden durch sein Gebelle zu vertreiben, um auch noch etwas vom Leckerbissen abzubekommen :) Der Versuch scheitert kläglich – obwohl sich die Leoparden erstmal verziehen.



Weiter geht’s. Der Tag hat vielversprechend begonnen und so sind wir motiviert, dass heute wieder einiges zu sehen ist. Ganz unerwartet und plötzlich passiert es dann. Ein Nashorn rennt über die Straße!!! Man kann gar nicht schnell genug reagieren, da rennt auch schon das zweite hinterher!! Was für ein Glück. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die anderen Autos, die uns in den letzten 10 Minuten entgegengekommen sind, hatten da nicht soviel Glück. Als wir in die Gesichter der Fahrer geschaut haben, wussten wir, die haben heute so einen Tag wie wir gestern. Aber wir nicht!
Fotos gibt es natürlich keine von den Nashörnern. Ihr müsst uns diese Begegnung ganz einfach glauben :).

Foto.

Nach einer Toilettenpause

bemerkt Dirk ein entgegenkommendes Auto, dessen Fahrer uns seltsam mustert. Das war so ein total cooler LandCruiser (sagt er). Den hätte er bestimmt auch gern gehabt. Kurze Zeit später überholt uns dieses Auto wieder und setzt sich vor uns. Ich ahne schon, wen wir jetzt getroffen haben. Und tatsächlich, es ist mein Studienfreund Christoph, den ich seit drei Jahren nicht mehr gesehen habe :). Wir wissen zwar vom jeweiligen Namibia-Urlaub und haben uns sogar für morgen verabredet. Dass wir uns heute aber so überraschend begegnen, ist dann schon sehr lustig. Namibia ist ein Dorf!!!

Wir quatschen kurz und verabreden uns für 18 Uhr in Okaukuejo. Jeder fährt seines Weges. Christoph will Richtung Namutoni, da dort um diese Jahreszeit die meisten Tiere zu sehen sind. (Im Nachhinein können wir das nur bestätigen.)

Auf dem Weg sehen wir noch einige Impalas, Oryx, Gnus und Zebras...



Der Hunger treibt uns dann zum Camp – oder wie es richtig heißt: zum „Resort“. Wir entscheiden uns, einfach schnell am Kiosk ein Sandwich zu kaufen. Vor uns stehen auch nur zwei Frauen. Es dürfte also schnell gehen! Tja falsch gedacht. Die Bedienung schnitzt die Pommes für die Beilage nämlich frisch aus Kartoffeln!! Es dauert also eine gute halbe Stunde, bevor wir unsere Sandwichs erhalten. Naja, wenigstens sind sie frisch :laugh:.

Wir drehen uns um und wollen gerade einen Platz suchen ...wer steht da hinter uns: natürlich Christoph. Keine Frage, dass wir uns gemütlich zusammensetzen und unser Mittag zu sechst genießen (Christoph ist mit Frau, Kind und Schwester unterwegs). Er gibt uns noch einige Tipps und warnt uns auch vor den einschlägigen Touristennepps. So auch vor Makalani-Nüssen – na, das war wohl zu spät (für Dirk) :P.

Nach dem Essen checken wir schnell ein. Diesmal haben wir ein einfaches Doppelzimmer. Es ist schön, sauber und völlig ausreichend. (wir haben bereits Anfang August gebucht und es war nichts anderes mehr zu bekommen) Man merkt auch schnell, dass Halali und Okaukuejo zusammen gehören. Die benutzen nämlich dasselbe Desinfektionsmittel :).



Wir halten uns aber nicht lange auf. Denn draußen wartet Christoph. Wir haben uns entschieden, am Nachmittag gemeinsam durch den Park zu fahren. Erklärtes Ziel: Findet den Elefanten! Der ist nämlich das einzige Tierchen, das wir noch nicht gesehen haben. Die Mission kann beginnen. Wir fahren Richtung Norden (Märchenwald etc.). Die Landschaft ist wunderschön und wir sehen auch einiges an Tieren. Viele Zebras, sogar ein fast schwarzes, Gnus, Strauße und sogar wieder eine Giraffe. Nur einen Elefanten finden wir nicht :(.



Wir müssen ein wenig auf die Zeit achten. Denn wo wir heute Nacht im Park bleiben, müssen die anderen noch nach Outjo düsen. Gegen 16:00 Uhr entschließen wir uns wieder Richtung Camp zu fahren – und stellen fest, dass man auch im Etosha schneller als 60 km/h fahren kann. Christoph „treibt“ uns ein weing. Wir verabschieden uns und halten unser Treffen für morgen 10:00 Uhr in der Sophienhof Lodge fest. Da unsere Mission „Elefant“ noch nicht erfolgreich war, entschließen wir uns noch mal in die Richtung zu fahren, wo wir heute Mittag die Nashörner gesehen haben. Es geht also Richtung Olifantsbad. Wir stellen schnell fest, hier hat es kräftig geregnet. Wir durchqueren mehrere große Pfützen bis wir schließlich vor einem „See“ stehen. Es ist einfach kein Ende zu sehen. Wir überlegen lange ob wir durchfahren sollen. Am Ende siegt wieder meine Angst. Wir drehen und fahren zum nächsten Wasserloch. „Lass uns hier doch einfach mal warten, was passiert“ sage ich zu Dirk. Vielleicht haben wir ja Glück. Zur Unterhaltung schalten wir das Hörbuch „Hummeldumm“ an. Es ist sehr lustig, erkennt man doch viele Situationen wieder. :laugh:



Wenig später fährt ein VW-Bus ans Wasserloch. Wir denken uns noch: Die kennen wir aber! Das Fenster elektrisch runterkurbeln und wer grinst uns an? Das Vierergespann aus Weinheim, die wir zum ersten Mal in der Frans Indongo Lodge und zum zweiten Mal in Halali gesehen haben. Wir tauschen die neusten Sichtungen aus. Wir sind neidisch, die vier haben schon alles gesehen – auch unseren Elefanten!! Als nach 20 Minuten immer noch nichts passiert, fahren die Vier weiter. Sie versuchen auch noch mal einen Elefanten zu sehen. Wir zögern nur kurz. Die haben so viel Glück, da fahren wir hinterher. Eine Verfolgungsjagd beginnt! :) Wir brauchen nicht lange, um die vier einzuholen. Denn sie fahren nur in Schrittgeschwindigkeit durch den Park – vermutlich haben sie deshalb auch die Elefanten entdeckt. Im Gegensatz zu uns – bisher.

Nach einer Weile und ein paar Impalas später (mit niedlichen Jungtieren) finden wir frischen Elefantendung und sehr eindeutige Bissspuren. Nur vom Verursacher keine Spur. Nachdem unsere Verfolgungsjagd schon 45 Minuten dauert und nichts zu sehen ist, entschließen wir uns, die Mission für heute abzubrechen. Es ist zwar unser letzter Tag im Etosha, wir hoffen aber auf morgen früh. Typisch Touri denken wir: Wir können Afrika nicht verlassen, ohne einen Elefanten zu sehen!!!! :laugh:

Wir sitzen noch nicht lange beim Abendessen. Da wird der Tisch neben uns neu besetzt. Von wem? Na klar, die vier Weinheimer. Als wir erfahren, dass sie auch keinen Elefanten mehr gesehen haben, sind wir dann aber doch beruhigt. Schrittgeschwindigkeit ist also keine Garantie für Tiersichtungen :). Der Abend plätschert so dahin. Das Essen hier ist auch sehr gut, aber viel hektischer als in Halali.

Auch heute Abend steht wieder ein Besuch am Wasserloch an. Es endet aber genauso erfolglos wie am Tag zuvor. Und Dirk ist wieder „müde“. ← Na klar... (siehe Vortag)
Gehen wir lieber schlafen und träumen von der Mission Elefant. „Gute Nacht Agent D.“ „Gute Nacht Agent M.“

Tageskilometer: 320.
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27 Jan 2011 22:35 #172349
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Dienstag, 04.01.2011: Tagesziel Erongo Wilderness Lodge

Erklärtes Ziel für den Morgen ist es „Mission Elefant“ zu erfüllen. Deshalb sitzen wir auch schon um 7:00 Uhr im Auto. Wir fahren in die Richtung, wo wir gestern die frischen Bissspuren gesehen haben – also Richtung Olifantsbad. Wir wiederholen die Taktik und fahren nur Schrittgeschwindigkeit; wir achten auf jeden abgeknickten Ast, auf jede Spur im nassen Boden.

Und wir haben Glück!!! Neben der Straße, versteckt im Gebüsch, steht eine alte Elefantenkuh. Wir haben es geschafft – Mission erfolgreich beendet. Auch hier sind wir wieder überwältigt und können uns nur schwer lösen. Doch Christoph wartet auf uns, wir sind ja um 10:00 Uhr in Outjo mit ihm verabredet.



Mit 20 Minuten Verspätung kommen wir bei Christoph auf der Sophienhof Lodge (Nähe Outjo) an. Wir gleichen uns also auch schon von der Pünktlichkeit der afrikanischen Gelassenheit an. Daheim könnte mir das nicht passieren. Ich bin da echt deutsch. Ich bin nicht nur pünktlich, nein ich komme grundsätzlich 10 Minuten eher :). (Anmerkung Dirk: Ich nicht, die akademische Viertelstunde ist immer drin. In Kombination kommen wir also immer nur 5 Minuten zu spät.)

Wir werden von Christoph mit einem kühlen Getränk in Empfang genommen. Nach einer kurzen Erholungsphase zeigt er uns das Gelände. Die Familie hatte die Lodge 2009 übernommen. Wir sind begeistert, die Renovierung hat sich gelohnt. Momentan werden die letzten Arbeiten an der Erweiterung der Campsites abgeschlossen.

Mal ein bisschen Werbung: Es gibt vier sehr hübsche Bungalows, die jeweils für 2 Personen geeignet sind. Zusätzlich gibt es noch ein VIP-Haus, das Platz für fünf (?) Personen bietet und einen eigenen Pool hat. Alle Unterkünfte sind perfekt für Selbstversorgung geeignet (in Outjo kann man ja schnell was einkaufen), muss aber nicht. Insgesamt ist die Anlage sehr gepflegt und einladend! Das Personal, das wir treffen, ist sehr freundlich. Hier lässt es sich wohlfühlen!!



Schon wieder erwischen wir uns dabei, dass wir bereits die nächste Reise planen. Die Sophienhof Lodge steht dann sicher auf unserer Liste. Diesmal hat es leider nicht geklappt, da wir erst nach der Buchung von der Lodge erfahren haben.

Natürlich darf auch eine Fahrt über das Gelände nicht fehlen.
Wir fahren zu den Straußen, die uns am liebsten aufgegessen hätten. Sie haken auch die ganze Zeit nach meiner Sonnenbrille. Auf die Idee, dass ich diese auch abnehmen kann, bin ich allerdings nicht gekommen. Natur ja – aber doch bitte nicht so NAH : laugh : Nein, es war klasse, so nah an die Tiere heran zu kommen.



Auf unsere nächste Station habe ich mich schon den ganzen Tag gefreut. Wir fahren zu den Geparden. Sie warten auch schon auf uns, denn heute gibt es Gnu-Keule :). Die zwei Großkatzen werden gefüttert, zahm sind Sie deshalb aber nicht. Wir werden gewarnt: „Das sind keine Schmusekatzen!“ Trotzdem ist mein erster Satz: „Oh, sind die süß“
Ich kann aber nichts dafür. Das ist genetisch bedingt – ich bin eine Frau :laugh:
Es ist jedenfalls sehr beeindruckend, die zwei Geparden zu beobachten. Leider sind sie sehr schnell verschwunden, nachdem es Frischfleisch gab :(



Weiter geht’s, das Gelände ist groß. Wir sehen einiges an Antilopen, Gnus und Warzenschweinen. Wir entdecken auch eine Giraffen-Familie, die mit ihren Kindern einen Spaziergang macht. Jetzt ist es doch schön, dass wir nicht mehr im Etosha sind: Raus aus dem Auto und der Gruppe langsam zu Fuß nähern! Es ist noch mal ein anderes Gefühl, diesen Tieren außerhalb des Autos näher zu kommen. Traumhaft. Danke, Christoph.



So langsam bekommen wir alle Hunger. Also fahren wir nach Outjo in die Bäckerei. Wir bestellen alle nacheinander, Burger, Sandwich … Dirk bestellt Bratwurst mit Kartoffelsalat - und das in einer Bäckerei!!! :laugh:

(Übrigens: Wer noch eine Möglichkeit sucht, in Namibia zu investieren: die Bäckerei steht ggf. zum Verkauf.)

Nach dem Essen laufen wir in Richtung Museum. Die Sonne knallt uns auf die Schultern und ich hole mir den ersten Sonnenbrand des Urlaubs. Und wofür: das Museum ist geschlossen :). Na dann gibt’s statt Kultur eben Souvenirs. Wir können uns aber nicht entscheiden. Die Holzgiraffen sind sehr schön, aber im Flugzeug... lieber nicht. Der Blick auf die Uhr mahnt uns langsam zu verabschieden - leider. Es ist bereits 15:30 Uhr. Es liegen ja noch gut 2 ½ Stunden Fahrt zur Erongo Wilderness Lodge vor uns.

Die ersten 100 Kilometer laufen Problemlos. Dann sehen wir mehr oder weniger zum ersten Mal einen jungen Mann an einer Abzweigung stehen, der uns winkenderweise zum Anhalten bringen will. Nein nein, sage ich zu Dirk. Kaum sind wir an ihm vorbei, knallt es. Schießt der Arsch jetzt auf uns?? Nein, meint Dirk, wir haben einen Platten! Warum jetzt? Der Kerl kommt schon angesprintet und von rechts naht eine heftige Gewitterfront. Also ist Beeilung angesagt.

Bis der junge Mann bei uns ist, haben wir gerade den Wagenheber und das Werkzeug ausgepackt. Wir sind etwas unsicher, weil wir ja als unerfahrene Touris keine Ahnung haben, was er jetzt von uns will! Die letzten Meter schlendert er heran und fragt Dirk, ob wir ihn nach Swakop mitnehmen können. Naja, leider nicht unser Weg, sorry. Erst dann merkt er, dass wir einen Platten haben und bietet uns noch höflich seine Hilfe an, die wir dankend ablehnen. So viele Hände braucht es zum Reifenwechseln wirklich nicht.

Wir agieren gut als Team. Während Dirk den neuen Reifen montiert, rolle ich den Alten in den Kofferraum. Um mir nicht den Kopf anzustoßen, setze ich mich auf Dirks Koffer. Ganz plötzlich beginnt ein seltsames Summen. Ich als ganz großer Autokenner denke sofort an einen Totalschaden. Das kann ja auch im Stand mal passieren, klar. Bis ich das Summen lokalisiere: es kommt aus dem Koffer. Was ist das? Dirk ruft: Das ist mein Elektrorasierer : laugh : Also erst mal Koffer ausräumen und Rasierer ausschalten. In der Zeit ist Dirk dann auch schon fertig mit dem Radwechsel. Die ganze Aktion hat uns 20 Minuten gekostet. Beim nächsten mal geht es schneller :)

Kurz nach 18:00 Uhr erreichen wir die Erongo Wilderness Lodge. Ernst bringt uns die letzten 800 Meter zur Lodge, Heidi führt uns zu unserem Zelt. Es ist sehr schön. Gerade das offene Bad begeistert uns. Leider haben wir nicht viel Zeit alles zu genießen, denn der Sundownerwalk beginnt sofort, ein weiteres deutsches Pärchen ist auch dabei.

Eine der ersten Fragen von Heidi ist, ob wir in den Flitterwochen sind!!!
Schon lange nicht mehr gehört, diese Frage. Aber: Nein, immer noch nicht. :)


Leider zieht ein heftiger Sturm auf und wir stehen ungeschützt auf dem Berg. Dank Wolken wird uns der Sonnenuntergang verwehrt bleiben... Schnell noch ein Getränk reingezogen – Heidi besteht drauf – und dann gehen wir schon wieder runter zur Lodge. Trotz schlechtem Wetter können wir aber schon den tollen Blick von da oben erahnen!



Den Abend verbringen wir mit dem Pärchen von vorhin. Wir führen spannende, interessante Gespräche, verstehen uns sehr gut – es hat viel Spaß gemacht!

Vorspeise: Carpaccio vom Springoryxgnupala
Hauptgericht: Strauß
Dessert: Crêpes mit Eis und Schokosauce

Hört sich unspektakulär an, war aber sehr schmackhaft!!

Tageskilometer: 360.
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29 Jan 2011 19:26 #172701
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Mittwoch, 05.01.2011: Erongo Wilderness Lodge

Heute schlafen wir mal wieder aus. Der Wecker klingelt erst um 8 Uhr. Das tut meinen Augenringen richtig gut, zumal ich die Antifaltencreme zu Hause gelassen habe :laugh:
Generell entschließen wir uns, den Tag ruhig zu gestalten. Auch wenn es schwer fällt, still zu sitzen. Man ist ja schließlich in Afrika und muss jede Sekunde ausnutzen :)

Beim Frühstück treffen wir wieder das Paar aus Düsseldorf. Wir genießen gemeinsam das wirklich sehr gute Frühstück. Dabei geben uns die Düsseldorfer noch einige Tipps für unsere nächste Station Swakopmund. So sollen wir uns ein Abendessen im ehrwürdigen Hansa Hotel nicht entgehen lassen. „Es ist einzigartig, Ihr werdet Spaß haben“ sind ihre Worte. Was das heißt, werden wir noch feststellen :)

Nach dem Frühstück genießen wir den Blick von unserer Terrasse. Der Ausblick ist einfach super. Hier können wir toll entspannen. Noch schnell ein Buch geholt und einfach relaxen. Die Ruhe dauert allerdings nicht lange an. Schon bald beginnt es laut zu brummen. Die Blicke irren suchend umher. Die Übeltäter sind dann schnell lokalisiert. Es sind riesige Käfer, die sich im Dach ein neues zu Hause suchen. Schlagartig wird Dirk wieder müde und er verkriecht sich im Zelt :laugh:
Da es aber vorne quasi offen ist, genießt er auch von dort noch die Aussicht.



Gegen Mittag haben wir dann genug relaxed. Den ganzen Tag rumsitzen ist uns zu langweilig. Wir haben Hummeln im Hintern. Also entschließen wir uns zu einer kleinen Wanderung. Diesmal denke ich auch gleich an die passende Kleidung – Shirt statt ärmelloses Top! An der Rezeption holen wir uns noch die Wanderkarte vom Gelände. Uns wird der „Baboon Walk“ empfohlen. Eine Wanderung auf den Hausberg sei um diese Zeit zu anstrengend, heißt es. Wahrscheinlich halten sie uns für verrückt, mitten in der Mittagshitze wandern zu gehen. Ganz unrecht haben sie dabei ja auch nicht :)

Kurz bevor es losgeht, treffen wir noch Ernst. Er hatte uns bereits gestern angeboten, sich um unseren kaputten Reifen zu kümmern. Da unser Auto unten auf dem 2x4 Parkplatz steht, übergibt Dirk kurzer Hand unseren Autoschlüssel. Dann kann es ja endlich losgehen. Der Weg ist wirklich schön. Wir sehen immer wieder Klippschliefer und wunderschön gefärbte Eidechsen.



Nach einer Stunde stehen wir auf einer Felsplatte und wissen nicht mehr weiter. Der Weg ist eigentlich durch Steinhaufen gekennzeichnet, von einem Haufen ist aber weit und breit nichts zu sehen. Dirk klettert sogar auf einen Hügel, kann aber keinen Weg erkennen. Für uns die logische Konsequenz: umdrehen. Denn wir sind nicht daran interessiert, eine Folge aus „Ausgesetzt in der Wildness“ nachzustellen :laugh:



Wie sich rausstellt ist unsere Kehrtwende sowieso eine gute Idee, denn es nähert sich eine Gewitterfront. Wir schaffen es aber noch vor dem einsetzenden Regen zurück zur Lodge. An der Rezeption wundert man sich, dass wir bereits zurück sind. Kleinlaut geben wir zu, dass wir keine Markierung mehr gefunden haben. „Ach, dass waren die Paviane. Auf der Suche nach Skorpionen zerstören sie die Steinhaufen.“, hören wir darauf lachend. Na super. Wäre es da nicht cleverer, eine andere Markierung zu wählen? :)

Nun gönnen wir uns erst mal einen Rock Shandy zur Erholung. Bald darauf können wir auch schon Kaffee und Kuchen genießen. Dirk kann gar nicht mehr aufhören zu essen. Der Arme hat ja auch die letzten Tage nichts zu Essen bekommen :laugh:

Wir entscheiden uns, auch heute Abend den Sundowner Walk mitzumachen. Vorher will ich aber nochmal nach unserem Auto schauen. Nicht dass Ernst damit geflüchtet ist. Die Frage, was er mit unserem Auto anfangen würde oder wohin er flüchten würde, kann ich Dirk zwar nicht beantworten. Ich kann ihn aber überzeugen, zum Auto zu gehen.

Da unser Hilux oben bei der Lodge nicht steht, laufen wir also runter zum 2x4 Parkplatz. Dort stellen wir fest, unser Auto ist tatsächlich weg!! Ernst ist also wirklich geflüchtet!!! Heidi, die heute Gäste-Warte-Dienst hat, klärt uns aber auf. Unser Auto steht oben an der Lodge, frisch gewaschen! Ups, schlechtes Gewissen :)

Also wieder nach oben. Ernst nimmt uns auch gleich in Empfang. Leider hat er keine guten Nachrichten für uns. Der Reifen ist nicht zu retten – Totalschaden. Also müssen wir in Swakopmund einen neuen Reifen kaufen. Egal, wir haben bei Avis ja eine Komplettversicherung abgeschlossen.

Der Sundowner Walk ist heute eine Privatführung. Wir sind nur zu zweit. So kommen wir gut mit unserem Guide Kules ins Gespräch. Ein Thema ist das Oktoberfest. Die unglaubliche These: Namibianer schaffen es, 20 Mass Bier zu trinken. Das hätte ich ja gerne mal gesehen :laugh: Vor lauter Quatschen verpassen wir fast den Sonnenuntergang. Und der ist heute spektakulär. Da bekomme ich glatt Gänsehaut.



Auch das Restaurant gehört uns heute fast allein. So werden wir richtig umsorgt. Auch das Essen ist heute wieder großartig.

Vorspeise: Chakalaka
Hauptspeise: Oryx-Steak mit Kartoffeln und Brokkoli
Nachspeise: englischer Schokopudding

Wir gehen zeitig ins Bett, schließlich wollen wir morgen um 7:00 Uhr noch den Morning-Walk mit Heidi machen.

Fazit: Eine erstklassige Unterkunft. Die Zelte sind toll, man fühlt sich ganz allein und kann super entspannen. Und der Ausblick, egal ob vom Zelt, Restaurant oder vom Hausberg, ist immer wunderschön. Alle bemühen sich, den Aufenthalt so schön wie möglich zu gestaltet. Wir kommen wieder!
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:25 von dirkmandy.
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30 Jan 2011 12:14 #172789
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Donnerstag, 06.01.2011: Tagesziel Swakopmund

Der Wecker klingelt heute sehr zeitig. Heidi wartet ja mit dem Morningwalk auf uns. Wir überwinden uns, aus dem Bett zu klettern, schließlich wollen wir auch die versprochenen Paviane sehen. Also auf zum Restaurant, dem vereinbarten Treffpunkt. Noch schnell einen Kaffee trinken, damit wir auf dem Weg nicht einschlafen :) Wir warten und warten und warten, aber von Heidi ist nichts zu sehen. Nach einer Woche Namibia wissen wir ja, dass es mit der Pünktlichkeit nicht so genau genommen wird, aber 20 Minuten sind schon lang. Nach einer halben Stunde informiert man uns, dass Heidi einen Platten hat. Sie steht noch auf der Straße von Omaruru zur Lodge.

Nach 45 Minuten Wartezeit entschließen wir uns dann doch zu frühstücken. Schade, dass es mit dem Walk nicht geklappt hat. Länger können wir aber nicht warten, denn wir wollen heute noch nach Swakopmund und sind mit den Fahrtzeiten noch nicht so gut vertraut. Wir trösten uns aber mal wieder damit, dass wir ja bald wiederkommen :)

„Packen, wir fahren!“ hieß es dann wieder.
Auf dem Weg nach Swakop machen wir einen Abstecher zur Spitzkoppe. Unbedingt zu empfehlen!



In Swakopmund haben wir fast auf Anhieb unsere Unterkunft – das Swakopmund Guesthouse – gefunden. Erstmal einchecken.



Da wir noch immer unseren kaputten Reifen spazieren fahren, begeben wir uns auf die Suche nach einem Tyre-Shop. Mehr oder weniger um die Ecke finden wir Tyre 2000, wo wir zuerst gefragt werden, wo wir das Auto gemietet haben. Die Auskunft „bei Avis“ geben wir ihm natürlich sofort. Zack, schon haben wir einen neuen Reifen, der uns schlappe 1.450 NAD kostet!!! Das sind ja nur locker 160 EUR. Da es Dirk zu viel erscheint, behauptet er, dass wir letztes Jahr unter 1.000 NAD bezahlt haben. Offenbar sieht uns der Verkäufer an, dass wir zum ersten Mal hier sind und lässt sich auf keine Verhandlungen ein :laugh:

Wir hoffen, dass Avis die Kosten über die Versicherung erstattet. Vermutlich geht auch der Reifen-Verkäufer davon aus, dass Avis die Kosten übernimmt. Damit wäre auch der Hintergrund seiner Frage nach der Mietwagenfirma geklärt... Wieder was gelernt!!

Jetzt sehen wir uns erstmal in Swakop um, wir haben ja noch den halben Tag.
Wir kommen schnell zu der Erkenntnis, dass sich eine Reise nach Namibia nicht wegen der Städte lohnt. Wirklich schön finden wir Swakop nicht – zumindest ist das unser erster Eindruck.



Den Abend verbringen wir spontan in Kückis Pub. Da um diese Jahreszeit nicht viel los ist, müssen wir ja keinen Tisch bestellen – dachten wir uns, bevor wir das Pub betreten. Es war brechend voll, einen Tisch kann uns der Chef nicht in Aussicht stellen. Dafür aber einen schönen Platz an der Theke.

Es gibt gegrillte Scholle mit Bratkartoffeln. Wir können nur sagen: Es war sau lecker!! Vom ersten Eindruck hätten wir das nicht vermutet.

Tageskilometer: 270.
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:25 von dirkmandy.
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30 Jan 2011 18:24 #172869
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Freitag, 07.01.2011: Swakopmund

Heute steht eine Delfin-Tour bei Mola-Mola an!
Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück fahren wir nach Walvis Bay. Auf dem Weg dorthin passieren wir mal wieder eine der vielen wirkungsvollen Polizeikontrollen. Die Herrschaften haben aber noch keine Lust zu kontrollieren und winken uns lustlos durch. Gut, denn wir sind spät dran. Dirk hat getrödelt. Ihm gefällt das afrikanische Zeitmanagement. Hoffentlich nimmt er das nicht mit nach Hause!! :)

Kaum steigen wir in Walvis Bay aus dem Auto, steht ein Kerl vor uns und sagt:
„Hi, I'm Albert!“
Dirk antwortet promt:
„Hi, I'm Dirk!“
Er merkt aber noch rechtzeitig, dass Albert Nüsse unter die Leute bringen will und unsere Namen zum Schnitzen braucht. Natürlich winken wir schnell ab, wir haben ja schon welche... :laugh:

Wir holen schnell unsere von Deutschland aus reservierten Tickets bei Mola Mola und beobachten den Wellengang. „Nicht so schlimm“ sagt Dirk. Als dann aber einige Leute mit kleineren Booten zu den großen Katamaranen gebracht werden müssen, weil die Wellen zu hoch sind, sieht die Lage schon ganz anders aus. Auch unser Boot, die „Olin“, muss mehrfach versuchen, an den Steg zu kommen. Beim dritten Versuch gelingt es und wir werden angetrieben, schnell ins Boot zu springen: „Go,go, go!!!“ Da fühlen wir uns fast wie bei der Marine :laugh:

Unser Kapitän heißt Rudi, Mutter Südafrikanerin, Vater aus NRW. Ein netter junger Typ mit Sinn für Humor. Wir sind nur zu acht auf dem Boot. Naja eigentlich zu sechst, denn die zwei Herren aus Südafrika sitzen die ganze Zeit auf dem Hochsitz (auf dem „Dach“) und trinken ein Bier nach dem anderen. Die feiern halt Ihre eigene Party. Auch nicht schlecht, dann haben wir mehr Platz :laugh:

Zu Anfang lockt Rudi Pelikane und Albatrosse an und füttert diese im Flug mit Fischen. Weiter geht die Fahrt zu den Auster-Farmen. Interessant ist es ja, essen möchte ich die Muscheln trotzdem nicht.
Die nächste Attraktion lockt dann wieder ein „Oh, ist der Süß“ aus mir. Auf das Boot kommt Poppei, eine Robbe. Natürlich sind wir das erste Boot, auf das jemals eine Robbe gekommen ist. ;) Wir finden es trotzdem toll, auch wenn es total Touri ist. Poppei verabschiedet sich dann schnell wieder. Wahrscheinlich wartet eine Dose Spinat auf Ihn :laugh:

Die zweite Robbe, „Spocky“ (wer denkt sich eigentlich diese Namen aus???), ist noch zutraulicher. Wir können sie sogar streicheln. Ich hätte sie auch gerne mit nach Hause genommen, aber der Rucksack ging nicht mehr zu. :) Natürlich sehen wir auch jede Menge Delfine, 2 Pinguine und einen Mondfisch. Ein Highlight ist natürlich die Sichtung des Buckelwals. Die „Jagd“ der verschiedenen Touranbieter nach dem Wal hat dann schon etwas Komisches. 6 Boote fahren einem Wal hinterher und haben eigentlich keine Ahnung, wo er ist! :laugh: Rudi hat seinen Job dabei Richtig gut gemacht. Wir sehen den Wal mehrfach!

Irgendwann müssen wir aber drehen und wieder Richtung Hafen fahren. Bevor wir anlegen, gibt es aber noch Sekt und Austern. Zum Glück gibt es noch genug andere Snacks, sonst müsste ich den Sekt auf leeren Magen trinken. Dann könnte der Weg vom Boot aber etwas schwieriger werden :laugh: Dirk freut sich! Für Ihn gibt es genug Austern, denn der Zuspruch ist auch von den anderen Passagieren nicht wirklich groß.

Die Überredungskünste von Rudi und Dirk reichen dann aber, dass ich doch noch eine Auster probiere. Eine Zweite darf es dann auch noch sein: auf einem Bein steht sichs schlecht ;) Ich stelle aber mal wieder fest: Austern, brauch ich nicht!
Da auch Dirk keine 20 Austern essen kann, verschenkt Rudi unsere Reste an das zweite Boot von Mola-Mola. Wir hören die Passagiere schon von weiten. Das Boot ist mit einer deutschen Bus-Reisegruppe älterem Semesters (60+) besetzt. Die hatten eindeutig ein Gläschen zu viel :)



Hier Mondfische, Wale, Delfine, Robben und ganz seltene Fische unter Wasser:


Wieder in Swakopmund besorgen wir uns das Permit für den Namib Nakluft Park. Denn wir wollen die Strecke zur Rostock Ritz Lodge am Sonntag über die Mondlandschaft fahren. Wir reservieren auch gleich für heute Abend einen Tisch im Hansa Hotel. Dann geht es zum Shopen. Auf der Liste stehen Souvenirs. Ich entdecke dann auch in einem Geschäft eine Kleinigkeit für unser Wohnzimmer. Wie soll es anders sein: eine Holzgiraffe! :laugh:

Mit dem Kauf zögern wir noch ein wenig, steht doch mit dem Transport im Flugzeug eine Hürde vor uns. Die Verkäuferin versichert uns dann aber, dass es kein Problem gibt. Die Giraffe passt sogar problemlos ins Handgepäck :laugh: Na dann! Also zücken wir das Portemonnaie. Gut verpackt tragen wir unser kleines Souvenir zur Unterkunft.

Wir sind aber nicht so schlimm wie bei Hummeldumm. Schließlich haben wir unsere Giraffe nicht am Flughafen gekauft. Nein, wir werden sie nur 3000 km durch Namibia fahren! :laugh:



Am Abend geht es dann fein zurechtgemacht ins Hansa Hotel. Hier wäre eine Reservierung nicht nötig gewesen, denn es sitzen nur ganz vereinzelt Leute im Restaurant. Dabei drücken wir den Altersdurchschnitt um gefühlte 50 Jahre. Das Ganze hat schon etwas von Seniorenheim. :laugh:
Und auch die Einrichtung erinnert mich an die Geburtstagsfeiern meiner Oma (76 Jahre). Rosen mit Schleierkraut, geschliffene Kristallgläser und Häkeldeckchen. Die meinen das mit Hansa Hotel anno 1905 ziemlich ernst :laugh:

Naja, macht ja nichts, solange das Essen gut ist! Wir bestellen beide Fisch. Dirk isst Scholle an Pilzrisotto und ich Steinbeißer an Tomatensugo. Als die Vorspeise kommt, greife ich nach meiner Serviette. Die ist so gestärkt, dass sie beim runterfallen in tausend Teile zerspringen würde. Mundabwischen fühlt sich an, als würde jemand mit Schmirgelpapier durch mein Gesicht fahren :laugh:

Ich ordere beim Restaurantleiter, der gerade an uns vorbei lief, eine neue Serviette und bekomme diese mit den Worten: „Oh, die knistert ja sogar“ :) Er scheint aber der einzige neben uns im Saal zu sein, der Humor besitzt. Alle anderen Gäste maßregeln uns mit bösen Blicken. Wir haben trotzdem weiter unseren Spaß :)

Als dann auch noch eine Klavierspielerin beginnt zu klimpern, die es doch tatsächlich schafft in jedem Lied mindestens einen Fehler zu machen, gibt es für uns kein Halten mehr. Die gesamte Situation ist einfach zu komisch. Fehlt nur noch, dass Bismarck höchst persönlich durch die Tür geschritten kommt. :laugh:

Während der Klavier-Pausen läuft schöne Weihnachtsmusik. Zur Erinnerung: Heute ist der 07.01.2011. Schon wieder müssen wir uns wegschmeißen - es passt einfach alles!! :P

Wenig später bekommen wir dann einfach die Rechnung hingelegt. Ein Rausschmiss!!! Nicht dass ihr glaubt, wir haben uns total daneben benommen. Wir haben uns in normaler Lautstärke unterhalten und „ab und zu“ gelacht. Aber das ist wohl nicht erwünscht :) Hätten wir mal lieber wie die anderen Gäste griesgrämig in unser Essen geschaut. :laugh:

P.S.: Das Essen war aber hervorragend!!
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:26 von dirkmandy.
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