Hallo Zusammen,
erstmal:laugh:
Ich möchte hier aus unserem (noch unveröffentlichten) Reisebericht (3 Wochen im August/September 2008) zitieren, zum selben Thema:
Anfang Auszug:
Das Auto, ja das Auto. Im Prinzip war der Land Rover schon genial (Kühlschrank, Wassertank, Kompressor, Highlift Jack, Platzökonomie generell, Dachzelte, unverwüstlich im Gelände, ), allerdings hatten wir schon mit Problemen zu kämpfen:
Wir wollten, nicht zuletzt aufgrund der Empfehlungen im Forum, unbedingt ein 2. Ersatzrad. Dies war dann im Innenraum (Kofferraum), unzulänglich fixiert. Als wir es dann tatsächlich gebraucht hätten, stellten wir fest, daß die Felge nicht auf die Achse paßte (Lochabstand)
Die Windschutzscheibe hatte bei der Übernahme ca. 10 Sprünge und Einschlaglöcher (störte im Betrieb aber kaum)
Die Klima-Anlage war defekt (störte aber auch nicht)
Eine Stoßddämpferaufhängung hinten links war gebrochen. Das stellte sich erst bei der Abgabe heraus, trug aber sicher zum instabilem Verhalten beim Fahren auf den Gravel-Roads bei
Der Keilriemen löste sich in seine Bestandteile auf und blockierte fast den Kühlerventilator. Ich entdeckte dies zufällig.
Die Türdichtungen lösten sich während der Reise immer mehr ab. Folge war eine Sandschicht im Innenraum.
Ein Schutzblech für die Scheibenbremse war abgerissen und hatte ich verklemmt. Dies entdeckte ich ebenfalls zufällig.
Das Auto war in Südafrika zugelassen. Konsequenz war, daß wir bei jedem Grenzübertritt nach Namibia Road Tax i.H.v. ca. 12€ bezahlen mußten.
Was soll man dazu sagen? Einerseits sind diese, bei entsprechender Sorgfalt des Autovermieters leicht vermeidbaren Mängel wirklich ärgerlich und hätten leicht zum Liegenbleiben (nach Murphy am ehesten beim Holboom) führen können. Andererseits muß man in Namibia mit Derartigem halt rechnen und es ist ja auch praktisch nichts passiert. Wir haben Traveler getroffen, die erst mitten im Moremi und eine Woche später in Mamili jeweils mit defektem Kühler liegengeblieben sind, da haben wir vergleichsweise Glück gehabt.
Ende Auszug
Ergänzung: Unser Landy war ca, 2 Jahre alt und war knapp 100.0 km gelaufen.
Jetzt habe ich die Posts gelesen, ich sehe, wir waren nicht die Einzigen mit vergleichbaren Erfahrungen.
Nachdem ich Thomas' Beiträge gelesen habe, finde ich persönlich, trotz allen Ärgers, er hat recht:
Wahrscheinlich ist die Erwartungshaltung das Problem: Man hat ja, insbesondere beim ersten Besuch in Namibia, keine direkte Ahnung. Man landet in Namibia, fährt mal kurz nach Windhoek Stadt, was ja auch recht, ich sag mal für westliche Standards normal ausschaut, kommt zu Britz, hat europäische Ansprechpartner, zahlt einen Haufen Geld (incl. Versicherung waren es bei uns knapp 6000€, beim damaligen Kurs also knapp 70.0 NAM$, in Relation zu den genannten 300.0 nicht schlecht), und stellt später Mängel fest, die a) (lebens-)gefährlich sein können, insbesondere wenn man mit dem Auto und afrikanischen Straßenverhältnissen nicht vertraut ist (wie wir) b) den Urlaub versauen können, wenn man irgendwo liegen bleibt c) in die Kategorie \"einfach nur ärgerlich\" fallen.
Thomas' Beitrag hat mir aber deutlich gemacht: Hey, wir suchen das Abenteuer, wir sind in Afrika; gehört das nicht irgendwie dazu? Muss man sich nicht auch hier entsprechend einstimmen, nicht nur beim Umgang mit den wilden Tieren?
Ich glaube, daß dieses Forum eine hervorragende Plattform ist, um bestehende, vor allem aber zukünftige Namibia-Enthusiasten auf die Reise auch diesbezüglich einzustimmen. Deshalb finde ich es in Ordnung, obwohl ich Thomas zustimme, wenn in diesem Forum auch Beiträge verfaßt werden, die das Ganze kritischer sehen. Erst durch die Pluralität kann sich jeder Interessierte seine eigene Meinung bilden und bei Britz buchen oder nicht.
Mein persönliches Resümmee (vorläufig):
Wir Namibia-Reisenden haben das Glück, in relativ urtümlicher Landschaft relativ komfortablen und sicheren Urlaub machen zu können.
Wir müssen darauf vorbereitet sein, daß dabei unerwartete Dinge passieren, teilweise erfreulich, teilweise eben aber nicht. Das gehört zu dem Abenteuer dazu, darauf müssen wir uns einstellen, einschließlich möglicherweise Abstrichen bei der Qualität des Fahrzeugs.
Gute und weniger gute Erfahrungen im Forum mitzuteilen ist auch OK. Die Poster wollen Ihre Emotionen, Freude und Frust, weitergeben; die Leser möchten echte und ehrliche Informationen. Interpretationen und daraus abgeleitete Entscheidungen bleiben jedem selbst überlassen.
Auf viele unfall- und störungsfreie Kilometer
die Sowosammas