THEMA: Defender von Britz?
28 Feb 2009 09:03 #92354
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  • Crazy Zebra am 28 Feb 2009 09:03
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@ T.W. Thomas

da bin ich ganz bei Dir, sehr treffend geschrieben, Gruss Kurt
www.Kurt-und-Heidi.ch Reiseberichte - Bilder und noch mehr wir freuen uns über jeden Besuch
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28 Feb 2009 10:12 #92362
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  • Guido. am 28 Feb 2009 10:12
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Hallo Thomas,

T.W. schrieb:
In gewisser Weise korrekt. Zumindest nicht öffentlich im Internet. Generell neigt man dazu, zuerst das Negative zu erwähnen.

Richtig, bekanntermaßen äußern sich Leute eher, wenn sie unzufrieden sind als wenn sie zufrieden sind. Ich sehe dabei nach wie vor kein Problem. Anhand dessen, wie sich jemand ausdrückt und was jemand sonst so schreibt, kann man Kritiken meistens auch ganz gut einordnen und gewichten. Alles andere läuft für mich tendenziell Richtung Zensur.
Eigentlich habe ich doch geschrieben, dass der Wagen Schrott war, oder? Kam aber niemals ans Tageslicht. Sondern wir waren von dem Auto begeistert, fanden es toll.

Ok, wenn Du begeistert bist, dass Du für einen 4stelligen Euro-Betrag Schrott gemietet hast... - zumindest 2 gebrochene A-Säulen fände ich nicht mehr spaßig und würde ich auch öffentlich kritisieren.
ein amerikanischer Plastikmietwagen kostet etwa 5000-7000 EUR

Wo das denn? Ein Ford Explorer o.ä. kostet inklusive VAT mindestens genauso viel wie ein Toyota Hilux in SA. Sicherlich bekommen die großen Autovermieter in den USA einen etwas größeren Rabatt als Britz in SA, aber das Doppelte zahlt Britz für ein vergleichbares Auto bestimmt nicht.
Um beim Beispiel zu bleiben: ein Defender in ZA/NAM ist auch dort horrend teuer (ca 300000 NAM$) und evtl. schon nach 2 Jahren und 50.000 Km platt. Zumindest so platt, dass man ihn nicht mehr vermieten kann.

Warum haben die Fahrzeuge dann meistens über 100.000 und bei einigen Anbietern auch über 300.000 km auf der Uhr und sind teilweise 8-10 Jahre alt?
Er ist nur manchmal nicht in der Lage (ich vermeide jetzt das Wort ´unfähig´) so ein Auto zu beherrschen.

Mit so einem Ansatz müsstest Du beispielsweise auch 95% der Internetnutzer vom Internet fern halten, weil die nicht das Wissen haben, um ihren Rechner ausreichend zu schützen. Die werden dann häufig unbemerkt Teil eines Botnetzes und somit zur Gefahr für andere.

Insgesamt kommen wir bei dem Thema wohl nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Zu Britz kann man meines Erachtens aber ganz objektiv sagen, dass die eher zu den hochpreisigen Anbietern gehören. Dementsprechend müssen die sich auch einer höheren Erwartungshaltung stellen, als wenn jemand zum halben Preis bei Hubert Hester ein 8 Jahre altes Auto mietet.

Beste Grüße

Guido
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28 Feb 2009 10:36 #92363
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  • Axel am 28 Feb 2009 10:36
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Wenn ich Thomas richtig interpretiere ist ein Urlaub mit einem LR nur dann zu empfehlen, wenn ich
ausgebildeter Kfz Mechaniker bin,
diesen Beruf auch gerne während meines Urlaubs kostenfrei ausübe,
und mich vorher auf die Schwächen des gemieteten Fahrzeugs eingestellt habe. Das heißt, ich habe das Reparaturbuch für Wassereinbrüche dabei, weiß, wo die Wasserablaßstopfen in den Ausgleichgetrieben sind, habe das entsprechende Werkzeug (zöllisch) dabei usw.
Ich weiß dann auch, dass die passive Sicherheit eines LR gleich null ist
www.overland.co.za/grafix/Wrecks/Morne/

Ich weiß, dass der Vermieter nicht weiß, welche Fahrzeuge er wann vermietet und sich darauf eingestellt hat. Das es keine Fahrzeuge in Reserve gibt und die Wartung selten richtig durchgeführt wird. Ich muss davon ausgehen, dass der Vermieter den Verschleiß nicht kalkulieren kann und das \"Ausfallrisiko\" auf den Mieter abwälzt, was ja dann auch so in den allgemeinen Geschäftsbedingungen dargestellt wird.
Wenn ich das Ganze extrapoliere, sollte ich mich nicht wundern, wenn das gebuchte Flugzeug nicht abfliegt, abstürzt oder von mir während des Fluges gewartet werden muss, wenn die gebuchte Übernachtung mir mitteilt, upps, wir haben nicht damit gerechnet, dass ihr Hunger und Durst habt, aber ihr habt ja was im Cooler, kocht für die anderen gleich mit.
Stimmt schon, ein Urlaub in Afrika hat sich seit Paul Graetz Zeiten nicht verändert.:laugh:.
Ach ja, bevor das Resonanzgeheul anwächst, ich fahre auch einen 4x4 englischer Bauart zu hause und mache in NAM dem Vermieter, den ich auswähle keine Vorwürfe, wenn ich selber Hand anlegen muss. Dieser hat mich aber vorher auf das Alter und den Zustand des Materials und des Wagens hingewiesen.
Ich bin immer für geteilte Meinungen, Hauptsache man teilt meine. "The Only Easy Day Was Yesterday"
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28 Feb 2009 11:08 #92365
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  • DieSowosammas am 28 Feb 2009 11:08
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Hallo Zusammen,

erstmal:laugh: :laugh: :laugh:

Ich möchte hier aus unserem (noch unveröffentlichten) Reisebericht (3 Wochen im August/September 2008) zitieren, zum selben Thema:


Anfang Auszug:

Das Auto, ja das Auto. Im Prinzip war der Land Rover schon genial (Kühlschrank, Wassertank, Kompressor, Highlift Jack, Platzökonomie generell, Dachzelte, unverwüstlich im Gelände, ), allerdings hatten wir schon mit Problemen zu kämpfen:
Wir wollten, nicht zuletzt aufgrund der Empfehlungen im Forum, unbedingt ein 2. Ersatzrad. Dies war dann im Innenraum (Kofferraum), unzulänglich fixiert. Als wir es dann tatsächlich gebraucht hätten, stellten wir fest, daß die Felge nicht auf die Achse paßte (Lochabstand)
Die Windschutzscheibe hatte bei der Übernahme ca. 10 Sprünge und Einschlaglöcher (störte im Betrieb aber kaum)
Die Klima-Anlage war defekt (störte aber auch nicht)
Eine Stoßddämpferaufhängung hinten links war gebrochen. Das stellte sich erst bei der Abgabe heraus, trug aber sicher zum instabilem Verhalten beim Fahren auf den Gravel-Roads bei
Der Keilriemen löste sich in seine Bestandteile auf und blockierte fast den Kühlerventilator. Ich entdeckte dies zufällig.
Die Türdichtungen lösten sich während der Reise immer mehr ab. Folge war eine Sandschicht im Innenraum.
Ein Schutzblech für die Scheibenbremse war abgerissen und hatte ich verklemmt. Dies entdeckte ich ebenfalls zufällig.
Das Auto war in Südafrika zugelassen. Konsequenz war, daß wir bei jedem Grenzübertritt nach Namibia Road Tax i.H.v. ca. 12€ bezahlen mußten.
Was soll man dazu sagen? Einerseits sind diese, bei entsprechender Sorgfalt des Autovermieters leicht vermeidbaren Mängel wirklich ärgerlich und hätten leicht zum Liegenbleiben (nach Murphy am ehesten beim Holboom) führen können. Andererseits muß man in Namibia mit Derartigem halt rechnen und es ist ja auch praktisch nichts passiert. Wir haben Traveler getroffen, die erst mitten im Moremi und eine Woche später in Mamili jeweils mit defektem Kühler liegengeblieben sind, da haben wir vergleichsweise Glück gehabt.


Ende Auszug


Ergänzung: Unser Landy war ca, 2 Jahre alt und war knapp 100.0 km gelaufen.

Jetzt habe ich die Posts gelesen, ich sehe, wir waren nicht die Einzigen mit vergleichbaren Erfahrungen.

Nachdem ich Thomas' Beiträge gelesen habe, finde ich persönlich, trotz allen Ärgers, er hat recht:

Wahrscheinlich ist die Erwartungshaltung das Problem: Man hat ja, insbesondere beim ersten Besuch in Namibia, keine direkte Ahnung. Man landet in Namibia, fährt mal kurz nach Windhoek Stadt, was ja auch recht, ich sag mal für westliche Standards normal ausschaut, kommt zu Britz, hat europäische Ansprechpartner, zahlt einen Haufen Geld (incl. Versicherung waren es bei uns knapp 6000€, beim damaligen Kurs also knapp 70.0 NAM$, in Relation zu den genannten 300.0 nicht schlecht), und stellt später Mängel fest, die a) (lebens-)gefährlich sein können, insbesondere wenn man mit dem Auto und afrikanischen Straßenverhältnissen nicht vertraut ist (wie wir) b) den Urlaub versauen können, wenn man irgendwo liegen bleibt c) in die Kategorie \"einfach nur ärgerlich\" fallen.

Thomas' Beitrag hat mir aber deutlich gemacht: Hey, wir suchen das Abenteuer, wir sind in Afrika; gehört das nicht irgendwie dazu? Muss man sich nicht auch hier entsprechend einstimmen, nicht nur beim Umgang mit den wilden Tieren?

Ich glaube, daß dieses Forum eine hervorragende Plattform ist, um bestehende, vor allem aber zukünftige Namibia-Enthusiasten auf die Reise auch diesbezüglich einzustimmen. Deshalb finde ich es in Ordnung, obwohl ich Thomas zustimme, wenn in diesem Forum auch Beiträge verfaßt werden, die das Ganze kritischer sehen. Erst durch die Pluralität kann sich jeder Interessierte seine eigene Meinung bilden und bei Britz buchen oder nicht.


Mein persönliches Resümmee (vorläufig):

Wir Namibia-Reisenden haben das Glück, in relativ urtümlicher Landschaft relativ komfortablen und sicheren Urlaub machen zu können.

Wir müssen darauf vorbereitet sein, daß dabei unerwartete Dinge passieren, teilweise erfreulich, teilweise eben aber nicht. Das gehört zu dem Abenteuer dazu, darauf müssen wir uns einstellen, einschließlich möglicherweise Abstrichen bei der Qualität des Fahrzeugs.

Gute und weniger gute Erfahrungen im Forum mitzuteilen ist auch OK. Die Poster wollen Ihre Emotionen, Freude und Frust, weitergeben; die Leser möchten echte und ehrliche Informationen. Interpretationen und daraus abgeleitete Entscheidungen bleiben jedem selbst überlassen.


Auf viele unfall- und störungsfreie Kilometer

die Sowosammas
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28 Feb 2009 11:50 #92368
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  • peter 08 am 28 Feb 2009 11:50
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DieSowosammas schrieb:

Wir Namibia-Reisenden haben das Glück, in relativ urtümlicher Landschaft relativ komfortablen und sicheren Urlaub machen zu können.

Wir müssen darauf vorbereitet sein, daß dabei unerwartete Dinge passieren, teilweise erfreulich, teilweise eben aber nicht. Das gehört zu dem Abenteuer dazu, darauf müssen wir uns einstellen, einschließlich möglicherweise Abstrichen bei der Qualität des Fahrzeugs.

Gute und weniger gute Erfahrungen im Forum mitzuteilen ist auch OK. Die Poster wollen Ihre Emotionen, Freude und Frust, weitergeben; die Leser möchten echte und ehrliche Informationen. Interpretationen und daraus abgeleitete Entscheidungen bleiben jedem selbst überlassen.

die Sowosammas

;) ;) ;)

als einer der naiven Urlauber, die als gemeine Touristen einige Wochen durch Namibia touren und nix von Flussdurchfahrten und Weichsand-Extrempassagen verstehen, darf ich mich mal melden.

Klischeepflege ( LR, unerfahrene Touris, überzogene Erwartungshaltung...) bring gar nichts.

Es zählen Fakten, die sollen hier benannt werden, der Leser kann Rückschlüsse ziehen und verschiedene Erfahrungen einsortieren.

Gruß
Peter
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02 Mär 2009 11:43 #92608
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  • Topobär am 02 Mär 2009 11:43
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Allgemein zum Thema Kritik:

Ich bin der Meinung, dass konkrete Mängelpunkte hier im Forum durchaus angesprochen werden sollen und auch der Verursacher benannte werden sollte. Allerdings halte ich pauschale verurteilungen für sehr schlecht und problematisch.

Als negatives Beispiel möchte ich den Post in diesem Thread anführen, in dem behauptet wird, von Britz könne man niemals Hilfe im Notfall erwarten. Zum einen ist das eindeutig falsch, da ich selbst einige Posts vorher von der sehr guten Hilfe durch Britz berichtete. Selbst wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, kann man aus den eigenen Erfahrungen als generellen Standard ansehen und sollte entsprechend formulieren.

Konkret zu unserem Motorschaden: War typisch für Afrika. Der Wagen hatte bereits in der Vergangenheit einen Motorschaden, nach dem ein Kipphebel für die Ventilsteuerung ausgetauscht werden musste. Leider war das Ersatzteil nicht vorhanden, und so wurde ein ähnliches Teil eines Schwestermodells eingeebaut. Dieser Kipphebel ist dann abgebrochen und in den Tiefen des Motors verschwunden. Lt. Britz werden Arbeiten am Motor nicht selbst durchgeführt, sondern von einer Fachwerkstatt.
Letzte Änderung: 02 Mär 2009 11:47 von Topobär.
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