THEMA: Aktueller Zustandsbericht Botswana?!
21 Okt 2008 14:30 #80164
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  • Francismaus am 21 Okt 2008 14:30
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Hallo liebe Fomis,
bei uns geht es jetzt am Donnerstag wieder ins südliche Afrika. Nachdem wir ein paar Tage in Kapstadt verbringen, sind wir ab 30.10. in Botswana unterwegs. Maun - Mankwe Bush Lodge - Savuti - Linyanti - Savuti - Ihaha Campsite. War vielleicht jemand gerade dort und kann etwas zu den Straßenverhältnissen und den Auswirkungen der Brände berichten? Speziell, wie die Straßen nach Linyanti im Moment aussehen und was die Brände im Chobe und auch an den Tsodilo Hills angerichtet haben?
Vielen Dank schon mal
Silke
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23 Okt 2008 19:46 #80442
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  • Balu am 23 Okt 2008 19:46
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Hallo Silke,

wir sind gerade von Botsuana zurück, haben aber die Waldbrände nicht mehr miterlebt. Von daher kann ich Dir über die Auswirkungen leider nichts sagen.

Straßenzustand:
Savute-Linyanti auf der direkten Strecke: Der Ranger in Savute hat die Strecke in den schlimmsten Farben gemalt - aber alles halb so wild. M.E. sogar besser, als die (empfohlene) Strecke über das Goha Gate. Reifen Druck ablassen und los - wir haben für die Strecke keine zwei Stunden gebraucht. Wir hatten allerdings auch einen Landrover, der sich hier als allen anderen überlegen herausstellte.

Die Strecke Linyanti - Ihaha führt dann zwangsläufig über das Goha Gate. Die Piste ist sicherlich 6-8m breit, aber elendig ausgefahren mit sehr, sehr tiefen Sandpassagen. Mit etwas Schwung und Mut kommt man aber ganz gut durch. Wir mussten uns kein einziges mal freischaufeln - andere haben allerdings auf dieser Passage durchaus öfter mal zu Spaten oder zum \"Jack\" greifen müssen. Ich würde von Linyanti nach Ihaha nicht zurück nach Savute, sondern direkt über das Goha Gate fahren. Ab dem Goha Gate ist es dann zunächst eine Wellblechpiste und danach die \"normale\" recht problemlose Pistensituation.

Probleme hatten eigentlich nur diejenigen mit einem geschlossenen Campingaufbau, aber durchgekommen sind alle.

Savute allgemein: Alle Pumpen defekt, d.h. alle Pans ohne Wasser und von daher nur eingeschränkt interessant.

Wir haben dann auch den \"Durchbruch\" durch das Private Konzession Gebiet von Linyanti nach Seronga gewagt (also von Linyanti aus nach Südwesten direkt durch). Hier Achtung: Der Savuti Channel führt zum ersten mal seit 25 Jahren um diese Zeit Wasser und das ist so tief, dass ihr nur mit einem Wagen mit \"Schnorchel\" durchkommt. Der Selinda Spillway ist dagegen ausgetrocknet.

Ich hoffe, ich habe Dir etwas helfen können.

Viel Spass

Michael
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24 Okt 2008 05:40 #80465
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  • christian am 24 Okt 2008 05:40
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Hallo Michael!

Danke für Deinen aktuellen Zustandsbericht. Auch wir möchten in 10 Tagen
eventuell die Transitroute Seronga Linyati fahren. Schnorchel haben wir,
aber kannst Du was dazu sagen ob sich die Strecke lohnt? Wart Ihr auf der Campsite in Seronga? Wir wollen uns einen privaten Guide nehmen und ein paar Tage von dort ins Delta fahren. So ist zumindest der Plan....

gruß Christian
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25 Okt 2008 00:12 #80535
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Hallo Christian,

ob sich die Strecke von Linyanti nach Seronga \"lohnt\", ist sicherlich Geschmackssache. Von den Tieren her das gewohnte Bild aus dem Chobe, ein Leopard Elefanten, Antilopen, Zebras, etc. Aber die Strecke hat etwas abenteuerliches an sich. Nach Aussage im \"Reise Know How\" ist sie eine der schlechtesten und am wenigsten befahrenen Strecken von ganz Botsuana. Und das stimmt wohl. Als wir am Buffallo Fence ankamen sahen wir am Registration Book, dass durchschnittlich nur 1-1-2 Fahrzeuge pro Tag, und das häufig Ranger, überhaupt auf die Strecke auffahren. Das heisst nicht, dass sie durchfahren ! Und falls mal ein Baum auf der Strecke liegt, sollte Euch das auch nicht erschrecken. Die Versorgungsfahrzeuge für die Luxury Camps nutzen oft andere Strecken, die aber meist nicht durchgängig sind.

Die Landschaft ist wild, einsam und die Sandpisten sind teilweise elendig tief. Aber wie gesagt - abenteuerlich. Wir sind kurz nach der Durchquerung des Savuti Channel (unser Landy ist im Innenraum etwas mit Wasser vollgelaufen :huh: )zunächst mit einem Elektrikproblem liegen geblieben. Als wir nach einer provisorischen Lösung weiterfuhren haben wir am Abzweig zur \"Verwaltungszentrale\" der Selinda Lodges ein Fahrzeug getroffen. Sie haben uns sofort angeboten, ihnen zu folgen um das Problem bei ihnen auf dem Gelände zu beheben.

Wenn es öfters heisst, dass die Selbstfahrer nicht gerne geshen sind, so kann ich dies für unseren Fall überhaupt nicht bestätigen. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an Pete vom Headquarter der Selinda Lodges, der uns geholfen hat, in über dreistündiger Arbeit, unseren Landy wieder flott zu kriegen. Damit nicht genug - er hat sich per Funk bei allen Lodges erkundigt, ob der Selinda Spillway überhaupt wegen des Wassers durchquerbar ist. Über einen Buschpiloten hat er dann in Erfahrung gebracht, dass der Spillway trocken ist und hat uns dann noch zur richtigen Abzweigung begleitet. Dies zeigt aber auch, wie wenig die Strecke befahren ist.

Wenn ihr den Savuti Channel durchquert lasst Euch nicht verführen, den Weg durch den Sumpf zu nehmen. Bleibt da, wo bereits Spuren sind. Heller Untergrund ist o.k. und ihr könnt die Wassertiefe ggf. durch hineinlaufen prüfen. Laut Pete gibt es keine Krokodile. Aber vermeidet alles, was dunkel ist. Ihr steckt unweigerlich übelst fest (wir mussten diese Erfahrung einige Zeit später an anderer Stelle machen).

Wir haben dann auch in Seronga beim \"Polers Trust\" übernachtet. Schöner gepflegter Platz. Wir hatten auch anfangs eine mehrtägige Mokorotour geplant, sind aber froh, dass wir doch nur einen Tagesausflug gemacht haben. Wenn man von Chobe/Moremi kommt, ist die Tiervielfalt eher enttäuschend und die Landschaft wird sehr schnell eintönig. Wir haben das Okavangodelta auf dem weiteren Weg \"umrundet\" und von der Südwestseite (Sepopa, Etosha) aus noch einzelne Bootsausflüge gemacht, so dass wir trotz beschränkter zeit einen Gesamteindruck vom Delta bekommen konnten.

Ich würde die Strecke in jedem Falle wieder fahren B).

Herzliche grüße, viel Spass und wenn lasst von Euch hören, wie Ihr gefahren seit :cheer:

Michael

Anhang:
Letzte Änderung: 25 Okt 2008 00:17 von Balu. Begründung: Bild doppelt
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25 Okt 2008 06:07 #80538
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  • christian am 24 Okt 2008 05:40
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Hallo!

Danke für Deine ausführliche Info, das ermutigt uns, es auf jeden Fall zu fahren. Wir nehemen den Guide nicht für eine Mokorotour, sondern wollen zum früheren Hunterscamp. Ohne Guide schwierig, es lassen sich evtl. Löwen bei der Jagd auf Büffel beobachten. Der Guide muß von uns mit Zelt und Verpflegung versorgt werden...Soll dort sehr Wildreich sein.Es geht auch nicht von Seronga aus los, sondern einem kleinen Dorf in der Nähe des Buffalo Fence. Soweit unsere Info. Werde Dir berichten.

gruß Christian
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26 Okt 2008 07:53 #80569
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  • baboon am 26 Okt 2008 07:53
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Hallo Michael,

habe gerade Deinen Bericht zur Streckenbeschreibung gelesen, der es sehr genau auf den Punkt bringt.
Die Neugierde treibt mich zu folgender Frage: wo habt Ihr den Landy gemietet?

Viele Grüße und schönen Sonntag

Karola
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