Wie angedroht, möchte ich mich mit einem Reisebericht und einigen Fotos für die Unterstützung bei der Reiseplanung bedanken. Vielleicht kommt der eine oder andere auch noch auf den Geschmack dieses herrliche Land zu bereisen.
Die Eckdaten meiner Route:
Von Entebbe über Kampala Richtung Masindi, mit einem Stop im Ziwa Rhino Sanctuary. Weiter in den Murchison Falls National Park, gefolgt von einer überaus anstrengenden Fahrt über Hoima nach Fort Portal. Von da aus in den Kibale Forrest NP und weiter in den Queen Elisabeth NP. Als nächstes stand das Gorillatrekking im Bwindi NP in Buhoma auf dem Plan. Über den Lake Bunyonyi führte der Weg zurück über den Lake Mburo NP nach Entebbe.
Also im Wesentlichen eine ‚klassische‘ Uganda Rundreise für die ich rund 3 Wochen Zeit hatte.
Es handelte sich um eine Selbstfahrertour mit einem Mietwagen von ‚Alpha Rent a Car‘, ich war alleine unterwegs.
Reiseverlauf:
Am 7. Juni ging es vom Münchner Flughafen mit einem A380 von Emirates los Richtung Dubai und weiter nach Entebbe.
Beim Rollen auf die Startbahn bot sich ein schöner Blick auf die Airforce-One des amerikanischen Präsidenten, der gerade beim Treffen der G7 im Bayern teilnahm.
Ziemlich pünktlich kam ich am Flughafen in Entebbe an und die Einreiseformalitäten waren rasch erledigt. Das Gepäck hatte es glücklicherweise auch nach Uganda geschafft.
Am Ausgang wartete schon der Shuttleservice des Airport Guesthouse, noch kurz eine SIM-Karte besorgt und genug Airtime fürs Handy und schon ging es los in die Unterkunft. Gegen Abend brachte mir Patrick von ‚Alpha Rent a Car‘ meinen Mietwagen aus Kampala, der mich die nächsten 3 Wochen durch Uganda bringen soll (ein Toyota Hilux 4 WD). Die Fahrzeugübernahme ging rasch und unkompliziert, noch schnell bezahlt und die vorab besorgten Gorillapermits übernommen. Der Wagen sah soweit in Ordnung aus und sollte stark genug sein für die bevorstehende Fahrt. Nah dann kann es ja losgehen. Zum Abendessen war grillen angesagt, alles schmeckte lecker.
Früh morgens raus aus den Federn, Frühstück und ab ins Abenteuer. Auto noch schnell volltanken und im nahegelegenen Supermarkt Getränke kaufen, jetzt ging es los. Das mitgenommene Navi weist mir hoffentlich den richtigen Weg. Schnell an den Linksverkehr gewöhnen (rechts sitzen) bei dem Verkehr eine Überlebenssache. Nach Kampala sind es rund 35 km, der Verkehr wurde immer dichter und dichter und meine ersten Zweifel kamen auf, ob es wirklich eine gute Idee war alleine mit einem Mietwagen die Tour zu bewältigen. Die ersten Schweißflecke machten sich bemerkbar und der Verkehr wurde noch dichter. 1000e Mopeds, Minibusse und sonstige Gefährte fuhren kreuz und quer, ohne jegliches erkennbares System. Es gilt einfach das Gesetz des Stärkeren. Vorbei am Busbahnhof, ein Wunder ohne eine Beule wird der Verkehr ruhiger und Kampala liegt hinter mir- schwitz…
Mein erster Stopp war gegen 14:00 beim ‚Ziwa Rhino Sanctuary‘. Schnell einen Guide besorgt und ab in den Busch, nach rund ½ Stunde waren wir bei einem Rino-Pärchen angekommen. Ist schon irre wenn man rund 10 – 15 Meter von den Tieren entfernt, ohne einen schützenden Zaun dazwischen, steht und hofft die Rinos bleiben wo sie sind. Eines der Tiere wird liebevoll Obama genannt, weil es zu Zuchtzwecken aus Florida eingeflogen wurde. Insgesamt gibt es derzeit 14 Nashörner auf dem Areal. In nächster Zukunft sollen Auswilderungen in diversen Nationalparks erfolgen, damit die Wilderer wieder neue Schlachtobjekte bekommen…
Nachdem es doch schon spät geworden ist, beschließe ich meine Fahrt bis Masindi fortzusetzen und dort zu nächtigen (Vorgebucht hatte ich nur die erste und letzte Nacht in Entebbe und die Unterkunft für das Gorillatrekking in Buhoma). Ich verbrachte die Nacht im Hotel Masindi. Abendessen hatte ich im Restaurant ‚Travellers Corner‘, sehr gut und günstig.
Am nächsten Tag soll es in den Murchison Falls NP gehen. Frühmorgens nach dem Frühstück ging es wieder los. Es war schon angenehm warm und so öffnete ich die Seitenscheibe um die frische Brise ins Wageninnere zu lassen, was sich als Fehler herausstellen sollte. Jetzt war es also aus mit Teerstraße und es folgten endlose Kilometer auf Gravel mit den üblichen Schlaglöchern und Unwägbarkeiten. Die nächtlichen Gewitter haben die Schlaglöcher ordentlich mit Wasser gefüllt. Leider habe ich zu spät bemerkt, dass mich ein LKW vollbeladen mit Zuckerrohr überholt (die fahren alle wie die Henker) und richtig, das Schlagloch gehörte ihm und mir ein herrlich in goldfarbener, kühler Schlammpackung gefüllter Innenraum. Verzweiflung machte sich breit. Die Windschutzscheibe war innen dreckiger als außen, die Armaturen waren kaum mehr lesbar und ich selbst sah aus wie ein Minenarbeiter nach einer Schlammsprengung. An ein Weiterfahren war also nicht zu denken. Notdürftig hab ich die Schei... mit einer Rolle Klopapier gereinigt und bin nach Masindi zurückgefahren, wo mir an einer Tankstelle ein paar freundliche helfende Hände bei der Reinigung meines Wagens halfen. Eine leichte Schadenfreude war ihnen jedoch anzumerken… Musungu muss für seinen Abenteuerdrang büßen.
Na ja nach rund 1 Stunde war das Auto zumindest außen fast wie neu, innen sah der Himmel eher aus wie eine Tüpfelhyäne mit einem leichten Grauschleier. Ein paar Ugandaschillinge abgedruckt fürs Personal und weiter gings Richtung MFNP.
Eintrittsgeld in den Park und Gebühr für den Wagen gelöhnt (pro Tag 40,- USD + einmalig 30000,-- UGX für den Wagen) und ab bis nach Paara.
Auf dem Weg sah ich außer jeder Menge Paviane und einigen Vögel nichts Besonderes.
Kurz auf die Fähre gewartet, diese fährt ab 7:00 morgens rund im 2 Stunden –Takt über den Nil. Bereits auf der Überfahrt ließen sich einige Nilpferde und ein Elefant nahe der Anlegestelle bewundern.
Fortsetzung folgt....