7.Tag (Fr. 20.05.2016)
Lake Chivero – Mana Pools National Park
390km
Wie immer sind wir noch vor Sonnenaufgang auf den Beinen. Hier auf über 1.400m Höhe ist es eiskalt. Beim Zeltabbau spüre ich kaum noch meine Finger. Vom See steigt dichter Nebel auf.
Sowie die Sonne rauskommt wird es aber rasch wärmer uns so müssen wir auch heute nicht beim Frühstück frieren.
Dann geht’s los. Unser Navi will uns hartnäckig über Harare führen, was völliger Blödsinn ist. Ich verbiete im den Mund und wir fahren auf feinstem Asphalt via Murombedzi direkt nach Chinhoyi. Unterwegs kaufen wir am Straßenrand noch frisches Gemüse.
In Chinhoyi unterbrechen wir die Fahrt, um uns die gleichnamigen Höhlen anzusehen. Bei den Chinhoyi Caves handelt es sich um mehrere, durch Höhlengänge miteinander verbundene, Dolinen. Von oben fällt Tageslicht hinein, es wachsen Bäume und auf dem Grund befindet sich ein tiefblauer über 100m tiefer Teich. Leider fällt zu dieser Jahreszeit nur für wenige Minuten am Tag das Sonnenlicht bis auf den Boden der Höhle und bringt den Teich zum leuchten. Diesen Moment haben wir leider verpasst.
Sehr schön ist, dass man die Caves auf eigene Faust erkunden kann.
Auf der A1 in Richtung sambischer Grenze herrscht dann dichter LKW-Verkehr.
Wir erreichen das Zambesi-Escarpment und halten an um den Blick über das weite Tal des Zambesi schweifen zu lassen. Den Fluss selbst können wir von hier oben noch gar nicht erkennen.
Gleich nach Erreichen des Talgrunds zweigt die Zufahrt zum Mana Pools National Park ab. Jetzt geht es 80km auf sehr ruppiger, meist einspuriger Piste, mit vielen Löchern und starkem Wellblech bis zur Campsite am Ufer des Zambesi.
10km vor unserem Ziel verstecken sich Elefanten im dichten Mopanebusch entlang der Piste und reagieren recht ungehalten als wir passieren wollen. Mal wieder eine Schrecksekunde. Mein Verhältnis zu den Dickhäutern bleibt zwiespältig.
Beim Headquarter angekommen checken wir als erstes auf der Campsite ein. Wir bekommen den Platz Nr.9 zugewiesen, welcher sehr schön direkt am Flussufer liegt, gleichzeitig aber auch in der Nähe der Abloutions. Den Nationalpark-Eintritt können wir hier mit Visa zahlen. Feuerholz gibt es hier ebenfalls zu kaufen.
Wir richten uns kurz ein und machen dann noch eine kurze Pirschfahrt zum Mana Mouth, wo wir den Sonnenuntergang erleben wollen. Dieser ist heute dann eher unspektakulär, da keinerlei Wolken am Himmel sind und der Feuerball sang- und klanglos hinter den Bergen am gegenüber liegenden Ufer verschwindet.
Kaum ist die Sonne weg, verlassen schon die ersten Hippos das Wasser.
Zurück auf der Campsite entfachen wir dann als erstes unser Campfire, damit wir später ausreichen Glut für den Braai haben. Als Vorspeise grillen wir das Krokodil. Es ist das erste Mal, dass ich dieses Fleisch selbst grille und ich bin froh, dass ich anscheinend die richtige Zeit über der Glut treffe und es hervorragend schmeckt. Dass Lamm, welches wir dann als Hauptgang auf den Grill schmeißen muss allerdings an Altersschwäche gestorben sein. So etwas Zähes hatten wir schon lange nicht mehr. Zum Glück gelingt das Ratatouille dazu sehr gut. Am Ende sind wir wie immer pappsatt und glücklich.
Wir sitzen dann noch einige Zeit am Campfire und hören dabei immer wieder Elefanten tröten. Im Licht der Taschenlampen sehen wir in einiger Entfernung eine große Herde Impalas. Insgesamt war die Tierausbeute aber noch nicht so berauschend.