THEMA: Gelbfieber-/Malaria Prophylaxe?
14 Apr 2011 14:01 #184229
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  • JUKoehler am 14 Apr 2011 14:01
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Wie hier Gisela schon ganz richtig schreibt: verlasse Dich bei der Beantwortung dieser Fragen bitte nicht auf ein Forum - dazu bist Du viel zu individuell!

Zitat AZonline vom 03.03.2011 ( LINK )

"Malaria-Prophylaxe
In den vergangenen Jahren hat sich die Verbreitung der Anopheles-Mücke nach Süden ausgebreitet, während der Parasit Plasmodium falciparum (einzelligen Parasit, der als Krankheitserreger der lebensgefährlichen Malaria tropica beim Menschen überragende Bedeutung hat) zunehmend resistent gegen die Prophylaxe geworden ist.
Es ist deshalb immer wichtig zu beachten, wann man nach Namibia reist, wohin und wie lange. Das Malariarisiko ist während der Regenzeit (Oktober bis Mai) im Norden (zentraler Norden, Regionen Kavango und Caprivi) besonders hoch. Die zentralen und zentralnördlichen (inklusive Etoscha-Nationalpark) Landesteile weisen nur in der Regenzeit ein gewisses Malariarisiko auf, der äußerste Nordwesten, die Küste und der südliche Landesteil sind keine gefährdeten Gebiete. Besuchern, die in Malaria-Gebiete reisen wollen, wird empfohlen, sich bei ihrem Arzt oder direkt im Urlaubsland über eine Prophylaxe zu informieren.
Da die Inkubationszeit von Malaria mindestens sieben, höchstens zwölf Tage beträgt, befinden sich viele Reisende bereits wieder in der Heimat bzw. in einer Stadt, wo sie problemlos behandelt werden können, wenn die Malaria ausbricht. (Symptome: Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Durchfall und Erbrechen) Sollte man aber länger als die genannte Zeit unterwegs sein, empfiehlt sich ein Malaria-Schnelltest, der in der Apotheke erhältlich ist. Von einem Arzt in Namibia kann man sich des Weiteren die Medikamente für die Behandlung mitgeben lassen, wenn man weiß, man ist lange im Busch und hat keine Möglichkeit Krankenhaus oder Arzt zu erreichen. Es ist empfehlenswert, sich die Medikamente vor Ort verschreiben zu lassen, da der Malariaerreger bereits gegen einige Wirkstoffe resistent ist.
Prinzipiell ist es immer besser, mit entsprechenden Mitteln Malaria vorzubeugen:
- lange Hosen und langärmlige Hemden, bzw. T-Shirts, besonders in der Dämmerung,
- Moskitocremes oder -sprays
- Moskitonetz
- Anti-Mücken-Hilfsmittel (z.B. Anti-Mückenspi- rale)
- Fenster und Türen weitgehend geschlos- sen halten, wenn keine entsprechenden Schutzgitter vorhanden sind"

LG
Jens-Uwe

Ach ja, Gelbfieber: wird nur notwendig sein, wenn Du über ein Gelbfiebergebiet einreist.
(ich bin kein Laie :) )
Letzte Änderung: 14 Apr 2011 14:08 von JUKoehler.
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14 Apr 2011 14:22 #184235
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  • Swakop52 am 14 Apr 2011 14:22
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flux schrieb:
Vielen Dank Euch beiden!

Ich werde im August im Etosha National Park sein.

Ich werde wohl noch einen Tropenarzt in meiner Nähe besuchen und Ihn befragen, damit ich mir sicher bin.

Kein in Mitteleuropa ansässiger Arzt oder sog. Tropenarzt weiß wie es zu welcher Jahreszeit wie in NAM aussieht. Es ist Illusion dort eine realistische Antwort zu bekommen, eher Ratestunde, aber eher bei einem in NAM ansässigen Arzt, der nicht einmal Tropenmediziner sein muß.

Risiko:
Es hat in diesem Jahr viel Regen gegeben und es ist sehr viel Wasser im Veld, daher wird es bis in die Winterzeit viele Moskitos geben. Der August ist aber normalerweise sehr trocken mit nicht allzuvielen Moskitos.

Lies mal die diversen älteren Threads durch:

Du hast durchaus die Chance in Windhoek einen ansteckenden Malariabiß zu bekommen, und in der Etoschapfanne keinen. Hängt immer davon ab ob sich dort Anopheles-Mücken befinden, und ob ein Infizierter vorher von diesen gestochen wurde.

Ich habe mich jahrelang im Bereich Etoschapfanne, südliches Ovamboland und Tsumeb aufgehalten und dort gelebt. Ohne Prophylaxe und ohne Malaria. Wo käme man hin, das ganze Jahr Chinin oder Antibiotikaprophylaxe zu futtern?

Wer ins Ausland reist hat immer ein Restrisiko. In Deutschland kann man auch vom Zeckenstich oder vor Angst sterben. So ist es auch in NAM. Man kann auch vor Angst in der Etoschapfanne Prophylaxe futtern wenn einem besser dabei ist. Ich tue es nicht, würde es aber in diesem Jahr im nörlichen Ovamboland, Kavango und Caprivi nehmen. Bis einschließlich Juni.
Aber: Du mußt es allein für Dich entscheiden.

Das Risiko ist und bleibt die Nähe von Menschenansammlungen, worunter sich immer Infizierte befinden können. Die sind das Risiko durch Mithilfe der Anopheles-Mücke als Überträger.

Nimm Prophylaxe mit und frage einen Arzt in NAM, ob sinnvoll oder unnötig.

BadBoy
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14 Apr 2011 14:29 #184236
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  • Tobias am 14 Apr 2011 14:29
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Hallo Marc,

probier mal die Suchfunktion. Auch ich habe mich (als promovierter Mediziner) mehrfach zu dem Thema geäussert. Und Badboy's Kommentar stimme ich zu.
Gruss
Tobias
Letzte Änderung: 14 Apr 2011 14:30 von Tobias.
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14 Apr 2011 14:41 #184238
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  • JUKoehler am 14 Apr 2011 14:01
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Kein in Mitteleuropa ansässiger Arzt oder sog. Tropenarzt weiß wie es zu welcher Jahreszeit wie in NAM aussieht. Es ist Illusion dort eine realistische Antwort zu bekommen, eher Ratestunde, aber eher bei einem in NAM ansässigen Arzt, der nicht einmal Tropenmediziner sein muß.

Hm, woher kommt diese Erkenntnis?
Ich beziehe meine Information über ein weltweit vernetztes survey (14-tägiges update)
Basis dafür ist die Erfassung und Auswertung von Informationen über Infektions- und andere reiserelevante Gesundheitsrisiken. Basis dazu sind wiederum u.a. internationale reisemedizinische Informationsnetzwerke (denen natürlich auch namibische Kollegen angehören) aus mehr als 200 Regionen. Ich habe mir die Erfassung vor Ort angeschaut und war erstaunt, wie akribisch und ernsthaft das die Kolleginnen und Kollegen im Malariagebiet vor Ort machen. Warum sollten wir diesen Informationen nicht trauen?

Aber diese Diskussion haben wir ja alle Jahre wieder...

flux, Du hast Dich ja schon ganz richtig entschieden!
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14 Apr 2011 16:09 #184260
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  • kowo am 14 Apr 2011 16:09
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Liebe Fomis,

eigentlich wollte ich mich ja nicht an dem Thread beteiligen. Da dieser aber anscheinend eines der Lieblingsthemen aufgreift und wieder etwas ausartet kribbelt es doch in den Fingern.

Auch wenn früher schon eingehend darüber diskutiert wurde finde ich es persönlich auch immer wieder gut wenn Themen von Interesse neu aufgegriffen werden, da viele neue User sich einfach nicht durch die alten Beiträge wühlen wollen.

Also richtig ist es sich eine eigene Meinung zu bilden und sich diese nicht aufzwingen zu lassen. Aber genauso wichtig ist es, sich ein möglichst klares Bild mit Hilfe aller Beiträge zu machen. Hier würde ich ganz persönlich jedoch abwägen ob diese Beiträge von Usern stammen die in Europa wohnen und vielleicht einmal im Jahr im Urlaub nach Namibia kommen und solchen die hier im Malariagebiet wohnen.

Ärztlicher Rat aus Deutschland ist zwar legitim aber da kommt es total drauf an, an wen man gerät: bei unserer Vorbereitung zum Auslandsaufenthalt hatten wir Ärzte die uns für verrückt erklärt haben mit Kindern in den Caprivi zu gehen (Tropeninstitut Berlin) und solche die absolut kein Risiko sahen. Die ganze Bandbreite.
Natürlich ist Malaria eine der häufigsten und tödlichsten Krankheiten im südlichen Afrika und nicht zu unterschätzen. Die Frage lautet aber warum ist das so? Unter anderem weil solche Menschen daran sterben, die a) nicht oder nicht rechtzeitig behandelt werden weil sie dazu nicht in der Lage sind, b) aus Unwissenheit und c) räumlicher Entfernung zu Ärzten und bitterer Armut. Für alle anderen ist das Risiko gegeben aber bis zu einem gewissen Grad kalkulierbar. Ich kenne die Statistiken zwar nicht aber bin mir sicher, das das Risiko für Mitteleuropäer höher ist durch einen Autounfall, Überfall und vielleicht Saufen in Verbindung mit fettem Essen an der Hotelbar zu sterben als durch Malaria.
Tatsache ist: Wir (zwei Erwachsene mit zwei Kindern 1 und 5) leben im Caprivizipfel und hatten bisher noch keine Malaria. Wir sind erst seit einem halben Jahr hier und damit bestimmt nicht die allwissenden aber wir haben bei unserer Ankunft Prophylaxe genommen. Wir wollten uns erst einmal ein Bild der Gefährdungslage machen und die ärztliche Versorgung checken. Nachdem wir dies getan hatten und uns auch mit hier wohnenden Menschen und Ärzten unterhalten haben, haben wir die Prophylaxe eingestellt. Das Risiko ist für uns aber auch geringer da wir abseits wohnen, früh ins Bett gehen und früh aufstehen und unser Haus relativ Mückenfrei bekommen haben.
Hilfreich vor Ort waren neben den Einheimische zum einen der Apotheker der Luisenapotheke in Windhoek und seine Angestellte die lange im Caprivi gewohnt hat und bei unserer Ankunft unser örtlicher Arzt. Die Malariafälle haben (jedenfalls hier im Caprivi) seit einigen Jahren übrigens rapide abgenommen.

Aber gerade Touristen sind besonders gefährdet, da sie sich meist in Gruppen aufhalten (nur eine bereits infizierte Mücke überträgt die Malaria) und nunmal gerne bei Dunkelheit noch draußen sitzen. Neben den Repellentien, geschlossenen Moskitonetzen, heller Kleidung usw. würde ich daher bei einem Kurzaufenthalt immer zur Prophylaxe tendieren. Die Frage ist da eher welches Mittel.
Und: bei jedem Fieber ab zum Arzt, auch wenn man nebenbei noch Schnupfen hat und meint sicher zu sein das es nur eine Erkältung ist. Auch bei Rückkehr nach Hause darauf bestehen. Der Test kostet nur ein paar Dollar ist relativ (nicht ganz) sicher und beruhigt. Unsere Krankenversicherung mag es uns verzeihen aber wir haben schon einige Tests hinter uns.

Gruß Kowo
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14 Apr 2011 17:35 #184274
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  • Dieter Elstermann am 14 Apr 2011 17:35
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Während der Regenzeit bis Ende April ist der gesamte Norden Namibias Malariagebiet, dazu gehört auch Etosha. Wenn man keine Prophylaxe einnehmen will, sollte man wenigstens Standby Medikamente ( z.B. Malarone ) mitnehmen und ie bei unklarem Fieber etc. einnehmen. Ich habe mehere Jahre als Arzt im Owamboland gelebt und vile Patienten mit Malaria behandelt.
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