Ich habe bei einer aktuellen Buchung ein Blatt mit Hinweisen bekommen.
Dies kommt von Udo Weck der die Reservierung für die Vingerklip Lodge macht.
Das schreibt er zum Thema Gesundheit
Malaria:
Malaria wird ausschliesslich von der Anopheles Mücke übertragen. Jedoch NUR von den weiblichen Tieren und von diesen nur von ganz wenigen "Trägerinnen". Man kann also durchaus 10 oder 50 Stiche bekommen (passiert jedoch nie) und keine
Malaria bekommen. Die Mücken brüten auf offenem, stillstehenden Wasser, oder
auf grossen Rasenflächen, die regelmässig gewässert werden. Offenes und
stillstehendes Wasser wie auch grosse Rasenflächen hat Namibia jedoch SEHR
wenig. Andererseits ist es jedoch Tatsache, dass sich Malaria weltweit immer weiter ausbreitet. Die Gründe dafür sind (laut englischer Wissenschaftler):
1) Die Einnahme von Prophylaxen während der letzten Jahrzehnte
(Die Mücken sind mehr und mehr resistent geworden) und
2) Moderne Transportmittel wie Flugzeug und Auto, durch welche die Mücken
verbreitet werden. (Man kann heute in Europa Malaria bekommen, wenn man
im Nahbereich der grossen Flughäfen wie Frankfurt, London, Paris, Zürich,
Amsterdam etc. lebt. Anscheinend gibt es zur Zeit einen Durchschnitt von 17
Fällen pro Jahr in Europa.)
Wir, die wir hier leben, nehmen fast alle keine Prophylaxe, obwohl wir genauso
wenig "immun" sind wie jeder Besucher. Trotzdem haben die meisten von uns noch
nie Malaria gehabt, selbst wenn und wannimmer wir im Caprivi oder Kavango waren. (Dort ist das Risiko höher als im sonstigen Namibia, weil es viel offenstehendes
Wasser geben kann wenn die Flüsse gut Wasser führen oder geführt haben und das Wasser über die Ufer getreten sind.)
Die beste Prophylaxe, die man machen kann, ist die sog.
"Expositionsprophylaxe". Dies heisst, dass man ab der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung - denn nur dann ist die Anophelesmücke wirklich aktiv - lange
Hosen, feste Schuhe mit dickeren Socken, lange Hemdärmel etc. tragen sollte und
nicht kurze Hosen, Sandalen ohne Strümpfe, T-Shirt, etc. Wenn man sich "richtig"
wie genannt anzieht, hat man nur noch Hände, Gesicht und Hals frei. Hier kann man
sich mit "Autan" oder dem hier in Namibia hergestellten "Fabupharm" (nichts anderes als Zitronella-Öl auf Vaseline-Basis) schützen und braucht dann keine andere
Prophylaxe. Somit würde man auch die teilweise schlimmen Nebenwirkungen der
diversen Prophylaxen vermeiden ! (Auch in den Gebieten Kavango / Caprivi
verlassen die meisten von uns sich bisher erfolgreich ausschliesslich auf
Expositionsprophylaxe !)
Wenn ein Gast trotzdem lieber eine Prophylaxe nehmen will (trotz eventuellen und
manchmal schlimmen Begleiterscheinungen) so würden wir in jedem Fall abraten
von "Lariam" denn dieses ist keine Prophylaxe, sondern eine Kur ! Wenn jemand
"Lariam" als Prophylaxe genommen hat und dann trotzdem Malaria bekommt - was
durchaus möglich ist - , hat er/sie ein richtiges Problem weil es dann anscheinend
nur noch ein Mittel als Kur gibt, und dieses anscheinend nur in den USA. Die
Tatsache, dass europäische Ärzte immer noch ab und zu "Lariam" als Prophylaxe
verschreiben, hat unserer Meinung nach mit der Rechtsfrage zu tun. Auch sind die
Prophylaxen in Europa extrem teuer und man könnte in Südafrika für hiesige
Zustände hergestellte Prophylaxen für einen Bruchteil der europäischen Kosten hier
in Windhoek oder Swakopmund in (auch deutschsprachigen) Apotheken
bekommen.
Ein "Stand-by Mittel" würden wir auch nicht empfehlen, es sei denn es ist jemand
dabei, der feststellen kann, dass man wirklich Malaria hat. Und Letzteres sollte man
hier (oder zu Hause nach der Inkubationszeit) doch lieber von einem Arzt machen
lassen.)
Eine noch ganz wichtige Sache betreffend Malaria:
Wenn sich jemand mal von einem Arzt auf Malaria untersuchen lassen will, wird dem Patienten ein Tropfen Blut abgenommen indem man ihm einen kleinen Stich in den
Finger macht. Hier bei uns können die Ärzte innerhalb von 10 Minuten feststellen ob
man Malaria hat, und, falls positiv, innerhalb von 30 Minuten welche Malaria.
Das Wichtige dabei ist, dass bei dem Patienten zur Zeit der Blutabnahme die
Temperatur so hoch wie möglich sein muss ! (Bei Malaria gibt es eine Fieber- kurve, die rauf und runter geht.) Sollte die Blutabnahme erfolgen wenn die
Fieberkurve ganz unten ist, wird der Arzt Malaria nicht feststellen können !