THEMA: Elefantenjagt - eine Ansichtssache????
06 Apr 2011 04:32 #183117
  • Alex0807
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  • Alex0807 am 06 Apr 2011 04:32
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Hi am frühen Morgen ;)

@Hubert
weil Elefanten hier nicht heimisch sind !!!

Ich habe einen Onkel, der befindet sich gerade im Moment in Namibia zur Jagd!
Er ist solch ein Jäger, der nach Kanada flegt und einen Bären schießt. Dieser Bär liegt prepariert vor seinem Kamin, schade dass mein Onkel noch nicht über den Kopf des Bären gestolpert ist.
Ich wette, mein Onkel hat sich in keinster Weise mit Namibia als Land und mit seiner Bevölkerung befasst, er ist nur dorthin geflogen, um dort etwas zu Schießen und dann hinterher damit anzugeben.

Ich wohne auf dem Land. Hier gibt es eine Jagd.Und so auch einige Jäger.
Also ich weiß jetzt nicht,aber bei denen gehts viel ums "Saufen" und Sprüche klopfen. Am liebsten zitieren sie den Spruch auf der Jägermeister Flasche, der da lautet: Es ist des Jägers Ehrenschild, daß er beschützt und hegt sein Wild, waidmänisch jagt, wie sich´s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt! Dabei finden sie sich ganz toll und glauben auch noch den Scheiß, den sie verzapfen. Am allerliebsten trinken sie aber den Jägermeister.
Dann gehen sie in den Wald und schießen mal wieder einen Hirsch!

Wenige von denen stehen nachts auf, um sich auf den Hochsitz zu setzten, weil Ihnen die Hege was bedeutet.
Nein, man kann so schön prahlen, wenn man einen Zehnender geschossen hat!

Ich möchte hier schon vorweg klarstellen, dass ich Fleisch esse. Es ist mir auch klar, dass dafür Tiere getötet werden müssen.
Aber aus purem Bludurst und um sich hinterher toller zu finden, Tiere zu töten, da fällt mir nix dazu ein. Das finde ich sehr primitiv!

Ich berichte hier ausschließlich von meinen persönlichen Erfahrungen mit Jägern.

Nichts für ungut und einen schönen(heute soll ja mal wieder die Sonne scheinen) Tag
wünscht Alex
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06 Apr 2011 04:47 #183118
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  • Crazy Zebra am 06 Apr 2011 04:47
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Hallo,

man kann die Jagt befürworten oder ablehnen das ist etwas das ein Jeder für sich entscheiden mag.
Ich bin weder Oekoterorist noch Ultratierschützer. Das problem Tier/Mensch mag ich erkennen. Jedoch habe ich mühe damit wenn superreiche die Jagt als Wohlfahrt darstellen. Ginge es diesem Herr/n wirklich um die Menschen könnte er mit seinen finanziellen Mitteln wirklich Gutes tun.
Sollte es ein Problemtier geben so hat der Staat "sofort" einzugreifen durch einen staatlichen Ranger.
Klar wird das Problem dann mit "nur 5$" gelöst - aber eben zu diesem Zweck.
Sorry, es kann doch nicht sein das man "Poblemtiere" erschaft und wartet bis ein zahlkräftiger Kunde erscheint. Das ist Scheinheillig. Wie wäre es wenn zB so ein Herr mit seinen fast unbeschränkten Mittel das Geld für die Ausbildung von Rangern einsetzen würde. Das Geld spendet für Zäune und andere Massnahmen? Das würde vermutlich genau so viel bringen und der Nutzen wäre wesentlich grösser.
Mann kann 100 000 auf diese Weise ausgeben oder auf die andere Weise. So mit wäre die Wirtschaftlichkeit genau so gegeben. Das Argument das die Jagt Devisen bringt sehe ich wohl ein, aber wenn ich ein "Volkswohltäter" bin kann ich die selbe Summe auch anders investieren.

Ich meinte wenn so ein finanzkräftiger Wohltäter für seine Jagt Unsummen ausgibt müsste er die gleiche Summe nochmals in Projekte stecken die dem Volk und nicht nur ein paar wenigen zugute kommen würde.

Wenn ich jagen würde, würde ich wenigsten dazu ehrlich stehen!

Grüsse Kurt
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06 Apr 2011 04:53 #183119
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Nochmal ich,

entgegen den Befürchtungen von einigen geht diese Diskussion doch recht gesittet von Statten.
Es scheint mir möglich auch die heiklen Themen mit Anstand und ohne Beleidigungen zu diskutieren.
Ich hoffe das es so bleibt und danke schon eimal allen - egal welchen Standpunkt sie vertreten.

Grüsse an alle Kurt
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06 Apr 2011 08:29 #183142
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Alex hat den von mir gemeinten Lustgewinn prima beschrieben!

Reinhard
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06 Apr 2011 11:04 #183179
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Es gibt zu jeder Sache immer zwei Seiten.

Vorneweg möchte ich betonen, obwohl ich in NAM mit Jagd und allem aufgewachsen bin, persönlich ein Gegner der Trophäenjagd bin und bleibe. Wenn ein Farmer sich und seine Arbeiter mit Wildfleisch versorgt, oder Wildbret weiter verkauft, kann man überhaupt nichts dagegen haben.

Es gibt neben der Trophäenjagd jedoch auch noch sog. Wildernten, die für mich der wahre Horror sind. Dort werden durch ausgesuchte Leute bei Scheinwerferlicht nachts hunderte und tausende Springböcke abgeschossen, um Supermärkte weltweit, auch in Deutschland, mit Wildfleisch zu versorgen. Davon wissen die Wenigsten etwas.

Rückblickend muß ich jedoch sagen, daß NAM heute in freier Natur ein Vielfaches an Wild anbietet, das es in meiner Jugend nicht gab. Es ist durch die Wildbewirtschaftung und auch durch die Jagdfarmer unwahrscheinlich viel getan worden zur Hege und Aufbau des Wildbestandes, so auch durch die Einrichtung und Proklamationsmöglichkeit privater Wildparks.
Das kostet jedoch auch sehr viel Geld, das privat aufgebracht werden muß.

Dazu muß auch gesagt werden, daß sehr viele Farmer, besonders in den regenarmen, d.h. trockenen, Jahren nur durch die Trophäenjagd überleben konnten.
So hilft einer dem anderen. Der Trophäenjäger dem Farmer, und umgekehrt.

Wenn alte Böcke, alte einsam streunende Löwen oder alte aggressive Elefantenbullen gegen hohe Beträge abgeschossen werden, dieses dem Landeigentümer oder der Gemeinschaft zugute kommt, das Fleisch verarbeitet und nicht der Verrottung überlassen wird, dann kann man nichts dagegen sagen. Mein Problem sind die oftmals geldgeilen Geschäftemacher. Hier geht es nicht um normale Provisionen o.ä., sondern um Riesenmargen, um die die Eigentümer bzw. Gemeinschaften durch skrupellose Geschäftemacher geprellt werden. Leider werden solche Konzessionen all zu oft durch ebenso korrupte Politiker vergeben.

Die Frage ist und bleibt jedoch, was man mit der Überpopulation an Elefanten tut, die letztendlich nur Verwüstung des Baumbestandes hinterlassen?
So weiter machen lassen bis sie zu Tausenden in der nächsten Trockenheit verenden oder ansonsten irgendwann gar nichts mehr für sie zum Fressen übrig bleibt? Hier kann nämlich niemand eine Lösung anbieten, auch nicht im größten Eifer!

Es klingt herrlich in manchen Beiträgen, in denen man davon ausgeht, daß die staatlichen Ranger alles liebe nette Leute seien die sich dem Schutz der Natur verschrieben haben. Leider ist oftmals genau das Gegenteil der Fall, und diese Leute sind leider zu oft die Schlimmsten, weil sie die organisierte Wilddieberei durch Entegennahme von Zahlungen fördern und freien Lauf lassen.

So hat alles zwei und mehr Seiten.
Wo ist die ideale praktische Lösung, die theoretische ist an jedem Stammtisch parat.
Die afrikanische Seite wird keiner der ereifernden Europäer aufhellen können, noch verstehen. Seien wir froh, daß zumindest ein Teil des Bestandes erhalten bleibt und nicht wie das Bush Meat im Kongo in den Bäuchen der Menschen verschwindet.

Vielleicht werden die neuen chinesischen Herren Afrikas, wenn sie ihre Potenzprobleme durch Verspeisen von Nashornpulver und aller Robbenpenise behoben haben, etwas mehr für den Schutz der Wildtiere tun?
Bis dahin, hoffe ich, daß sich der Wildbestand in einigen Regionen nicht auf 0 dezimiert, und auch noch ein paar Hunde übrig bleiben.

Die zügellose Vermehrung der Menschen ist und bleibt das wesentliche Problem, besonders in Afrika, trotz AIDS, Malaria und vielen anderen Epedemien.

BadBoy
*Wer einen Fehler begeht und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten! (Konfuzius)
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06 Apr 2011 14:26 #183219
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  • syl am 06 Apr 2011 14:26
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Ich sehe das genauso wie BadBoy. Und ja ich esse Fleisch. Ich habe die typische Eigenschaft das Stück Fleich auf dem Teller nicht mit etwas in Verbindung zu bringen, dass süße Augen hat.
In Deutschland wird auch gejagt um die Felder der Bauern zu schützen, sonst würden Hasen und Wildschweine jedwede Ernte vernichten. Eigentlich ist das ganze Jagen ja auch nur wegen uns Menschen notwendig. In Deutschland haben wir durch die Ausrottung von Bär und Wolf (ich weiß er kommt zurück) jedwedes ökologische Gleichgewicht ausgehebelt. Also müssen wir auch die Verantwortung übernehmen und versuchen das ganze wieder grade zu biegen. Sogar in Zoos in Deutschland müssen abundzu "Problemtiere" abgeschossen werden. Ich kann mich an einen Elch in meiner Heimatstadt erinnern, der aggressiv den Kühen und Pflegern gegenüber war. Da mussten die Tierpfleger ihn erschießen.
In Afrika existiert das Gleichgewicht zum Glück noch. Aber leider werden es immer mehr Menschen. Und nur weil jemand sagt: "So das ist jetzt mein Ackerland und da mag ich keine Elefanten sehen.", weiß der Elefant das noch lange nicht. Dann wird das Gebiet für die Elefanten immer kleiner und dann heißt es sie sind aggressiv und sind "Problemelefanten". Wo sollen sie denn sonst hin?!
Das andere ist natürlich die finanzielle Seite, wenn es wirklich den Leuten vor Ort zu Gute kommt und das Fleisch auch verwertet wird, ok von mir aus. Wenns Leute gibt, die daran Spass haben, wir paar können nicht den Dünkel von Tausenden "Jagdbegeisterten" so schnell ändern. Man kann nur hoffen, dass es mit den Jahren ein stärkes Bewusstsein für die Natur gibt und die Schießwütigen weniger werden und nicht mehr stolz neben den Tier stehen, das sie gerade in einem ungleichen Kampf (1 Elefant gegen 3 Jeeps mit gleißend hellen Strahlern in einer nächtlichen Treibjagd) oder sich Tierköpfe an Wände nageln.
Letzte Änderung: 06 Apr 2011 14:28 von syl.
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