THEMA: Elefantenangriff
05 Apr 2011 20:20 #183096
  • Reinhard
  • Reinhards Avatar
  • Beiträge: 728
  • Dank erhalten: 483
  • Reinhard am 05 Apr 2011 20:20
  • Reinhards Avatar
Ich halte Andreas Kieling für einen eitlen, wichtigtuerischen Filmeproduzenten, der vor allem sich selbst gern vor der Kamera sieht. Von seinen Filmen aus Nordamerika mit Bären habe ich einige gesehen und fand sie nur peinlich und aufdringlich. Seitdem meide ich ansonsten gern gesehene Naturfilme, wenn ich vorher erfahre, dass es Filme des Herrn Kieling sind. Es gibt andere hervorragende Tierfilmer, die mehr hinter der Kamera bleiben und ihre Filme für sich sprechen lassen (Reinhard Radke, Ivo Nörenberg u.a.)
Gruß
Reinhard
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Ina, Eto, Mannati
05 Apr 2011 20:41 #183098
  • piscator
  • piscators Avatar
  • Beiträge: 1483
  • Dank erhalten: 788
  • piscator am 05 Apr 2011 20:41
  • piscators Avatar
Ich glaube, die reißerische Art der Darstellung ist geschuldet der Jagd nach der Quote, vor allem meiner Meinung nach bei dem jungen Publikum, das keinen braven Elefanten-Foto-Star sehen will, sondern das Biest. Ich erinnere auch im Bärenfilm die oft widerholte Frage, ob bei der Gefährlichkeitdes Tieres das Nähergehen möglich sei. Immer wieder--natürlich ging er und auch der Bär startete sein Imponiergehabe. Logische Filsequenz: Flucht des Filmers.

Das ist bei der Qualität der Bildausbeute eigentlich schade.

Dasmeint Reinhard
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
05 Apr 2011 20:59 #183100
  • lowflyer
  • lowflyers Avatar
  • Beiträge: 579
  • Dank erhalten: 7
  • lowflyer am 05 Apr 2011 20:59
  • lowflyers Avatar
Hallo lilytrotter,lilytrotter schrieb:
Mmm, ehrlich gesagt, ich verstehe deinen Bild- und Texthinweis in dieser Sache nicht.

Du hast mehr oder weniger ausgeschlossen, dass da irgendwer auf Elefanten schießt. Das sollte nur ein Hinweis sein, dass die Dinge manchmal anders liegen als man denkt. Das dämliche Forscher da Elefanten wild schießen, kommt einem ja nicht unbedingt spontan in den Sinn. Das es Trophäenjagd in der Gegend gibt, ist im Übrigen auch ein Fakt. Sogenannte Problemtiere dürfen sowieso immer geschossen werden und darüber hinaus vergibt Namibia auch Abschusslizenzen für Wüstenelefanten an Trophäenjäger. Das geistert nicht jedes Mal durch die Presse, aber vor 2 Jahren gab es beispielsweise in der AZ ein großes Leserecho, als berichtet wurde, dass gleich mehrere Wüstenelefanten in der Kunene-Region zum Abschuss durch Trophäenjäger freigegeben wurden. Zu der Region gehören auch Hoanib, Hoarusib usw.

Das muss alles nichts mit Kieling zu tun haben und es ist möglich, dass er gelogen hat. Wenn man so harsche Urteile fällt, wäre Wissen statt Spekulation aber möglicherweise die bessere Basis?

Sonnige Grüße
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Apr 2011 08:27 #183141
  • lilytrotter
  • lilytrotters Avatar
  • Beiträge: 4064
  • Dank erhalten: 4522
  • lilytrotter am 06 Apr 2011 08:27
  • lilytrotters Avatar
Hallo, lowflyer!

Du schreibst
Du hast mehr oder weniger ausgeschlossen, dass da irgendwer auf Elefanten schießt.
Nein, nein, das habe ich so nicht gesagt. Das verallgemeinernde „da“ verändert meine Aussage unzulässig. Dass da oben im Hoanib Trophäenjagd auf Elefanten stattfindet/stattfand, habe ich mehr und nicht weniger ausgeschlossen, da ich das nahezu gesichert weiß. Und dort fanden die Dreharbeiten statt.

Dass dort in den umliegenden Konzessionen regelmäßig Elefanten (und Löwen, u.a.) für die Trophäenjagd freigegeben werden, ist nichts Neues.

Und, dass die von dir als dämlich beschriebenen Forscher möglicherweise einen Fehler gemacht haben, wird vielleicht so gewesen sein, aber „Elefanten wild schießen“, also wild abgeschossen haben sie nicht. Diese Interpretation entnimmst du der Bildunterschrift des Fotografen Charlie Summers/Wildimages.

Dort steht aber etwas anderes: Der Wissenschaftler hat bei der Feldforschung zur DNA der Wüstenelefanten mit der falschen Methode einem Elefanten die Betäubung beigebracht (Explosionslärm beim Abschuss, dass wird normalerweise immer versucht zu vermeiden, deshalb wird zur Betäubung gern mit Pfeilen geschossen, was sich bei Elefanten nicht wirklich gut zum Betäuben eignet…), - er hätte eine andere „Ladung“ nehmen müssen, schreibt C. Summers.

C. Summers hat zwar als Entstehungsdatum dieses Bildes den 26.Febr.2011 angegeben, jedoch dazu geschrieben:
“This is a remake of an earlier image as I cropped in more to show the Elephant in its sandy dune environment.”

Er macht zu diesem Bild im „Original“ unter www.flickr.com/photo...et-72157611729893060
folgende Angaben:
„Dieses Foto wurde am 29. Dezember 2008 aufgenommen.

C. Summers war in 2008 u. 2007 im Hoanib und diese von ihm kolportierte Geschichte liegt sehr weit zurück.

Was, also, hat das mit den Filmaufnahmen eines A. Kieling in 2009 zu tun?

Wir waren in der Zeit auch da oben in den Trockenflusstälern unterwegs, - und man sprach über ihn…

Der herbeigeführte Scheinangriff (der zahnlose Elefant trollt sich ja sofort wieder und über die Wirkung von Schnitt und langen Brennweiten hatte ich schon gesprochen) wurde von Herrn Kieling ja auch derzeit unmittelbar in die Medien lanciert, - kommt doch gut fürs Image und fürs Geschäft - und macht auch nachweislich Eindruck.

Ach, jeechen, ein kleiner selbstverliebter Draufgänger, hat seine Abenteuerlust zum Beruf gemacht, lässt sich hier und dahin karren, hat eine gute PR und gute Quoten, ernährt damit sein Ego und noch einige andere Leute. Und all das verkauft er unter dem Titel: „Meine EXPEDITIONEN zu den letzten ihrer Art“. Dass muss man sich doch mal auf der Zunge zergehen lassen.


Es gäbe noch einen ganzen Roman zu schreiben, über die Aufnahmen. Nur eins noch: Schau doch mal die Szenen mit der behinderten Puffotter, - die zufällig genau in Bildachse mit den Elefanten im Hintergrund "daherhumpelt", - genau an…

Gruß lilytrotter
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 06 Apr 2011 09:17 von lilytrotter.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Apr 2011 10:06 #183167
  • lowflyer
  • lowflyers Avatar
  • Beiträge: 579
  • Dank erhalten: 7
  • lowflyer am 05 Apr 2011 20:59
  • lowflyers Avatar
Hallo lilytrotter,
lilytrotter schrieb:
Und, dass die von dir als dämlich beschriebenen Forscher möglicherweise einen Fehler gemacht haben, wird vielleicht so gewesen sein, aber „Elefanten wild schießen“, also wild abgeschossen haben sie nicht. Diese Interpretation entnimmst du der Bildunterschrift des Fotografen Charlie Summers/Wildimages.
...
Dort steht aber etwas anderes:

OK, Du hältst mich für völlig unterbelichtet. ;) Den Kommentar von Summers verstehe ich durchaus korrekt. Du missverstehst mich in dem Punkt bzw. ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Mit Elefanten wild schießen, meinte ich nicht, das da Elefanten illegal abgeknallt werden, sondern dass da auf Elefanten geschossen wird, so dass diese wild werden und Menschen/Fahrzeuge angreifen. Nichts anderes lässt sich dem Kommentar von Summers entnehmen - so gut ist mein Englisch dann doch ;)

Es ging einzig und allein um den Fakt, das dort durchaus auf Elefanten geschossen wird. Eben auch in einer Form oder aus Gründen, an die einem vielleicht gar nicht in den Sinn kommen. Ob exakt an dem Ort, an dem der Angriff auf Kieling erfolgte, ist irrelevant. Den Wüstenelefanten werden je nach Quelle Tagesmärsche bis zu 50 oder gar 90 Kilometern attestiert.
Wir waren in der Zeit auch da oben in den Trockenflusstälern unterwegs, - und man sprach über ihn…
...
Es gäbe noch einen ganzen Roman zu schreiben, über die Aufnahmen.

Wenn Du weitere Informationen hast, dann teile sie doch hier?! Dann kann ich Dir ggf. auch besser folgen. Ein Urteil auf Basis von Spekulationen oder Andeutungen finde ich nicht so überzeugend.
Und all das verkauft er unter dem Titel: „Meine EXPEDITIONEN zu den letzten ihrer Art“. Dass muss man sich doch mal auf der Zunge zergehen lassen.

Das Du Kieling auch für den Titel kritisierst, ist exemplarisch für Deine Kritik an der Person Kieling. Da ist einfach alles schlecht. Ist es vorstellbar, das Kieling den Titel gar nicht selbst bestimmt hat, sonder das das ZDF als Auftraggeber und Finanzier bestimmt, unter welchem Titel, in welchem Format usw. sie das Material im ZDF-Programm zeigen?

Ich habe ansonsten auch gar keine Lust auf die Rolle des Kieling-Verteidigers. Wie schon geschrieben finde ich die Szene mit dem Elefantenangriff auch kritikwürdig. Ich sehe nur nicht die Basis, für einen Totalverriss von Kieling.

Sonnige Grüße
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Apr 2011 14:23 #183218
  • lilytrotter
  • lilytrotters Avatar
  • Beiträge: 4064
  • Dank erhalten: 4522
  • lilytrotter am 06 Apr 2011 08:27
  • lilytrotters Avatar
Hallo, lowflyer!

Da siehste mal, so leicht kann man missverstanden werden (bzgl. des „wild schießen“). Jetzt, wo du es erklärst, kann ich den Satz anders lesen/verstehen.


Du schreibst mir:
Das Du Kieling auch für den Titel kritisierst, ist exemplarisch für Deine Kritik an der Person Kieling. Da ist einfach alles schlecht.

Nein, es ist nicht alles schlecht, aber gleichzeitig entscheidend zu wenig gut!
Natürlich möchte ich jetzt nicht noch so weit gehen, Kieling für seine eventuelle Abhängigkeit vom Sender zu bedauern. Seine PR ist doch aus einem Guss und sehr erfolgreich. Da gibt‘s nix zu meckern.

Weiter schreibst du:
Wie schon geschrieben finde ich die Szene mit dem Elefantenangriff auch kritikwürdig. Ich sehe nur nicht die Basis, für einen Totalverriss von Kieling.

Ich bin weit entfernt, von einem Totalverriss!
Ich kann nur in diesem Fall gut beurteilen, dass das, was man im Genre über ihn erzählt, genau zutrifft.


Also, nun, ein Letztes zu diesem unwichtigen Menschen und dann wende ich mich auch wieder den schönen Dingen des Lebens zu:

Als der junge Mann anfing, war seine Arbeitsweise völlig O.K., sein Engagement spektakulär.
Das hat sich leider geändert.

Es ist auch weder verwerflich noch ein Geheimnis, dass in Tierfilmen mehr oder weniger häufig Geschehnisse herbeigeführt oder in Szene gesetzt werden. Man sollte nur nicht hinterher durch die Presse schreien, dass man z.B. von einem Elefanten angegriffen wurde. Diese Nachricht wurde aber als Promotion seit der Dreharbeiten im Hoanib von A. Kieling in die Medien lanciert. Mehr noch, er kommentiert seitdem medienwirksam mit so dramatisch intelligenten Äußerungen, wie: "Weglaufen kann die Sache noch gefährlicher machen, weil das Tier dem Flüchtenden oft nachsetzt und ihn von hinten niedertrampelt"… Deshalb sei er einfach stehengeblieben und habe versucht, sich möglichst groß zu machen. … Daraufhin habe das rund viereinhalb Tonnen schwere Tier gestoppt und sei zu seiner Gruppe zurückgelaufen. "…Wenn es mich niedergetrampelt hätte, wäre das sicherlich tödlich ausgegangen", so Kieling.
Quelle : t-online.de

Ah, ja!
Das würde ich gern so stehen lassen, das spricht für sich selbst…

Nun weiter:
Die Kunst im Film ist die, alles so zu machen/so aussehen zu lassen, als wäre es natürlich und grad so der Zufall. Auch wenn es offensichtlich nicht so war. (Dass nebenbei die Kameraarbeit gut zu sein hat und nicht überwiegend aus Wackelbildern besteht und die Bilder nicht schlecht kadriert sind, versteht sich dabei von selbst.) Die Devise ist immer: Es muss so natürlich aussehen, dass es in der freien Natur/Wildnis so gewesen sein könnte!

Und das ist durchaus legitim! Wie sollten denn sonst die vielen wunderbaren Nahaufnahmen, die am Kill fressenden Löwen/Cheetahs und Co, gebärende Hyänen usw. geschehen? Es gibt Game-Studios in denen ergänzende Aufnahmen gemacht werden oder in denen halbe Filme über Aufzucht-Verhalten bei Wildtieren in Erdhöhlen gedreht wurden, - das alles wäre doch anders überhaupt nicht möglich! Die Aufnahmen aus der Wildnis werden dann dazwischen geschnitten, mehr oder weniger gut. Alles legitim.
Und, dass die Leute da mitunter nicht zimperlich sind, ist auch kein Geheimnis…

Einen Kieling braucht man da nicht outen, er macht es ebenso, wie andere auch. Das, was er anderes macht: Er ist mittlerweile ein extremer Selbstdarsteller und sehr selbstverliebt, - die Tierbeobachtung und der Gehalt stehen extrem weit dahinter zurück, das ganze Format wird zur Kieling-Tier-Doku-Soap.
Es geht eben nicht mehr darum, „die Letzten ihrer Art“ darzustellen, sondern diese sind der Transporteur, um Andreas Kieling darzustellen. Es geht eben nicht mehr darum, - was geschieht, wenn etwas/jemand den Individualabstand z.B. eines Wüstenelefanten unterschreitet, sondern nur noch darum: Kieling wurde von „Elefantenleitkuh“ angegriffen…

Das machen viele Andere ähnlich, es ist ja auch beliebt, es wird dadurch aber nicht besser (Container Shows sind auch beliebt).
Sein großes deutsches Vorbild, der renommierte Heinz Sielmann, hat das Personalisieren von Tierberichten ja schon vor vielen Jahren vorgemacht: Bekannt wurde der mit sehr guten Dokumentationen, bis er dann schließlich überall auf der Welt nur noch vor der Kamera stand, mit Alibi-Fernglas um den Hals und kommentierte. Allerdings kommentierte er sehr fundiert, wie es seiner Qualifikation entsprach. Ein paar Szenen wurden vor Ort gedreht, der Rest dazugekauft.
Geschadet hat er damit niemandem, eher das Gegenteil: Die Fernsehzuschauer freuten sich über schöne Tierbilder, anstelle von Mordgeschichten.
Schaden tut auch Andreas Kieling niemandem. Nur fehlt ihm in bemerkenswerter Weise die Qualifikation.


Wie Herr Christian Baumeister schon sagte: Filmemacher müssen unterhalten.

Manches unterhält aber eben weniger, das ist dann eine Frage der Qualität.


Du schreibst:
Wenn Du weitere Informationen hast, dann teile sie doch hier?!

Nein, das werde ich nicht. Ich habe genug mitgeteilt.
Meine Äußerungen basieren nicht, wie du vermutest/unterstellst, auf Spekulationen.

Am besten, du nimmst meine Darstellung einfach nur als freie Meinungsäußerung, ich erwarte ja nicht, dass du ihr mit deiner Meinung folgst. Ich möchte auch niemanden überzeugen.

Das war’s. War nett mit dir zu plaudern.

Gruß lilytrotter
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 07 Apr 2011 10:03 von lilytrotter.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.