THEMA: Anektoden und kleine Geschichten
08 Dez 2009 12:21 #122912
  • OHg23
  • OHg23s Avatar
  • Beiträge: 19
  • Dank erhalten: 14
  • OHg23 am 08 Dez 2009 12:21
  • OHg23s Avatar
Hallo Crazy Zebra,
Deine Geschichten werden wohl immer länger :); aber sehr vergnüglich zu lesen.
Wenn Du dann (seufz) bald wieder in Nam bei Uwe bist, bestell doch schöne Grüße - und mach keine Macken an unserem Auto :laugh:
Grüße
Oliver
Letzte Änderung: 08 Dez 2009 12:22 von OHg23.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
12 Dez 2009 21:25 #123394
  • eggitom
  • eggitoms Avatar
  • Nam vitiis nemo sine nascitur
  • Beiträge: 1247
  • Dank erhalten: 400
  • eggitom am 12 Dez 2009 21:25
  • eggitoms Avatar
Beim Umsetzen des Tagebuches kommt die eine oder andere Erinnerung wieder:

Oktober 2009: wir fahren von Kasane an die Viktoria-Fälle. An der Grenze das offenbar hier übliche Theater - kann bei Bedarf im Tagebuch nachgelesen werden.

Zwei Tage später kommen wir zurück. Meine Frau und mein Sohn gehen schon voraus ins Zollgebäude. Drinnen ruft der Beamte - derselbe, der uns schon bei der Hinfahrt einen schönen Stempel in unsere Pässe gehauen hat: "Switzerland, Eggenschwiler!" Anschliessend werden wir sofort und zügig abgefertigt.

Es hat manchmal Vorteile, einen nicht ganz gewöhnlichen Namen zu haben :cheer:

Gruss
Thomas
Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht
(Fritz Grünbaum)

Reisebericht: 50 Tage NamBots (PDF ganz am Ende)
Letzte Änderung: 12 Dez 2009 21:25 von eggitom.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
13 Dez 2009 21:51 #123486
  • schnrgl
  • schnrgls Avatar
  • Beiträge: 89
  • schnrgl am 13 Dez 2009 21:51
  • schnrgls Avatar
Nach 3 Wochen Kokoaveld fühle ich mich jeweils wie ein cooler Wildhüter und trage natürlich die typischen Merkmale auf mir, so auch ein Leatherman im Leder-Etui am Hosengurt. -Total cool nicht? :laugh:

Dies bemerkte ich fünf Meter vor der Sicherheitskontrolle am Flughafen. Es blieben mir also noch wenige Sekunden, um mich von meinem geliebten Multimesser zu verabschieden. :S

Natürlich bemerkte die Security das Messer, obwohl ich das Piepsen auf die Gürtelschnalle abzuwälzen versuchte. Doch die Lösung war schnell gefunden: Ein Sicherheitsmitarbeiter ging mit mir in den Hangar. Ich suchte meine eingecheckte Tasche in einem Kontainer und er legte den Leatherman hinein. Fertig!!

Man stelle sich dieses Prozedere in Frankfurt vor! :laugh: :laugh:
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Jan 2010 18:54 #125383
  • BikeAfrica
  • BikeAfricas Avatar
  • Beiträge: 6788
  • Dank erhalten: 7059
  • BikeAfrica am 06 Jan 2010 18:54
  • BikeAfricas Avatar
schnrgl schrieb:
Natürlich bemerkte die Security das Messer, obwohl ich das Piepsen auf die Gürtelschnalle abzuwälzen versuchte. Doch die Lösung war schnell gefunden: Ein Sicherheitsmitarbeiter ging mit mir in den Hangar. Ich suchte meine eingecheckte Tasche in einem Kontainer und er legte den Leatherman hinein. Fertig!!

Man stelle sich dieses Prozedere in Frankfurt vor! :laugh: :laugh:

... ist mir so ähnlich mal vor drei Jahren in Frankfurt passiert, als man meine Schraubenschlüssel zum Montieren des Fahrrads im Handgepäck bemängelt hatte (früher war das kein Problem). Ich habe dann das Wichtigste aus dem Handgepäck genommen und der Rest wurde von der Sicherheitskontrolle zum aufgegebenen Gepäck gebracht. Fand ich auch ok und recht unkompliziert.


Hier noch eine Geschichte aus Namibia vom Campingplatz in Sesriem, der den meisten ja bekannt sein dürfte. Jeder Stellplatz ist mit einer kleinen Mauer umfasst und direkt dahinter steht ein Grill.
Wir haben abends bei Dunkelheit gegrillt und ich habe mich nach vorne gebeugt und ein Steak angehoben, um im schwachen Schein der Glut zu erkennen, ob es schon ok ist. In genau diesem Moment stemmte ein Schakal die Vorderpfoten auf die Mauer und schaute von der anderen Seite, ob er da was stibitzen könne, sein Gesicht keinen halben Meter von meinem entfernt und mit vor Schreck riesengroßen Augen (meine waren vermutlich auch gerade etwas größer als normal). Er hat dann ohne Beute wieselflink die Flucht ergriffen ...
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Jan 2010 19:16 #125386
  • ron74
  • ron74s Avatar
  • Beiträge: 324
  • Dank erhalten: 112
  • ron74 am 06 Jan 2010 19:16
  • ron74s Avatar
Flüssigkeitsregeln wie in Europa!

Trotzdem wir ungefähr die Hälfte der Zeit campen sind, reist meine Frau nie ohne Ihren Kosmetikkoffer. Grundsätzlich packt sie für den Flug dann alles Größere in den Koffer. In Nam war das bisher aber nicht notwendig. Umso erstaunter waren wir, als wir die Schilder am Kontrollpunkt sahen, dass nicht mehr als 100 ml erlaubt sind.

Natürlich holte uns die Dame raus. Ich sah schon die ganzen teuren Sachen in den Müll(oder woanders hin) wandern. Die Dame traf dann aber eine ziemlich gezielte Auswahl. Betroffen waren lediglich einheimische Produkte - ein Schampoo, ein Duschbad und eine Feuchtigkeitscreme. Die eigentlich teuren Sachen, die auch alle über 100 ml hatten, fand die Dame nicht problematisch. Diese waren allerdings auch für micht, der des Französischen nur sehr eingeschränkt mächtig ist, kaum zuzuordnen.
Wenn ich böse wär, würde ich sagen: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht!

Grüße
Ronald
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Jan 2010 19:28 #125387
  • BikeAfrica
  • BikeAfricas Avatar
  • Beiträge: 6788
  • Dank erhalten: 7059
  • BikeAfrica am 06 Jan 2010 18:54
  • BikeAfricas Avatar
... hier noch was aus Kamerun ...
Ich war auch dort (diesmal mit einem Reisepartner) mit dem Rad unterwegs und auf den Pisten zum Ende der Regenzeit war das Fortkommen sehr beschwerlich. Wir kamen also immer nur in irgendwelche kleinen Dörfer und fragten uns zum Dorfchef durch, um diesen um Erlaubnis zum Übernachten zu bitten, wie es dort so üblich ist. Dann bekamen wir einen Platz zum Zelten zugewiesen, teilweise direkt neben den Ahnengräbern oder auch gelegentlich mal einen kleinen Raum.
In einem kleinen Städtchen fragten wir uns mal wieder nach dem Weg zum Dorfchef durch und man fragte uns immer, ob wir zum Fon wollen. Wir hielten "Fon" halt für eine dort gebräuchliche Bezeichnung für "Dorfchef" und antworteten immer mit "ja".
Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten ... ein Fon ist ein einflussreicher Stammeskönig und von denen gibt es nur etwa ein Dutzend(?) im Land.

Etwas außerhalb des Städtchens erreichten wir das Gelände und wirkten wohl etwas unentschlossen. Wir liefen einem Diener des Fons in die Hände und er fragte uns nach unserem Anliegen. Wir erklärten ihm, dass wir einen Platz zum Zelten suchen. Er wollte zur Überprüfung meinen Pass und damit verschwand er dann in das Anwesen. Nach längerer Zeit kam er zurück und meinte, ich solle im folgen. Mein Reisepartner passte derweil auf Räder und Gepäck auf.
Ich lief hinter dem Diener her durch den Eingangsbereich, in dem ein angeketteter Affe rumlief. Dann kamen wir in einen Innenhof, in dem der Fon in einem Leopardenfellmantel mit passender Hose und einem Regierungsstab saß, neben ihm sein Berater. Der Diener machte einen tiefen Bückling und zog sich wieder zurück.
Nachdem ich mein Anliegen vorgetragen hatte, wollte der Fon auch meinen Begleiter sehen. Ich bin also raus und habe ihn geholt, während der Diener auf unsere Sachen aufpasste.
Dann haben wir etwas zu trinken bekommen und anderthalb Stunden mit dem Fon und seinem Berater gequatscht und ein Fotoalbum gezeigt bekommen, in dem der Fon mit wichtigen einheimischen und ausländischen Politikern zu sehen war.
Dann durften wir unsere Zelte auf dem Gelände des "Fon's Pallace" aufbauen und sind mit dem Sohn des Fons und 3-4 Freunden von ihm in die nächste Dorfkneipe gezogen, um Palmwein zu trinken. Der Diener musste derweil auf unsere Sachen aufpassen und saß noch vor den Zelten, als wir in der Nacht zurück kamen.

Am nächsten Morgen kam der Fon dann an unsere Zelte und fragte, wie lange wir zum Packen benötigen, da er uns ein Frühstück bereiten lassen wolle. Dann gabs Reis und Yam und Kochbananen, Hähnchenschenkel, Sauce, Mineralwasser und französischen Rotwein. Danach ließ sich der Fon von einem Diener mit uns fotografieren und auch wir konnten einige Fotos machen.
Auf den beiden unteren auf home.arcor.de/bikeaf...n/fotos/7/f-foto.htm ist er zu sehen.

Zum Abschied nahm er eine Visitenkarte, schrieb seine Handynummer drauf und gab sie seinem Berater, der sie mir überreichte. Er meinte, wenn wir irgendwo in Kamerun Probleme hätten, sollten wir ihn anrufen. Er kenne überall wichtige Leute, die uns dann weiterhelfen würden. Ich legte die Visitenkarte in den Reisepass.

Fortsetzung folgt ...
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.