... hier noch was aus Kamerun ...
Ich war auch dort (diesmal mit einem Reisepartner) mit dem Rad unterwegs und auf den Pisten zum Ende der Regenzeit war das Fortkommen sehr beschwerlich. Wir kamen also immer nur in irgendwelche kleinen Dörfer und fragten uns zum Dorfchef durch, um diesen um Erlaubnis zum Übernachten zu bitten, wie es dort so üblich ist. Dann bekamen wir einen Platz zum Zelten zugewiesen, teilweise direkt neben den Ahnengräbern oder auch gelegentlich mal einen kleinen Raum.
In einem kleinen Städtchen fragten wir uns mal wieder nach dem Weg zum Dorfchef durch und man fragte uns immer, ob wir zum Fon wollen. Wir hielten "Fon" halt für eine dort gebräuchliche Bezeichnung für "Dorfchef" und antworteten immer mit "ja".
Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten ... ein Fon ist ein einflussreicher Stammeskönig und von denen gibt es nur etwa ein Dutzend(?) im Land.
Etwas außerhalb des Städtchens erreichten wir das Gelände und wirkten wohl etwas unentschlossen. Wir liefen einem Diener des Fons in die Hände und er fragte uns nach unserem Anliegen. Wir erklärten ihm, dass wir einen Platz zum Zelten suchen. Er wollte zur Überprüfung meinen Pass und damit verschwand er dann in das Anwesen. Nach längerer Zeit kam er zurück und meinte, ich solle im folgen. Mein Reisepartner passte derweil auf Räder und Gepäck auf.
Ich lief hinter dem Diener her durch den Eingangsbereich, in dem ein angeketteter Affe rumlief. Dann kamen wir in einen Innenhof, in dem der Fon in einem Leopardenfellmantel mit passender Hose und einem Regierungsstab saß, neben ihm sein Berater. Der Diener machte einen tiefen Bückling und zog sich wieder zurück.
Nachdem ich mein Anliegen vorgetragen hatte, wollte der Fon auch meinen Begleiter sehen. Ich bin also raus und habe ihn geholt, während der Diener auf unsere Sachen aufpasste.
Dann haben wir etwas zu trinken bekommen und anderthalb Stunden mit dem Fon und seinem Berater gequatscht und ein Fotoalbum gezeigt bekommen, in dem der Fon mit wichtigen einheimischen und ausländischen Politikern zu sehen war.
Dann durften wir unsere Zelte auf dem Gelände des "Fon's Pallace" aufbauen und sind mit dem Sohn des Fons und 3-4 Freunden von ihm in die nächste Dorfkneipe gezogen, um Palmwein zu trinken. Der Diener musste derweil auf unsere Sachen aufpassen und saß noch vor den Zelten, als wir in der Nacht zurück kamen.
Am nächsten Morgen kam der Fon dann an unsere Zelte und fragte, wie lange wir zum Packen benötigen, da er uns ein Frühstück bereiten lassen wolle. Dann gabs Reis und Yam und Kochbananen, Hähnchenschenkel, Sauce, Mineralwasser und französischen Rotwein. Danach ließ sich der Fon von einem Diener mit uns fotografieren und auch wir konnten einige Fotos machen.
Auf den beiden unteren auf
home.arcor.de/bikeaf...n/fotos/7/f-foto.htm ist er zu sehen.
Zum Abschied nahm er eine Visitenkarte, schrieb seine Handynummer drauf und gab sie seinem Berater, der sie mir überreichte. Er meinte, wenn wir irgendwo in Kamerun Probleme hätten, sollten wir ihn anrufen. Er kenne überall wichtige Leute, die uns dann weiterhelfen würden. Ich legte die Visitenkarte in den Reisepass.
Fortsetzung folgt ...