THEMA: Anektoden und kleine Geschichten
05 Dez 2009 23:27 #122728
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... hier eine Geschichte aus dem Jahr 2000, passiert in Hentjesbay.

Nach einem Abstecher an die Skelettküste mit viel Regen und Schlamm erreiche ich Hentjesbay und freue mich, dort mein Fahrrad und die Klamotten reinigen zu können. Am späten Sonntagnachmittag gehe ich in eine Kneipe.

Kurz später kommt eine Gruppe Einheimischer und einer von ihnen hat ein lustiges T-Shirt an. Es ist schwarz und darauf befindet sich ein weißer Totenschädel mit Taucherbrille und Schnorchel, darunter steht: Sceleton Coast Scuba Club.

Ich gehe zu ihm an die Bar und frage ihn, wo man ein solches T-Shirt kaufen kann. Er antwortet, dass man das gar nicht kaufen könne und sie es als Verein sich haben bedrucken lassen. Scheinbar schaue ich etwas enttäuscht und er fragt, ob ich gerne eines hätte. Als ich dies bejahe, meint er nur, "gib mir deines" und fängt an, sein T-Shirt auszuziehen.

Ich sage ihm, dass das ziemlich mieft, weil ich den ganzen Tag geradelt bin und er meint, man wäre hier nicht so kompliziert in Namibia. Seines habe er auch schon das ganze Wochenende an und er war beim Angeln und Fische räuchern. Kurzerhand tauschen wir also an der Bar unsere T-Shirts und kommen ins Gespräch und trinken das ein oder andere Bier. Wir sitzen an der Bar, seine Kumpels irgendwo an einem Tisch. Irgendwann brechen sie alle auf und als ich kurz später bezahlen will, meint der Barkeeper, meine Rechnung sei bereits beglichen. Als ich kurz zuvor auf Toilette war, hatte mein Gesprächspartner auch noch meine Getränke bezahlt, ohne dass ich davon etwas mitbekam.

Falls er hier mitliest, was ich für möglich halte ... Vielen Dank dafür!

Gruß
Wolfgang
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06 Dez 2009 12:02 #122741
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... hier noch eine kleine Geschichte aus Ghana.

In einer doch schon etwas größeren Stadt, die zudem Hauptstadt der Region ist, versuche ich Geld zu wechseln. Es gibt drei oder vier Banken und man schickt mich von einer zur anderen. In der letzten Bank verweist man mich wieder an eine der anderen, die ich zuvor schon aufgesucht hatte.

Ich erkläre dem Bankangestellten, dass ich alle anderen Banken der Stadt schon abgeklappert hatte und er schaut zunächst irritiert, hat dann aber eine Lösung.

Er verlässt mit mir die Bank und zeigt mir den Weg. Nach 15-20 Minuten erreichen wir ein kleines Stadtviertel, an dem sich kleine Häuschen mit Läden aneinander reihen. Wir betreten einen winzigen Laden, in dem ein Inder eigentlich Kleidung verkauft. Der Bankangestellte trägt mein Anliegen vor und verabschiedet sich wieder. Der Inder rollt einen Kleiderständer weg, zieht einen Vorhang zurück und ein Safe kommt zum Vorschein. Zum offiziellen Kurs und ohne faule Tricks kann ich mein Geld wechseln ...

Gruß
Wolfgang
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06 Dez 2009 12:57 #122746
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... hier zwei kleine Geschichten von meiner Tour durch Gambia, Senegal und Guinea-Bissau.

Vor meiner Abreise ist die Sicherheitslage in der Casamance (südl. Senegal) angespannt, so dass ich nicht weiß, ob ich dorthin fahren werde. Ein Visum für Guinea-Bissau habe ich also vorab nicht beantragt und will dies unterwegs erledigen, falls es dazu kommt.

In Ziguinchor, der Hauptstadt der Casamance, befindet sich meine Unterkunft praktischerweise direkt neben dem Konsulat von Guinea-Bissau. Als ich das Konsulat aufsuche, ist es offiziell geschlossen, aber ein Mitarbeiter ist gerade zufällig gekommen, weil er etwas dort vergessen hatte. Er ist sehr nett und stellt mir das Visum aus.

Weil es von Ziguinchor bis zur Grenze nur ca. 30 km sind, beschließe ich, gleich aufzubrechen und radle los. An der Grenze gibt es gleich drei Baracken (Immigration, Zoll, Polizei?), die alle jeweils wichtigtuerisch den Pass kontrollieren und einen Stempel reindrücken. Am Abend schaue ich mir die ganzen Stempel an.

Die drei Einreisestempel tragen das heutige Datum, aber mein Visum gilt erst ab morgen ...
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06 Dez 2009 12:58 #122747
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... Guinea-Bissau - Teil 2 ...

Weil unklar war, ob ich überhaupt das Land bereise, habe ich auch keine Landkarte. Der einzige Anhaltspunkt ist eine Übersichtskarte in Größe einer Zigarettenschachtel, die aus einem Reiseführer stammt und auf der sechs Städte und die Straßen dazwischen verzeichnet sind, die ich für die größten oder wichtigsten des Landes halte. So kann man sich irren.

Die gute Teerstraße wird im Laufe des Tages schmäler, ist schließlich nur noch einspurig, wird schlechter, geht in eine Piste über, die schließlich bei drei Hütten an einem Fluss endet.

Zwei Männer bringen mich und mein Fahrrad mit einem Einbaum auf die andere Seite, wo es nur noch einen Trampelpfad durchs Gras gibt. Einen halben Kilometer später komme ich in ein Dorf. Es stellt sich später raus, dass es tatsächlich das auf der kleinen Karte eingezeichnete ist.

Man spricht mich auf Creol und Portugiesisch an, was ich beides nicht verstehe. Einer kann etwas Französisch und ich gebe ihm zu verstehen, dass ich aus Deutschland komme und ansonsten nur noch Englisch spreche. Es gibt nur einen im Dorf, der Englisch kann, ein junger Mann, der während des Krieges aus Sierra Leone geflüchtet ist. Ein Kind wird losgeschickt, um ihn zu holen. Er ist gerade auf dem Sportplatz und spielt Fußball, wird aber schnell ausgewechselt und eilt herbei.

Er begleitet mich zum Dorfchef, der ihn quasi adoptiert hat und vor seiner Hütte darf ich unter zahlreichen neugierigen Augen mein Zelt aufstellen.

Wie dieses Dorf den Eintrag in die Übersichtskarte geschafft hat, ist mir unklar. Im Laufe des nächsten Tages wird die Piste wieder besser, geht irgendwann in eine Straße über ...
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06 Dez 2009 23:55 #122780
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Hallo,

hier mal was Nettes aus Kindermund.

Wir waren im Mai mal wieder als Camper in Namibia unterwegs. Für den Zeitvertreib unseres Jüngsten (6 jahre alt) auf längeren Strecken hatten wir u.a. ein Buchstabenspiel dabei. D.h. es wird ihm ein Buchstabe genannt und er muß einen Begriff hierfür finden.
Wir waren mal wieder längere Zeit im Auto unterwegs und das Spiel mußte einmal mehr für Kurzweile sorgen. So ging es quer durcheinander von A wie "Auto" über L wie "Lampe" durch alle Buchstaben des Alphabets. Immer kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen.
Irgendwann war der Buchstabe B dran, da kam unser Kleiner plötzlich ins Zögern. Hilfsbereit wie Mama's nun mal so sind versuchte es meine Frau mit einem vertrauten Beispiel und dem Hinweis "worin schläft man denn?". Klar. jeder denkt da naturlich an's "Bett". Aber nicht so unser Junior, dem der Begriff "Bett" während unseres Aufenthalts in Namibia und unter den täglich erlebten Eindrücken so weit entrückt war. Nach kurzem Überlegen war die eindeutige Lösung für ihn klar: "Dachzelt !" war seine mit Stolz gefundene und überzeugte Antwort auf den Buchstaben B.




Schöne Grüße aus Bayern
Niemals aufgeben !
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08 Dez 2009 08:58 #122891
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Der lebensmüde Müllmann.

Wir waren für einige Tage im Kgaglaghadi Nationalpark in Südafrika, vielen auch als Transfrontier und den älteren auch als Gemsbockpark bekannt. Diesem durch drei Länder betriebenen (Südafrika, Namibia, Botswana) Nationalpark.

Dieser Park betreibt auch so genannte „wildernes Camps“ Orte an denen man zwar nicht campieren darf jedoch kleine Cabins oder Zeltstätten anmieten kann.
Einer dieser Camps heisst „Urikaruus wildernes Camp, ca. 70 Km von Tweerevieren gelegen dem Haupteingang zu diesem Park.

Nach dem Anmeldeprozedere wo wir auch gleich die Ausreiseformalitäten erledigten, wir verliessen anschliessend den Park Richtung Namibia bei Mata-Mata, stellten wir uns für eine Nacht am Campground in Tweerevieren auf um andern Tags gemütlich nach Urikaruus zu fahren.

So fuhren wir dann anderen Tags zu diesem Camp und bezogen dann unser „riverside Cabin“, riverside, weil diese Cabins so angeordnet sind das man den Fluss sieht wenn man auf der kleinen Veranda sitzt. Fluss, OK ein Trockenfluss wie für viele Gegenden typisch im südlichen Afrika.

Solche Flüsse führen selten Wasser und dies manchmal auch für Jahre oder bis zu einem heftigen Gewitter. Eine Eigenart solcher Trockenflüsse ist dass sie im Untergrund noch sehr oft Wasser führen und so ein grünes Vegetationsband entsteht um man den Verlauf des Flusses sehr gut erkennen kann. Auch bieten solche Trockenflüsse (Reviere genannt) auch vielen Lebewesen ein Habitat durch dessen Ökosystem erst eine dauerhafte Ansiedelung von ortsgebundenen Tieren möglich ist.

So bezogen wir ein „riverside Cabin“ eines von insgesamt Vieren die mit einem Laufsteg verbunden waren. Allesamt hin zum Revier ausgerichtet und mit Blick zu einem kleinen Wasserloch das mit Grundwasser gespeist wird, heut zu Tage werden diese mit Pumpen
die mit Solarenergie funktionieren versorgt, die alten Windgetriebenen Pumpen wie wir sie auch aus Westernfilmen kennen verschwinden nach und nach.

Wir bezogen das „Cabin“ aus zwei Einheiten bestehend, beide waren auf Stelzen gebaut,
eine untere Wohneinheit mit Küche und Veranda so wie Grillstelle die etwa 1 Meter über dem Erdreich stand und zum Schutz vor wilden Tieren war dies Einheit mit einem Geländer aus Holz gesichert das zusätzlich einen Maschenzaun hatte mit einer Dichte von ca. 20x20cm der wohl mehr zur Beruhigung der Besucher diente denn wirklich Schutz bieten würde im Notfall.
Die andere, die Schlafeinheit konnte an der Gebäuderückseite über eine Treppe erreicht werden und war so ungefähr 2 Meter über Grund, zwei Betten ein WC so wie eine Dusche waren vorhanden ebenso wie einem kleinen Balkon mit zwei Stühlen mit Blick auf das Wasserloch und das Revier.

Solche Cabins gab es Vier die alle an der rückseitigen, dem Fluss abgewandten Teil, miteinander durch einen Laufsteg verbunden waren. Wir weilten in der ersten Cabin
während die anderen 3 von anderen Besuchern belegt waren, die hinterste Wohneinheit wurde durch ein jüngeres Südafrikanisches Paar belegt auf welches wir noch zu sprechen kommen.

Nach einem schönen wenn auch eher ereignislosen Tag was Tiersichtungen betraf zogen wir uns nach einem Braii, wie die BBQ’s im südlichen Afrika genannt werden, in unsere Schlafeinheit zurück, nicht ohne jedoch uns noch einen Schlummerdrunk zu gönnen auf dieser kleinen Veranda. In die Nacht hineinlauschend und die Düfte und Tierstimmen geniessend die die nun sehr schnell hereinbrechende Nacht begleiteten schliefen wir tief und fest.

Anderntags, es bleibt zu erwähnen dass es in der Nacht heftig gestürmt hatte und Blitze gingen in weiter Ferne um uns hernieder, erwachte ich so gegen 05:30 in der Früh, wo bei man dies in Afrika schon beinahe ausschlafen nennen könnte als meine Frau sichtlich erregt in das Schlafzimmer kam und mir zu rief.

Kurt; komm schnell da draussen ist ein Löwenrudel, direkt unter unserem Schlaftrakt!

Ich eilte in den noch recht kühlen Morgen hinaus und sah sie dann, fünf Löwen, zwei stattliche Löwenmännchen und drei Weibchen. Sie lagen in niedrigem Dornengebüsch und waren im fahlen Licht der Morgendämmerung kaum zu erkennen. Sie waren eins geworden mit der Umgebung, weder für uns wirklich sichtbar und schon gar nicht für potenzielle Beute die auf dem Weg Richtung des künstlich angelegten Wasserloch waren.

Ich war beeindruckt von dieser Tarnung und versuchte diese Situation mit dem Fotoapparat fest zu halten, durch das schwache Licht wurde ich gezwungen mit sehr hoher ISO-Zahl zu fotografieren um noch eine Verschlusszeit zu erhalten unter einer 100/Sekunde.

Während ich die Szene so fotografierte bemerkten wir das die Löwen reichlich nervös ja angespannt reagierten auf alles was sich in der Nähe bewegte. Gnus die in geringer Entfernung zum Wasserloch liefen brachten sofort Bewegung ins Rudel. Offensichtlich war die letzte Nacht und wohl auch Tage zuvor für das Löwenrudel nicht von Jagterfolg gekrönt, und dieses Rudel stand ziemlich unter Druck Beute zu schlagen.

Als ich so da stand und fotografierte zupfte mich meine Frau am Arm, ich war immer noch „leicht bekleidet“ und sie zeigte mit ausgestrecktem Arm in Richtung des am weitesten entfernt gelegenen Cabin, als ich da jemanden sah der sich im Flussbett bewegte und etwas aufzuheben im Begriff war.

Es war der Mann des besagten südafrikanischen Pärchen. Es schien als wolle er irgendwelchen Müll zusammen lesen der vom Winde der Nacht verweht wurde. An sich eine wirklich lobenswerte Tat währen da nicht „unsere Löwen“ gewesen.

Ich pfiff durch meine Finger, um anschliessend laut rufend ihn auf die unmittelbare Gefahr hin zu weisen.

There are Lions here – go back – fast! Rief ich ihm zu.

Während ich ihm die Warnung zu rief, standen 2 der Löwen auf und liefen langsam in Richtung des „Müllmanns“ sie waren noch etwa 50 Meter von ihm entfernt als meine Warnung endlich Wirkung zeigte und der „Müllmann“ sich endlich in Richtung Unterkunft und in Sicherheit begab.

Ufff, das ging ja gerade noch mal gut dachten wir und gönnten uns einen morgendlichen Kaffee und beobachteten weiter die Löwen die noch immer auf alles sich bewegliche reagierten das sich in ihrer Nähe befand.

Nach einer guten Weile, so um die zehn Minuten, traute ich meinen Augen nicht, da war er wieder unser Müllmann, wieder lief er durch das Revier und sammelte vom Wind verwehte Gegenstände ein. Ich dachte das darf ja nicht war sein.

Plötzlich bemerkte ich im Augenwinkel wie wieder ein Löwe sich in Richtung des Müllmanns bewegte, angespannter, zielstrebiger als zu Vor und mit dem Blick in den Augen der mir sagte, Oh-oh, das kommt nicht gut!

In schleichender Haltung hatte der Löwe schon etwa die ersten 10 von etwa 50 Metern hinter sich gebracht als ich ohne sichtbaren Erfolg den Müllmann dazu bewegen wollte sich rasch wieder in Sicherheit des Cabins zu bringen. Aber nichts, kein Anzeichen wies darauf hin das meine Warnungen bei ihm ankamen.

„schit“ dachte ich, das kommt nicht gut, während sich der eine Löwe schleichender weise um weitere 3-4 Meter dem Müllmann näherte.

Was tun dachte ich.

Ich entschloss mich das Cabin auf der rückseitigen Seite zu verlassen und auf dem Laufsteg zum letzten Cabin zu gelangen um diesen unvorsichtigen ja gerade zu lebensmüden Müllmann zu warnen.

Ich lief so auf dem Laufsteg, nicht eilend, und bemerkte das dieser eine Löwe, mich stetig fixierend, begleitete. Nun ich war ja in Sicherheit so einen Meter über Boden, wollte aber dennoch diesen Löwen nicht durch zu schnelles gehen dazu animieren mich als Frühstücksersatz zu betrachten.

Blieb ich stehen blieb auch er stehen, ging ich zwei Schritte folgte mir der Löwe, eine sehr komische Sache war das, begleitet von einem leichten Unbehagen.

Lief ich weiter brachte ich auch den Löwen näher zum Müllmann hin, blieb ich stehen sagte mir der Blick des Löwen „Du – lecker Frühstückchen „

Ich rief dem Müllmann abermals zu, go back!!

Und endlich ging er in seine Unterkunft zurück, nicht weil ich ihn überzeugte dass die gesünder sei für ihn, nein, weil er zwischenzeitlich allen Müll eingesammelt hatte.

Ich ganz entnervt ging noch die letzten paar Meter bis hin zu diesem Cabin, ich und der Löwe waren etwa noch 10 Meter entfernt von der Cabin und dem Müllmann als er sich in dieses Cabin begab und klopfte bei erreichen der Eingangstüre fest an diese.

Die Türe öffnete sich und vor mir stand dieser lebensmüde Müllmann. Im Hintergrund erblickt ich eine Frau, vermutlich seine Freundin, die mit dem Abwasch des Vorabends beschäftigt war, als ich ihm sagte,

man sind sie eigentlich lebensmüde, da sind Löwen und sie laufen in der Gegend rum um Müll einzusammeln!

Sein Blick verriet mir was er von meiner Warnung hielt, niemand, schon gar nicht ein Tourist aus Europa hätte ihn zu belehren, als er mir entgegnete,

no – Problem – ich sah die drei Löwen jederzeit, es bestand nie eine Gefahr!

Drei, wiederholte ich leer schluckend. Ich zog ihn am Arm vor die Eingangstüre und zeigte ihm den etwa noch fünf Meter entfernten Löwen. Den einen? Nein es waren Zwei, ich selbst hatte nicht bemerkt das der zweite Löwe mich in meinem Rücken verfolgte und sich auch anzuschleichen versuchte.

Nun ihr hättet das Gesicht sehen sollen als der Müllmann erkannte in welcher Gefahr er sich befand und kleinlaut ein kurzes „thank's“ von sich gab.

Gruss Crazy Zebra
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