Hallo liebe Fomis,
eigentlich wollte ich mich um einen Reisebericht unserer Tour durch das Kaokovelt drücken und habe nur in einigen Threads Teile der Reise beschrieben, weil dort nach Strecken oder Camps gefragt wurde, die wir gesehen, bzw. erfahren hatten. Nun haben aber einige nachgefragt, wo denn unser Bericht bleibt und da es Ende August wieder losgeht, kommt doch noch schnell ein kleiner Bericht mit ein paar Fotos, aber ohne genaue Angaben zu jeder Sichtung, jedem Abendessen usw. Nur wenn etwas besonders Aufregendes oder Lustiges geschehen ist, erzähle ich es. Es geht mehr um Strecken, Camps und Ausrüstung.
Den Titel habe ich gewählt, weil Namibia vom ersten Urlaub an etwas in mir angerührt hat, das ich nur schwer beschreiben kann. Im zweiten Urlaub wurde es stärker, im dritten machte es nochmals einen großen Sprung nach vorne, auch weil wir da ausnahmsweise mal nicht alleine unterwegs waren, sondern von zwei wundervollen Deutsch-Namibiern begleitet wurden, die uns ihr geliebtes Land mit unendlich viel Einfühlungsvermögen ans Herz gelegt haben. Leider lebt einer von ihnen - Andi Meier - schon nicht mehr.
Beim vierten Mal haben wir uns dann endlich in die faszinierenden Weiten des Kaokovelt gewagt, von denen ich schon im ersten Urlaub geräumt hatte und die mir da noch für uns völlig unerreichbar erschienen. Dank guter Vorbereitung und vieler hervorragender Tips aus dem Forum wurde es eine wunderbare Erfahrung ohne ernste Zwischenfälle, alles hat so geklappt, wie wir es erhofft hatten und war noch viel schöner als vorher gedacht.
Los ging es am 04. 09.2015 in Frankfurt mit SAA via Johannesburg nach Windhoek. Unsere Tour sah folgendermaßen aus:
1. Flug nach Windhoek
2. Übernahme des Bushcampers, Einkauf, Übernachtung im Terra Africa Guesthouse
3. Fahrt zur Blutkuppe, Camping
4. Fahrt nach Swakopmund, Sam´s Giardino
5. Fahrt nach Ameib, Ameib Campsite
6. Fahrt zum Brandberg, Brandberg White Lady Campsite
7. Fahrt nach Palmwag, Palmwag Campsite
8. Fahrt nach Khowarib, Khowarib Community Campsite
9. Fahrt durch den Hoanib und Hoarusib, Wildes Camping
10. Fahrt nach Purros, Purros Community Campsite
11. Fahrt nach Orupembe, Marble Community Campsite
12. Fahrt zum Kunene, Camp Syncro Campsite
12. Camp Syncro
12. Fahrt zur Marble Campsite
13. Fahrt nach Opuwo, Opuwo Country Lodge Campsite
14. Fahrt zur Hobatere Concession, Ethoha Roadside Halt Campsite
15. Fahrt in den Etosha, Olifantsrus Campsite
16. Olifantsrus
17. Olifantsrus
18. Fahrt zum Anderson Gate, Etosha Safari Campsite
19. Fahrt zum Waterberg, Waterberg Campsite
20. Waterberg
21. via Windhoek (Abgabe des Campers) zur Farm Spandau
bis Tag 25. Farm Spandau, dann Heimflug
Falls jemand Fragen zu den Strecken hat, nur her damit. Wir haben allerdings das Rad nicht neu erfunden, sondern viele Tips aus Reiseberichten, vor allem von Tinochica und Take-Off, erhalten und zudem wertvolle Routenvorschläge zu einzelnen Abschnitten zum Beispiel von Lilytrotter und Topobär bekommen. Hier nochmal einen herzlichen Dank an alle, auch nicht genannten Fomis, an deren Erfahrungen wir teilhaben durften und dürfen.
Wir sind mir einem Bushcamper von Savanna gefahren, den wir im Jahr zuvor schon angeschaut hatten. Die Einweisung war gründlich, der nicht funktionierende Motor der Seilwinde wurde noch schnell ausgetauscht und dann ging´s zum Terra Africa, Gepäck abstellen und gleich weiter zum Einkauf in den Superspar.
Mit dem Auto, das sowieso mit zwei Reservereifen, großem Cooler, Solarpaneel, ein wenig Werkzeug, anständigem Wagenheber. Schlafsäcken plus Decken und allem nötigen Küchengerödel ausgestattet war, hatten wir noch einen zusätzlichen Benzinkanister und ein Satellitentelefon gemietet, für das wir reichlich Notfallnummern, sowohl die "offiziellen" als auch zusätzliche die von Bwana Tucke Tucke und von unseren Freunden auf der Farm, stets griffbereit hatten.
Von zu Hause hatten wir Tracks4Africa Papierkarten und die Karten auf dem Garmin mitgebracht, ein wenig zusätzliches Werkzeug, Tape, Kabelbinder, Schweizer Messer, ein Reparaturset für die Reifen, Konverter (nicht benötigt, da im Auto vorhanden), Tierbestimmungsbücher für Vögel und Säugetiere, Kamera, Fernglas, ein paar Tupperdosen, Geschirrhandtücher und die üblichen Sachen wie Kleidung, Kulturbeutel ...
Im Supermarkt haben wir außer Lebensmitteln noch ein Windlicht, Kerzen, Plastikschüsseln (groß und klein) und Peaceful Sleep gekauft. Und natürlich reichlich Wasser, zusätzlich zum gefüllten 45l Wassertank im Auto.
Nach einem schönen Abendessen im Stellenbosch, das ich gerne empfehle, haben wir gut geschlafen im Terra Africa, das wir aus unserem ersten Namibiaaufenthalt kannten. Es ist inzwischen etwas in die Jahre gekommen, aber alles war sauber und die Leute dort sehr freundlich. Der Garten ist nach wie vor herrlich mit Unmengen an Vögeln.
Im Garten
Unser Bushcamper
Am nächsten Tag an der Blutkuppe waren wir ganz allein. Man benötigt ein Permit, dass und eine Freundin vorab besorgt hat, da wir nicht sicher waren, ob wir es am Wochenende in Windhoek bekommen würden. Der Aufstieg auf die Blutkuppe zum Sonnenaufgang war schön, nur leider ohne Sonnenaufgang, da es sehr diesig war. Dafür hatten wir eine sehr magische Stimmung.
Zur Blutkuppe würde ich jederzeit wieder fahren, die Campsites sind um den Berg verteilt, liegen wunderschön, bieten allerdings weder Wasser noch Strom und die Plumsklos haben wir gemieden und lieber zum Spaten gegriffen.