THEMA: Ganz schön schräg... Namibia Nord-West Mai 2016
13 Jul 2016 08:39 #437558
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Dienstag, 31.05.2016 Olifantsrus / 64 km

Der Wecker läutete heute das zweite Mal in diesem Urlaub. Um 5:45 Uhr standen wir auf :dry: Wir machten Katzenwäsche, kochten Kaffee für die kleine Thermoskanne und machten uns bei Toröffnung um 6:20 Uhr auf den Weg. Wir wollten bis Jakkalwater, da dort laut der Dame von der Rezeption die Chancen auf Löwen groß war. Schon gestern und auch heute Morgen hatten wir Löwengebrüll gehört :) Als wir ankamen, waren kaum Tiere am Wasserloch zu sehen. Also gab es Kaffee und Kekse. Nach und nach fanden sich einige Springböcke und eine Kuhantilope ein. Ralf sagte plötzlich: "Da kommt ein Löwe", ein stattlicher junger Kerl kam direkt an das Wasserloch, wo er seinen Durst stillte. Er blieb ca. 15 min. und verschwand dann wieder ins Gebüsch, von wo wir ihn dann noch einige Male brüllen hörten.

















Zufrieden fuhren wir nach Olifantsrus zurück und statteten dem Wasserloch noch einen Besuch ab, bevor es dann ein zweites Frühstück für uns gab.















Auch die 20 Liter Diesel, die wir nun schon den ganzen Urlaub als eiserne Reserve spazierenfuhren, füllten wir nun endlich in den Tank. Danach gab es eine eher kühle Dusche, aber sehr erfrischend. Neben uns kamen neue Gäste mit einem deutschen Fahrzeug an, wir kamen gleich ins Gespräch mit unseren Landsleuten.



Später setzten wir uns ans Wasserloch. Ich schrieb Tagebuch und Ralf las. Wir hofften auf eine größere Gruppe von Elefanten, aber es kamen nur zwei Bullen zum Trinken, natürlich Antilopen, auch eine Giraffe und wir sahen zum ersten mal eine Königswitwe.



















Königswitwe


Wir unterbrachen die Tierbeobachtung dann für unser Abendessen - Nudeln mit Thunfisch und Tomatensoße. Das letzte Holz musste auch verheizt werden :)





Nach dem Abwasch gingen wir nochmal an das Wasserloch. Heute waren die Nashörner zu Gast. Immer wieder tauchte eines aus der Dunkelheit auf. Schön auch zu sehen, wie unglaublich schnell die träge aussehenden Tiere werden können. Leider standen sie immer im roten Licht, so dass fotografieren relativ sinnlos war. Aber es geht auch mal ohne Bilder. Um 21:00 Uhr kamen wir zurück zum Auto, da schliefen die meisten Campingplatzbewohner schon.

Morgen gehts nach Okaukuejo. Wir waren schon gespannt ob sich in den letzten Jahren etwas verändert hat :)

Schöne Grüße

Panther
Letzte Änderung: 13 Jul 2016 09:06 von panther.
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14 Jul 2016 08:59 #437706
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Mittwoch, 01.06.2016 Okaukuejo / 164 km

Nach dem Frühstück setzten wir uns ans Wasserloch, wo sich schon zahlreiche Tiere versammelt hatten. Auch die Flugshow der Flecken- und Namaflughühner, die zahlreich herumkreisten, konnten wir wieder bewundern. Und eine Königswitwe bekamen wir auch wieder vor die Linse.



















Heute ging es wieder weiter nach Okaukuejo. Leider sind das die beiden letzten Campingnächte :( Die Piste war teilweise echt unerträglich – sehr viel Wellblech :S Unterwegs gab es noch einen Rastplatz, aber wie so oft im Etosha wird der nicht gepflegt und so sah er auch aus. Wirklich schade, das alles so heruntergekommen ist :angry:





Wir trafen auf ein holländisches Paar, das auch schon in Olifantsrus waren. Sie waren sehr an unserem Fahrzeug interessiert und Ralf erklärte ihnen die Vorzüge zum Dachzelt, von denen sie zwei auf dem Auto hatten und auch genutzt haben. Kurze Zeit später trafen wir die beiden wieder, sie hatten einen Leo an der Straße gesehen. Jetzt saß er unter einem Busch. Für ein, zwei Fotos hielt er noch still, dann lief er weg. Glück gehabt :)



Einzelne Elefanten konnten wir ausmachen und besonders viele Zebras und Antilopen am Ozonjuitji M’Bari Wasserloch.















Danach wurde die Landschaft sehr öde und staubig. Es hing so viel Staub in der Luft das es in der Ferne wie Nebel aussah und auch der Himmel war grau. So trocken hatten wir den Etosha bisher noch nicht erlebt.
Das besserte sich als wir und Okaukuejo näherten. Dort checkten wir ein und bekamen den C29 im hinteren Campingplatzbereich.



Wir verbrachten ein Stündchen im Schatten mit Postkartenschreiben, duschten dann und fuhren dann nochmal raus Richtung Nebrowni. Dort war so gar nichts los, so dass wir weiterfuhren nach Gemsbokvlakte und hier kam gerade eine große Gruppe von Elefanten vom Trinken. Es war ein wunderschönes Bild wie sie sich im Gänsemarsch in der Ebene entfernten. Ein paar Nachzügler rangelten noch am Wasserloch und ein Busfahrer musste seinen Gästen unbedingt zeigen was für ein toller Hecht er ist und fuhr ganz nah an einen Eli ran. Der wackelte mit den Ohren, war aber sonst friedlich.















Wir fuhren zurück und Ralf machte sich ans Feuer bzw. zündete die Kohle für die frisch gekauften Würste „Russians“ an. Dazu gab es die Notdosen Gemüse und es war sogar sehr lecker. Nach dem Abspülen mussten wir natürlich an das Wasserloch. Dort verbrachten wir noch einige Stunden um Elefanten, Nashörner, Giraffen und auch ein braune Hyäne zu beobachten.













Morgen verbringen wir den letzten Tag im Etosha und dann gehts ja auch schon wieder Richtung Windhoek :(

Gruß
Panther
Letzte Änderung: 14 Jul 2016 09:52 von panther.
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15 Jul 2016 08:43 #437821
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Donnerstag, 02.06.2016 Okaukuejo / 76 km

Wir wollten es heute wieder mit einer frühen Ausfahrt versuchen und standen um 6:00 Uhr auf. Bewaffnet mit Kaffee und Keksen fuhren wir bis nach Olifantsbad, aber es war nichts nennenswertes zu entdecken :( Dort legten wir auf dem Rastplatz eine Pause ein, beobachtet von einer kleinen Gruppe Franzosen. Sie guckten interessiert auf unser Auto, trauten sich aber nicht näher heran :dry:





Wir fuhren wieder zurück Richtung Gemsbokvlakte und über die Ebene lief eine Löwin, die Springböcke drumrum waren sehr relaxt. Sie kam direkt an unserem Auto vorbei, lief aber immer weiter bis wir sie nicht mehr sehen konnten.











Wir entschieden uns dann noch ein bisschen weiter zu fahren Richtung Anderson Gate und unterwegs trafen wir auf Nashörner.







Als wir das Ombika Wasserloch erreichten war dort zwar nichts los aber wir trafen Wilfried und Anne wieder, die wir in Olifantsrus kennengelernt hatten :) Sie hatten sich entschlossen doch noch mal in Okaukuejo zu bleiben. Sie standen später dann zwei Plätze weiter. Wir machten uns auf den Rückweg, legten ein zweites Frühstück ein und verquatschten uns mit Anne und Wilfried – eigentlich wollte Ralf ja die Koffer packen :whistle: Aber dazu hatten wir keine Lust und gingen nach unserem Plausch lieber ans Wasserloch und hatten Glück, auf viele Elefanten zu treffen. Man könnte ewig zusehen :)





















Dann gingen wir aber doch etwas zusammenpacken und es war relativ schnell erledigt :)





Abends gab es heute Buffet und das Gamegulasch schmeckte richtig gut. Später ging es wieder ans Wasserloch und auf die Nashörner ist ja immer Verlass.









Die Nachbarn schliefen schon und nur der Untermieter von den Webervögeln, ein Mäuschen, guckte frech aus seinem Bau. Die französischen Nachbarn im Dachzelt schnarchten so laut, das es schon fast an Lärmbelästigung grenzte :evil: , gut dass das bald aufhörte :)



So langsam geht der Urlaub zu Ende :( Nächste Woche gibts dann noch die letzten zwei Tage und ein Fazit zu den einzelnen Stationen.

Ein schönes Wochenende wünscht

Panther
Letzte Änderung: 15 Jul 2016 09:08 von panther.
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18 Jul 2016 08:42 #438040
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Freitag, 03.06.2016 Ozongwindi / 332 km

Wir frühstückten in Ruhe, genossen nochmal das Feeling und packten dann zusammen – ein letztes Mal für diesen Urlaub. Leider waren Wilfried und Anne schon auf Gamedrive. Wir hätten uns gerne ordentlich von der netten Urlaubsbekanntschaft verabschiedet :(
Die letzte Nacht wollten wir in einem Bett verbringen, daher hatte uns Ralf das relativ unbekannte Ozongwindi gebucht. Zuerst hatten wir aber festgestellt, das auf unserem Eintrittszettel das falsche Ausfahrdatum draufstand, nämlich gestern. D.h. wir müssen Gebühren nachzahlen :whistle: Das erledigten wir lieber gleich hier in Okaukuejo und die Dame an der Kasse glänzte mit ihren Deutschkenntnissen :cheer: Dann ging es aber los.
Beim Gate wurden die Reifen eingesprüht und der Wagen kontrolliert, was bisher noch nie der Fall war.



In Outjo machten wir eine kleine Pause bevor wir dann die restlichen Kilometer über die M63 und C33 bis Omaruru zurücklegten. Im Wronsky Haus gab es Kaffee und Kuchen für uns. Hier machte sich bereits der Wassermangel bemerkbar. Wasser gibt es nur zu bestimmten Zeiten am Morgen, Mittags und Abends und so stand neben der Toilette ein Eimer Wasser zum Nachspülen :dry:





Dann war es nicht mehr weit nach Ozongwindi. Achtung: Ozongwindi ist nur über das Haupttor an der D2110 zu erreichen. Die T4A Karte versucht einen über die B2 und eine Privatstrasse zu leiten. Dieser Weg wird ausnahmsweise nur benutzt wenn der Khan River Hochwasser führt.
Dort erwartete uns dann Janet mit einem Begrüßungsdrink. Wir waren die einzigen Gäste und bekamen Haus Nummer 1. Wow, sehr großzügig und schön eingerichtet mit großem Bad und Badewanne. Das gefiel uns gut. Die Aussicht von der Terrasse ging auf den trockenen Khan River. Im Baum saß sogar ein Rüppel Papagei.











Wir genossen die Badewanne und ruhten uns etwas aus.



Um kurz nach 19:00 Uhr gingen wir in das großzügige Haupthaus und genehmigten uns einen Aperitif. Wir unterhielten uns mit Janets Mann und checkten nebenher für unseren Flug ein. Zu Abend gab es Oryx-Carpaccio, Oryx-Steak mit Chips und zum Nachtisch Eis.



Alles war echt oberlecker, wir haben es genossen. Die zwei schwarzen Bediensteten wünschten eine gute Nacht und verabschiedeten sich mit einem Knicks. Für uns war es dann auch so langsam Zeit ins Bett zugehen. Ein langer Tag wartete auf uns.

Schöne Grüße
Panther
Letzte Änderung: 18 Jul 2016 19:47 von panther.
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18 Jul 2016 08:55 #438041
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Samstag, 03.06.2016/Sonntag, 04.06.2016

Wir hatten gut geschlafen in unserem großen Bett. Zum Frühstück wurde für uns alleine die ganze Palette aufgefahren, da kann es einem ja nur gutgehen. Es war definitiv eines der besten Frühstücke die wir jemals hatten.



Aber dann trieb es uns doch gen Windhoek. Wir fuhren eine Stück auf der D2110 und bogen dann auf die D2156 Richtung B2 ab. Die D2156 ist zwar eine offizielle Straße kann aber mit einer beträchtlichen Anzahl an Gattern aufwarten. Danach kannte ich alle Arten der Schlösser.



Wir kamen wieder auf die B2 und waren gegen 11:00 Uhr in Windhoek am Craft Center. Dahin hatten wir es in all den Jahren noch nie geschafft, aber heute :) Wir konnten direkt davor parken und stöberten ein bisschen rum. Natürlich fanden wir auch einige Kleinigkeiten.



Dann gaben wir das Auto bei Savanna ab und mussten noch für unseren Kotflügel-Schaden bezahlen. Sonst war ja alles soweit in Ordnung. Alles unkompliziert und freundlich :)
Dann fuhr uns der Shuttle zum Flughafen wo wir noch etwas warten mussten bis wir unsere Koffer loswurden. Derweil konnten wir die Mitreisenden schön beobachten :whistle: Der Flug nach Johannesburg ging pünktlich um 15:00 Uhr. Das Hühnchen schmeckte. Vielleicht auch deshalb weil wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten B)
In Johannesburg trafen wir dann auf Montango und wir tranken ein Bier zusammen und tauschten Erlebnisse aus. Wir kamen nicht ganz pünktlich weg, da noch auf ein Ersatzteil gewartet wurde. So genau will man das ja eigentlich gar nicht immer wissen :dry: Der Flug verging ohne Vorkommnisse und wir landeten am nächsten Morgen wieder wohlbehalten in München.



Ein Urlaub mit ein bisschen Abenteuer, unvergesslichen Momenten und netten Begegnungen war damit leider schon wieder zu Ende. Diese "schräge" Namibia-Tour werden wir sicherlich nicht so schnell vergessen.

Euch allen ein dickes Dankeschön fürs Mitlesen, Kommentieren und "Danke-Button" drücken. Es hat uns wieder sehr viel Spaß gemacht unsere Erlebnisse hier zu "Papier" zu bringen. Das Ganze ist natürlich nicht ganz uneigennützig, da wir so unsere Reise nochmal selbst erleben durften und der Text ist ja auch Grundlage für unser Fotobuch :)
Wir möchten uns ausserdem bei allen bedanken die durch ihre Reiseberichte und Erfahrung hier im Forum auch dazu beigetragen haben dass wir überhaupt diese Tour gemacht haben. Und die Planung für nächstes Jahr läuft ja schon. Diesmal wirds etwas grüner...die Reise geht nach Uganda :)

Es folgt noch ein Fazit zur Reise und den einzelnen Stationen.

Es Grüßen euch
Martina + Ralf
Letzte Änderung: 18 Jul 2016 08:56 von panther.
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18 Jul 2016 09:24 #438046
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Fazit:

Allgemein
Das Kaokoveld stand seit unserem ersten Besuch 2010 (bis Purros) relativ weit oben auf unserer Wunschliste. Schwerpunkt dieser Tour ist natürlich nicht die (Groß-) Tierwelt sondern die Einsamkeit, die Landschaft und die Menschen. Wir hätten natürlich auch nichts gegen Löwen gehabt, aber die Wüstenlöwen zu sehen dürfte wohl eher einem 6er im Lotto gleichkommen. Wir haben aber auch nicht verbissen nach ihnen Ausschau gehalten. Vielleicht haben sie ja uns gesehen :)

Einzig die Strassenverhältnisse und der ungewisse Zustand der Flusstäler hielten uns bisher davon ab so weit in den Norden zu fahren. Aber irgendwann hat man ja auch genug Erfahrung gesammelt und man traut sich die Strecke zu. Die Streckenplanung und das Lesen von aktuellen Strassenzuständen, soweit verfügbar, war dann auch die Hauptaufgabe bevor es endlich losgehen konnte. Am meisten beschäftigte uns die Spritfrage. In der Runde ab Palmwag, Sesfontein, Purros, Orupembe, Kunene bis nach Opuwo hatten wir rund 900km geplant. Dafür würde beim besten Willen der Tank mit 140l nicht reichen. Der Verbrauch in dieser Runde, ausschließlich Off-Road/Tiefsand lag bei 20l/100km. Die Mitnahme von Reservekanistern bzw. das Tanken in Sesfontein und Purros war da schon Pflicht. Hätte es weder in Sesfontein noch in Purros Sprit gegeben, hätten wir die Runde entsprechend gekürzt. Wir haben es zu keiner Zeit bereut und von den Erlebnissen werden wir noch lange zehren, auch wenn wir sicherlich auf ein Erlebnis hätten verzichten können :whistle:
Eine gute Vorbereitung und Ausrüstung ist aus unserer Sicht zwingend notwendig. Auch wenn wir weder das SAT-Telefon noch die üppigen Wasservorräte wirklich gebraucht haben. Man weiß ja nie. Das GPS mit T4A KArten war sehr hilfreich, wir hatten aber natürlich auch eine Karte dabei und einen Kompass kann zumindest einer bedienen ;)
Wir betrachten so eine Tour natürlich immer mit etwas Zwiespalt, da man hier ja auch in den Lebensraum von Menschen eindringt die so gar nichts mit unserer Zivilisation zu tun haben. Aber solange die Strassenzustände so sind wie sie sind, wird dort wohl auch kein Massentourismus stattfinden. Trotzdem hinterlässt man natürlich Spuren und die Ursprünglichkeit wird mehr und mehr verloren gehen (was ja heute schon zum Teil so ist).
Es war einer unserer schönsten Touren und wir vermissten die Einsamkeit schon bevor wir Afrika wieder richtig verlassen hatten (frei nach Hemingway).

Autovermietung Savanna
Wie schon beim ersten mal ein komplett ausgestattetes und technisch einwandfreies Auto dass für uns ideal für das Kaokoveld war. Da wir Dachzelte nicht besonders mögen, ist diese Version (Bushcamper) mit dem aufstellbaren Dach ideal. Auch die Automatik und der kraftvolle Motor haben sich als sehr sinnvoll erwiesen. Einziger Kritikpunkt ist die etwas knapp bemessene Tankkapazität von 140l und das Fehlen einer Halterung für einen oder zwei Reservekanister. Wir haben das Anbringen einer Halterung zumindest mal als Tipp weitergegeben. Die Übernahme und die Abgabe war völlig unkompliziert und freundlich. Die Schadensregulierung war mehr als in Ordnung. Von uns eine absolute Empfehlung :)

Strassenverhältnisse
Zu den Strassenverhälnissen hatte ich ja bereits hier etwas geschrieben. Das Ganze gilt natürlich nur für 2016 bis zum nächsten Regen. Ansonsten dürfte sich bis dahin eher nichts zum Schlechteren geändert haben ;)


Unterkünfte/Campsites

Villa Violet
Nette, kleine Unterkunft mit ansprechenden Zimmern. Das Bad ist etwas klein mit wenig Ablagemöglichkeiten. Frühstück gut.

Sasa Safari Camp (Camping)
Sehr schöne Lage. Der Platz den wir bekommen haben war gut ausgestattet, scheint aber auch der einzige Platz gewesen zu sein. Der Campground hat sicherlich mehr Stellplätze, allerdings konnten wir keine entsprechenden Einrichtungen wie z.B. Grillstellen entdecken. Sanitäre Einrichtungen zwar etwas alt aber gut gepflegt. Sehr freundliche Betreiber. Für einen Zwischenstopp ok.

Palmwag Lodge Camping
Mal abgesehen davon dass wir einen ziemlich bescheidenen Platz bekommen haben, sind die restlichen Plätze doch sehr ansprechend mit Schattendach und Feuerstelle ausgestattet. Die sanitären Einrichtungen waren sauber und gepflegt. Die Angestellten waren sehr bemüht, der Manager leider nicht ganz so. Ist in der Gegend eigentlich alternativlos und sollte vorreserviert werden. Würden wir wieder buchen.

Übernachtungen am Ganamub/Hoanib
Die Nächte im absoluten Nichts ohne Alles sind sicherlich immer etwas besonderes. Wir lieben die absolute Stille und Einsamkeit. Die Plätze haben wir natürlich so verlassen wie wir sie vorgefunden haben.

Purros Campsite
Der Klassiker und immer wieder gut. Die Plätze haben meist Schatten und die sanitären Einrichtungen sind jeweils schön zwischen Büschen/Bäumen integriert. Die Wege waren noch etwas mitgenommen von der Überflutung durch den Hoarusib, aber um nach Purros zu kommen ist ja sowieso ein geländegängiges Fahrzeug empfehlenswert. Schöne Umgebung, hilfreiches und freundliches Personal. Hier kann man es auch 2 oder 3 Nächte aushalten.

Marble Campsite
Fünf schön angelegte, grosse Campsites, die aber alle, bis auf die Nummer 1, direkt nebeneinander sind. Uns hat es nicht gestört, wir hatten ja nette Nachbarn, sollte aber erwähnt werden. Die sanitären Einrichtungen wurden kurz vorher renoviert und waren sauber. Nur Licht gab es keines in den in den Toiletten/Duschen. Aber dafür gibt es ja Taschenlampen. Freundliche Mitarbeiter, und auch Bewohner aus der Gegend scheinen gerne mal auf ein Schwätzchen vorbeizukommen.

Camp Syncro
Eines der schönsten Camps auf unserer Reise. Einen Großteil der Wohlfühlatmosphäre machen sicherlich die Betreiber Ryan und Sahra aus. Schön angelegte Campsites mit Blick auf den Kunene. Sanitäre Einrichtungen sind einfach aber sauber. Getränke, in kleinen Mengen, können gekauft werden. Es gibt auch feste Unterkünfte und eine Bar befand sich im Bau. Eine absolute Empfehlung, sollte aber vorreserviert werden. Wir waren zwar die Einzigen Gäste dort, aber davor und danach waren sie ausgebucht.

Etaambura Camp
Was soll man sagen. Eine einmalige Lage und sehr saubere, gemütliche Chalets. Auch die Lapa ist sehr schön gestaltet. Idealer Ausgangspunkt für Himbabesuche, Ausflüge in die Umgebung oder einfach nur zum Relaxen. Nette und bemühte Mitarbeiter die sich aber nach eigener Aussage auch mal langweilen weil relativ wenig Gäste kommen. Es muss vorab reserviert werden, da keine Zahlungsmöglichkeiten vor Ort. Von uns eine absolute Empfehlung.

Opuwo Country Lodge (Camping)
Grosser Platz, mit ausreichend bemessenen Plätzen. Wir empfanden die Plätze nicht als zu nah beinander, aber nach der Einsamkeit des Kaokovelds sicherlich auch gewöhnungsbedürftig. Zu unserer Zeit kam relativ viel Lärm aus der Stadt zu uns auf den Hügel. Die Sanitäranlagen sind ok und sauber. Campinggäste können den Pool und das Restaurant ohne Probleme mitbenutzen. Man ist kein Gast zweiter Klasse. Nachts laufen Wachmänner übers Gelände. Das ist auf der einen Seite beruhigend, auf der anderen Seite aber auch bedenklich dass es überhaupt nötig ist. Für eine Zwischenübernachtung können wir den Platz empfehlen. Alternative Campingmöglichkeiten gibt es in Opuwo unseres Wissens nicht.

Epupa Camp (Camping)
Liegt am äußersten Ende der Ansiedlung und man muss durch das "Dorf" fahren. Uns hat der Platz sehr gut gefallen. Stellplätze sind groß genug, liegen direkt am Kunene und jeder Stellplatz hat sein eigenes Freiluft-Bad. Die Lodge selbst ist sehr schön angelegt. Swimmingpool (klein) ist vorhanden und es gibt auch eine Hängebrücke über die man auf eine kleine Insel kommt. Die Wasserfälle hört man nicht, was einer der Gründe war diesen Platz zu wählen. Wer gerne das Wasser rauschen hört, sollte eine der anderen Lodgen wählen. Das Personal war freundlich, auch wenn sie bei unserem Abendessen in der Lodge etwas übereifrig schnell abgeräumt haben. Kaffee und Kuchen am Nachmittag ist kostenlos. Ausflüge können gebucht werden. Das Epupa Camp können wir auf jeden Fall empfehlen und würden wir wieder buchen.

Camp Aussicht (Camping)
Für uns DIE Überraschung auf unserer Tour. Wunderbare Plätze auf dem Hügel mit einer fantastische Aussicht. Die sanitären Einrichtung u.a. Eimerdusche, sind einfach aber sauber und vor allen Dingen originell und funktional. Am Haupthaus, aber auch auf den Campinplätzen, kann man wunderbar Vögel beobachten. Der Besuch der Mine ist ein Muss. Marius und Lotti sind perfekte Gastgeber und vor allen Dingen Marius kann viel über die Mine, Edelsteine und Namibia erzählen. Nicht alle Ansichten muss man teilen, aber es lohnt sich auf jeden Fall mit ihm zu plaudern.
Camp Aussicht hatten wir uns eigentlich nicht so vorgestellt und waren am Ende mehr als positiv überrascht. Sollten wir nochmal in die Gegend kommen, werden es mit Sicherheit zwei Nächte. Einfache, feste Unterkünfte die mit Liebe eingerichtet sind werden ebenfalls angeboten. Laut Marius muss man für Camping nicht unbedingt vorbuchen. Einfach vorbeifahren, es findet sich ein Plätzchen.

Khowarib Community Campsite
Die Stellplätze sind grosszügig, sauber und schön gelegen. Zu jedem Stellplatz gibt es auch ein eigenes Freiluftbad. Es scheint nicht immer jemand da zu sein. Wir haben uns einfach auf einen freien Platz gestellt und später bezahlt. Die Organistion der Dame bei der Anmeldung war nicht die Beste. Kein Wechselgeld, kein Kugelschreiber und keine Zündhölzer. Uns hat der Platz sehr gut gefallen und war ein idealer Startpunkt für die Khowarib Schlucht.

Olifantsrus
Der neueste Platz im Etosha. Die Stellplätze sind etwas spärlich bewachsen, so dass man teilweise selbst für Schatten sorgen muss. Die äusseren Plätze haben gar keinen Schatten. Die sanitären Einrichtungen sind gerade so ausreichend für die 10 Stellplätze. Obwohl relativ neu, war das ein oder andere im Sanitärbereich schon beschädigt.
Der Hide ist doppelstöckig und verfolgt damit scheinbar mal ein anderes Konzept. Man sieht die Tiere von oben, was uns gut gefallen hat, da es halt mal eine andere Perspektive bietet. Theoretisch könnte man die Elefanten auch auf Augenhöhe beobachten. Wenn denn mal jemand die Scheiben putzen würde. Der Hide ist leider so ausgerichtet daß man nur gegen die Sonne fotografieren kann. Und die nächtliche rote Beleuchtung empfanden wir als subotimal.
Ein kleiner Laden bietet zumindest Getränke an. Das Museum mit der Geschichte von Olifantsrus fanden wir interessant. Insgesamt empfanden wir Olifantsrus als sehr angenehm und ideal um den Westteil des Etosha zu erkunden. Mal sehen wie das Camp in ein paar Jahren aussieht.

Okaukuejo (Camping)
Ein Camp dass man scheinbar entweder mag oder hasst. Wir mögen es, nicht zuletzt wegen dem Wasserloch. Der Stellplatz im hinteren Teil war groß genug und sauber. Die Sitzgelegenheiten auf dem Stellplatz, soweit vorhanden, haben sicherlich schon bessere Zeiten gesehen. Mülltrennung hat scheinbar auch in Okuakuejo Einzug gehalten. Für Glas, Metall, Plastik und Anderes gibt es extra Mülltonnen. Ob das dann alles auch so getrennt verwertet wird? :dry:
Die sauberen sanitären Einrichtungen sind zwar ein bisschen entfernt, aber mit einem kleinen "Fußmarsch" schnell zu erreichen. Allerdings sollte man möglichst vor den Overlandern duschen gehen, sonst wirds voll :) Ideal wäre es wenn im Bereich der hinteren Campingplätze noch ein Sanitärhäuschen gebaut würde.
Die Angestellten waren ausnahmslos freundlich. Das Buffet bietet aus unserer Sicht für (fast) jeden etwas und es schmeckt sogar. Kulinarische Hochgenüsse darf man natürlich nicht erwarten.
Für uns war Okaukuejo wieder eine Reise wert und wir würden jederzeit wieder kommen.

Ozongwindi
Zu Ozongwindi fanden wir im Vorfeld nur wenige Informationen. Aber die Website versprach doch einen schönen Aufenthalt. Wir wurden nicht enttäuscht. Die Chalets sind wirklich sehr grosszügig gestaltet und sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Das Bad ist außergewöhnlich gross und hat eine Badewanne und eine sehr geräumige Regendusche. Auch die Lapa ist sehr schön und großzügig. Das Essen war 1a und das Frühstück eines der vielfältigsten und besten welches wir jemals in Afrika hatten.
Schade dass die Lodge wohl für die wenigsten Reisenden auf direktem Weg liegt. Unserer Meinung nach lohnt sich aber der Umweg um nochmal einen entspannten Tag vor dem Abflug oder nach der Ankunft zu verbringen. Nicht zuletzt wegen der guten Betreuung von Janet und ihrem Mann.

Das Fazit ist jetzt doch etwas länger geworden :whistle: Aber wir hoffen dass unsere Eindrücke dem ein oder anderen bei der Wahl der Übernachtungsplätze helfen.

Schöne Grüße

Martina + Ralf
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