THEMA: Namibias Höhepunkte entschleunigt mit Bwana Tucke-
25 Apr 2016 13:40 #429126
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  • Tom-USH am 25 Apr 2016 13:40
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Hallo Zusammen,
mein Name ist Tom und ich bin neu hier im Forum, habe aber vor unserer Namibia-Reise im Februar 2016 hier viel mitgelesen und einige nützliche Tipps gefunden. Namibia war nicht meine erste Afrikareise, aber meine erste Selbstfahrer-Tour. Wir waren mit Hilux und in Lodges unterwegs. Gebucht hatten wir über Bwana Tucke-Tucke. Unsere Erfahrungen dazu möchten wir in Form eines Briefes an einen Freund darstellen:

Lieber Freund,

du hast mich nach unseren Erfahrungen zur Namibiareise gefragt. Selbst schuld, jetzt musst du den langen Bericht lesen. Dieser Bericht ist kein Tagebuch oder so, sondern fast nur unsere allgemeinen Erfahrungen zusammen. Wann wir wo welche Tiere gesehen haben und so, erzählen wir Dir ein anderes Mal.

Wir sind bei Bwana Tucke-Tucke gelandet, weil uns der Firmenname gefallen hat. Haupt-sächlich aber, weil die sowohl in Namibia als auch in Deutschland sitzen. Und das sogenannte Bwana Tucke-Tucke Leistungspaket klang beeindruckend:

Zitat-Anfang
Zum Leistungspaket einer vollständigen Bwana Tucke-Tucke Selbstfahrerreise gehören:
• Touren-Ausarbeitung mit detaillierter Kalkulation nach Baustein-Prinzip
• Ausführliche Selbstfahrer-Mappe mit detaillierten Informationen zu jedem Tag Ihrer Reise. Auch einzeln erhältlich für 80 Euro.
• Ausführliches Informationsmaterial aus Namibia mit Broschüren,
• Anfahrtsskizzen,
• Kartenmaterial,
• Namibische Telefonkarte für Ihr Handy mit vorab eingespeicherten Notfallnummern. Auch einzeln erhältlich für 30 Euro.
• Ausführliche deutschsprachige und aktuelle Einweisung in Ihre Reiseunterlagen vor Ort,
• Erreichbarkeit von Bwana Tucke-Tucke über Rund–um–die–Uhr-Servicenummer.
Zitat-Ende

Boah, die haben´s drauf, dachten wir und entschieden uns für eine 22-tägige Selbstfahrer Lodge-Reise: Namibia Höhepunkte entschleunigt.

Eine Anfrage war schnell gesendet und wir haben auch innerhalb weniger Tage ein Angebot erhalten, das uns inhaltlich zusagte. Wir buchten die Reise. Danach hörten wir länger nichts mehr von Bwana, (oder erst nach Rückfrage) so dass wir schon befürchteten, die hätten uns vergessen. Letzten Endes waren die Unterlagen aber rechtzeitig da und wir konnten am 5. Februar 2016 in den Flieger steigen.

South-African Airways brachte uns pünktlich über Johannesburg nach Windhoek. Die Einreiseformalitäten waren auch ruckzuck erledigt und so hielten wir nach unserem Abholer Ausschau. Dieser war auch schnell gefunden. Während wir uns am Automaten mit Geld versorgten, zog er los, um wiederum den Fahrer herbeizuschaffen. Als wir dann unser Gepäck in den PKW luden, gab es plötzlich eine große Aufregung zwischen Fahrer, Abholer und Parkplatz-Security: „I get the Police!“ verstanden wir irgendwie und plötzlich saßen wir alleine mit unserem Gepäck in einem fremden Auto. Häh? Was ist denn jetzt los? 10, 15 oder 20 Minuten später tauchte unser Fahrer wieder auf. Es sei alles ok. Wir haben es so verstanden, dass das Fahrzeug nicht für den Personentransport zugelassen war und die Security dem Auto deshalb Krallen anlegen wollte. Angeblich war das richtige Fahrzeug in der Werkstadt und er hätte deshalb das Privatauto vom Boss bekommen.
Ungefähr 40 Minuten später erreichten wir das Büro von Bwana Tucke-Tucke in Windhoek. Dort war niemand. Musste es auch nicht, weil wir ja gar nicht dorthin sollten. Es war geplant, dass wir zuerst ins Hotel gebracht werden. Hatte nur niemand unserem Fahrer gesagt. Aber wir hatten ja Zeit: Urlaub, Afrika, total entspannt – du kennst das.

Wir sind dann doch noch im Hotel angekommen und waren erst einmal begeistert. Das Hotel Thule liegt schön oberhalb der Stadt mit toller Aussicht. Und wir hatten ein riesengroßes Zimmer. Mit Wasserkocher und Pulverkaffee. Also haben wir zuerst mal ein Tässchen getrunken.

Später am Nachmittag wurden wir dann zur Allradfahrt durch Windhoek abgeholt. Meine Meinung dazu? Voll Pfeffer! Der Deutschnamibier hatte weder am Fahrzeug, einem uralten Landrover, noch an Stadt und Land Freude: So negativ, wie der über alles geredet hat. Was haben wir gesehen? Kann ich gar nicht so richtig sagen. Wir waren auf einem Hügel und haben runter geguckt, sind am Präsidentenpalast vorbeigefahren, vorbei am Tintenpalast und durch das Township Katatura. Fotografieren kannst du vergessen. Außerdem wusste der Typ auch nicht Bescheid, wir mussten ihm sagen, dass wir a) bereits bezahlt hatten und er uns b) in Joe´s Beerhouse abzusetzen habe, weil ja dort die Einweisung erfolgen würde. Dort wartetet dann tatsächlich jemand auf uns.
Manuela von Bwana lud uns nicht nur zum Essen ein sondern zeigte uns auch auf einer Landkarte die vorgesehene Route mit Textmarker und Kuli-kreuzen. Sie erwähnte, wo es gute Kuchen geben soll und wo wir Bonbons zu verteilen haben, weil uns Kinder die Gates öffnen würden. Erinnerst du dich an die ausführliche Selbstfahrer-Mappe im Wert von 80 Euro? Lächerlich! Prospekte der Unterkünfte in Klarsichthüllen und ein paar oft kopierte Skizzen, die erstens nicht für alle Ziele vorhanden waren und zweitens auch nicht wirklich hilfreich waren. Zusätzlich noch eine fehlerhafte Tabelle mit den Etappen und eine Telefonliste – mehr war nicht. Nutzlos!!! Wir haben die Mappe nur gebraucht, um die Vouchers für die Staatlichen Unterkünfte rauszuholen, die auch darin waren. Ein Permit für den Namib-Naukluft-Park war auch noch in der Mappe.

Ganz ehrlich? Wir fragen uns inzwischen, wofür wir Bwana eigentlich gebraucht haben. Die Unterkünfte, Flüge und das Auto hätten wir auch selber im Internet buchen können. Wir wollten ja den Mehrwert durch das Wissen vor Ort – und da war nix.
Anderes Beispiel: Für eine SIM-Karte mit ein paar eingespeicherten Telefonnummern (die du hoffentlich nicht brauchst) wollen die 30 Euro. Die Air-Time auf der Karte im Gegenwert von 30 Euro (siehe oben) beläuft sich dabei nur auf unglaubliche 5 NAD = 0,29 €. Wir haben die Karte tatsächlich benötigt, um mit Bwana per SMS zu kommunizieren, weil sie falsche Vouchers beigelegt hatten.

Du merkst, wir sind etwas angefressen. Es ging nämlich am nächsten Tag noch weiter. Ein deutschsprachiger Mitarbeiter sollte uns bei der Fahrzeugübernahme unterstützen. Er hat uns vom Hotel zum Autovermieter gefahren und auf Nachfrage etwas übersetzt. Fertig! Sogar unser Gepäck haben wir selbst ein und ausgeladen. Weil er dann selbst noch einkaufen musste, durften wir ihm immerhin zum Supermarkt hinterherfahren.
Und pass bloß auf, wenn du einkaufen musst! Wir haben unterwegs ein Paar getroffen, denen gleich am ersten Tag das Auto während des Einkaufens aufgebrochen wurde, obwohl die eine Kabine ohne Fenster hatten und man deren Gepäck nicht sehen konnte. Das Paar hatte also ab dem ersten Tag keine Reisetaschen und (teure) Fotoausrüstung mehr. Die Polizei vermutet dass ein Mitarbeiter der Autovermietung beteiligt war. Diese Diebstähle nehmen wohl zu. Leider hat Bwana die Chance für einen echten Mehrwert vermasselt. Es wäre ja einfach gewesen, wenn derjenige, der uns zum Markt geleitet hat, während unseres Einkaufs auf das Auto aufgepasst hätte. Wir hatten einfach nur Glück! Du bekommst von Bwana nämlich nur `nen schlauen Spruch reingedrückt, von wegen nichts im Auto lassen oder einer bleibt beim Fahrzeug. Voll Praxisfremd – wir bereden beim Einkaufen, was wir mitnehmen wollen oder müssen. Unser Tipp: Buche dir für die ersten ein oder zwei Tage ein Hotel in Windhoek, lasse das Gepäck während der Fahrzeugübernahme im Hotel, kaufe erst (mit leerem Auto) ein und hole dann dein Gepäck aus dem Hotel ab. Und erst dann startest du deine Reise!

So jetzt haben wir (vorerst) genug über das Reisebüro gemeckert. Lass uns nun zur eigentlichen Reise kommen. Wir waren ja im Februar unterwegs, der ja allgemein nicht als die beste Zeit für Namibia gilt. Wir fanden´s toll, wussten aber, dass wir keine Safari- sondern eine Landschaftsreise mit Tiersichtungen machen.

Dass wir in Windhoek im Hotel Thule untergebracht waren, hatte ich ja bereits erwähnt. Es gibt dort ein super Frühstück – das beste auf unserer Reise.

Unsere erste Etappe ging nun über die B1 runter nach Kalkrand. Die Strecke war eher langweilig, aber ideal, um das Linksfahren zu üben. Daran haben wir uns übrigens recht schnell gewöhnt, sogar das Schalten mit der linken Hand ging erstaunlich einfach. Zum Knipsen gibt es unterwegs nicht viel, nur das Schild Tropic of Capricon kurz hinter Reobot.
Kalkrand selbst ist nur ein Zwischenziel und bietet nichts Besonderes. Allerdings hat uns unsere Unterkunft wieder sehr gut gefallen. Wir waren in der Teufelskrallen Tented Lodge. Dort gibt es sechs liebevoll eingerichtete Hauszelte, die relativ alleine in der Wüste stehen. Das Haupthaus mit Rezeption, kleinem Pool und Restaurant ist gut 3 km entfernt. Da kannst du halt beim Abendessen nicht so viel Savanna oder Bier trinken ;-) Klasse für uns, wir waren die einzigen Gäste – Nebensaison halt. Und dann der Sternenhimmel! Das Essen war dort übrigens sehr lecker und es gab das zweitbeste Frühstück.

Von Kalkrand ging es dann nach Keetmanshoop. Wir sind der Routenempfehlung von Bwana gefolgt und hatten eine lange Schotterpistenetappe. Etwa 450 km, da fährst du gut 7 Stunden, ohne Pausen! Ich kann mich jetzt nicht erinnern, ob es unterwegs etwas Lohnendes zu sehen gab. Allerdings hatten wir hier einen der wenigen Hinweise von Bwana erhalten: „In Koes gibt es leckeren Kuchen.“. Wir haben keine Ahnung, ob sich irgendwo unterwegs irgendwelche Sehenswürdigkeiten versteckt hatten. Fazit: Die Route kann man machen, muss man aber nicht.

Das Mesosaurus Fossil Camp in Keetmanshoop können wir empfehlen. Die Chalets sind relativ einfach ausgestattet aber sauber. Auf dem Farmgelände gibt es die Mesosaurus-Versteinerungen zu sehen, die schon sehr interessant sind. Absolutes Highlight ist aber der Köcherbaumwald. Und die Ruhe dort. Abendessen und Frühstück waren ok.

Auf der Fahrt nach Ai-Ais hat uns die Landschaft beeindruckt. Auch der Blick über den Fisch-River-Canyon ist spektakulär. Trotzdem blieben wir nicht lange am View-Point. Der Canyon liegt halt bloß rum und tut sonst fast nichts. Gesehen, geguckt, geknipst und weiter. Ich könnte mir aber vorstellen, dass man zur richtigen Saison dort tatsächlich gut wandern kann. Für uns war´s definitiv zu heiß.

Das staatliche Ai-Ais Resort hat seine besten Zeiten zwar hinter sich, aber so richtig zum Meckern haben wir auch nichts gefunden. Unser Zimmer war groß, sauber und kühl. Das Personal bei weitem nicht so unfreundlich, wie man aufgrund der Berichte vermuten könnte. Und das Essen haben wir auch ohne Schaden überstanden. Ach ja, die Thermalbäder haben wir nicht genutzt, die sahen irgendwie nicht so einladend aus – auch wenn sie augenscheinlich sauber waren.

Am Orange-River entlang fuhren wir dann nach Lüderitz. Die Strecke dort wird nicht ohne Grund als schönste Nebenstraße Namibias bezeichnet. Man ist aber sehr lange unterwegs. Wir haben hinter Aus noch bei den Wildpferden angehalten, lohnt sich!

In Lüderitz wohnten wir in der Alten Loge. Die Bewertungen in den einschlägigen Portalen sind voll des Lobes, das wir nicht so ganz teilen. OK, von der Terrasse kann man schön gucken, aber was für uns gar nicht geht, ist z.B. die fehlende Türe zum Badezimmer und somit zur Toilette. In einem Bush-Chalet stört es uns nicht (bzw. weniger), zumal dann entsprechend gebaut wurde. Aber hier würde es ja gehen und deshalb würden wir beim nächsten Mal eine andere Unterkunft bevorzugen. Übrigens: Der Fisch-Imbiss, der in einigen Bewertungen und bis vor kurzem auf der Homepage erwähnt wurde, wird nicht mehr betrieben. Dafür kann man jetzt Hausboot-Touren buchen. Ich fasse mal zusammen: Die Besitzer haben die Alte Loge wohl 2012 gekauft, dann renoviert; sie betreiben dort seit 2015 das Gäste-haus und richten einen Imbiss ein, legen ihn wieder still und gründen Hausboot-Touren (was sicherlich auch interessant ist) …

Die Infos über den Eintritt zur Kollmanskuppe von Bwana sind schnell zusammengefasst: „ NIX.“.
Deshalb hier die Info dazu von uns: Was man so im Internet bezüglich der Fotopermits lesen kann, ist etwas irreführend. Wir verstanden ursprünglich, dass man sich nur mit solchen Permits alleine in der Anlage bewegen kann. Tatsächlich brauchst du sie nur, wenn du vor der regulären Öffnungszeit in die Anlage willst. Ist aber nicht nötig. Du bekommst die Tickets in Lüderitz bei „Lüderitz Safaris & Tours“ in der Bismarkstraße und wohl auch am Eingangstor zur Kollmanskuppe.
Das Abendessen hatten wir hier nicht dabei und haben deshalb im Restaurant Penguin im Nest-Hotel gegessen: Der Blick auf das Meer war sehr schön

Der Brief wird ja viel zu lang. Ich werde zu den einzelnen Etappen nicht mehr schreiben, dass es eine schöne Strecke war. Du weißt, ich/wir fahre(n) gerne Auto und uns hat es auf den Pisten überall gefallen.

Nächster Halt in den Tiras-Bergen in der Namtib Dessert Lodge. Bei Thorsten und Lynn hat es uns gefallen. Die ganze Farm ist mit viel Liebe zum Detail gemacht. Gäste und Farmer sitzen beim Essen gemeinsam am Tisch. Es gibt einen Nature Trail, allerdings wurden uns entgegen der Infos auf der Website keine anderen Aktivitäten angeboten, als wir dort waren. Thorsten ist ein guter Erzähler und interessierter Zuhörer, Lynn etwas zurückhaltend.

Das Tsauchab River Camp in Naukluft war eine der schönsten Unterkünfte auf dieser Reise. Die Besitzer sehr freundlich und es gab leckeres Essen. Die Chalets haben auch ein offenes Bad / Toilette, aber hier passt es hin und störte uns nicht (vgl. Lüderitz). Da du mit dem Auto zum Essen fahren musst, schadet es bestimmt nicht, eine Flasche Wein im Gepäck zu ha-ben, um später noch einen Schlummertrunk nehmen zu können. Für die frühe Fahrt ins Soussusvlei kannst du ein Frühstückspaket bekommen.

Die Etappe nach Swakopmund ist leider wieder ein Anlass, um über Bwana zu meckern. Keine Info darüber, wo das Versteck von Henno Martin und Hermann Korn war („Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“), dafür gab es eine Routenempfehlung, die wir gemäß Auto-Mietvertrag nicht fahren durften. In der Landkarte ist nämlich ein Teil als Offroad-Abschnitt gekennzeichnet und diese durften wir ausdrücklich nicht fahren. Am letzten Tag haben wir Bwana-Manuela darauf angesprochen und eine komische Antwort erhalten. Dem-nach sei dort zwar ein Allrader erforderlich, wir hätten aber mit unserem Hilux fahren können und dürfen. Warum sagt sie uns so etwas nicht vorher?
Wir sind eine Alternative gefahren, an der Wüstenforschungsstation Gobabeb vorbei. Hier wäre ebenfalls ein Hinweis angebracht gewesen, dass es dort für den normalen Touristen nichts (und ich meine wirklich, nichts!) gibt: Keine Besichtigungsmöglichkeit, keine Einkehrmöglichkeit, kein Shop und keine Tanke. Sorge also für genug Proviant und Flüssigkeit und einen vollen Tank, bevor du durch die Wüste fährst.

Um das Alternative Space in Swakopmund wird ein „g’schiss“ gemacht, weil dort ein paar Aktfotos hängen. Wenn man sich in der Unterkunft für „Hippies and Friends“ nicht wohlfühlen würde, besorgt die Betreiberin ein Ausweichquartier. Und schon steckst du in der Zwickmühle: Kritisierst du zum Beispiel, dass die Einrichtung unpraktisch ist, oder die Betten nicht gemacht werden oder dass du das Frühstück selber machen musst oder …, dann bist du halt nicht cool genug.
Stichwort Essen: Swakopmund war auch in der Nebensaison recht voll. Wir wollten spontan ins berühmte „The Tug“, aber ohne Vorbestellung hast du keine Chance. Am ersten Abend haben wir dann noch zwei Plätze an der Theke im Brauhaus bekommen. Es ist sehr deutsch dort – das Steak war groß und ok. Ein Tipp: Das Fish Deli in der Sam Nujoma Avenue. Und apropos Tipp: Tommy´s Dessert Tour ist absolut lohnenswert.

Weiter geht es ins Erongo-Gebiet zur Omandumba-Farm: Die Gastgeber Deike und Harald werden in der einschlägigen Foren sehr gelobt. Wir haben sie leider nicht kennengelernt, da sie selbst unterwegs waren. Die Bungalows waren liebevoll gemacht, trotzdem hatten wir nicht das Gefühl herzlicher Gastlichkeit. Vielleicht lag es daran, dass hier die Getränke am teuersten und die Mahlzeiten am lieblosesten waren (für Farmverhältnisse). Beispiele: Am ersten Abend (wir waren die einzigen Gäste) gab es weder Vorspeise noch Dessert. Am zweiten Abend, als eine Reisegruppe dabei war, gab es immerhin Eis mit Amarula. Zum Frühstück gab es lediglich eine Sorte Wurst und eine Käse, dafür keine Eier. Das Getränk zur kostenpflichtigen Sundowner-Fahrt wurde extra berechnet. So Zeug eben.
Du kannst dort ein Lebendiges Museum besuchen und einen Bushman-Walk unternehmen. Es liegt an uns, aber wir fühlen uns bei so etwas immer befangen. Nette Geschichte: Wir wurden dort gefragt, ob wir 5 Buschmänner in unserm Hilux zur Farm mitnehmen könnten, sie wollten dort im Shop einkaufen. Kinder werden von den San aber nicht gezählt und so hatten wir letztlich fünfzehn Personen zusätzlich im Auto, die meisten hinten auf der Ladefläche.

Die Twyfelfontain Country Lodge ist für eine Nacht ok. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Auf unsere nächste Unterkunft, das Filmhaus, waren wir ganz besonders gespannt. Leider sind wir bedingt durch die Streckenplanung und den Aufenthalt auf der Cheetah-Farm erst sehr spät dort angekommen, so dass wir diese Unterkunft nicht mehr ausgiebig genießen konnten. Hier hätten wir gerne noch einen Tag mehr gehabt. Der Besuch auf der Otjitotongwe Geparden-Farm hat uns aber auch nicht gereut, denn so nah sind wir den Kätzchen noch nie gekommen. Schau nochmal genau hin, wo Bwana das Kreuz in die Karte malt. Bei uns saß es eine Abzweigung weiter, sprich, wir haben uns verfahren. Beim Besuch des Himba-Dorfes beim Filmhaus jedoch haben wir uns unwohl gefühlt. Wieder nur wir beide plus ein Guide. Die Frauen breiten die üblichen Sachen zum Verkauf aus, die du nicht brauchst oder willst. Wir fühlten uns wieder wie in einem Menschen-Zoo und waren irgendwie froh, als wir weiterfahren konnten.

Wir wissen nicht so recht, wie wir die beiden nächsten Unterkünfte Okaukuejo und Namutoni im Etosha Nationalpark bewerten sollen. Eigentlich bzw. ursprünglich waren sie nicht schlecht, es wird aber nichts zum Erhalt gemacht. Es war auch nicht wirklich dreckig, aber trotzdem irgendwie schmuddelig. Die Restaurants sind ungemütlich und lieblos, ebenso das Essen. Es ist schade, wenn man das Potential der Camps sieht, oder besser das, was sie einmal waren – oder so. Das Wasserloch vom Okaukuejo ist schon toll. Nimm dir ein oder zwei Savanna mit und genieße einfach.

Der Aufenthalt auf der Tigerquelle Farm bei Grootfontain war interessant. Dem Farmer „Mäuser“ zuzuhören, ist zuweilen etwas anstrengend, aber er kocht recht gut. Der Hoba-Meteroit in der Nähe: Nun ja, wenn man schon mal da ist … Wir waren hier übrigens wieder die einzigen Gäste, weshalb das Fressfest vermutlich anders ausgefallen ist, als sonst üb-lich. Es war lecker, sehr umfangreich aber anders als von Bwana angepriesen.

Die Wabi Game Lodge am Waterberg. Da wollen wir wieder hin. Ehemalige Jagd-Farm und entsprechend ausgestattet. Eine der besten Unterkünfte auf der Reise. Hier musst du unbedingt mindestens eine Pirsch-Fahrt machen. Dass das Tor dort zwischen 12:00 und 14:00 Uhr geschlossen ist und bleibt, haben wir auch nicht von Bwana erfahren.

Letzte Unterkunft war das Düsternbrook Hippo Chalet. Also das Hippo Chalet war für uns wirklich das allerletzte. Geparden und Leoparden waren ja schön, aber die Hütte war das allereinfachste, was uns geboten wurde. Eine lieblose Holzhütte am See mit einer winzigen Nasszelle, die etwas unappetitlich wirkt. Und das Wasser war auch kalt am Morgen – und dass, wenn du vor einem langen Tag mit Rückflug noch einmal ordentlich duschen möchtest. Bwana: Die Unterkunft geht gar nicht! Die anderen Zimmer auf der Farm mögen ja ok sein, dazu können wir nichts sagen.

Lass uns nochmal festhalten. Insgesamt hatten wir eine wunderschöne Reise. An einigen Punkten hatten wir mehr erwartet. Wir würden und werden wohl wieder nach Namibia fahren, aber andere Gegend (weil wir die ja jetzt gesehen haben) und anderer Veranstalter – oder selbst organisiert.

So, heia Safari und Ciao
Claudia & Tom
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Namibiatour 2016: flic.kr/s/aHskuSbaUn
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25 Apr 2016 14:20 #429138
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  • Logi am 25 Apr 2016 14:20
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Hallo Claudia & Tom,

immerhin wusste man bei Euch, dass Ihr eine Stadtrundfahrt gebucht hattet. Das ist doch schon mal was! ;)

Wir haben im Dezember dumm geschaut, als niemand kam.

LG
Logi
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25 Apr 2016 16:51 #429157
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  • Hanne am 25 Apr 2016 16:51
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hallo Claudia und Tom,

vielen Dank für den sehr ehrlichen und doch humorvollen Brief. Denke, dass Ihr Namibia trotzdem genossen habt, ja wie sagt man
so schön , hinterher ist man immer schlauer, das werdet Ihr bei der nächsten Namibia-Reise sicher sein.
Liebe Grüsse
Hanne
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25 Apr 2016 20:18 #429190
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  • Yawa am 25 Apr 2016 20:18
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Hallo Claudia und Tom,
gut, daß Ihr diesen sicherlich ehrlichen Reisebericht veröffentlicht habt. Wir hatten schon sechs mal unsere Reise nach Namibia selbst organisiert ( immer mit 4 - 7 Personen) und erhofften und von der Organisation über Bwana günstigere Preise und Unterstützung im Notfall (weil wir schon ein bißchen älter sind). Nach mehrmaligem Nachfragen inkl. Telefonate hier in Deutschland, bekamen wir nach ca. 4 Wochen ein Angebot (wir hatten die Lodges genau definiert, die wir wollten). Das Angebot war ca. ein Drittel höher als das, was ich mir selbst ausgerechnet hatte. Damit war das Unternehmen für mich gestorben und ich habe wieder - wie immer sehr erfolgreich - selbst gebucht.
Die Unterkünfte, die Ihr beschrieben habt, kenne ich zum Teil und kann die Beurteilung gut nach empfinden, wenn Ihr wahrscheinlich bei Omandumba auch wirklich Pech hattet und alles in allem sowieso schon ein bißchen negativ eingestellt gewesen seid.
Ich hoffe, Ihr lasst Euch durch diese negative Erfahrung nicht von dem Traum-Urlaubs-Reiseland Namibia abschrecken und plant schon bald die nächste Tour.

Beste Grüße, Yawa
PS: Dies mal haben wir für unsere Planung für 2017 Eva und Tom von Abenteuer in Namibia eingebunden und das hört sich schon mal viel besser an. Wir werden dann berichten.
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25 Apr 2016 20:19 #429191
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  • Bazi am 25 Apr 2016 20:19
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Danke für Euren Bericht
Ihr habt hoffentlich Eure Erfahrungen auch dem Veranstalter mitgeteilt. Das würde Sinn machen.
LG
Bazi
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26 Apr 2016 08:10 #429217
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Hallo Zusammen,

danke für das positive Feedback zu unserem Bericht. Inzwischen habe ich dem Veranstalter einen Link hierhin gemailt. Ich denke aber, dass er ohnehin hier mitliest. Als Namibia-Reiseveranstalter sollte das Forum für ihn Pflichtlektüre sein. Er wird schließlich wissen wollen, was seine (potenziellen) Kunden bewegt.

Wir haben die Reise sehr genossen und uns auch nicht zu sehr aufgeregt. Wenn man schon ein bisschen älter ist (bin selbst > 50), dann wird man ja auch irgendwie gelassener. Oder? Trotzdem wollten wir zum Ausdruck bringen, dass uns nicht alles gefallen hat. Vielleicht nimmt Bwana dies ja als konstruktive Kritik auf und kann für neue Kunden das Eine oder Andere optimieren.

Wir werden auf jeden Fall wiederkommen. Eigentlich hätten wir jetzt schon wieder Lust auf Afrika. Der Norden, Caprivi und Botswana als Selbstfahrer schwebt mir im Kopf rum. Aber da Reisen ja immer auch eine Erweiterung des eigenen Horizonts sein soll, wird nächstes Mal ein anderer Kontinent bereist.

Ciao
Tom
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