Hallo,
bin schon wieder nüchtern
und nun können wir zusammen den Rest der Reise angehen:
Wir brechen auf zur letzten Station der Reise, an den Atlantik. Ziel am Morgen ist zunächst Lambertsbay, denn hier wollte ich noch unbedingt die Kaptölpel-Kolonie sehen. Nach ein wenig Herumfahren – es war leider nichts ausgeschildert – und Fragen, landen wir im Hafen und wandern zur Kolonie. Wieder ein Wunsch erfüllt. 16.000 Kaptölpel sind zu diesem Zeit-punkt hier versammelt.
Bei den Tölpeln ging es mir wie bei den Pinguinen: unendlich viele Fotos!
In einer kleinen Hafenkneipe habe ich dann noch einen mir bis dahin unbekannten Fisch als Linefish probiert, den Hotnot-Fish! Geschmacklich nicht schlecht, zartes weiches Fleisch, aber leider ein echter Grätling!
Von Lambertsbay geht es dann zur letzten Übernachtungsstelle nach Paternoster. Hier wollten wir nur noch Ausspannen, nichts Neues mehr erleben. Unsere Unterkunft war das „Farr Out“, das, zum Ort hin gesehen wirklich far out war. Hier spricht Marion Deutsch und hat uns herzlich begrüßt. Sie ist überhaupt eine ganz nette Gastgeberin. Das Zimmer ist zwar nicht groß, aber mit allem Notwendigen ausgestattet.
Der Garten ist schön angelegt und hat einige Winkel, wo man ausspannen kann. Auf der Terrasse, deren Erweiterung wir mit eingeweiht haben, kann man gut sitzen, ein Bier trinken oder lesen. Das Frühstück ist supertoll hergerichtet und schmeckt hervorragend. Im Gartenteich quaken ein paar Frösche, was uns aber überhaupt nicht gestört hat. Nektarvögel werden mit Flaschen angefüttert und sind so gut zu beobachten.
Die sind so in keinem Vogelbestimmungsbuch. Mit maddy aus dem Forum habe ich schon darüber diskutiert und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich um Jungvögel von Doublecollared Sunbird und Orangebreasted Sunbird handelt.
Einzig einen kleinen Pool haben wir in Farrout vermisst. Dafür gibt es einen Hotpot, den wir aber nicht nutzen wollten. Wenn man in den Ort zum Essen oder an die Küste will, muss man das Auto nehmen.
Paternoster ist ja das Lobster (Hummer)-Zentrum Südafrikas. Die Saison beginnt am 15. November, vorher dürfen keine Tiere gefangen werden. Auf den Straßen wird man aber ständig von Lobster-Wilderern belästigt, die in Plastiktüten die Tiere verkaufen wollen. Polizei ist keine im Ort und gelegentliche Streifen sind bei den Wilderern auf beiden Augen blind, kassieren aber die Käufer mit Strafen ab. Das hat uns hier überhaupt nicht gefallen, aber Fisch müsste ja hier auch in guter Qualität zu bekommen sein. Wir haben zwei Lokale ausprobiert. Das „Swartkuis“ war ein Reinfall. Der „Catch of the day“ (Yellowtail) war wohl nicht vom Tag, sondern vom letzten Monat; trocken und leicht tranig, dazu geschmackloser Reis. Letzter Platz in der Restaurantliste des Urlaubs. Ganz das Gegenteil davon die „Noisy Oyster“ am nächsten Tag: Superfrische Austern in zwei Variationen und eine gemischte Curry-Fischpfanne vom Feinsten. Da waren wir dann wieder versöhnt.
Am nächsten Tag dann doch noch ein Ausflug! In den Westcoast Nationalpark. Von den Birdhides dort kann man gut Seevögel beobachten: Flamingos, Säbelschnäbler, Sanderling, Regenpfeifer, Regenbrachvogel u.a. Und auf dem Land jede Menge Schildkröten, die ständig über die Straße laufen!
Auch dieser Ausflug war entspannt und brachte noch ein paar schöne Vogelbeobachtungen.
Bei Rückkehr nieselt es leider in Paternoster, so wird aus dem geplanten Strandbesuch nichts und wir bleiben in der Lodge und sortieren schon mal die Koffer.
Am vorletzten Tag treten wir nach einem ausgiebigen Frühstück die letzte Etappe an, zurück nach Kapstadt. Dort treffen wir bereits um 11.00 Uhr in der Lodge ein. Der Kreis hat sich geschlossen. Mittags laufen wir nach Camps Bay, essen einen Happen und sind dann zurück in der Lodge, die wir am Abend zum letzten Abendessen im "Godfather" wieder verlassen. Erneut war der Fisch sehr gut. Nach dem Abendessen machen wir zum Sonnenuntergang einen letzten Besuch am Strand und nehmen Abschied von Südafrika.
Am nächsten, dem letzten Tag fliegen wir auf gleichem Weg wieder nach Hause. Ein großártiger und gelungener Urlaub ist zu Ende.
Gesamtresümee:
Eigentlich gab es nichts zu meckern, mit den Unterkünften waren wir sehr zufrieden, wenn man auch bei der einen oder anderen ein paar kleine Abstriche machen muss, aber einen Totalausfall gab es nicht. Ähnlich war es bei den Restaurants. Da waren Spitzenköche genauso am Werk wie bodenständige Kostzubereiter. Dass auch mal in der Küche ein schlechter Tag ist, kann vorkommen, deswegen will ich niemanden grundsätzlich verurteilen.
Meine Wünsche gingen alle in Erfüllung, ja sogar mehr als das, Proteen, Wale, Pinguine, Nektarvögel, stelten sich alle ein. Dass so manches Foto nicht ganz m,einen Ansprüchen entspricht lag auch zum Teil an dem nicht unbedingt typischen Wetter zu dieser Zeit. Etwas mehr Sonne und ein wenig weniger Regen wären nett gewesen, aber auch das war nicht so schlimm.
Ich würde die Tour in dieser Weise jedem empfehlen. Was würde ich anders machen? Ganz einfach, ich würde mir noch mehr Zeit für die einzelnen Orte nehmen, aber es war schielßlich meine erste Orientierungstour im Süden Afrikas. Wir waren mit Flug 4 Wochen unterwegs. Wer nicht so lange Zeit hat, sollte die Tour auf jeden Fall kürzen und in mehreren Etappen machen. Diesselbe Tour in 5 Wochen zu fahren wäre ideal.
Ich hoffe, ich konnte ein paar Anregungen geben und danke euch für die Geduld beim Lesen des Reiseberichtes.
Als Fomi bleibe ich euch ja erhalten.
Liebe Grüße aus dem dauergrauen Franken:
Burschi