THEMA: Namibia & KTP - am Ende der Regenzeit
11 Mai 2014 14:04 #336536
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Vielen Dank für eure Kommentare und an die Danke-Button Drücker.

Da bei uns heute Mistwetter herrscht, habe ich Zeit einen weiteren Teil unserer Reise einszustellen


04.03.2014 Von Wüstenquell nach Mirabib

Unser heutiges Endziel ist Mirabib. Dieser Felsen irgendwo im nirgendwo, der mit für unsere Dachzelt Tour verantwortlich war. Ich freue mich schon sehr darauf und hoffe natürlich, dass wir auch alleine dort stehen werden. Denn das macht den Reiz ja schließlich aus!

Trotz dieser Vorfreude packen wir unsere Sachen etwas wehmütig zusammen, denn auch hier auf Wüstenquell ist es herrlich.
Gegen 9 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Rezeption.
Nach einem kurzen Plausch mit Olli begleichen wir unsere Rechnung und verabschieden uns.

Wir nehmen die Farmpad in Richtung Welwitschia Drive im Namib Naukluft NP. Für diesen Abschnitt benötigen wir nun das Permit, das uns Bwana Tucke Tucke ja schon im Vorfeld besorgt hat.



Rechts und links der Pad sind immer wieder Welwitschia zu sehen. An einer größeren machen wir einen Fotostopp.




Leider habe ich erst spät am Tag gemerkt, dass ich die ISO von den Abendbildern nicht zurückgestellt habe. Daher sind die Bilder etwas grieselig.

Weiter geht es über die D1991. Hier herrscht starker LKW – Verkehr. Wenn uns ein LKW entgegenkommt und an uns vorbei fährt, fahren wir für Sekunden absolut ohne Sicht, so stark ist die Staubfahne, die er hinter sich herzieht. An einer Baustelle mache ich Bilder. Ein Mitarbeiter winkt und deutet uns anzuhalten. Schrecksekunde für mich ! Vielleicht durfte ich die Bausstelle nicht fotografieren und er verlangt jetzt meine Kamera?! :woohoo: Doch nein - wie so oft werden wir nach Wasser gefragt. Da wir uns in Wüstenquell nochmals mit Trinkwasser versorgt hatten, ist dies kein Problem und wir geben gerne 2 l ab. Wir fragen, was hier gebaut wird und bekommen zur Antwort – eine Wasserpipeline.

Wir biegen ab auf die C28 Richtung Blutkoppe. Draußen ist es heiß und die Luft flimmert. Doch was ist das, schon wieder eine Wasserdurchfahrt vor uns? – nein das kann nicht sein, es hat doch überhaupt nicht geregnet! Des Rätsels Lösung -
es sind Luftspiegelungen – eine Fata Morgana in Namibia – toll, so etwas habe ich noch nie gesehen.



Auch hier ist die Landschaft karg und weit. Genau so, wie wir es lieben.






Doch in unserem Auto kühlt die Temperatur merklich ab. :huh: Dummerweise habe ich etwas getan, was Frau niemals tun soll, wenn Mann fährt. Ich habe die Fahrkünste meines Mannes kritisiert. :woohoo: Das heißt in Wirklichkeit ja nur die Geschwindigkeit. Aber mein Mann ist in solchen Situationen ja soooo empfindlich. :ohmy: Okay, vielleicht habe ich es ja auch etwas zu oft gesagt. :whistle:
Ende dieser Auseinandersetzung ist ein Fahrerwechsel. Zum ersten Mal in diesem Urlaub darf ich dieses Auto fahren.
Als wir an dem Rastplatz anhalten um uns wieder etwas „zu wärmen“ nähert sich ein Rangerfahrzeug. Da wir uns die Beine in verschiedene Richtungen vertreten, gehe ich zum Auto zurück. Vielleicht wollen sie ja das Permit sehen und ich habe ja den Autoschlüssel. Doch sie schauen nur zu uns herüber, verlangen aber nicht das Permit.



Nun geht es weiter Richtung Blutkoppe, Tinkas und Rock Arch. Der Hinweis 4x4 only macht mir keinerlei Kopfzerbrechen, da dies ja schon öfters ausgeschildert war und bis jetzt immer ganz easy zu fahren war.



Die Blutkuppe im gleisenden Mittagslicht ist nun nicht wirklich so spektakulär.



Ich nehme den 4x4 Trail Richtung Rock Arch, vorbei an Klein Tinkas. Bisher waren schon viele Strecken als 4x4 ausgeschildert und nicht sonderlich anspruchsvoll. Doch dies sollte sich ändern.
Hier ähnelt die Straße doch schon mehr einem 4x4 Trail. Spitze Steine und für mein Empfinden „Tiefsand“ in den ausgetrockneten Flussbetten. Und prompt sitze ich gleich bei der ersten Durchfahrt fest. :blink: Was mich bei der unterkühlten Stimmung, die noch immer herrscht, richtig ärgert. :woohoo:
Also gleich mal 4x4 und Untersetzung rein. Und siehe da, ich komme raus ohne zu buddeln. Die Untersetzung nehme ich dann gleich wieder raus, aber den 4x4 lasse ich drin.



An alle 4x4 Erfahrenen:
Bitte jetzt nicht lachen, aber ich fühlte mich wie Superfrau persönlich und war stolz wie „Oskar“. :laugh: :laugh: :laugh:

Am Rock Arch genießen wir die beeindruckende, grüne Landschaft.



Nach kurzer Rast fahren wir über Groot Tinkas Richtung Mirabib.
Hier sehen diese 2 Vögel, von denen ich keine Ahnung habe, wie sie heißen






Wir nehmen die Strecke über Gemsbockwater und Ganab.
Immer wieder sehen wir Herden von Zebras und Springböcken. Allerdings habe diese eine hohe Fluchtdistanz.



Anfangs ist es noch sehr grün.



Doch je weiter wir südlich fahren, desto trockener wird es. Das Grün geht zuerst in Graugrün und dann in Gelb über.



Die Stecke zieht sich länger als ich gedacht habe. Doch endlich kommt die Abzweigung nach Mirabib.
Wir haben Glück und haben den Felsen für uns alleine. So umrunden wir diesen erstmal und suchen uns einen schönen Stellplatz.
Das heißt, so ganz alleine sind wir auch nicht, denn kaum packe ich die Utensilien aus um Brot zu backen, stellen sich auch schon ein paar Mitbewohner vor.






Nun folgt das übliche Abendritual. Jürgen kümmert sich um das Feuer und bereitet das Abendessen vor, während ich zum ersten Mal Brot in diesem Urlaub backe.



Und hier das Ergebnis (am nächsten Morgen)



Danach genießen wir die absolute Stille unter Millionen von Sternen. Es ist einfach nur fantastisch.
Genauso haben wir uns das vorgestellt. Ich spüre eine unendliche Zufriedenheit und Ruhe.




Und mit diesen schönen Gefühlen geht wieder ein Tag zu Ende. Und morgen früh geht die Sonne wieder auf.


Gefahrene Km 264
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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13 Mai 2014 19:12 #336887
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05.03.2014 Von Mirabib zum Spreetshoogte Pass
Teil 1

Und wie heute Morgen die Sonne wieder aufgeht.
Wenn der Tag mit einem solchen Ausblick beginnt, kann er nur gut werden.



Der Himmel ist wolkenlos und erstrahlt in einem Blau, für das ich keine Worte finde, da es diese Himmelsfarbe in unserer Hemisphäre nicht gibt.
Noch vor dem Frühstück mache ich mich auf, um einige Eindrücke festzuhalten.









Danach frühstücken wir gemütlich in der Morgensonne und genießen die Ruhe und das selbstgebackene Brot. Dieses schmeckt übrigens sehr gut.



Dann verlassen wir diesen idyllischen Platz. Wir, das heißt ich fahre, an Bakenskop vorbei Richtung C14. Unterwegs das vertraute Bild Zebras und Strauße.





Wir machen noch einen Abstecher zum Kuiseb Viewpoint. Beim Hochfahren denke ich noch „Hoffentlich komme ich da auch wieder runter“ :dry: –aber ich bin ja inzwischen allrad-erprobt. :whistle: Und so geht alles (ohne Allrad) auch ohne Probleme. :laugh:
Von hier oben haben wir einen herrlichen Blick über den Kuiseb Canyon.



Bei diesem Anblick kommt mir das Buch von Henno Martin „Wenn es Krieg gibt gehen wir in die Wüste“ in den Sinn.
Was muss das für ein Leben gewesen sein … anstrengend, abenteuerlich, frei ….. Immerhin habe ich es aufmerksam gelesen und weiß nun theoretisch, wie ich ein Tier erlegen kann und wie ich fachfraulich alle Teile verwerten kann, um zu überleben … wie gesagt theoretisch. Praktisch bin ich froh, es nicht tun zu müssen. :blink:

Dann verlassen wir endgültig den Namib Naukluft Park.
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14 Mai 2014 10:39 #336949
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05.03.2014 Von Mirabib zum Spreetshoogte Pass
Teil 2

Wir umrunden den Gamsberg, der zeitweise in dicke schwarze Wolken gehüllt ist. In der Ferne sehen wir, wie der Regen runterkommt. Doch bis auf ein paar Tropfen bleiben wir diesmal davon verschont.






Unser heutiges Ziel ist Namibgrens am Spreetshoogte Pass. Die Campsite hatte ich schon von Deutschland aus reserviert.
Doch welch ein Unterschied zu den anderen Campsites. Kein freundliches „Willkommen“. :woohoo:
Wir stehen vor verschlossener Tür an der Rezeption. Wir klingeln … nach einer Weile öffnet die Dame des Hauses die Tür und heißt uns nicht etwa herzlich willkommen. Nein.

Die Konversation lief etwa so ab.
Sie: „Can I help you?
Ich sage, dass ich eine Campsite reserviert habe.
Sie: „Oh yes… Nr. 1“
Dreht sich um und will gehen.
Ich frage schnell, wie wir zur Campsite kommen.
Kurze Erklärung in einem Satz ihrerseits.
Dreht sich um und will gehen.
Ich frage, ob es möglich ist heute Abend hier zu essen
Sie: NO !!!
I just started with the preparation. You have to book it before!! :woohoo: :woohoo:
Ich.: Kein Problem, war ja nur eine Frage.
Sie dreht sich um und will gehen.
Langsam werde ich säuerlich! Sollten wir hier etwa stören. :S
Ein letzter Versuch: Ich frage nach einer Weg- oder Wanderkarte.
Nun kommt der Herr des Hauses ins Spiel. Und oh Wunder, er gibt uns eine Karte und erklärt und die Wege.
Jetzt erscheint die Dame des Hauses nochmals freiwillig und sagt, sie hätte nachgeschaut und das Essen würde reichen! ! Punkt.
Die Frage, ob wir daran teilnehmen möchten, hat sich für sie nicht gestellt.

Wir fahren also zu unserer Campsite Nr.1. Dies war ein Tipp aus dem Forum und es ist wirklich die einzigste mit einem schönen Ausblick.
Dann machen dann noch eine kleine Wanderung. Zwei der, ich weiß gar nicht wie vielen, Rhodesian Ridgeback begleiten uns. Wunderschöne Hunde.



Beim Farmhaus ist ein angestauter Teich. Hier gibt es viele Esel und Ziegen.



Und wie immer verlieren wir mal wieder die Markierung und wandern auf eigene Faust durchs Gelände. Verloren gehen können wir ja nicht, da wir die beiden Hunde bei uns haben.
Zurück auf der Campsite ist der Donkee schon angeheizt und wir können mal wieder mit warmen Wasser duschen. Welch eine Wohltat.



Hinter den schwarzen Holzabtrennungen verbergen sich Dusche und WC.

Gegen 19.30 Uhr fahren wir wieder zum Farmhaus, da das Essen ja reicht. :laugh:

Außer uns sind noch 4 Südafrikaner anwesend, die allerdings im Farmhaus wohnen.
Langsam taut die Dame auf und wird gesprächig. So erfahren wir, dass Namibgrens einem Deutschen gehört, der in Windhoek wohnt. Sie und ihr Mann sind die Manager. Aha.
Zum Essen gibt es Thunfischsalat als Vorspeise, dann ein sehr schmackhaftes Bobotie mit Reis und Salat und als Dessert einen namibianischen Pudding.

Ich frage noch nach Fleisch und wir können auch noch Lammfleisch von der Farm kaufen.
Na also .... geht doch.

Wir sind die einzigen Camper und haben die Campsite Nr. 1 mit einer schönen Sicht auf den Spreetshoogte Pass.



Ohne Frage ist es hier schön, doch der Funke springt bei uns nicht so ganz über. Lange hatte ich im Vorfeld zwischen Camp Gecko und Namibgrens hin und her überlegt. Letztendlich viel die Entscheidung auf Namibgrens, da es oben auf dem Pass liegt.
Wären alle Campsites belegt, wäre es für unser Gefühl zu voll, da die einzelnen Campsites doch recht dicht nebeneinander liegen.

Gefahren km: 224
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18 Mai 2014 17:07 #337491
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06.03.2014 Vom Spreetshoogte Pass nach Hauchabfontein

Überraschung am Morgen. Meine Milch ist gefroren. :woohoo:
Unser Kühlschrank funktioniert ja fast so gut wie eine Kühltruhe. Also Milch in die Sonne stellen und … warten.

Nachdem diese Hürde genommen ist, fahren wir den Spreetshoogte Pass hinunter.
Die Landschaft und die Aussicht sind phänomenal. Der Weg über die Pässe hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn uns die Unterkunft nicht 100%ig zugesagt hat. Der Spreetshoogte Pass ist mittlerweile an den steilsten Stellen gepflastert, wodurch er sich ohne Adrenalinstoß fahren lässt.
An einem Aussichtpunkt halten wir an.






Huch, was ist denn das? :woohoo: Aus welcher Welt kommen die denn? :woohoo:
Zuerst sehe ich nur eines dieser seltsamen Ungetüme, die wie Wesen einer anderen Welt anmuten. Doch es tummeln sich Hunderte von ihnen in den gelben Blumen und im Gras.
Sofort ist die Fotojagd eröffnet.








Doch die kleinen Kerle wollen nicht so wirklich still halten. Irgendwann dauert es Jürgen zu lange und er verbannt sie kurzer Hand als Fotomodell auf einen Steinsitz. Die Bezahlung erfolgt in Form von Naturalien.





Die Ausrüstung dieser Wesen mit Stachelpanzer und den Glubschaugen ist schon irre.
Damit alle Tierschützer beruhigt sind. Es ist ihnen nichts passiert und nach dem Fotoshooting durften sie wieder ins Gras.
Mittlerweile weiß ich, dass es sich bei meinen kleinen Monstern aus einer vergangen Zeit um Dickpense handelt und gar nicht so beliebt sind. Aber schön sind sie trotzdem.

Nachdem wir uns an dem Ausblick sattgesehen und genügend kleine Monster fotografiert haben setzen wir unseren Weg fort.
Am Ende des Passes geht es rechts ab Richtung Camp Gecko. Wir sind gut in der Zeit und beschließen uns das Camp einmal anzusehen.
Hier gibt es wieder die gewohnte namibische Gastfreundlichkeit. Kaum vorgefahren, kommt auch schon der Sohn heraus, um uns zu begrüßen. Und obwohl wir hier nicht übernachten wollen, ist der Empfang sehr herzlich und freundlich. Jürgen schaut sich die Messer an und ich stelle zu meiner großen Freude fest, dass es auch schönen Schmuck gibt. Natürlich ist etwas dabei was mir gefällt – und den Besitzer wechselt. :laugh:
Wir unterhalten uns lange mit Heidi und ihrem Sohn und erfahren viel Interessantes über ihr Leben in Namibia, ihre weitere Lebensplanung und auch über den Tod von Moose, aus ihrer Sicht.
Nach fast 2 Stunden verabschieden wir uns von den Beiden.
Selbstverständlich können wir auch noch zur Campsite fahren und uns diese ansehen.
Die Campsite ist sehr schön mit einem wundervollen Blick in die Weite Namibias. Wenn wir mal wieder in diese Gegend kommen, werden wir unser Zelt hier aufschlagen, falls Heidi dann noch da ist.



Weiter geht es Richtung Solitär.



Ich liebe diese einsamen Straßen.

In Solitär machen wir Rast und essen 1 Stück des legendären Apfelkuchens.
In der Bäckerei liegt das Kondolenzbuch noch aus, daneben frische Blumen und Kerzen. Auch auf dem Grab von Moose liegen viele Blumen. Bilder mache ich davon keine, da meinem Empfinden von Pietät widerspricht.
Anschließen wollen wir In dem kleinen Shop unsere Sundowner-Vorräte auffüllen. Doch heute gibt es keinen Alkohol. :woohoo: :woohoo:
Wenn ich es richtig verstanden habe, hat die Regierung zu einem „Tag des Gebets gegen die Gewalt zwischen Mann und Frau“ aufgerufen und es darf kein Alkohol verkauft werden. In der offiziellen Liste namibischer Feiertage ist dieser jedenfalls nicht enthalten. Zum Glück haben wir noch etwas Vorrat. :cheer:
Also tanken wir noch voll und setzen unseren Weg fort. Es ist schon verwunderlich, wie schnell sich die Autos, die in Solitär tanken, in der Weite Namibias wieder verlieren. Wir fahren durch eine schöne Landschaft und ich fühle mich jenseits von Raum und Zeit. In mir ist einfach die vollkommene Ruhe und Zufriedenheit. Was haben wir ein Glück, das erleben zu dürfen.
Mir kommt der Gedanke, dass meine Krankenkasse zur Vermeidung eines Herzinfarktes mir jedes Jahr 3 Wochen Namibia als Kur bezahlen müsste :silly: . Muss ich sie mal drauf ansprechen, wenn ich wieder zu Hause bin.

Gegen 13.00 Uhr kommen wir in Hauchabfontein an.



Wir werden von Ruben empfangen, da Irmi Förster in Windhoek ist. Er zeigt uns unsere Campsite.
Wir haben die Campsite Moringa. Alles ist ordentlich und sauber.
Wir gehen noch zu den nah gelegenen Rockpools. Ruben hat mir versichert, dass ich darin schwimmen könne. Das Wasser ist angenehm warm, doch traue ich mich nur mit den Füßen hinein.









Zurück auf der Campsite beginnen wir mit den Vorbereitungen für das Abendessen.
Heute gibt es Lammkottelets mit Gemüse aus dem Potjie.
Auch sind wir die einzigen Gäste.


Wir bekommen Besuch


Sonnenuntergang in Hauchabfontein

Und wieder geht ein schöner Tag zu Ende.
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07.03.2014 Von Hauchabfontein nach Koiimasis

Als ich heute Morgen aufwache, muss ich unwillkürlich lächeln. Denn ich erinnere mich an die oft an uns gestellte Frage: „Warum fahrt ihr schon wieder nach Namibia? Da wart ihr doch schon?
Ja, und genau deswegen wollen wir wieder hin!“, ist unsere einfache Antwort darauf.

Was gibt es Schöneres als unter afrikanischer Sonne morgens aufzuwachen.
Die Landschaft Namibias hat uns verzaubert, hier können wir wieder Kraft schöpfen und spüren eine Freiheit, die uns in Deutschland abhanden gekommen ist.

Und so beginnt auch dieser Morgen wieder mit dem Gezwitscher, Pfeifen und Gurren der Vögel, sobald sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen.
Nach dem Frühstück wandern wir zur Farm. Von Ruben erfahren wir, dass Irmi noch immer in Windhoek sei. Somit fällt die Fahrt zum „geheimen Köcherbaumwald“ aus. Irgendwie haben wir ein zweigespaltenes Gefühl. Auf der einen Seite werden auf den Campsites neue Abwaschgelegenheiten gebaut, auf der anderen Seite macht die Farm auf uns einen verwahrlosten Eindruck. Z.B. steht das Schild zum Quivertree Forest kopfüber an die Hauswand gelehnt. Passt irgendwie nicht zusammen.



Ursprünglich wollten wir hier 2 Nächte bleiben. Doch jetzt überlegen wir früher loszufahren und in den Tirasbergen eine 3. Nacht dran zuhängen. Unsere Wahl fällt auf Koiimasis. Ich freue mich sehr auf Koiimasis, denn hier waren wir vor 4 ½ Jahren schon mal. Damals allerdings in den Chalets.
An der Tankstelle in Beta füllen wir unsere Vorräte und ganz wichtig die Sundowner-Vorräte :laugh: wieder auf.

Dann biegen wir auf die Traumstraße D707 ab.












Für uns ist es wirklich eine Traumstraße. Hier hat es schon beim letzten Mal so gut gefallen und wir sind uns einig, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Nun hoffen wir, dass auch eine Campsite für uns frei ist.
Ich bin ein wenig auf Anke gespannt, da über sie ja doch unterschiedliche Erfahrungen hier im Forum wiedergegeben wurden.
Doch der Empfang ist überaus freundlich und zu unserem Glück sind gerade wieder alle Campsites frei. Wir sind doch richtige Glückspilze ! :laugh: Überall können wir ganz alleine stehen.

Nur leider ist Roland auf Deutschland-Urlaub.
Wir erzählen Anke davon, dass wir an der Entstehungsgeschichte des „Roten Elefanten“ in der Rezeption von FestinnFels beteiligt waren.
(Zur Vorgeschichte: Als wir 2009 in FestinnFels waren, lernten wir ein Ehepaar aus Südafrika kennen. Der Mann war sehr in Bushmann-Zeichnungen interessiert und hatte in den Felsen oberhalb Koiimasis einen sehr gut erhaltenen „roten Elefanten“ entdeckt. Gemeinsam kletterten wir zu dieser Höhle, wo er den Elefanten abpauste und dann in der Rezeption abzeichnete.)

Die Campsite liegt wunderschön in die Felsen eingebettet.



Ich frische mal wieder unseren Brotvorrat auf.
Und die Ablutions sind von einem Standard, dass viele in Deutschland vor Neid erblassen würden. Eindeutig die Handschrift von Roland.



Wir klettern etwas durch die Berge und freuen uns in dieser Umgebung 3 Tage Zeit zu haben.



Irgendwie habe ich versäumt, hier Bilder zu machen.

Gefahrene km: 246
Anhang:
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08.03.2014 Auf dem Weg nach Gunsbewys

Es war nur ein kurzer (da unplanmäßig eingeschoben) Aufenthalt auf Koiimasis, der aber viele alte Erinnerungen hervorgerufen hat.
Ob Chalet oder Camping, Koiimasis ist für beides wunderschön.

Gemütlich lungern wir noch etwas rum und fahren dann zur Rezeption zum Ausschecken. Auch heute zeigt sich Anke von ihrer bestgelaunten Seite. Wir kaufen noch Brennholz und bekommen auch marinierte Oryxsteaks. In dem kleinen Shop kaufen wir natürlich noch ein Souvenir bevor wir uns auf die kurze Strecke nach Gunsbewys machen.
In einem Gehege sehe ich zum ersten Mal Löffelhunde. Sie seien erst ein paar Tage hier und werden für die Wiederauswilderung erst etwas aufgepäppelt. So gut sie mir auch gefallen - ein Bild habe ich davon nicht, da ich sie nicht in freier Wildbahn gesehen habe. Ich hab halt auch so meinen Stolz. :silly:

Weiter geht es auf der Traumstraße nach Gunsbewys. Es sind ja nur 72 km. Theoretisch in etwas mehr als 1 Std. leicht zu schaffen. Praktisch benötigen wir mehr als die doppelte Zeit, da es überall sooo schön ist und wir viele Fotostopps einlegen.











Bereits gegen 12.00 Uhr erreichen wir die Wüstenfarm



Hier werden wir sehr herzlich von der alten Frau Gräbner empfangen. Gemütlich sitzen wir auf der Veranda des Haupthauses und erzählen. Frau Gräbner, die wohl schon so um die 80 Jahre ist, lebt seit dem Tod ihres Mannes, alleine auf der Farm, die als solche nicht mehr betrieben wird. Unterstützt wird sie von einem einheimischen Pärchen.

Wir fühlen uns hier sofort wohl und sind von dem Wissen der „alten Dame“ rund um die Wüste begeistert. Wir spüren richtig ihre Liebe zur Wüste.
Selbstverständlich könnten wir die Veranda immer nutzen und im Kühlschrank stehen kalte Getränke. Entweder das Geld dafür gleich in die dafür vorgesehen Box werfen oder auf einer Strichliste notieren und am Ende des Aufenthaltes zahlen. Super – Was für ein Vertrauen in die Gäste.

Wir fahren zu unserer Campsite und wählen den Stellplatz unter einem großen Baum, da es mittlerweile richtig heiß geworden ist.



Zu unserm Stellplatz gehört eine Kompost-Toilette.



So etwas habe ich vorher noch nie gesehen. Und ganz wichtig, sie ist total geruchsneutral. Selbstverständlich schaue ich, wie immer wenn ich eine Dusche oder Toilette betrete, erst in alle Ecken, um sicher zu sein, dass sich keine ungebetenen Besucher dort befinden.
Und eine rustikale Outdoor-Dusche mit kaltem, bzw. lauwarmen Wasser gehört auch zu unserem Platz.



Für alle, die es nicht so rustikal mögen, befinden sich neben dem Haupthaus „richtige“ Duschen und Toiletten.

Auch wir lieben die Wüste. Ihre unendliche Weite, die Farben und das Gefühl frei von jeglicher Zeit zu sein.
Also machen wir uns auch gleich zu einer ersten Wanderung auf.
Sorry, jetzt wird es etwas bildlastig.









Die Wüste lebt.















Keine Frage, uns gefällt es hier.



Die Farm im Abendlicht.



Frau Gräbner ist wirklich eine bemerkenswerte Frau. So schläft sie etwa nicht im Haus in einem Bett, sondern im Freien. Dazu hat sie sich, auf Drängen von ihrem Sohn und Freuden, ein Holzpodest gebaut, auf dem sie schläft. Früher hat sie einfach auf dem Garagendach geschlafen.



Ich sehe schon, wie es in dem Gehirn meines Mannes rattert. :ohmy:
Und mein Mann wäre ja nicht mein Mann, würde er nicht immer erreichen was er will.
So sagt er süffisant. „Da ist aber viel Platz“.
Frau Gräbner lacht und versteht sofort was er will.
„Natürlich können Sie darauf schlafen, wenn Sie möchten.“
Ja, was für eine Frage, natürlich wollen wir.
„Aber wir wollen Sie natürlich nicht vertreiben.“
„Machen sie sich keine Sorge, ich schlafe auf dem Gargendach. Das habe ich jahrelang so gemacht. Und seien sie mal ehrlich, welcher normale Mensch fällt aus einem Bett, also warum soll ich vom Gargendach fallen?“ ;)

Wir sind überzeugt und bringen in Windeseile unsere Schlafsäcke auf das Podest.

Für den nächsten Morgen haben wir noch eine Dünenwanderung zum Sonnenaufgang mit Frau Gräbner vereinbart.

Wie die Nacht unter dem Sternenhimmel war, erfahrt ihr in der Fortsetzung.
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