27.8. Dienstag, Fahrt nach Etosha, Halali
Stehe um 6 Uhr auf, gehe duschen und dann zum Frühstück. Habe noch einen Trinkjoghurt im Kühlschrank, der das Ganze etwas aufpeppt. Meine übrig gebliebenen Lebensmittel wandern in die „Free Food“ Box, aus der sich andere Reisende bedienen können. Ich habe umgepackt, da auf die Safari keine Riesen-Koffer mitdürfen. Hatte eine faltbare Reisetasche mitgenommen, da sind nun die Klamotten drin für die kommende Woche. Der immer noch volle Koffer mit meinem ganzen Reitzeug, Schlafsack etc. bleibt im Hostel zurück, es gibt einen abschließbaren Gepäckraum.
Mit der Tasche warte ich auf dem Parkplatz. Nach und nach trudeln alle ein, die vier von gestern, dann kommt noch eine Kanadierin dazu und zwei junge deutsche Mädels, erst Anfang 20. Die Chefin stellt uns Francois vor. Er wird in den kommenden Tagen Fahrer, Guide und Koch sein. Er ist 25 und Damara, dh er spricht auch die Klicksprache. Zudem ein super Englisch, und langsam bin auch ich wieder in der Sprache drin. Selbst wir drei Deutschen sprechen uns irgendwann immer auf englisch an, zumindest wenn andere daneben stehen. So bekomme ich noch eine Sprachreise obendrauf. Unser Gefährt ist „Pumba“ ein Overland-Bus, mit hochklappbarem Dach, hinten einem großen Gepäckraum, wo die Taschen reinkommen und auch eine Riesen-Kühlbox und weitere Lebensmittel lagern und vielen weiteren Fächern, aus denen nach und nach Tische, Stühle, Boxen mit Geschirr, Töpfe und Pfannen auftauchen werden. Innen sind 12 Plätze, da wir ja nur 8 sind verteilt es sich gut, auch Rucksäcke finden noch Platz. Große Fenster, auch vorn raus, bieten Aussicht.
Francois erklärt, dass wir jeden Tag Plätze mal tauschen sollen, was wir auch tun werden, und dass wir ohne Schuhe auch auf den Sitzen stehen dürfen um oben aus dem Dach zu fotografieren. Tja und dann guckt er treuherzig aber verzweifelt in die Runde und fragt, ob es wahr ist, dass 6 von uns Vegetarier sind. Ja, stimmt wohl. Nur der Amerikaner (übrigens auch der einzige Kerl in der Gäste-Runde), ich und Francois selbst sind Fleischesser. Ich muss wohl auch etwas entsetzt geguckt haben, denn Francois versichert schnell, dass es für uns Fleisch geben wird. Ich hatte mich doch auch schon so auf lecker gegrilltes Wild aller Art gefreut…. Zudem hat die Australierin wohl eine Gluten-Allergie. Der Koch-Job wird also nicht leicht – und, um es vorweg zu nehmen, zumindest die Allergikerin war auch nicht zufrieden. Sie sei „am Verhungern“ gewesen. Nun ja. Sie hatte ihr Bedürfnisse wohl rechtzeitig mitgeteilt, doch so richtig umgesetzt habe man es nicht. Sie hat allerdings auch nicht die Chance genutzt, selbst einkaufen zu gehen, nachdem klar war, dass es nicht funktioniert. Das hätte ich einfach getan und dann evtl Geld zurück gefordert. Ich jedenfalls kann nur sagen: Es war immer sehr lecker und reichlich. Sicher kein 5-Sterne, eher einfach, aber gut.
Wir fahren dann B1 gen Norden, immer geradeaus. Ich freue mich über jedes Warzenschwein an der Straße, ein paar Paviane klettern über einen Zaun, dann stehen pittoreske Termitenhügel in der Gegend rum. In Otjiwarongo halten wir an der Tankstelle, alle Mann bzw Damen auf Toilette, etwas Schoki kaufen im Job. Nebenan wird Biltong am Straßenrand verkauft… bergeweise. Dann noch mal 2 Stunden Fahrt. Es gibt eine Lunchbox für jeden, die wir während der Fahrt verspeisen. Ein Couscous-Salat mit Paprika, gekochtes Ei, ein belegtes Brötchen, dann noch ein Schokoriegel. Um ca. 15 Uhr kommen wir am Anderson-Gate an und fahren in den Etosha-Park rein. Den Weg zum Camp Halali nutzen wir für einen ersten Game-Drive. Also Dach aufklappen, los geht’s.