@Topobär: auch wir verbringen den "normalen" Urlaub in unserem Wohnwagen und es macht uns riesen Spaß. Und die "Camping-Leute" sind auch irgendiwe anders (besser) drauf als die Pauschalturis
@Ales: bringe Deinenmann dazu nach Namibia zu fliegen, es ist traumhaft schön! und was die Wildtiere angeht, darüber werde ich ausführlich schreiben (dauert aber noch etwas da wir Etosha ganz zum Schluss besucht haben) Es ist schon ein wahnsinniges Erlebniss, wenn 6m von auf einmal eine Horde Löwen liegt oder ein ausgewachsener Elefand gemütlich am Baum nagt!!
So weiter geht´s:
Mittwoch 03.11.2010 -> Fish River Canyon – Aus
Heute gab es die Qual der Wahl: 2 Varianten der Streckenführung haben sich zur Wahl gestellt:
1.) die Langschläfer-Variante = ausschlafen, brunchen und dann nehmen wir die Teerstraße im Norden und fahren schnell, bequem und staubfrei nach Aus
2.) die Frühaufsteher-Variante = mitten in der Nacht aufstehen, frühtücken und dann die längste Etappe unserer Reise antreten; um den Canyon herum bis an die Grenze zu Südafrika, am Grenzfluss Oranje geht es dann wieder in Richtung Norden nach Aus.
(keine Sorge Mami, ich wähle die 1 Variante)
Juhu, es war doch allen klar für was wir uns entscheiden!!!!!
Um 9:30h hieß es: Abfahrt, alle an Bord!!! Es geht looooooos!!! Wir fuhren die „Frühaufsteher-Variante“!!!!
400km über die holprigste und staubigste Schotterpiste! (ok es waren nicht ganze 400km Schotterpiste - aber es fühlte sich lange Zeit so an! Mein Hintern hat es aber überlebt) Wenigstens kletterten die Temperaturen ein paar Grad nach unten.
Jung ich merke wir kommunizieren wieder erfolgreich miteinander
Was soll ich sagen? Ich habe die nun gefahrene Strecke nicht bereut. Die Landschaft war wirklich wunderschön. Wunderschöne Steine, wunderschöne große Steine, wunderschöne kleine Steine, mittlere Steine, eckige Steine, fast runde Steine………….
Ja es gab natürlich auch Abwechslung in der Landschaft: rote Steine, braune Steine, helle Steine, dunkle Steine.
Steine wo das Auge nur hinblickt!
Beccie´s Begeisterung für diese (steinige) Landschaft war ungebremst. Es wurde immer wieder angehalten um die Steine von jeglicher Position auf der Speicherkarte zu verewigen.
Natürlich war auch ich irgendwann begeistert von der Landschaft, ehrlich!!!
Und zwar als wir zum Fluss kamen. Da gab wurde doch tatsächlich aus der Gesamtheit der Farbpalette auch etwas von der grünen Farbe gebrauch gemacht?
Es war ein wahnsinniges saftiges grün. Ein totaler Kontrast zu der steinigen Landschaft.
Nun möchte ich nicht als Banause dastehen. Die Vielfalt der Landschaft, ob nun steinig oder nicht, war schon sagenhaft. (ich habe sogar ein paar Bilder geschossen)
Eine Begebenheit muss ich noch erzählen.
Ich weiß nicht wo genau und warum, aber auf einmal war mitten auf der Straße (wenn man DAS Straße nennen kann
) eine Art Grenzposten. Naja, zumindest stand da ein kleines Häuschen incl. Schranke und 2 Uniformierten.
(Wir sind doch nicht etwa falsch gefahren und in Südafrika gelandet??)
Die Sorge war unbegründet. Diese zwei Jungs wollten nur, dass wir uns in irgendeiner Liste eintragen und schon durften wir weiterfahren. Aber nicht ohne Bezahlung!!!!!!!
Diese bestand aus Stefan´s1 Colaflasche.
Warum? Tja wenn wir das wüssten, wären wir schlauer!
Komischerweise wurde die „Straße“ danach noch schlechter!!!! Nicht nur dass wir kaum über 50km/h fahren konnte. Nö, dieses zu befahrende „Etwas“ wurde von mal zu mal enger. Am Ende so eng, dass wir schon Panik schoben, was wir machen sollten, gesetzt dem Fall uns kommt einer entgegen!!!!
Hörst du mich da oben??? Haaaallooooo! Ich will noch nicht sterben!!!! Und die Anderen auch nicht!
Das Glück ist mit den …….. Reisenden!
Es kam uns keiner entgegen! Und irgendwann wurde auch das staubige, steinige „Etwas“ zu einer Straße und auf den restlichen 180km wurde Straße zu einer Teerstraße. Was für eine Wohltat für meinen geschundenen Hintern!!!! Vor allem: endlich konnten wir uns staub- und stotterfrei unterhalten.
Um 16:30h sind wir dann endlich in Aus angekommen und zwar genau in Bahnhof Hotel Aus (Jewel of the Sperrgebiet)
Nach unserem obligatorischen „Ankunfts-Rock-Shandy“ inspizierten wir unsere Zimmer, die als „gut“ befunden wurden.
Das Hotel incl. der Anlage ist riesengroß, aber dennoch nett und geschmackvoll eingerichtet. Die Angestellten waren auch alle nett und hilfsbereit.
Unsere Zimmer waren sehr hübsch, sauber und ordentlich. Es ist wirklich zu empfehlen.
Während alle anderen eine Runde durch Aus gedreht haben, bin ich im Hotelzimmer geblieben und habe unsere Reisetaschen umgepackt (diesmal habe ich mir mehr Mühe gemacht und mit Vernunft gepackt
), alle elektrischen Geräte aufgeladen und nach ausgiebigem duschen (heute musste es sein) endlich die gefühlten 1000 Postkarten an die Daheimgebliebenen geschrieben.
Zum Abendessen haben wir uns alle etwas hübsch gemacht um a la Card zu essen.
Ich habe mir Game-Geschnetzeltes und Basti ein 600g Rindersteak bestellt.
Lektion gelernt -> nie Rindersteak in Nam bestellen!!
Mein Essen war OK, aber Basti´s Steak war ………. So leid es ihm tat, aber mehr als die Hälfte blieb auf dem Teller.
Um 21:30h waren wir alle in unseren Zimmern und versanken langsam in das Land der Träumereien.
Alle?? Nein, nicht alle!!!! Die arme Beccie musste als erstes das Schlachtfeld, das sie auf der Suche nach ihrem verlorenen Handy verursacht hat, aufräumen.
Also ein Bombenanschlag in Köln ist nichts gegen das Schlachtfeld in ihrem Zimmer. Die Arme hat alles, aber auch wirklich alles auf den Kopf gestellt, in allen Taschen und Winkeln geguckt – ohne Erfolg.
Lieber gott, tu uns allen einen Gefallen und lass dieses blöde Handy auftauchen!! Wir wollen unsere fröhliche Beccie wiederhaben!
Fortsetzung folgt
(die schönste Strecke Afrikas, ein einsames Haus, und ein untypisches Essen, vom Handy fehlt immer noch jede Spur-zumindest noch)