THEMA: Mit Wohnmobil und Kind im Juli-August als Ersttäte
12 Sep 2010 17:32 #155711
  • Federkathy
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  • Federkathy am 12 Sep 2010 17:32
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So, liebe Fomis,

für die vielen guten Tipps aus dem Forum bei der etwa einjährigen Planung unserer Reise möchte ich auch ein bisschen was zurück geben. Für einen Reisebericht fehlt schlicht die Zeit. Wie wäre es also mit Kurzbericht, Empfehlungen, Fazit oder so ähnlich?

Wir sind Katrin (45), Kay (53) und Sophie (10) und waren zum ersten Mal in Afrika.Letztendlich haben wir die Reiseroute selbst zusammengestellt - mit vielen Tipps lieber Nachbarn (6 Jahre in Windhoek), aus dem Forum, vom Forumstreffen im bergischen Land (Pfingsten 2010) und aus vielen Emails mit unserem Reiseveranstalter in Windhoek. Peter Weber von Zimba-Adventure hat uns das Wohnmobil von KEA vermittelt und die nach unseren Wünschen ausgewählten Campingplät-ze und Unterkünfte gebucht. Reisezeit war der 23.7. bis 15.8 2010.
Wir haben uns nach langem Hin und Her für ein Womo entschieden, da wir nicht zu dritt in 2 Dachzelten schlafen wollten. Das war uns im Winter zu kalt und mit Kind nicht komfortabel genug. Nur Lodges waren uns zu teuer und wir wollten auch Lagerfeuer und Campingleben.
Unsere Routenplanung sollte nicht gehetzt sein, daher gings nicht weiter in den Süden, und wir wollten uns als Ersttäter auch nicht zu sehr in die Wildnis stürzen.
Ob das geklappt hat? Ihr werdet sehen ...

Heja Game Lodge (1 Nacht):
Nach Ankunft mit Air Namibia aus Frankfurt in den frühen Morgenstunden war die Lodge eine gute erste Station: Bungalow mit Blick in die Landschaft, Wasserloch mit erstem Wild, Ausruhen am (eiskalten) Pool, erste Spaziergänge und schönes Abendessen. Würden wir wie-der buchen!

Am nächsten Morgen wurden wir von unserem "Reiseveranstalter" Peter Weber persönlich abgeholt. Es war sehr nett ihn nach den regen Emailkontakten persönlich kennenzulernen. Wir wurden nach Windhoek zum Vermieter KEA gebracht und Herr Weber half uns über die ersten Formalitäten hinweg.
Problemlose, kompetente Übernahme des Wohnmobils. Vorsicht die Visa-Abbuchungen füh-ren trotz aller Vorarbeit offensichtlich regelmäßig in ein kurzes Chaos - Zeit und Geduld mit-bringen!

Der erste Einkauf bei Spar schien uns gut geplant, dauerte trotzdem enervierend lange.
Dann endlich Abfahrt Richtung Naukluft-Park. Den Übergang von Teerstraße zur Gravelroad haben wir gefilmt und werden ihn wohl nie vergessen. Die Geräuschkulisse hob sich deutlich aber wir kamen mit Tempo 40-70 für Womo-Verhältnisse gut voran und waren gegen 16.00 Uhr auf dem

Camping-Platz Namibgrens (2):
Wie knapp das ist, merkten wir bei der Vorbereitung des ersten Lagefeuer-Abends: es ist viel zu tun bis es gegen 19.00 stockdunkel ist. Wehe dem, der die ersten Station nur für eine Nacht bucht!!! So konnten wir uns auf das Notwendigste beschränken und das Einrichten des Wo-mos auf den nächsten Tag verschieben.
Es war der schönste Campground unserer Reise: genialer Platz (Nr.1) mit weitem Blick. Man ist ganz für sich alleine, Plätze liegen weit auseinander, eigenes Klo, Dusche, tolle Feuerstel-le. Am nächsten Tag wurde das schöne Gelände erkundet, große und kleine Wanderungen, kalter Pool mit Volleyballfeld und Trampolin (!!!?), Besuch beim Farmer mit Flaschen-Fütterung des Baby-Zebras und kleiner Ziegen - Kinderglück!

Die Weiterfahrt zum Remhooghte Pass war schön und einsam; wir hatten uns die Gegend noch bergiger vorgestellt, der Übergang in die Ebene Richtung Sesriem kam sehr allmählich.

Sesriem (1):
Wir hatten das große Glück einen außen gelegenen Platz zu bekommen (danke Herr Weber?, aber auch im September schon vorgebucht!), so dass wir es im nachhinein bereut haben, nur eine Nacht zu bleiben. Es ist viel Betrieb auf dem Platz, aber dort außen blickt man in die Dünen und wir hätten die geniale Landschaft gerne mit mehr Ruhe erlebt.
Nach mittäglicher Ankunft ging es in den Canyon und zum Sonnenuntergang auf die nahege-legene Elimdüne. Hier habe ich mit die schönsten Landschaftsfotos der Reise gemacht.
Abendliches Grillen mit Schakalbesuch direkt hinter dem Mäuerchen unseres Platzes war sehr aufregend!
Morgens waren wir um 5.30 am Tor und sind bis zum Parkplatz des Deadvlej durchgefahren, da die Busse alle die Düne 45 zur Massenveranstaltung gemacht haben.
Im Sonnenaufgang (ja wir waren vorher da!) haben wir auf dem Parkplatz gefrühstückt (Wo-mo-Glück!) und uns dann zum Deadvlej fahren lassen. Dort sind wir ca. 2 Stunden mit wenig Publikum herum gelaufen und waren sehr, sehr beeindruckt! Auf dem Rückweg kamen die Menschenmassen!! Mit einem Tag mehr Zeit wäre die nun schnelle Abreise nicht nötig gewe-sen, diese Landschaft verlangt mehr Ruhe !

Solitaire Guestfarm (1)
Eine gute Zwischenstation nach Swakopmund, Campground aber nahe der Farmhäuser, wo doch viel Lärm rüber kam. Schöner Blick zum Sonnenuntergang, tolles eigenes Sanitärhäu-schen. Das zahme Erdmännchen und der zahme aber energische Springbock bleiben unver-gessen. Netter Abend in der Bar.

Die Weiterfahrt nach Swakopmund war dann ein Einschnitt in das bisher gut angelaufene Womo-Leben: die Straße war über weite Strecken so ein Wellblech, dass wir oft nut 25 km/h (!) fahren konnten. Die Strecke wird ewig lang!
Die erste Reifenpanne dann am Kuiseb-Canyon. So ein Womo ist sehr schwer anzuheben, viele Autos (5-6 in 2 Stunden!) haben uns mitleidig angeguckt wie wir in der Mittagshitze geschwitzt haben. Erst dann hielt eine Schweizer Reisegruppe und hat uns tatkräftig unter-stützt - vielen Dank. Die Fahrt durch die Wüste war mal schön und beeindruckend, dann ein-tönig und nervig, vor allem nahm sie kein Ende auch wenn die Straßen Richtung Küste etwas besser wurden.
Dann Teerstraße und juchu, gleich sind wir da - als uns wieder laute Geräusche von hinten aufschreckten: 10 km vor Swakop war ein anderer Reifen platt - wir hatten aber keinen mehr in Reserve! Dafür ist kein Platz im Womo und KEA hatte auf unsere Anfrage (braucht man auf eurer Route nicht) abgeraten. Anruf bei KEA und Kontakt zur Autowerkstatt in Swakop bescherten uns nach 1,5 Stunden Hilfe: die beiden kaputten Reifen wurden mitgenommen und einer nach weiteren 45 Minuten repariert zurückgebracht. Fahrt zur Werkstatt, der andere Rei-fen war inzwischen repariert und letztendlich alles gütlich geregelt. Unsere Nerven waren trotzdem am Ende, der Nachmittag gelaufen und die Sorge blieb den Rest der Reise: Was ist, wenn uns das weit entfernt von Stadt und Werkstatt passiert und ohne Handy-Empfang??? Das laute, langsame Fahren im Womo war fortan von der Sorge einer solchen Doppelpanne begleitet, die uns hilflos in der Wüste ereilen könnte.

Swakopmund (3):
Um so schöner unsere Unterkunft in Swakop: in den Sandcastle Appartments wurden wir von Reiner und Silke Nel so herzlich empfangen, die Zimmer und die Lage waren sehr schön und wir hatten in unseren Gastgebern so gute Ratgeber, dass wir uns ein bisschen wie zu Hause fühlten und dem Womo-Leben gerne 3 Tage Pause gaben.
Mit Chris Nel haben wir am nächsten Tag die Little Fivew Tour gemacht. Als begnadeter und von seiner Sache beseelter Showman hat er uns seine Wüste und die Bewohner nahe gebracht. Einer unserer schönsten Ausflüge!
Am nächsten Tag dann eine Delfintour in Walfish Bay, auf Empfehlung unserer Gastgeber mit Ocean Adventures (?), die in Swakop sitzen, so dass wir im Büro am Vortag persönlich buchen konnten und am nächsten Morgen am Appartment abgeholt wurden. Transfer war also inclusive für ca. 50 Eure pro Person für die Tour. Die ist ziemlicher Touri-Wahnsinn aber hat trotzdem Spaß gemacht!
Das bisschen Zeit, das uns an den Nachmittagen blieb, hat uns nicht gereicht, zumal wie fast 2 Stunden an der blöden Wechselstube vertrödelt haben, da wir unsere baren Euronen wegtau-schen wollten. Kein Bargeld mitnehmen, Geldautomaten mit Visa nutzen! Wir hätten gerne noch einen Tag mehr gehabt um die Stadt zu erkunden und vor allem mal ein wenig zur Ruhe zu kommen und unsere tollen Eindrücke zu verarbeiten. Wollten wir nicht Tagebuch schrei-ben, mal was lesen und einfach in der Sonne sitzen? Dazu fehlte bisher an allen Stationen die Zeit, immer passiert was, man will nix verpassen ....
Sehr gefallen hat uns übrigens das Restaurant von Ocean Basket: tolle Meeresfrüchte und Fisch zum sehr guten Preis!

Soweit erstmal, Fortsetzung folgt!
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12 Sep 2010 17:41 #155713
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  • ANNICK am 12 Sep 2010 17:41
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Hallo Federkathy,

Der Anfang hört sich sehr gut an! B)

Freue mich schon auf die Fortsetzung. :)

Wenn Du ein paar Bilder einstellen könntest, wäre es spitze! :cheer:

Es grüsst
Annick
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12 Sep 2010 18:03 #155716
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  • namibiafieber am 12 Sep 2010 18:03
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Ich freu' mich auch auf die Fortsetzung!
Vielen Dank !!!

Beste Grüße
Antje
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13 Sep 2010 13:42 #155823
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  • Federkathy am 12 Sep 2010 17:32
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Habe hier mal einige fotos zum ersten Teil des Berichtes eingestellt:

picasaweb.google.com...ibia?feat=directlink

Hoffe das klappt so!
Gruß Katrin
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13 Sep 2010 15:09 #155836
  • Tukuliri
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  • Tukuliri am 13 Sep 2010 15:09
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Hallo Katrin,

was habe ich doch sehnsüchtig auf deinen Bericht gewartet ;) Schließlich wollen wir 3 nächstes Jahr auch mit dem WoMo durch Namibia reisen und so bin ich für jeden Erfahrungsbericht sehr dankbar!! Gebucht haben wir bereits und so hoffe ich, dass in deinem Bericht nicht irgendwann noch ein "dickes Ende" kommt :dry:
Bisher klingt er - bis auf die Reifenpannen - allerdings ganz vielversprechend. Ich warte schon gespannt auf die Fortsetzung!!!

Viele Grüße

Tukuliri
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13 Sep 2010 16:04 #155846
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  • Federkathy am 12 Sep 2010 17:32
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Hallo Tukuliri,
als Resume wird bei mir auf jeden Fall am Ende stehen: Namibias Straßen sind fürs Wohnmobil ungeeignet! Wir würden trotz aller tollen Erlebnisse nicht mehr mit dem Wohnmobil fahren. Wir haben viele Warnungen unterschätzt. Die Ratterei nervt tierisch, der Wagen "löst sich auf" (viele kleine Schäden, wir hätten damit nicht noch 3 Wochen unterwegs sein mögen!) und man ist einfach zu lange mit Fahren beschäftigt, was wenig Spaß macht und wertvolle Stunden vor Ort kostet! Fahrt mal 250 km in 7 Stunden, teilweise mit 25km/h. Da kommt man spät und nicht sehr entspannt an! Unserer Tochter hat es gut gefallen, die hat im Alkoven Nintendo gespielt und war vergnügt!
Eine Möglichkeit wäre, die Route sehr zu beschränken und immer 2-4 Nächte an einem Ort zu bleiben. Auch C-Straßen waren oft schlimmes Wellblech und keine Garantie für angenehmes Fahren!
Soweit erstmal
Katrin
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