Der Swakopmunder Schlangenpark interessant und informativ

Schlangenpark Swakopmund
Stretch Cowbrink mit einer jungen Abgottschlange vor den Terrarien mit einer gewöhnlichen Kornnatter (links) und einer kalifornischen Kettennatter (hinter der Abgottschlange). Diese drei Arten sind nicht in Namibia heimisch. Sie wurden ins Land geschmuggelt und vor der Tür des Schlangenparks ausgesetzt.

5Vor der Eingangstür steht ein Karton oder Behälter anderer Art, in dem Löcher sind. Im Karton befinden sich Lebewesen, die atmen müssen. Die ehemaligen und neuen Besitzer des Living Desert Snake Parks in Swakopmund sind nicht mehr überrascht, wenn solch ein Päckchen vor der Tür steht. Überrascht sind sie nur, wenn sie feststellen, welches Tier diesmal ausgesetzt wurde. Ungiftige, giftige und exotische Schlangen sowie Echsen werden auf diese Art und Weise von Unbekannten illegal dem Schlangenpark übergeben. Eine ungiftige Gewöhnliche Kornnatter (Pantherophis guttatus) aus Nordamerika, eine ungiftige kalifornische Kettennatter (Lampropeltis getula californiae), die normalerweise in Nordamerika und Mexiko vorkommt, und eine junge Abgottschlange (Boa constrictor), auch Königsboa oder Abgottboa genannt, sind der Beweis, dass exotische Schlangen illegal gehalten und ausgesetzt werden. Sie alle sind nun im Schlangenpark zu sehen.

Eine als Jungtier in einer Zigarrenhülse ins Land geschmuggelte albinotische Texas-Klapperschlange (Crotalus atrox) wurde vor 18 Jahren in Walvis Bay konfisziert und dem Schlangenpark übergeben. Leider verstarb die Schlange Anfang 2019. Freilebend kommen Texas-Klapperschlangen im Südwesten der USA und im Norden Mexikos vor. Zwei Bartagamen, die ursprünglich aus Australien stammen, wurden im Wohnviertel Vineta gefunden und landeten ebenfalls im Schlangenpark.

Namaqua-Zwergviper
Eine der seltenen Namaqua-Zwergvipern, auch Schneiders Zwergviper oder Schneiders Zwergpuffotter genannt, kann im Schlangenpark bewundert werden. Diese etwa 20 cm langen Vipern sind nur im äußersten Südwesten Namibias in der küstennahen Namib-Wüste zu finden.

Die Agamen und Schlangen sind der Beweis, dass Reptilien nach Namibia geschmuggelt und hier illegal gehalten werden. Umgekehrt ist es kein Geheimnis, dass hiesige Reptilien, darunter auch Schlangen, aus Namibia herausgeschmuggelt werden. Die Hauptaufgabe des Living Desert Schlangenparks besteht darin, Einheimische und Touristen vor allem über hiesige Schlangen und einige andere Reptilienarten aufzuklären. Im Schlangenpark besteht die Möglichkeit, eine Schwarze Mamba, eine Kapkobra, Büschelhornviper, Feilennatter oder Sandrennnatter aus nächster Nähe zu betrachten und mehr über diese faszinierenden Tiere zu erfahren.

Der Living Desert Schlangenpark wurde 1994 von Stuart Hebbard gegründet. Stretch Cowbrink half einige Jahre lang aus und übernahm den Schlangenpark am 1. März dieses Jahres (2019) mit seiner Partnerin Angela Curtis. Stretch ist kein Unbekannter in Sachen Schlangen: Vor vielen Jahren baute er den Schlangenpark bei der Mokuti Lodge auf, danach war er zehn Jahre lang Eigentümer von Etosha Fly-In Safaris und verbrachte einige Jahre in Südafrika, bevor er nach Namibia zurückkehrte.

Derzeit sind etwa 60 Schlangen sowie Chamäleons, Geckos, Agamen und Skorpione im Schlangenpark zu bewundern. Neben Touristen und einheimischen Besuchern kommen zahlreiche Schulklassen in den Park, um mehr über die hierzulande vorkommenden Schlangen und deren Verhalten zu erfahren.

Schwarze Mamba
Für viele Besucher ist es ein ganz besonderes Erlebnis, nur durch eine Glasscheibe von einer über drei Meter langen Schwarzen Mamba getrennt zu sein. Diese giftige, aber nicht aggressive Schlange kann im Schlangenpark aus nächster Nähe beobachtet werden.

Laut dem Pressesprecher des Ministeriums für Umwelt und Tourismus, Romeo Muyunda, muss der Eigentümer eines Schlangenparks als Wildhändler, beschränkt auf Reptilien, registriert sein, und er muss eine Genehmigung vorweisen können, wonach er Schlangen unter bestimmten Bedingungen halten darf. Für jede giftige Schlange muss pro Jahr eine Gebühr von N$ 500 gezahlt werden und für jede ungiftige Schlange N$ 100. Nur ein Wildhändler, beschränkt auf Reptilien, darf Schlangen fangen, transportieren und mit ihnen umgehen, so der Pressesprecher. Pro Schlange ist gesetzlich nur ein halber Quadratmeter Platz nötig, außer für Pythons, die einen Quadratmeter haben müssen.

Laut Muyunda sind die Südliche Felsenpython (Python natalensis) und die Zwergpython (Python anchietae) die einzigen Schlangen, die in Namibia gesetzlich geschützt sind.

Dirk Heinrich

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