Namibier fliegt Hubschrauber auf dem Mars

Dr. Japie van Zyl in Namibia
Schüler von elf Windhoeker Schulen hatten sich in der Halle der Academia High School versammelt, um Dr. Jakob van Zyl, dem Direktor für Sonnensystemforschung der NASA in den USA, zuzuhören. Der in Outjo geborene Wissenschaftler und Ingenieur will junge Menschen für ein Ingenieurstudium begeistern.

Der bekannte Dr. Jakob van Zyl, Direktor für Sonnensystemforschung am Jet Propulsion Laboratory der NASA (National Aeronautics and Space Administration) in den Vereinigten Staaten von Amerika, hat seinem Geburtsland Namibia einen Besuch abgestattet. Vergangene Woche erzählte er Schülern aus mehr als 40 Schulen von seiner Arbeit und dass er im Jahr 2020 einen Hubschrauber auf dem Mars fliegen lassen wolle. Seine Vorträge an den Schulen der Khomasregion sollen das Interesse der Schüler an Wissenschaft und Technik fördern. Die Lehrer sagten, sie hätten den Schülern aufgetragen, die Webseite der NASA zu besuchen, um mehr über van Zyls Mars-Projekte zu erfahren und Fragen vorzubereiten.

Außerdem hielt der 1957 in Outjo geborene Wissenschaftler am Donnerstag abend einen öffentlichen Vortrag an der Namibia University of Science and Technology NUST. Dabei erzählten die Studenten Dr. van Zyl, dass er sie zum Ingenieurstudium inspiriert habe. Sie hofften, eines Tages selbst Satelliten zu entwickeln und im Weltraum forschen zu können.

Dr. Japie van Zyl NUST
Dr. Japie van Zyl erörterte an der NUST viele interessante Themen, die vom Publikum aufgebracht wurden. Im Hintergrund Prof. Tjama Tjivikua.

Dr. Japie van Zyl, wie er in Namibia und bei seinen Freunden bekannt ist, glaubt, dass es im Universum Leben gibt, vermutlich jedoch nicht so intelligente Lebewesen wie auf der Erde. Immerhin sei bewiesen worden, dass es zum Beispiel auf den Planeten Jupiter und Saturn Wasser gebe.  Auch auf dem Mars sei Wasser gefunden worden. Mit dem nächsten Rover und einem kleinen Hubschrauber, der nicht mehr als zwei Kilogramm wiegt, will die NASA in zwei Jahren weitere wissenschaftliche Daten sammeln. Mit dem Mars 2020-Projekt sollen vergangene Lebensräume identifiziert werden, die möglicherweise mikrobielles Leben unterstützt haben. Ferner sollen Anzeichen für mögliches vergangenes mikrobielles Leben gesucht werden, Gesteins- und Bodenproben gesammelt und auf der Marsoberfläche gelagert werden sowie die Sauerstoffproduktion aus der Marsatmosphäre überprüft werden. Zum ersten Mal werden Tonaufnahmen auf dem Mars gemacht.

Der kleine Hubschrauber wurde bereits unter Mars-Bedingungen getestet. Die Atmosphäre auf dem Mars sei sehr dünn, sagte van Zyl dem Publikum. Der Hubschrauber sei jedoch während der Tests in einem Labor erfolgreich geflogen.

Seitdem der Rover Curiosity nach seiner Landung am 6. August 2012 seine Reise auf dem roten Planeten begonnen hat, wurden einige Gebiete und markante Stellen auf dem Mars nach namibischen Orten benannt, dank Dr. John Grotzinger, der sich derzeit in Namibia aufhält, und Dr. van Zyl. Am Fuße des Mount Sharp gibt es auf dem Mars eine Stelle namens Gobabeb, eine heißt Naukluft Plateau, eine Düne wurde Namib Dune genannt und einer der quadratischen Quadranten Windhoek.

Eine der Sorgen der NUST-Studenten sind die Trümmer im Weltraum, die um die Erde kreisen, und Dr. van Zyl erklärte, dass Weltraummüll eine große Sorge sei. Die Person oder Firma, die eine Möglichkeit zur Entsorgung des Weltraummülls erfinde, könnte ein Vermögen machen, sagte van Zyl. Der von Menschen verursachte Abfall stelle nicht nur auf der Erde, sondern auch rund um den blauen Planeten ein Problem dar.

Dr. van Zyl hielt sich von Dienstag (29. Mai 2019) bis Sonntag in Namibia auf und reiste weiter nach Stellenbosch. Heute (5. Juni) fliegt er in die USA zurück. Vergangenen Mittwoch traf er sich mit Präsident Hage Geingob.

Dirk Heinrich

Dr Japie van Zyl, Prof. Tjivikua
Prof. Tjama Tjivikua, Vizekanzler von NUST, und Dr. Jakob van Zyl vor der Universität, bevor der NASA-Direktor am Donnerstag seinen Vortrag hielt.

Original Link:

https://namibiafocus.com/namibier-fliegt-hubschrauber-auf-dem-mars/