THEMA: Badger's Birding-Tours II - Indien-Edition
19 Jun 2025 21:45 #708182
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  • Old Women am 19 Jun 2025 21:45
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Am nächsten Tag werden wir Agra bereits wieder verlassen. Der legendäre Ranthambhore Nationalpark in Rajasthan erwartet uns. Ob sich die Tiger auch hier wieder so erfolgreich vor uns verstecken werden? :unsure:

So, Sascha, jetzt muss ich mich, der ich bislang ja nur stiller Begleiter war, auch einmal zu Worte melden. Ich hatte dir ja berichtet, dass wir anfangen, uns mit dem Reiseland Sri Lanka auseinanderzusetzen. Haben wir auch gemacht, und noch einmal lieben Dank für deine Hilfe, gebucht haben wir jedoch eine ganz andere Destination, nämlich für den kompletten Februar 2026 Indien. Reinhard wollte da immer schon einmal hin, und in diesem Land kann man ja wunderbar Kultur und Safari mischen, eine sehr reizvolle Kombi wie ich finde.
Ich will doch stark hoffen, dass ihr im Ranthambore Nationalpark Tiger vor die Linse bekommen habt. Wir haben dort mehrere Tage eingeplant und freuen uns auf alles, was uns vor die Linse kommt. Die meisten Touristen können sich ja nur für die großen Tiere begeistern, bei uns ist das anders, wir mögen auch Vögel und anderes Kleinvieh. Daher haben wir mehrere Privatsafaris gebucht, das ist für alle Beteiligten mit Sicherheit komfortabler. Auf Tiger würden wir uns natürlich auch freuen :) !
Interessant ist deine Beschreibung der örtlichen Toiletten: "Wannen" benennst du die, vermutlich meinst du den guten alten "Donnerbalken", der früher überall auf den Raststätten der französischen Autobahn zu finden war :dry: . Keine guten Aussichten, aber den habe ich früher auch überlebt.
Agra scheint ja himmlisch zu sein. Wir haben dort 2 Nächte gebucht, und fast scheint mir das zu wenig, die Möglichkeiten dort sind mehr wie vielfältig. Wir werden sehen.

Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
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21 Jun 2025 09:39 #708268
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  • H.Badger am 21 Jun 2025 09:39
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@ Old Woman
Liebe Beate,
das sind ja tolle Neuigkeiten! Und einen ganzen Monat habt ihr euch Zeit genommen - das wird bestimmt eine tolle Reise. Ich könnte da auch schon wieder hin...
Die Kombination von Kultur und Natur ist in Indien wirklich ideal.

Ranthambhore wird euch bestimmt gefallen. Wir hatten dort wirklich schöne Ausfahrten - auch jenseits von Tigern. Ich glaube, dass es eine gute Idee ist, sich im Vorfeld nicht zu sehr auf die gestreiften Katzen zu versteifen, denn dann droht die Gefahr, dass man andere Sichtungen nicht mehr so gut wertschätzen kann.

Tatsächlich sind meine "Wannen" deine "Donnerbalken". Die Herausforderung hielt sich bei uns aber in Grenzen, da wir immer an auch westlichen Toilettenanlagen gehalten haben.

Agra ist tatsächlich toll. Vielleicht nicht als Gesamtstadt, aber auf jeden Fall von den Sehenswürdigkeiten her. Ich denke, dass ihr mit zwei Nächten dort gut bedient seid, um die wichtigen Orte in Ruhe ansehen zu können.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochende

Sascha
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21 Jun 2025 10:30 #708270
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  • casimodo am 21 Jun 2025 10:30
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Lieber Sascha,

nach unserer Rückkehr aus Norwegen habe ich Deinen tollen Bericht endlich einmal "nachgelesen".
Es macht wirklich Spaß, Euren Kultur- Naturmix mitzuerleben.
Wir realisieren: Wir sind tatsächlich hier. Wie cool ist das denn!
Das istd as Gefühl, für das wir alle reisne, oder?
Und als wir in 2007 am Aj Mahal standen, empfanden wir es genauso. In Ranthambore hatten wir damels einen Briten mit im AUto. Er machte Vogelfotos...... :woohoo: und wir amüsierten uns ein wenig über diesen seltsamen Menschen :blush: ;)

Viele Grüße an Euch
Carsten
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22 Jun 2025 10:18 #708299
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  • H.Badger am 21 Jun 2025 09:39
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@ Casimodo
Lieber Carsten,
wie schön, dass du nach der Rückkehr von eurer tollen Norwegentour hier weiter mit Spaß mitliest.
Uns ging es vogelbezogen damals auch so. Auf unseren ersten Safaris waren es vor allem die großen Säuger, die uns interessiert haben.
Und heute werden wir wohl von vielen genauso belächelt, wie es einst der Brite wurde. :laugh:
Liebe Grüße an euch zwei!
Sascha
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23 Jun 2025 12:16 #708348
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12. Kapitel: Willkommen in Ranthambhore!

Ein letztes Mal genießen wir das Fünf-Sterne-Frühstück in Agra, bevor wir uns auf den Weg zum circa 300 Kilometer entfernten Ranthambhore Nationalpark machen. Die Fahrt ist mit rund fünf Stunden angesetzt, wird aber bedeutend länger dauern, denn gar nicht weit von unserem Ziel entfernt kommt es auf einer Brücke, die sich über eine Ortschaft zieht, zu einem schier unauflösbaren Verkehrsinfarkt. :pinch: Ein LKW ist auf der zweispurigen Fahrbahn liegen geblieben. Zum Glück für uns steht er auf der Gegenfahrbahn. Aber kurz bevor wir die Stelle erreichen, springen einige Männer auf die Straße, um unsere Spur zu blockieren und es unserem Gegenverkehr endlich zu ermöglichen, an dem LKW vorbeizufahren. Das sehen einige Fahrzeuge hinter uns aber so gar nicht ein und so werden wir hupend und brüllend überholt, was dazu führt, dass der Gegenverkehr, der gerade auf unserer Spur unterwegs ist, von den uns überholenden Fahrzeugen geblockt wird. In alle noch so kleinen Lücken flitzen sogleich zahllose Mopeds und bilden damit den Mörtel in diesem Kuddelmuddel. Schachmatt! :S Jetzt geht für lange Zeit außer dem Quäken zahlloser Hupen gar nichts mehr. Und draußen liegen bei rund 40 Grad die Nerven immer blanker… Es wird wild gestikuliert und geflucht. Irgendwann fasst sich unser Fahrer ein Herz und steigt aus. CB übernimmt das Steuer. Mr Satdev in seinem blütenweißen Hemd bahnt sich den Weg zum Kern des Verkehrsknäuels. Mit einer enormen Gemütsruhe und Selbstsicherheit versucht er, das Schiebepuzzle aufzulösen und CB nutzt die freiwerdenden Räume, um unser Auto Meter für Meter vorwärtszubewegen. Der ganze Prozess dauert bestimmt eine Stunde. Und immer wieder muss ich tief durchatmen, um in dieser Enge und dem Geschrei vor unseren Fenstern keine Panik in mir aufsteigen zu lassen. :blink:
Als wir schließlich irgendwann den gröbsten Schlamassel hinter uns gelassen haben, schöpfen wir auch wieder Hoffnung, unsere Nachmittagssafari noch antreten zu können...

Gegen 13 Uhr erreichen wir schließlich unser Hotel für die kommenden drei Nächte. Wir werden im Mount Valley Resort in der Nähe des Parkeingangs wohnen. Hierbei handelt es sich um ein kleineres Vier-Sterne-Hotel, das zur Zeit unseres Besuchs kaum belegt ist.
Erstaunlicherweise haben wir keine Außenaufnahmen des Hotels gemacht. Daher „leihe“ ich hier eine Aufnahme von der Website des Hotels, die aber einen realistischen Eindruck liefert.



Es gibt einen kleinen Pool, der jedoch als rechteckiges und schattenloses Betonbecken direkt neben dem Haupthaus keinen großen Charme versprüht. Zur mittäglichen Abkühlung genügt das kühle Nass unseren Kindern jedoch vollumfänglich.
Unser Zimmer im ersten Stock ist nett im Kolonialstil eingerichtet und bietet über ein großes Fenster einen Blick auf den Dschungel von Ranthambhore, der sich jahreszeitenbedingt vor allem in verschiedenen Brauntönen präsentiert. Wir fühlen uns hier durchaus wohl. Anders als Katrin in ihrem Reisebericht beschrieben hat, haben wir Glück. Alles in Zimmer und Bad ist sauber und funktioniert einwandfrei.

Wir gönnen uns ein schnelles Mittagessen im kleinen Restaurant des Hotels. Hier sind wir die einzigen Gäste, was uns der ungeteilten Aufmerksamkeit des vier- bis fünfköpfigen Servicepersonals sicher sein lässt. ;) Die Speisen sind auch hier sehr schmackhaft, aber allzu viel können und wollen wir in Anbetracht der Temperatur und der gleich anstehenden Safari nicht zu uns nehmen.

Viel Zeit bleibt sowieso nicht, denn gegen 14 Uhr brechen wir zu unserer ersten Safari in den nahen Ranthambhore Nationalpark auf. Insgesamt werden wir in den kommenden Tagen sechs private Ausfahrten im Gypsy unternehmen. Dabei sind uns die Zonen eins, zwei, vier, fünf und zehn zugewiesen worden. Die Zonen 1 bis 5 befinden sich im Kerngebiet des Nationalparks und bieten insgesamt wohl deutlich höhere Chancen auf eine Tigersichtung.



Morgens und nachmittags dürfen insgesamt maximal 140 Fahrzeuge für dreieinhalb Stunden in alle zehn Safarizonen einfahren. Dabei ist in jeder Zone eine gleich hohe Zahl von Gypsys und Cantern erlaubt, so dass maximal 14 Fahrzeuge gleichzeitig in einer Zone unterwegs sind. Gefühlt waren es bei uns aber zum Teil eher deutlich weniger. Die Pisten jeder Zone umfassen dabei jeweils rund 25 Kilometer. Das zugewiesene Areal zu verlassen, ist strikt verboten – auch wenn eventuell ein Tiger in der Nachbarzone gesichtet wurde. Und daran wird sich penibel gehalten, denn der gesamte Park steht unter Videoüberwachung und Verstöße werden empfindlich geahndet. Das alles schränkt natürlich die Freiheit deutlich ein, aber es sorgt eben auch dafür, dass die Tiere nicht über Gebühr bedrängt werden und man als Besucher keine ausufernden Wagenburg-Erlebnisse haben sollte. Alles also etwas anders als in afrikanischen Nationalparks.

Bei jeder Ausfahrt werden wir von einem anderen Fahrer direkt am Hotel abgeholt. Mit dabei ist jeweils ein wechselnder Forestguide. Diese zwei besetzen die erste Reihe des Fahrzeugs. In Reihe zwei nehmen meine Frau und die Kinder Platz, CB und ich machen es uns in der hinteren Reihe gemütlich. Alles also so, wie im Corbett Nationalpark bereits eingespielt.

Nur wenige Minuten Fahrt sind es bis zum Parkeingang – das ist einer der großen Vorteile unseres Hotels. Die Einreiseformalitäten am Hauptgate sind schnell erledigt. Von hier aus führt eine geteerte Straße in die Tiefen der 282 Quadratkilometer großen Kernzone des Schutzgebiets, die nur zu einem Teil für den Tourismus geöffnet ist. Um die einzelnen Safari-Zonen im Kerngebiet des Parks zu erreichen, folgen alle Fahrzeuge dieser einen Straße bis zum Singhdwar Checkpost. An dieser kleinen Hütte zweigen sternförmig die Zonen eins bis fünf ab.



Hier werden erneut die Zugangspapiere kontrolliert und kurz darauf fahren wir in Zone 2 des Nationalparks ein.
Ranthambhore präsentiert sich uns als zerklüftete Landschaft, die von lichtem Trockenwald dominiert wird. Je nach Zone gibt es größere Seen, Flussläufe und Ruinen aus der Mogulzeit zu sehen. Zone 2 gehört im April in weiten Teilen zu den eher trockenen Bereichen, jedoch gibt es hier einige gut einsehbare Wasserstellen, die die Zone für allerhand Getier auch in der Trockenzeit als Lebensraum attraktiv bleiben lassen.

Voller neuer Hoffnung auf schöne Begegnungen rumpeln wir über die Pisten der Zone und sind dabei oft weitestgehend allein unterwegs.
Wir begegnen immer wieder den „üblichen Verdächtigen“, die sich hier durch den lichten Unterbewuchs auch dann beobachten lassen, wenn sie nicht direkt an der Piste stehen.
Auch in Ranthambhore gibt es sehr viele Pfauen.



Und auch hier sind unter den Huftieren die Axishirsche die am meisten zu sehenden Vertreter.





An einer Böschung begegnet uns eine ganze Kette von Dschungelwachteln (Jungle Quail) unterschiedlichen Alters, die wegen ihrer geringen Größe und dem Unterbewuchs gar nicht leicht zu fotografieren sind. Ein Beweisfoto gelingt dann aber zum Glück doch.



Weiter geht die Fahrt entlang eines mehr oder weniger trockenen Flussbetts. Durch das Geröll huscht plötzlich ein schlankes Etwas. Bei näherer Betrachtung stellt es sich als indische Rotmanguste (Ruddy Mongoose) heraus. Wieselflink ist das Tier unterwegs und ich bin froh, dass die Manguste für wenige Sekunden innehält, um uns einen Blick zuzuwerfen. Dann wird emsig weitergewuselt.



Dort wo der Fluss noch Restwasser führt, finden sich immer wieder Tiere, die ihren Durst stillen möchten. Und so können wir einen schönen Sambarhirsch einmal ganz unverstellt betrachten.



Bald darauf erreichen wir einen kleinen See, an dessen Ufer wir uns eine Weile aufhalten. Da wir auf beiden Kameras Teleobjektive montiert haben, gibt es nur wenige Fotos der schönen – aber eben sehr trockenen – Landschaft. Hier beobachten wir einige Axishirsche und können zu CBs Freude eine Braunbauch-Kielralle (Brown Crake) entdecken, die nach seiner Aussage nicht sehr oft so gut zu beobachten ist.





Fortgesetzt wird die Fahrt mit noch weiteren schönen Vogelsichtungen.


Dschungeldrossling (Jungle Babbler)



Dajalschama (Oriental magpie robin)

An einer weiteren Wasserstelle entdecken wir einen jungen Schwarzstorch, der wenig scheu vor uns posiert.



Wenig später kommt es zum Höhepunkt des heutigen Nachmittags. Während wir durch ein lichtes Waldstück fahren, werden Alarmrufe hörbar. Wir halten an und spähen in die Umgebung. Schnell gesellen sich einige Fahrzeuge hinzu und es dauert nicht lange, da rennt unser erster indischer Leopard (Panthera pardus fusca) in vielleicht fünfzig Metern Entfernung an uns vorbei. :woohoo: Jetzt geht alles ganz schnell und unser Fahrer versucht hektisch, mit dem Tier Schritt zu halten. Wegen des rumpeligen Wegs und des ständigen Wechsels von Anhalten und Anfahren ist an Fotos hierbei gar nicht zu denken und so verschwindet der Leopard, ohne dass wir ihn ablichten konnten. Schade. :side:

Aber was ist das? In der Richtung, aus der unser Leopard kam, erscheint noch ein zweiter. :cheer: Dieser ist viel bulliger als die erste Katze und damit auf den ersten Blick als ein ausgewachsener Kater zu erkennen. Auch er ist zielstrebig unterwegs. Aber da unser Auto nun in einer guten Position steht, können wir den Leoparden mehr oder weniger entspannt – wenn man davon bei dem einschießenden Adrenalin überhaupt sprechen kann – bei seinem Weg durch den Wald beobachten und sogar einige Fotos schießen, wenn er mal nicht zu sehr von Baum oder Strauch verdeckt wird. Und als er uns dann noch einen Blick zuwirft, ist der Fotograf happy. B)





Da Leopardensichtungen im Ranthambhore nicht so sehr auf der Tagesordnung stehen, sind wir schonmal sehr zufrieden mit dieser Begegnung auf unserer ersten Safari. Flecken: Check! :cheer: Bleiben noch die Streifen… :whistle:

Nach der schönen Leopardensichtung steuern wir eine nicht weit entfernte Wasserstelle an. In der Gegend lagert wohl eine Tigerin mit ihrem schon recht erwachsenen Nachwuchs. Vielleicht waren die Leoparden deshalb in so großer Eile unterwegs. Früher oder später – so ist die Hoffnung – würde einer der Tiger seinen Durst an dieser Wasserstelle stillen wollen. Wir warten also eine ganze Weile gemeinsam mit einigen anderen Fahrzeugen und können dabei immerhin einen Indienpirol (Indian Golden Oriole) entdecken: ein leuchtender Farbklecks im Braun des Trockenwalds.



Die Tiger haben aber leider gerade keine Lust, ans Wasser zu kommen und so fahren wir ohne eine Sichtung weiter. Schließlich können wir aber dennoch mindestens zwei der Tiger im dichten Gebüsch in einiger Entfernung der Piste erahnen. An vorzeigbare Fotos ist hier natürlich mal wieder nicht zu denken. Die Tiere liegen hinter Gestrüpp flach auf dem Boden. Immer wieder hebt eine der Katzen ihren Kopf und man kann dann recht gut Gesicht und Ohren erkennen. Irgendwann stehen die Katzen dann sogar auf und setzen sich in Bewegung. Aber leider marschieren sie in die falsche Richtung davon und so bleibt es einmal mehr bei einer fotografisch hochgradig unbefriedigenden Situation. So ein Pech. :(
So kann es aussehen, wenn ein Tiger zwar anwesend ist, sich aber im Wald nicht so recht den geneigten Reisenden präsentieren mag:



Zum Glück hatten wir die Leoparden. Und so verlassen wir in der Abenddämmerung Zone 2 mit einem Lächeln und kehren zufrieden ins Hotel zurück. Hier genießen wir wieder den ungeteilten Service der gesamten Restaurantbelegschaft, während wir ein schmackhaftes Dinner verputzen. Wir bestellen hier à la carte: Die Kinder freuen sich über Pasta mit leckerem Pesto, die Erwachsenen bleiben bei indischen Speisen. Auch in diesem Restaurant wird der Würzegrad wieder gut an unsere Gaumen angepasst. Alles wird in kleinen Schalen aufgetragen und am Tisch mit Zangen und Löffeln von den Kellnern akribisch auf unsere Teller verteilt. An so viel Aufmerksamkeit müssen wir uns erst noch gewöhnen… ;)

Morgen müssen wir wieder einmal vor fünf Uhr aus den Federn heraus: Es steht die nächste Safari im Nationalpark an. Wir sind gespannt!
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Letzte Änderung: 23 Jun 2025 13:58 von H.Badger.
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23 Jun 2025 13:06 #708353
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  • tina76 am 23 Jun 2025 13:06
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Lieber Sascha,

ich freue mich jedes Mal darauf, ein neues Kapitel von Dir zu lesen. :) Aufregend, so eine Safari, auch in Indien. Und mit dem unerwarteten Leo auf Eurer ersten Tour im Ranthambore hattet Ihr wirklich einen tollen Start! Dazu auch wieder viele interessante Vogelsichtungen. Besonders der leuchtend gelbe Pirol hat es mir angetan. Nur die langen Transferfahrten klingen schon ziemlich nervenaufreibend. Wie gut, dass Ihr nun drei Nächte bleibt und ausgiebig Safari machen könnt. Ich bin schon mehr als gespannt, wie es weiter geht.

Liebe Grüße
Tina
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