Hallo Cleo und Nico,
Nachdem ich für nächstes Jahr noch ein spannendes Reiseziel suche, kommt Euer Bericht gerade richtig.
Das hört sich ja richtig gut an und hat mich neugierig gemacht!
Was würdet Ihr denn als den größten Unterschied zu einer Reise im Dachzelt in Namibia/Botswana bezeichnen, außer dass die wilden Tiere fehlen ? Und was war toller/ spannender/ beeindruckender als dort?
Würde mich interessieren….
Vielen Dank und viele Grüße
Doro
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Wenn es um die Reiseart, also das Reisen mit Dachzelt, geht, ist sicherlich der größte Unterschied, dass im Oman keinerlei Infrastruktur (Campingplätze, Servicestationen) dafür vorgesehen ist. Das kann man als total positiv wahrnehmen, denn man kann unter Einhaltung von Rücksichtnahme nahezu überall - und damit auch in beeindruckender Natur - über Nacht stehen, aber auch eher negativ, weil man eben nicht Annehmlichkeiten wie Strom, Wasser, Kochgelegenheit an Plätzen vorfindet. Es ist einfach (noch?) ziemlich unüblich als Tourist dort zu campen, das sorgt manchmal für erstaunte Blicke der Einwohner. Wenn man andere "mobil schlafende" Reisende trifft, sind es sogar eher Overlander als Dachzeltmietfahrzeuge.
Wir empfinden es nicht so, dass es im Oman tollER, spannendER, beeindruckendER war. Dafür ist Namibia zu sehr unser Lieblingsreiseziel geworden. Und die Länder sind auch in keinem Fall miteinander vergleichbar.
Viele Grüße,
Nico & Cleo
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Recht früh am Morgen geht es zum nur wenige Kilometer entfernten Wadi Al Shab. Dort stellen wir das Auto unter der großen Brücke ab und werden für zwei Minuten mit einem Motorboot zur anderen Uferseite des Wadis gebracht. Dort beginnt dann eine knapp einstündige Wanderung in den Wadi hinein. Entlang der Felskanten führt der Weg durch den Canyon. Am Ende der Strecke kommt man zu Pools in denen man schwimmen kann. Wir schwimmen durch die verschiedenen Becken bis ganz zum Ende etwa 20 Minuten bis wir an einer engen Felsspalte ankommen. Durch den engen Spalt kann man bedenkenlos schwimmen und erreicht am Ende eine Höhle mit Wasserfall. Überall wird darauf hingewiesen, dass dieses Abenteuer nur für gute Schwimmer gestattet sei. Für uns - nur mittelmäßig sportlich - war es auf jeden Fall kein Problem die Strecke schwimmend zurück zu legen.
Zurück am Auto geht es zwei Stunden lang von der Küste in die Wüste Wahiba Sand Desert. Auf dieser Strecke überspringen wir aus unterschiedlichen Gründen einige Sehenswürdigkeiten (Schildkrötentour - viele negative Erfahrungsberichte; Sur - gerade keine Lust auf Stadt; Wadi Bani Khalid - unsicher, ob die Zeit dafür reicht, da wir ein anderes Ziel noch erreichen müssen). Um unser Wüstencamp zu erreichen lassen wir an einer Tankstelle den Reifendruck ab und fahren - im Konvoi mit einem Angestellten des Camps - mit 4x4 Unterstützung tief in die Sandwüste. Wir bewältigen die ein oder andere Düne erfolgreich bevor wir unser gebuchtes Camp erreichen. Auf dem Weg sehen wir immer wieder Kamele vereinzelt in den Dünen stehen. Wer sich die Fahrt durch den tiefen Sand mit 4×4 nicht zutraut kann auch am Büro des Camps in der Stadt das eigene Auto stehen lassen und mit dem Fahrer in dessen Fahrzeug zum Camp gelangen.
Als wir ankommen erwartet uns ein luxuriöses Zelt mitten in der Wüste. Das Zelt hat ein eigenes Bad mit WC und Dusche, das wiederum in einem weiteren kleinen Zelt untergebracht ist. Alles ist mit viel Liebe gestaltet, sehr stilvoll und traditionell eingerichtet. Wir machen einen Spaziergang über die Dünen und genießen die absolute Einsamkeit. Der Sand fühlt sich unter den nackten Füßen unglaublich weich an und das Farbspiel des orangenen Sandes und der beginnenden Abenddämmerung ist fantastisch!
Um 19 Uhr wird uns ein traditionelles arabisches Abendessen serviert. Gemeinsam mit den Zeltbewohnern des anderen Zeltes genießen wir vielfältige Vorspeisen: Salat, Humus und Teigfladen werden gereicht. Der Hauptgang lässt ebenfalls nichts zu wünschen übrig – neben traditionellem Kamelfleisch gibt es Hühnchen, Gemüse, Reis und Linsensoße. Mit den anderen Gästen sind nette Gespräche entstanden und wir haben uns viel über das Reisen im Oman und auf der ganzen Welt ausgetauscht. Ein weiteres Highlight wartet bereits auf uns: Draußen vor den zelten wird ein Lagerfeuer entzündet und so lassen wir den Abend unter einem grandiosen Sternenhimmel am Lagerfeuer ausklingen.
Unsere Eindrücke aus der Wüste:
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Auf dem Highway Richtung Süden bei Sinaw entdecken wir am Straßenrand des Highways mehrere tote Kamele am Straßenrand, offensichtlich an- und überfahren, während diese versuchten (Nachts?) die vielbefahrene Straße zu queren. Dann geht es auf die weniger eintönige Strecke an der Küste entlang. Einen kurzen Abstecher zum Strand Al Khaluf Beach inklusive Offroad-Fahrt mitten auf dem Strand wagen wir an den Sugar Dunes kurz vor Duqm. Am Abend erreichen wir bei wunderschönem Sonnenuntergang nach langer Fahrt unsere Zwischenübernachtung auf dem Weg nach Salalah: Die aufstrebende Hafenstadt Duqm – erkennbar daran, dass es eigentlich eine einzige Baustelle ist. Hier übernachten wir in einem Stadthotel.
30.12.2022 Duqm - Salalah
Das Hotel verlassen wir früh am Morgen, mit dem Ziel noch kurz einkaufen zu gehen. Anschließend geht es weiter Richtung Süden. Bis eine Stunde vor unserer Stellplatz-Suche für die Nacht verläuft die Strecke sehr ereignislos durch langweilige Steppe. Aber immerhin begegnen uns immer wieder Kamele, die uns erfreuen. Doch dann ändert sich die Landschaft schlagartig: Eine traumhafte Straße von der Ebene hinunter zur Küste durch das Gebirge und dann an der Küste entlang mit Kamelherden auf der Straße direkt am Meer. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir unseren Stellplatz den wir über die App iOverlander gefunden haben. Der Platz liegt direkt am Meer zwischen Dünen. Ein wunderschöner Ort an dem wir uns sofort wohl fühlen und komplett alleine sind. Leider ist es an diesem Abend sehr windig, weshalb das kochen sich etwas umständlich gestaltet. Wir erleben erneut einen fantastischen Sternenhimmel und genießen es beim Meeresrauschen einzuschlafen.
Den Roadtrip gen Süden könnt ihr hier miterleben:
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Wir werden von einer wunderschönen Morgensonne über dem Arabischen Meer geweckt. Es geht an diesem Tag an der Küste entlang in die Region rund um Salalah, immer wieder begegnen uns Kamele am Straßenrand oder auf der Straße. Zunächst fahren wir auf den 1800m hohen und beeindruckenden Jabal Samhan mit Weitblick in die Ebene, dann zu einem allgemein enttäuschenden Sinkhole (Tawi Atair), und schließlich zum Wadi Derbat. Dort ist es sehr grün und türkisene Wasserbecken und Wasserfälle die terrassenförmig hinabstürzen begeistern uns und wirken unreal in dieser so kargen Landschaft. Dort gibt es außerdem reichlich Kamele die ebenfalls von den Wassermengen zehren und tolle Fotomotive darstellen.
Um 15 Uhr checken wir in unserem Silvester-Hotel Belad Bont in Salalah ein. Pool, Dinner und ein großes schickes Zimmer (2fach-Upgrade auf „Super Deluxe“, wie der Rezeptionist betont) warten auf uns. Das Silvester Buffet ist grandios und übertrifft alle Erwartungen – traditionelle Speisen, die sehr schön angerichtet sind warten auf uns und so lassen wir das Jahr 2022 gemütlich ausklingen.
Während unsere Unterkunft auch für die Neujahrsnacht die gleiche bleibt, erholen wir uns nur wenig, sondern starten die nächste Erkundungstour. Die Stadt Salalah selbst hat nur wenig zu bieten, aber allein die Pflanzenwelt und das damit einhergehende reichhaltige Früchteangebot sind sehr schön und werden von uns genutzt. Hier gibt es riesige Palmenplantagen mit Kokospalmen und Bananenstauden und in der As Sultan Qaboos Street kann man an zahlreichen Obstständen köstliche Früchte und frische Kokosnüsse zum trinken kaufen.
Unser Ausflug heute geht noch ein Stück weiter in den Süden, viel südlicher geht es im Oman nicht mehr. Am Mughsail Beach begegnen wir vielen Kamelen direkt am Strand. Es ist ein einmaliges Erlebnis für uns und diesmal trauen wir uns auch auszusteigen und auf Fellfühlung zu gehen. Die anschließenden Felsfontänen sind leider wegen einer Baustelle gerade nicht zugänglich, dafür geht es über die Zig-Zag-Route über die Berge bis in die Grenzregion zum Jemen. Nirgends kommen sich auf der Arabischen Halbinsel Krieg und Frieden so nahe. Einerseits der Oman, das westlichste und sicherste Land, andererseits der Jemen, in dem seit Jahren Krieg herrscht und man keinesfalls der Grenze zu Nahe kommen sollte.
Gerade hier finden wir einen wunderschönen Ort, wenn nicht sogar den schönsten Camping Spot der Reise: Offroad geht es eine steile Schotterpiste hinunter zur Küste, zu den Stränden von Fayazah. Einsam, türkisblaues Meer, feinsandiger Strand. Perfekt. Als wir unten am Strand ankommen wollen wir direkt schwimmen gehen, so paradiesisch schön sind die Strände. Hier stehen ein paar Camper in den versteckten Buchten. Einige Offroadfahrzeuge mit deutschem Kennzeichen haben hier ein kleines Campingparadies entdeckt. Der Abstecher hier her lohnt sich auf alle Fälle und eignet sich für einen schönen Strandtag sowie zum Campen hervorragend!
Alles rund um Salalah seht ihr hier im Video:
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Genau 888km zeigt das Navi für die heute zurückzulegende Strecke, die uns wieder in den Norden führen soll, an. Eine Planänderung sorgt dafür, dass wir sie in einem Stück zurücklegen und nicht zwischendrin nochmal zur Übernachtung halt machen. Doch wir trauen es uns zu. 3 Fahrerwechsel, 3 halbe Tankauffüllungen (zur Sicherheit, falls die nächste Tankstelle sehr weit weg ist) und sehr viel „Nichts“ später kommen wir in Nizwa an. Dort verpflegen wir uns noch an der warmen Theke des hiesigen Supermarkts und finden nach einem längeren Umherirren in den Gassen der Altstadt unsere Unterkunft in einem traditionellen Bait, einem Lehmhaus. Nach der Ankunft machen wir noch einen Nachtspaziergang um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen.
03.01.2023 Nizwa
Das Bait – unsere Unterkunft im Altstadtbereich von Nizwa – ist wirklich sehr traditionell mit einer tollen Aussicht von der Dachterrasse auf das Fort. Am Morgen besichtigen wir die Stadt Nizwa mit seinem Fort und dem Souq. Das Fort schauen wir uns eigenständig ohne die angebotene Führung an und entdecken den wunderschönen Palmenhain, und die alten Gemäuer. Auch kann man hier der Zubereitung des Omani Bread zuschauen. Der Souq ist viel schöner als der Muthra Souq in Maskat. Gewürze, Tonkunst, omanische Spezialitäten, so hatten wir uns das gewünscht. Wir fühlen uns hier sehr wohl, auf dem Markt wird man komplett in Ruhe gelassen und kann gemütlich in den Läden nach schönen Souvenirs stöbern. Außerdem findet man hier fantastische Foto- und Videomotive:
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