19.02.2023 Fes Riad Dar Bensouda Tag 2 auf eigene Faust
Wir schlafen aus und frühstücken gemütlich. Heute gibt es kein Timetable und wir freuen uns auf unsere Entdeckungstour durch die Medina. Die beginnen wir gegen 10.00 Uhr. Die Medina ist gerade erst langsam am Erwachen.
Vor der Reise hatten wir allerlei über die fast unmögliche Navigation und fehlende GPS Verbindung in den engen Gassen gelesen. Mit der gestern gekauften SIM-Card und Offline Karten von Google Maps und Maps.me war die Navigation bis auf ein oder zwei Sackgassen überhaupt kein Problem. Wir schlendern gemächlich durch die exotischen Gassen. Schnell fällt uns auf, das die Menschen freundlich und aufgeschlossen sind. Ein Lächeln wird sofort zurückgegeben, man wünscht uns einen schönen Urlaub und das einfach mal so.
Nach 10 Minuten erreichen wir die Medersa Attarine. Wir reihen uns zwischen eine Reisegruppe ein, zahlen den Eintritt und betreten den Innenhof.
Die Steinmetzarbeiten sind wirklich vom Allerfeinsten.
Bis auf die lärmende und hektische französische Reisegruppe gefällt es uns total gut hier. Kerstin geht in den ersten Stock und schaut plötzlich aus einem der Fenster.
Das geht aber nur, wenn man sich flach auf den Bauch legt.
Und dann sind wir plötzlich ganz alleine.
10 Minuten Zeit hatte sich die Gruppe genommen. Und so können wir in Ruhe Bilder machen, die Ruhe genießen und das altehrwürdige Gebäude erkunden.
Dann geht es weiter.
Wir lassen uns einfach durch die Gassen treiben und erreichen den Platz Seffarine, auf dem wir gestern schon waren.
Die Tour mit Guide zu Beginn war eine perfekte Vorbereitung auf den heutigen Tag.
In der Medina stürzt eine Vielzahl von Eindrücken auf uns ein.
Wir sind absolut begeistert.
Es gefällt uns hier noch besser als vor 12 Jahren in Marrakesch.
Ein weiterer wichtiger ist unser Gefühl, hier ziemlich sicher zu sein. Die Horrorgeschichten von Guides, die sich einem total aufdringlich anbieten und für 20 Minuten ungewollt folgen und dann Geld verlangen, können wir gar nicht bestätigen.
Ein freundliches, unhektisches und selbstbewusstes Auftreten mit sofortigem Augenkontakt und eindeutigen Gesten machte vermutlich den Unterschied.
Die Medina von Fes ist riesig. Endlose Geschäfte und dann wieder ausgestorben wirkende Gassen.
Auch wenn es touristisch ist, kehren wir als erste Gäste zu einem kleinen Lunch im Ruined Garden ein.
Das Timing ist gut, denn kurze Zeit später ist er voll.
Ein schöner Platz. Im Blumentopf neben mir läuft eine Schildkröte herum.
Zufrieden kehren wir in das nahe Riad zurück und machen es uns auf der herrlichen Dachterrasse mit einer Kanne Tee gemütlich.
Hier sind wir die meiste Zeit alleine.
Ursprünglich wollten wir mit einem Taxi auf einen nahe gelegenen Aussichtshügel fahren. Weil es aber so schön relaxed ist, bleiben wir einfach im Hotel.
Am frühen Abend brechen wir dann zu einem Sundowner ins Kassr Annajoum auf. Wir sind die einzigen Gäste und werden herzlich begrüßt.
Ja, sie haben Wein und marokkanische Salate. Die Schönheit und Pracht dieses alten Riads haut uns um.
Die Salate schmecken auch hervorragend und der Wein ist genießbar. Das Leben ist mal wieder besonders schön!
Kopfschüttelnd sitzen wir da und genießen den Moment.
Dann geht es zurück zum Hotel, wo wir etwas später von einem Angestellten des Riad RCIF zum Dinner abgeholt werden. Etliche Restaurants bieten diesen Service an. Der nette junge Mann kommt auf die Minute pünktlich. Der gut zehnminütige Fussmarsch ist schnell erledigt und wir betreten eine mondäne Empfangshalle des Riads. Hier stehen wir direkt vor einem herrlichen Pool.
Links von ihm sind die Tische de Restaurants aufgereiht.
Wir werden nett bedient und essen ein ordentliches, aber nicht überragendes Abendessen mit Tajines.
Der Barbereich um die Ecke ist ein ziemlicher Hammer!
Dann laufen wir mit einem anderen Guide zurück ins Hotel.
Vor unserem Zimmer sitzt eine Truppe Japaner, die laut reden. Super! Nachteil der Riads ist oft ihre Hellhörigkeit. Ohne dass wir etwas sagen müssen, kommt sofort einer der aufmerksamen Hotelangestellten angerauscht und bittet die verdutzt schauenden Japaner zum Pool zu wechseln. Dort gibt es nämlich einen Loungebereich, wo man keine anderen Gäste stört.
Müde und zufrieden fallen wir schnell in den Schlaf.