THEMA: Alaska-Canada - Zwischen Pazifik und Polarmeer
13 Mai 2021 18:56 #615855
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  • BikeAfrica am 13 Mai 2021 18:56
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Hallo zusammen,

nachdem Sabine26 sich nach dem Surinam-Bericht für Alaska/Canada aussprach und der Thailand-Bericht beendet ist, kommt jetzt demnächst ein Bericht über Alaska und Canada. Es geht um zwei Reisen mit etwa 5.200 km per Rad, ungefähr 1.100 km per Anhalter und auch noch etwa 1.000 km im Mietwagen in insgesamt zwölf Wochen.

Man schrub das Jahr 1994, als ich noch dachte, Alaska sei ganzjährig von Schnee und Eis bedeckt und überall wären Eisbären unterwegs. Dabei kennt man in Alaska wie bei uns vier Jahreszeiten. Dort nennt man sie Juni, Juli, August und Winter.

Ein Jahr später radelte ich den kompletten Alaska Highway über eine Länge von etwa 2.500 km. Wieder ein Jahr später kehrte ich zurück und radelte vom Pazifik südlich von Anchorage 2.650 km in die canadische Arktis bis kurz vors Polarmeer. Für die letzten 150 km musste ich auf ein Buschflugzeug zurückgreifen, da die Piste seinerzeit noch nicht ans Polarmeer reichte. Eine Woche nach dem Auftauen der dortigen Küstengewässer nahm ich ein erfrischendes Bad im Polarmeer. Irgendeinen zweifelhaften Sinn musste die Reise ja schließlich haben. Man radelt ja nicht einfach so zum Spaß dorthin.

Der folgende Bericht kombiniert beide Reisen und erzählt nebenbei, wieso der abgelegene Alaska Highway überhaupt entstand und warum ihm im Zweiten Weltkrieg eine kriegsentscheidende Bedeutung zukam, vom kältesten Berg der Erde, vom wohl berühmtesten Goldrausch der Welt in Dawson City und vom ersten Fernradler der Region, der bereits fast 100 Jahre vor mir dort unterwegs war.
Auch berühmten Namen wie Jack London oder Thomas Alva Edison werdet ihr begegnen, aber auch weniger bekannten, aber nicht minder interessanten wie Robert Service, Belinda Mulrooney, Francis Joseph Fitzgerald oder William Dempster.

Während sich der kürzliche Bericht über Surinam an diejenigen richtete, die während des Erdkundeunterrichts immer zum Kreide holen geschickt wurde, ist der folgende Bericht evtl. für diejenigen interessant, die das gleiche Schicksal im Geschichtsunterricht ereilte.

Und ein paar lustige Geschichten gibt es natürlich auch wieder - ein Bär, der ängstlich vor mir weglief, ein Squirrel (eine Art Eichhörnchen), welches ich vorübergehend in eine Mülltonne sperrte (das hatte es aber auch wirklich verdient) und einen kleinen Waschbären, den ich ein kleines bisschen verarschte. Die Welt ist schlecht. Das kann man auch als Waschbär nicht früh genug lernen.

Gruß
Wolfgang
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13 Mai 2021 19:07 #615859
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  • Gabi-Muc am 13 Mai 2021 19:07
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Hallo Wolfgang,

Ich bin gespannt. Wieviel Kilometer bist Du denn in Deinem Leben schon geradelt?

LG Gabi
03.2022 Swakop, Etosha und Damaraland // 08:2021 Uganda // 01.2021: Caprivi // 10.2020: Etosha pur // 04.2019: KTP, Tok Tokkie Trail und Sossusvlei // 06.2018: Swakopmund und Etosha // 08.2017: Kalahari, KTP, Fish River, Soussusvlei, Swakopmund // 04.2016: Gardenroute von Kapstadt zum Addo Elephant Park
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13 Mai 2021 19:36 #615864
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  • BikeAfrica am 13 Mai 2021 18:56
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Gabi-Muc schrieb:
Ich bin gespannt. Wieviel Kilometer bist Du denn in Deinem Leben schon geradelt?

Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Ich bin früher täglich 30-60 km geradelt und hatte meine verschiedenen Strecken. Auch bei starkem Regen bin ich gefahren, habe dann aber auf 20 km verkürzt und am Wochenende waren es dann auch mal 150 km am Tag. Meine längste Distanz waren 275 km am Stück. Ich wollte das doppelte fahren, aber aufgrund einer Verletzung ging das leider nicht.

Nachdem mir 1998 oder 2000 in Namibia wegen der Hitze mehrfach der Kilometerzähler ausfiel und auf Null zurücksprang, verwende ich keinen mehr und davor auch nur sporadisch.
Ich hatte früher auch einen am Rennrad verwendet, um meine Durchschnittsgeschwindigkeit ermitteln zu können, aber das ist mir inzwischen auch recht egal. Bei den Olympischen Spielen werde ich keine Medaille mehr gewinnen.

Gruß
Wolfgang
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13 Mai 2021 19:38 #615865
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  • Katma1722 am 13 Mai 2021 19:38
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Hi Wolfgang!

War 1994 das bisher einzige Mal in Alaska, und seither ein paarmal in Kanada - fahre sehr gerne mit, solange ich nicht selber strampeln muss - bin eher so der Fußgänger...
Geschichtsunterricht schadet nie - im Nachhinein habe ich das Gefühl, außer im Fach Kunst war ich immer gerade Kreide holen ;)
Bin also schon gespannt!
Viele Grüße,
Kathrin
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13 Mai 2021 19:38 #615866
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Hallo Wolfgang,

klasse und ich danke Dir, dass Du meinem Wunsch nachkommst ... und ich weiß jetzt, dass ich im Geografie Unterricht nicht zum Kreide holen geschickt wurde, mal sehen, wie mein Geschichtsunterricht verlaufen ist.

Auch wenn wir beide eine absolut gegensätzliche Art des Reisens haben, genieße ich Deine Berichte sehr, besonders auch den Humor, mit dem Du diese schreibst.

Wir waren nur kurze Zeit nach Dir in Alaska und in Kanadas Yukon unterwegs, leider habe ich unsere Dias schon seit ewigen Zeiten nicht mehr angeschaut, dafür bin ich jetzt umso gespannter auf Deine Bilder.

Dass Alaska immer kalt sein soll, diese Annahme ist mir schon oft begegnet, wir waren im Juni dort und hatten in Anchorage (natürlich gibt es deutlich kältere Orte in Alaska) mehr als 25 Grad Celsius.
Möglicherweise hatten wir beide das gleiche Squirrel ... eines hat sich dermaßen am Hosenbein meines Mannes (wir haben es nicht gefüttert!) festgekrallt, dass wir gemeinsam größte Mühe hatten, dieses anhängliche Kerlchen loszuwerden.

Ich freue mich schon sehr und bin darauf gespannt, ob Du Eisbären gesehen hast (vielleicht ganz im Norden?),... wir haben leider keine gesehen, waren allerdings auch nicht bis ganz im Norden.

Danke noch einmal, dass Du jetzt diesen Bericht schreibst.

Viele Grüße
Sabine
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13 Mai 2021 20:05 #615870
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Sabine26 schrieb:
... und ich weiß jetzt, dass ich im Geografie Unterricht nicht zum Kreide holen geschickt wurde, mal sehen, wie mein Geschichtsunterricht verlaufen ist.

… selbst mit einer 1+ in Geschichte wirst Du noch ein paar spannende Dinge erfahren, die Du nicht wusstest. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Dass Alaska immer kalt sein soll, diese Annahme ist mir schon oft begegnet, wir waren im Juni dort und hatten in Anchorage (natürlich gibt es deutlich kältere Orte in Alaska) mehr als 25 Grad Celsius.

Ich hatte ab Fairbanks eine Hitzeperiode von 30 Grad und lag zeitweise nur in Unterhose im Zelt auf der Isomatte. Schlafsack war oft unnötig und ich hatte in Alaska gleich am ersten Tag einen ordentlichen Sonnenbrand "eingefahren".
Als ich nach der Reise brutzelbraun zurück ins Büro kam, wurde ich gefragt, ob ich in Afrika gewesen wäre. Als ich sagte, ich war in Alaska, dachte man, ich würde sie veräppeln.
In Circle in der Nähe des Polarkreises befindet sich eine offizielle Messstation. Der Rekord an dieser Stelle liegt bei 37 Grad plus und 63 Grad minus (jeweils Celsius). Die 100 Grad Differenz sind meines Wissens der zweithöchste Wert offizieller Wetterstationen weltweit.

Möglicherweise hatten wir beide das gleiche Squirrel ... eines hat sich dermaßen am Hosenbein meines Mannes (wir haben es nicht gefüttert!) festgekrallt, dass wir gemeinsam größte Mühe hatten, dieses anhängliche Kerlchen loszuwerden.

Die Tiere im Norden scheinen insgesamt anhänglich. Ich hatte auch einen Lemming (?) im Zelt und einen halb wilden Husky nur mühsam loswerden können. Ein Stinktier kam auch recht nahe und auch die erwähnten Waschbären.

Gruß
Wolfgang
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