Tag 7 – Porto Jofre (Bootsafaris)
Mit Highspeed zum Jaguar
Diese Reise ist kein Aufenthalt auf einem Ponyhof und so sitzen wir bereits um kurz vor 05:00 Uhr beim Frühstück. Unser Boot legt eine halbe Stunde später in der Dämmerung ab.
Wir fahren die Flüsse entlang und immer wieder in kleinere Kanäle, ich frage mich, wie unser Bootsführer hier nur die Orientierung behalten kann. Ich habe sie schon lange verloren. Was sehen wir alles, unzählige Vögel, Kaimane, Wasserschweine und mehrere Familien der Riesenotter, die, wie so viele andere Tierarten leider auch, vom Aussterben bedroht sind.
... mal wieder eines meiner Lieblingsfotos:
Plötzlich erhalten wir einen Funkspruch – Jaguarsichtung. Eben noch langsam durch die engen Kanäle gleitend, ruft uns Adi zu, wir sollen uns festhalten. Er merkt dann aber, dass wir es wohl nicht ganz so ernst nehmen, klar werden wir jetzt schneller fahren, denke ich noch, dann schiebt er aber noch einmal eindringlicher hinterher, es wäre kein Spaß gewesen, jetzt wird das Boot richtig loslegen … und wie es das tut, in einem Affenzahn fahren wir durch die kleinen Kanäle, wir müssen uns tatsächlich gut festhalten, aber es macht einen Riesenspaß. Wir erfahren später von Adi, dass er hier in Porto Jofre sehr viele Leute kennt und für unseren Aufenthalt das schnellste Boot reserviert hat. Dieses verfügt über 150 PS, hat zehn Sitzplätze und bringt es auf 65 km/h, was eine enorme Geschwindigkeit hier auf den Wasserstraßen ist.
Als wir an der besagten Stelle ankommen, sehen wir unseren zweiten Jaguar, wie er gerade aus dem Fluss steigt und gemächlich ohne irgendein Interesse an uns Zuschauern über eine Sandbank läuft. Er verschwindet dann im Gestrüpp und wir können ihn nicht mehr sehen. Neben uns warten mittlerweile weitere 8 Boote, alle kleiner als unser Boot, aber von Massentourismus kann noch keine Rede sein, zumal sich alle in den schwankenden Safarivehikeln mucksmäuschenstill verhalten.
Gegen 11:30 Uhr sind wir wieder zurück. Wir essen zu Mittag und haben noch eine Stunde Zeit, die mein Mann mit Lesen und ich mit einem Powernap verbringe.
Auf der Bootsfahrt am Nachmittag sehen wir leider nicht mehr sonderlich viel. Regen setzt ein und Adi holt tatsächlich Sonnenschirme zum Schutz hervor. Tiere, die unsere Gesellschaft jetzt beobachten, krümmen sich sicherlich vor Lachen. Auch wir müssen lachen, als uns Piranhas ins Boot springen. Meinem Mann springt einer direkt ans Bein und eine unserer Mitreisenden direkt auf die nackten Füße, was einen hellen Aufschrei von ihr nach sich zieht und Gelächter bei uns anderen. Während der nächsten Bootsfahrt wird keiner mehr die Schuhe ausziehen.
Gegen 18:00 Uhr sind wir wieder zurück, zum Glück, denn ein heftiges Gewitter setzt ein und wie sprichwörtlich, gießt es wie aus Eimern.
@Ute: Es scheint so, als sei es bei uns nicht so trocken gewesen, wie bei Euch?
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