THEMA: Vom Reich der Jaguare zur Farbenwelt in Nordchile
01 Aug 2021 20:48 #622225
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  • Old Women am 01 Aug 2021 20:48
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Hallo Sabine,
Ich bin momentan selbst im Urlaub und zwar auf der schönsten Insel Deutschlands, daher nur ganz kurz:
was für eine Landschaft, die Schönheit, Unberührtheit und Einsamkeit lassen mich sprachlos werden. Dass es so etwas noch gibt :laugh: , aber man muss dafür hoch hinaus.
Irgendwann werden wir dort auch noch hinreisen, denn das sollte man unbedingt gesehen haben. Wir würden diese Ecke jetzt nicht mit dem Pantanal kombinieren, sondern mit den Weinregionen Chiles und Argentiniens und zum Abschluss noch ein paar Tage bei Freunden in Buenos Aires verbringen. Das Pantanal wäre dann eine eigenständige Reise in Kombination mit ein paar Tagen Rio de Janeiro, die wir auch bei Freunden verbringen würden und anschließend ein wenig relaxen auf der Ilha Grande. Hoffentlich überwinden wir bald die Pandemie......, denn sonst sehe ich schwarz für Südamerika.
Danke für die tolle Reiselektüre, Sabine.
Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
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01 Aug 2021 21:47 #622228
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  • Sabine26 am 01 Aug 2021 21:47
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Hallo Beate,

es muss einfach besser werden, ich habe auf jeden Fall für nächstes Jahr eine Tour nach Argentinien gebucht, aber es ist ja noch einige Zeit bis dahin. Aber ich will mir endlich den Traum der Puna Catamarca erfüllen.

Alles, was Du aufgezählt hast, kenne ich von früheren Reisen (außer Ilha Grande, wobei mich Paraty interessieren würde), nur ohne Freunde, die dort wohnen :woohoo: . Aber alles ist sehr sehenswert, Buenos Aires mag ich ohnehin sehr und Rio hat mir damals bei einem Kurzbesuch ebenfalls sehr gut gefallen. Für uns hat diese Kombi (Pantanal/Chiles großer Norden) einfach gepasst, wie ich im Prolog geschrieben habe, aber für jemanden, für den es die erste Reise oder eine der ersten dorthin wäre, sicher keine empfehlenswerte Kombi. Wir konnten auf (9) Reisen bereits sehr viel von Chile und Argentinien kennenlernen. … aber scheinbar habe ich ja schon jemand auf den Geschmack gebracht, sei es nun das Pantanal oder eine weitere Reise nach Chile … und so gibt es hier zwei Reiseberichte zum Preis von einem :whistle:

Die Weingegenden beider Länder (in Argentinien San Rafael und die Gegend bei Cafayate und Canarmuyo - finde hier gerade kein „enne“, in Chile Valle del Elqui, Hurtado, Santa Cruz, Chillan …) kennen wir auch ein wenig und finden beide toll. Finden wir traumhaft diese Regionen, obwohl wir keine großen Weintrinker sind - es ist dort einfach immer eine besondere Stimmung, dann dazu noch diesen Sternenhimmel).

Wir waren einige Monate vor dieser hier beschriebenen Reise auf einer vierwöchigen Tour ab/bis Santiago bis nach Arakaurien in auch mehreren von ausländischen Touristen sehr, sehr wenig frequentierten Gegenden unterwegs. Alles ganz anders als der große Norden oder das Seengebiet oder Patagonien, aber was wir dort gesehen haben, fanden wir ebenfalls grandios!!! Auf dieser Reise waren wir auch auf der Osterinsel.

Vielleicht schreibe ich hier auch noch einmal einen Bericht dazu.

Hab‘ weiter einen schönen Urlaub!

Viele Grüße
Sabine
Letzte Änderung: 01 Aug 2021 21:56 von Sabine26.
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02 Aug 2021 16:53 #622266
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Tag 25 – Iquique (Oficinas Salitreras Santiago Humberstone & Santa Laura)
Vergangene Zeiten


Ein weiteres Mal fahren wir die an der Kordillerenwand entlang führende, gut ausgebaute Serpentinenstraße mit Blick auf den Cerro Dragón hinauf. Der Cerro Dragón ist eine riesige Düne und gilt bei Gleitschirmfliegern weltweit als El Dorado.

50 Kilometer entfernt von Iquique kann man ein UNESCO Weltkulturerbe besichtigen, die ehemaligen Salpeterminen Santiago Humberstone und Santa Laura bzw. das, was von beiden noch übrig geblieben ist. Zum Patrimonio Mundial de la Humanidad wurden beide im Jahr 2005 erklärt. Wer in Iquique ist, sollte sich diese verlassenen Minen unbedingt anschauen, auch wenn er kein allzu großes Interesse an alten Industrieanlagen hat. Beim Besichtigen dieser Anlagen kann man sehr gut ein Gefühl dafür entwickeln, wie hart das Leben für die Arbeiter einerseits und wie doch so viel besser das Leben der sogenannten besseren Gesellschaftsschicht in den Minen im 19. und zum Beginn des 20. Jahrhunderts gewesen sein muss. Zudem erfährt man viel über die Geschichte Nordchiles. Als Fan von Lost Places sind diese beiden ehemaligen Salitreras ohnehin ein Must-Do im Besichtigungsprogramm.

In der Oficina Salitrera Santiago Humberstone sind viele Gebäude in einem einigermaßen akzeptablen Zustand erhalten. Einige der Gebäude kann man nach wie vor von innen besichtigen. Es gab eine Kirche, ein Hotel, ein Theater, ein Tennisplatz, eine Schule, Geschäfte sowie einen großen Swimmingpool, der in einer der trockensten Gebiete auf unserem Planeten erbaut wurde. Sprungbretter, Umkleidekabinen und eine Tribüne für Zuschauer sind ebenfalls noch erhalten.

In den Genuss dieser Anlagen kamen aber nicht die Arbeiter. Gezwungenermaßen führten sie in den Salitreras ein sehr abgeschottetes Leben, denn ihren Lohn erhielten sie in einer Währung, die nur hier eingelöst werden konnte. Beschäftigt man sich ein wenig mit der Geschichte in Nordchile stößt man auch immer wieder auf Aufstände der Arbeiter, die diese nicht selten mit ihrem Leben für ihren Widerstand bezahlten.
Ganz am Ende der weitläufigen Anlage befinden sich die riesigen Förderanlagen mit hohen Türmen.








































Wenige Kilometer entfernt von der Oficina Salitrera Santiago Humberstone befinden sich die Überbleibsel der Oficina Salitrera Santa Laura. Hierher scheinen uns noch weniger Touristen als nach Humberstone zu kommen. Santa Laura ist längst nicht mehr so gut erhalten wir Humberstone, auch findet man hier nur noch wenige Reste der alten Wohnanlagen. Während wir durch ein Gebäude durchgehen, das man noch von innen besichtigen kann, hoffen wir einige Male, dass es nicht über uns zusammenbricht.

Die Förderanlagen haben aber ebenfalls eine beträchtliche Größe. Nachdem dann jedoch plötzlich ein starker Wind aufkommt und verschiedene Teile verdächtig versuchen, Halt zu finden, wir der Sache aber nicht ganz trauen, da auf dem Boden verstreut bereits Einzelteile herumliegen, entscheiden wir uns, einen größeren Abstand zu halten. Dies erweist sich als gute Entscheidung, denn nicht weit von uns entfernt, fällt ein größeres Teil vom Dach ab.





















Letzte Änderung: 02 Aug 2021 17:11 von Sabine26.
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02 Aug 2021 16:54 #622267
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gelöscht - da Doppelpost, hatte technische Probleme
Letzte Änderung: 02 Aug 2021 17:10 von Sabine26.
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02 Aug 2021 17:47 #622271
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Tag 26 – Iquique
Im historischen Zentrum & ein Spaziergang an der Strandpromenade

Iquique gilt als eine der schönsten Städte Chiles, insbesondere wegen der vielen restaurierten Gebäude im Stadtzentrum, und genau das wollen wir uns heute ansehen.

Wir haben uns ein Taxi bestellt und lassen uns die wenigen Kilometer ins Stadtzentrum fahren, wo wir am Beginn der Baquedano aussteigen. Entlang dieses Straßenzuges stehen vielfarbige alte Häuser aus der Zeit der Salpeterbarone. Die Bürgersteige sind aus Holz und hier verkehrt noch eine kleine historische Straßenbahn. Zweifelsohne ist dieser Straßenzug schön, aber einige der Häuser hätten sicherlich nichts gegen eine weitere Renovierung einzuwenden. Allerdings trägt auch die direkte Lage am Meer nicht gerade dazu bei, dass Renovierungen hier lange vorhalten. Wir besuchen das uns empfohlene Museo Regional und laufen dann weiter zum Theater. Leider ist dieses nicht für eine Besichtigung geöffnet, wie uns der Angestellte am Eingang mitteilt. Seine Aufmerksamkeit gilt auch nur kurz uns, denn im Fernseher läuft ein Bundesligaspiel mit Borussia Dortmund.
























Wir gehen über den Plaza Arturo Prat mit dem Pavillon und dem Torre Reloj. Unser nächstes Ziel ist die Muelle. Auf dem Weg durch die Straßenzüge kommen wir ein weiteres Mal nicht umhin, das absolute Chaos der Elektroleitungen zu begutachten. Wir haben das nun schon so häufig gesehen, aber jedes Mal sind wir aus Neue erstaunt und fragen uns, wie dieser Anblick auf einen unserer heimischen Elektriker wirken muss.

Im Hafenbereich ist die Hölle los, nicht nur Menschen, auch sehr große Seelöwen liegen und schwimmen herum, Pelikane erhoffen sich einen Leckerbissen. Außer uns sehen wir keine weiteren Touristen und nachdem uns ein chilenischer Herr sehr freundlich anspricht und warnt, dass es hier nicht ungefährlich für uns wäre, machen wir schnell noch ein Foto der nachgebauten Esmeralda, Arturo Prats Schiff, auf dem die Chilenen im Salpeterkrieg tapfer Widerstand leisteten gegen die übermächtigen Peruaner, dann aber doch sank, und so schlagen wir unseren Rückweg ein.

Es ist sehr schönes Wetter und am Strand ist allerhand los. Hier wird auch eine ganze Menge für die Bevölkerung geboten. Überall kann man Beachvolleyball oder andere Standsportarten ausüben. Dazwischen landen immer wieder Gleitschirmflieger. Wir laufen die komplette Standpromenade Playa Cavanchal ab. Bei diesem Wetter ist es wirklich ein sehr schöner Spaziergang. Die Atmosphäre hier ist wesentlich angenehmer als an der Muelle. Am Ende finden wir ein herrliches Restaurant mit schönem Ausblick aus Meer und die Playa Cavanchal, wo wir sehr gut essen.



























Letzte Änderung: 02 Aug 2021 17:53 von Sabine26.
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02 Aug 2021 18:00 #622273
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Tag 27 – Iquique – Calama – Santiago de Chile
Entlang der Küste und der Beginn der langen Rückreise


Wir stehen ein weiteres Mal früh auf, da heute 400 Kilometer Fahrtstrecke vor uns liegen und wir rechtzeitig am Nachmittag unseren Flug von Calama nach Santiago de Chile erreichen müssen. Dazwischen liegt noch eine unkalkulierbare Mietwagenrückgabe und der Aduana (Zoll) zwischen den beiden Regionen Tarapaca und Antofagasta. Auf der Fahrt in den Norden sahen wir in unserer heutigen Fahrtrichtung eine sehr lange Schlange.

Leider klappt heute morgen zum Frühstück im Hotel nichts. Ab 07:00 Uhr soll es Frühstück geben, um 07:30 Uhr kommt Brot und dann erst einmal nichts. Wir haben leider nicht mehr so viel Zeit und müssen mit halb gefülltem Magen in den Tag starten. Das ist leider ein ganz klarer Minuspunkt für das NH Hotel.

Bis Tocopilla fahren wir entlang der Küste. Die Strecke ist wesentlich schöner fürs Auge als die doch eher eintönige durchs Inland. Allerdings wundere ich mich im Nachhinein, weil ich zuvor von einer traumhaften Strecke entlang des Meeres gelesen hatte. Sie war schön, aber als traumhaft würde ich sie nun nicht bezeichnen.













Die Zollkontrolle verläuft zügig, wenn auch unfreundlich und nach fünf Stunden Fahrt erreichen wir Calama.

Die Rückgabe unseres Subarus, der uns über 3.235 Kilometer überall ohne Murren hingebracht hat, selbst in die Höhen des Altiplanos, verläuft problemlos. Ebenso problemlos verläuft unser knapp zweistündiger Flug nach Santiago de Chile, wo wir gegen 19:30 Uhr landen. Wir gehen quasi nur über die Straße in unser Hotel für die nächste Nacht. Das Flughafenhotel Holiday Inn kennen wir bereits von vorherigen Reisen und die Lage ist wirklich perfekt.
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