Rumhängen in und um Copacabana
Heute morgen sind wir noch alle bester Laune.

Im vegetarischen Hostal gibt es zum Frühstück Müsli mit Obst und Hafermilch…

Da die Zeit etwas knapp ist und wir keine Lust auf Stress haben, haben wir schon im Vorfeld beschlossen, die Isla del Sol für diesesmal auszulassen. Wir machen stattdessen eine kleine Fahrt am Ufer des Titicacasees entlang in Richtung Yampupata. Hier ist kein Mensch unterwegs.
Unterwegs kommen wir an einer Höhle vorbei, die eine Art Wallfahrtsort zu sein scheint. Überall liegen Berge von Plastikmüll herum – vielleicht gehört das zum Heiligtum???
Wir bleiben nicht um das herauszufinden.
Auf der Weiterfahrt haben wir immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den See
und eine alte Inkastraße....
Es sind Kühe, Schafe, Esel und Indigénas mit bunten Tüchern und Hüten unterwegs.
Wir kommen an kleinen Dörfern....
... und einem gefräßigen Schwein vorbei!
An einem Acker entdecken wir Caracaras aus nächster Nähe – toll!

Am späten Vormittag kehren wir nach Copacabana zurück und spazieren in das quirlige Städtchen.
Wir kommen an vielen Läden, Restaurants und den allgegenwärtigen Straßenständen vorbei. Wir kaufen ein paar Strickjacken und Pullover als Souvenirs und Mitbringsel, als wir im Getümmel einen blonden Haarschopf über die Menge ragen sehen – Mario ist mit dem Bus aus La Paz eingetroffen. Er ist noch nicht ganz wieder hergestellt und auch Anna hat die Magenkrankheit erwischt – die Arme – und das auf einem 15h Heimflug!!!

Beim Kaffeetrinken in einem kleinen netten Café merke ich, dass mir auch nicht so ganz wohl ist…

Egal – hopp oder topp – ein Kaffee muss her!
Anschließend bestaunen wir die wuchtige Basilica de la Virgende la Candelaria, mit deren Bau zwar bereits 1605 begonnen, die aber erst 1820 fertiggestellt wurde.
Der Altarraum ist überreich mit Gold und Silber ausgeschmückt, die wundertätige Madonna können wir jedoch nicht entdecken – naja – als evangelische „Heiden“ glauben wir sowieso nicht an Wunderheilungen.

Am Wochenende nach dem 5. August findet jedes Jahr eine berühmte Prozession mit einer Autosegnung statt. Dementsprechend reihen sich vor der Kathedrale Stände über Stände voll mit Plastikblumen, Girlanden und anderem bunten Zeugs, mit dem die Autos geschmückt werden.
Wir spazieren zum Hafen um die berühmten und vielgelobten „Truchas“, frische Forellen aus dem Titicacasee zu probieren. Schmeckt sehr lecker, mein Magen wird davon aber nicht gerade besser und auch Mario isst für seine Verhältnisse eher sparsam…
Da wir sonst nichts vor haben, beschließen wir eine Bootsfahrt zu den „Islas flotantes“, schwimmende Holzinseln mit Stroh bedeckt… zu machen.
Die Fahrt ist dazu angetan, dass der Magen nun auch noch seekrank werden kann….
Wir spazieren von den schwimmenden Inseln zum Playa blanca,
entdecken einen Reiher...
wo wir in der angenehmen Sonne ausruhen,
während Lena, die in solchen Dingen beinhart ist, sich in die eiskalten Fluten des Titicacasees stürzt!
Wieder zurück in Copacabana wanke ich in unser Zimmer, das dummerweise im obersten Stock liegt und zu dem nur eine halsbrecherische Wendeltreppe führt.

Ich verkrieche mich im Bett und leide stumm, während es sich der Rest von uns im Garten des Hostals gemütlich macht.
Das Abendessen muss ich leider ausfallen lassen und den Großteil der Nacht verbringe ich auf der in Stefans und Gabis Zimmer (unter unserem „Loft“) liegenden Toilette.

Zum Glück muss von den anderen niemand dorthin – man kann sich kaum umdrehen und es ist eiskalt.
Fortsetzung folgt...