Später am Nachmittag gehen wir zum Basar. Er ist sehr schön und es ist so wohltuend hier ruhig bummeln zu können, niemand will uns etwas aufdringen, man nickt uns freundlich zu. Was für eine Wohltat. Das haben wir in anderen Ländern ganz anders erlebt.
Der Basar besteht schon seit 800 Jahren, die Hauptgebäude sind aus dem 19. Jh. Wir betrachten eine ehemalige Karawanserei mit einer schönen Kuppel, das Badehaus tut nun Dienst als Teestube.
Hier gibt es keinen Touristenkitsch, Kashan ist keine Stadt in der viele Touristen bleiben. Das ist schade, denn die Stadt hat viel zu bieten. Die meisten Touristen reisen durch und schauen nur schnell in eines der Bürgerhäuser und den Hamam.
Der Basar hat viele schöne Nebengebäude, wie auch eine Gewürzmühle mit riesigen Mühlsteinen. Der Müller lädt uns ein sie zu betrachten.
Leider dürfen wir nicht mehr auf das Dach, aber später spricht ein junger Mann uns an, während wir uns eines der Nebengebäude des Basars ansehen und bieten uns eine Tour auf dem Dach an. Natürlich gehen wir mit! Es macht Spaß um all diese Kuppeln mit den Licht- und Luftlöchern zu sehen, wir sehen unter uns die Menschen durch den Basar laufen. Wir sehen auch die Moscheen und Minarette, im Hintergrund (leider ist es diesig) die Berge.
Er erzählt, dass er im Teppichhandel beschäftigt ist. Seine Eltern haben 35 kg Safran nach China geschickt, aber noch kein Geld erhalten ... das Tolle ist, dass er das ohne Hintergedanken erzählt. Er will uns weder einen Teppich verkaufen noch Geld für Safran von uns. Für die Tour müssen wir natürlich eine Kleinigkeit zahlen.
Unser nächstes Ziel ist das Mausoleum von Habab Ibn Musa.
Auf dem Weg machen wir ein Foto vom Laden eines Kamelfleischers, er lädt uns sofort zum Tee ein. Er spricht nur Farsi, lädt uns aber ein, bei ihm zu schlafen. Aber ja, wir haben schon ein Hotel! Wir machen ein Foto mit ihm und seinem Sohn und er schreiben seine Adresse auf. Was heißt aufschreiben: er schreibt einen Bogen voller Farsi! Ich mache ein Foto eines Briefumschlags, den er aus Deutschland mit der Adresse darauf erhalten hat. Das ist einfacher! So können wir ihm später das Foto schicken.
Das Mausoleum hat eine schöne Kuppel. Überall sitzen Gruppen von Menschen auf dem Boden, manchmal mit Blumen und laufen mit einer Schüssel Baklava herum. Wir bekommen natürlich auch etwas angeboten. Warum sie hier sitzen bleibt ein Geheimnis für uns und wir wollen auch nicht fragen.
Dann zurück zum Hotel, wir haben ein Restaurant auf dem Weg entdeckt, aber der Koch ist noch nicht wach und wir haben keine Lust, später zurück zu kommen. Also dann essen wir wieder im Hotel. Es ist wieder lecker (heute wählen wir Hühnchen). Wir haben nur wenige Restaurants in Kashan gesehen.
Später verdunkelt sich der Himmel und fallen einige Regentropfen.
Wir hören später von einem Schweizer Ehepaar, dass ein Sandsturm in der Wüste in der Nähe tobte. Sie waren dort und auch ihre Kamera war nicht begeistert und hat das nicht überlebt.
Sie waren auf dem Weg zu einem grossen Salzsee in der Nähe von Kashan. Da wir im Jahr vorher den phantastische Salzsee in Bolivia bei Uyuni besucht hatten stand dieser Ausflug hier nicht auf dem Programm.