Der Anfang - Ankunft im Iran
Wir starten am 21. April 2017 früh von unserer Heimatstadt Amsterdam nach Wien, haben dort 8 Stunden Aufenthalt und fühlen uns in der schönen Stadt wieder sehr wohl, schlendern herum und trinken bei sonnigem, aber kaltem Wetter auf der Freyung vor der Schottenkirche auf einem Markt biologischen Wein. Es sollte für 10 Tage der letzte sein…
Dann geht es endlich weiter, ruhiger 4 stündiger Flug, die Maschine ist locker besetzt mit vor allem Iraniern und Reisegruppen. Kurz vor der Landung (4 Uhr morgens) werden die Frauen daran erinnert, dass sie beim Aussteigen ein Kopftuch tragen müssen. Der Kapitän verabschiedet sich mit: "Freuen Sie sich auf ein tolles Land!“ Na da wächst die Freude doch gleich noch mal, obwohl ich auch etwas aufgeregt bin übere unsere bevorstehende erste Begegnung mit den Vertretern des Staates Iran und über die Frage wie wir an Geld für Taxi und Bus kommen werden. Wir konnten ja im Vorfeld kein Geld wechseln und die Bank auf dem Flughafen ist noch geschlossen.
Die Zeitumstellung beträgt 2½ Std. Iran wollte nicht 2 Zeitzonen im Land und hat die Mitte gewählt. Auch das ist ein novum für uns.
Wir gehen zum Visumschalter, um unser "Visum on arrival“ zu erhalten. Die meisten Gruppenreisenden haben bereits ihre Visa. Wir werden zuerst genau begutachtet, die Krankenversicherungserklärung sehr gründlich studiert, es muss wirklich drin stehen, dass IRAN gedeckt wird ("all world“ reicht nicht!). Andernfalls muss man hier eine Versicherung für 15 € pro Person abschließen. Auch müssen wir 2 Passfotos abgeben und wird unsere Hotelreservierung angesehen. Ich habe gelesen dass die Beamten durchaus auch im Hotel anrufen um zu checken ob die Reservierung stimmt.
Der Beamte mit dem Visumstempel ist sehr freundlich er lädt uns gleich in sein Büro ein. Er spricht sehr gut Französisch und wir unterhalten uns eine Weile, aber wir bleiben (völlig zu Unrecht!!) auf dem Quivive.
Da die Bank auf dem Flughafen noch zu ist bietet er an, mit uns Geld zu tauschen und will uns beim Ausgang treffen. Der Passkontrolleur kommt dann, um zu sehen, ob das Visum nun endlich mal ausgestellt ist, denn wir sind die letzten und er will nach hause. Das entnehmen wir seiner Körpersprache, denn Farsi sprechen wir leider nicht… (Das Visum sollte uns übrigens 2019 einiges Kopfzerbrechen bereiten als wir von Jordanien nach Israel reisen wollten. Die Israelis sind nicht begeistert von Besuchern, die auch im Iran gewesen sind.)
Nun, endlich sind wir durch, unser Visumfreund steht tatsächlich vor dem Flughafengebäude und wir erhalten unsere ersten Tausende Rial zu einem prima Kurs.
Er begleitet uns zum Taxi, arrangiert die Fahrt zum Busbahnhof und entschuldigt sich, dass er uns nicht selbst hinbringen kann! Das haben wir wirklich noch nie erlebt. Sein Kollege im Visumkabuff fand es übrigens sehr schade, dass wir bereits ein Hotel in Kashan gebucht hatten (es ist nota bene obligatorisch, eine Hotelreservierung zu haben!), sonst hätten wir bei seiner Familie übernachten können.
2017 waren 100000 Rial (IRR) 2,50€. Preise werden oft in Toman angegeben, wobei 1 Toman 10 Rial sind. Man muss also laufend auf die Nullen aufpassen! Wir sprachen immer von KiloRial...
Ab dem nächsten Beitrag gibt’s dann auch Bilder, bisher durften wir noch nicht fotografieren