Life's a Beach auf der Osa-Halbinsel
Erst mittags verlassen wir San Gerardo de Dota und die unberührt wirkende Schönheit des Tals, denn wir haben außer der Rückfahrt in Richtung San Jose an diesem Tag nichts vor. Das erste Mal fahren wir bei Tageslicht durch die Haupstadt - und sind froh, als wir sie wieder verlassen haben. In direkter Nachbarschaft liegt Alajuela mitsamt dem Flughafen und diversen Unterkünften. Darunter das Trapp Family Country Inn, ein familienbetriebenes Hotel, dessen lange Auffahrt wegführt vom hektischen Gewusel der Stadt und hinein in eine Oase der Ruhe mit großem Garten und alten Bäumen.
Am Abend holt ein Mitarbeiter der Mietwagenfirma das Auto ab, alles erfreulich unkompliziert, ein leckeres Essen auf der Veranda, dann sortieren wir in unserem großen Zimmer unsere Klamotten und fallen schließlich ins Bett. Am Morgen lassen wir den Großteil unseres Gepäcks da. Das Hotel bewahrt es für uns auf, weil wir jeweils nur 15 Kilo (inklusive Handgepäck) auf dem Inlandsflug mitnehmen dürfen und unser Hab und Gut zudem eine kleinere Strecke durch den Corcovado werden tragen müssen.
Ich hatte im Vorfeld nicht nur Gutes über die Inlandsflüge gelesen und offensichtlich falsche Vorstellungen, was uns erwarten würde. Das Sansa-Terminal direkt neben dem Hauptgebäude des internationalen Flughafens ist jedenfalls hochmodern und dermaßen schick, dass ich mich in meinem verknitterten Outdoor-Outfit nicht nur hoffnungslos underdressed fühle, sondern es garantiert auch bin.
Der Flug ist nicht nur überraschend ruhig, sondern auch der reinste Scenic Flight. Über die bewaldeten Berge und entlang der herrlichen Küste schweben wir gen Süden.
Zusehends weniger Orte und Siedlungen, und nach knapp einer Stunde landen wir auf einer Piste mitten im Grünen. Das wiederum hatte ich mir genauso in meinen schönsten Träumen ausgemalt.
Ein Jeep sammelt uns ein und verteilt uns auf die unterschiedlichen Unterkünfte, unsere Pirate Cove liegt direkt am Meer in der Drake Bay und nur einen kleinen Fußmarsch vom Dorf entfernt; was für den nächsten Morgen nicht unwichtig ist.
Die kleine Unterkunft mit ihren Hütten direkt am Meer, einem kleinen Pool und lässiger Atmosphäre gefällt uns auf Anhieb.
Unser Nachbar in der Pirate Cove.
Hat uns erst kritisch beäugt, aber am Ende offenbar als harmlos eingestuft.
Die schwüle Hitze des Regenwaldes hat uns wieder, wir kühlen uns im Pool leidlich ab. Life's a Beach! Hier hätten wir es auch länger ausgehalten.
Die Halbinsel ist die Heimat des Hellroten Aras,...
...wir machen lange Spaziergänge am einsamen Strand...
...und laufen begeistert einem ganzen Schwarm der bunten Papageien hinterher, die krächzend über unsere Köpfe hinwegfliegen und schließlich in den Mangroven landen.
Kaum zu glauben, was diese großen Vögel innerhalb kurzer Zeit so wegfuttern, es hagelt Schalen und angeknabberte Früchte und wir müssen aufpassen, nicht allzu heftig am Kopf getroffen zu werden.
Den Nachmittag verbringen wir am Pool und genießen schließlich die fantastische Abendstimmung.
Mit schönem Licht, Fischern aus dem nahen Dorf und einer friedlichen Stimmung am gefühlten Ende der Welt.
Glücklich schlüpfen wir unter unsere Moskitonetze, vor uns liegt eine kurze Nacht. Der nächste Tag wird uns mitten hineinbringen in den Nationalpark Corcovado.