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06 Jul 2021 15:51
#620464
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Yosemite Nationalpark
Als letzter National Park, den wir in Kalifornien besuchen wollen, ging es in den Yosemite National Park. Der Park ist weltbekannt für seine schroffen grauen Felswände und seine Wasserfälle. Er ist nicht umsonst ein UNESCO-Naturerbe ![]() Beim letzten Besuch hatten wir uns relativ schlecht vorbereitet (wir sind eigentlich echt sehr organisiert ![]() ![]() Ihr könnt es euch bestimmt schon vorstellen, wir haben nicht besonders lange über die Planung des Trips nachgedacht ![]() ![]() Weil wir uns aber wenigstens ein bisschen mit Yosemite im Winter auseinandergesetzt haben, wussten wir, dass bei Schneefall Schneekettenpflicht gilt. Die kann man jedoch mit einem 4x4 Fahrzeug bis zur höchsten Warnstufe umgehen. Da uns die Lust fehlte, an unseren kleinen VW Jetta im Zweifel Schneeketten anzulegen, haben wir uns für die paar Tage ein typisch amerikanisches Auto geliehen. Ein riesiger kastenförmiger Jeep Wrangler. Auch der Benzinverbrauch von dem Monstrum war typisch amerikanisch ![]() ![]() ![]() Los ging es am Freitagmorgen. Früh. Sehr früh. So früh, dass wir erst einmal einen Starbucks bei Google Maps suchen mussten, der schon offen hat. Ich weiß, das klingt sehr amerikanisch. Dabei stellt euch uns beide in einem überdimensionierten Kastenwagen vor. Rückblickend haben wir uns in dem Augenblick wohl am stärksten amerikanisch verhalten - wobei da kommt vielleicht noch was in einem der nächsten Berichte. Mit zwei To-Go Getränken und etwas Essbaren auf die Hand aus dem Starbucks Drive-Thru (gerade als ihr dachtet, mehr amerikanisch geht nicht), ging es auf die Interstate Richtung Norden rechts neben uns beginnt allmählich die Morgendämmerung. Links von uns liegt die Pazifikküste. Es könnte eine schlimmere Landschaft für einen Roadtrip sein ![]() Die Fahrt führt uns durch LA und wir hatten bei der Durchfahrt einen schönen Blick auf die Skyline. Dabei überlegen wir, ob wir vor unserem Rückflug noch einmal einen Ausflug nach LA machen wollen. Doch wir sind uns beide einig, dass wir LA nicht sonderlich schön finden. Es wirkt selbst bei der Durchfahrt sehr voll und wir wissen gar nicht, wohin wir gehen würden. Wir bräuchten echt einen Local, der uns ein bisschen herumführen könnte, auch außerhalb der Touristenplätze. Nachdem wir den Großraum LA verlassen haben, kommt erst einmal für längere Zeit gar nichts. Tatsächlich gar nichts. Irgendwann teilt sich die Interstate und Google Maps führt uns auf eine Landstraße durch größere und vor allem kleinere Ortschaften. Kurz vor dem Ziel wird die Landschaft bergig und wir sind froh, dass unser Auto eine solide Heizung hat. Nur ein paar Stunden Fahrt nach Norden und schon begrüßt uns der Winter, wie wir es für Februar eigentlich gewöhnt sind. Die Fahrt durch die Berge ist nach den 5 Stunden Interstate, die wir bereits hinter uns haben, ein wenig anstrengend und ich bin froh, als das Gate endlich ausgeschildert ist ![]() Am Gate zum Park wird diesmal mein Reisepass ganz genau unter die Lupe genommen ![]() ![]() ![]() ![]() Das Valley mit den Unterkünften und Restaurants liegt – wie der Name schon sagt – im Tal. Die Straße führte uns über den Berg und wir bleiben an einigen tolle Orten stehen, wo wir die Aussicht genießen können ![]() Im Valley checken wir als erstes ein. Es ist inzwischen schon Nachmittag. Am Empfang sagt man uns, dass wir bestimmt nur wegen des Firefalls hier wären. Uns war es etwas peinlich zu sagen, dass wir bis gestern davon nichts gewusst haben ![]() ![]() ![]() ![]() Natürlich war es für uns keine Frage, ob wir dorthin gehen wollen und wir machen uns von der Lodge aus auf den Weg. Der Mitarbeiter hatte nicht gelogen, es war wie nach einem Bundesliga Spiel, wenn alle in eine Richtung laufen. Trotz starker Personenbegrenzung durch den Park waren sicherlich einige tausend Personen im Wald und suchten auf einigen Lichtungen einen Platz, um den begehrten Blick auf den Firefall zu erlangen ![]() Doch wir haben – auch einmal – Pech und kurz vor Sonnenuntergang ziehen Wolken auf ![]() Wir gehen noch schnell in dem Restaurant (es ist eher eine Kantine) der Lodge Abendessen. Das Essen ist qualitativ zwar nicht umwerfend, aber auch nicht schlecht. Insbesondere der Preis ist für amerikanische Verhältnisse völlig in Ordnung und wir haben ja eh keine andere Wahl als dort zu essen. Während des Essens planen wir mit dem Winterguide, den wir am Gate in die Hand gedrückt bekamen, unseren nächsten Tag. Da fast alle Straßen im Park gesperrt sind, wollten wir eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall machen und danach in einen anderen Teil des Parks fahren. Doch wie es bei uns inzwischen Standard ist, sollte alles anders kommen als geplant. Am nächsten Morgen brechen wir nach dem Frühstück (erneut in der Kantine) gleich auf zur Wanderung. Da wir nur eine Nacht in der Lodge gebucht haben, checken wir noch schnell aus und laden unser Zeug ins Auto. Wir fahren auf die andere Seite des Tals zum Parkplatz für die Wanderung. Zwar hätten wir von der Lodge auch laufen können, aber das wären zusätzliche 3 Kilometer gewesen. Eine folgenschwere Entscheidung, wie wir später feststellen mussten ![]() ![]() An dem Parkplatz angekommen, laufen wir die ersten hundert Meter bis zu einem Schild, dass uns zeigte, dass unser eigentlich geplanter Weg gesperrt ist. Und dies, obwohl er definitiv im Winterguide steht. Wir überlegen eine Weile, denn der alternative Weg wäre deutlich länger und wir haben nur wenig Wasser und nichts zu Essen dabei. Ein amerikanisches Pärchen spricht uns an und überzeugt uns, dass wir ihnen folgen sollen. Wir vermissen definitiv diese Offenherzigkeit von Fremden hier in Deutschland. Obwohl insbesondere ich nicht der größte Wanderer bin, stimmen wir zu und mit dem Wissen, wir können ja jederzeit umdrehen ![]() Das Pärchen, zu dem sich kurz darauf auch noch ein weiteres Pärchen gesellt, war schon mehr als 50 mal im Park und erzählt uns, dass unser eigentlicher Weg im Winter immer gesperrt sei und sie es nicht nachvollziehen können, warum er im Guide steht ![]() ![]() Nach einigen Meilen erreichen wir die Höhe, auf der definitiv dauerhaft Schnee liegt. Es wird rutschig, auch wenn die Landschaft noch malerischer aussieht. Wir überlegen, wieder abzusteigen, da uns der Schnee langsam bis zu den Knöcheln geht und wir nur normale Schuhe tragen (Susann sogar nur normale Winterstiefel, ich immerhin Wanderschuhe). Der Weg war schon bergauf teils steil und rutschig, deshalb machen wir uns Gedanken um den Rückweg. Außerdem hatten wir kaum Wasser dabei und nichts zu essen. Geplant war eigentlich nur eine kleine Runde mit weniger als zwei Meilen ohne Steigung. Nun sind wir schon seit eineinhalb Stunden unterwegs und haben definitiv Höhenmeter gemacht ![]() ![]() An der Spitze angekommen, haben wir einen tollen Blick ins Tal. Die bekannten Granitwände, die Wasserfälle, der Wald. Es sieht malerisch aus. Der Aufstieg hat sich definitiv gelohnt. Inzwischen ist der „Weg“ jedoch nicht mehr erkennbar. Wir suchen eine Weile im Schnee der inzwischen bis übers Knie geht nach dem Pfad und laufen erst einmal in die falsche Richtung. Erst die App von einem unserer Begleiter sagt uns, dass wir gerade „off-road“ laufen ![]() Kurz darauf finden wir den Weg zum Glück wieder. Am Ende des Wanderweges kommen wir an einem Pool mit einem Wasserfall an. In dem Pool sammelt sich das Wasser, ehe es in einem großen Wasserfall ins Tal schießt. Wir sind begeistern von diesem Ausblick. Es ist traumhaft und wir genießen unsere wohlverdiente „Mittagspause“. Das Pärchen bietet uns sogar an, dass wir uns an ihren Vorräten bedienen sollen, was wir aufgrund unseres schlechten Gewissens aber ablehnen. Wir haben das Gefühl, wir stehen schon sehr stark in ihrer Schuld. Außerdem geht es zurück auch größtenteils bergab. Wir sind dennoch fasziniert von dem Widerspruch, dass die beiden uns als Individualperson sogar ihre Spikes leihen und sich damit selbst „in Gefahr“ bringen, aber kollektives (staatliches) Helfen komplett ablehnen. Der Rückweg gestaltet sich als deutlich komplizierter als der Hinweg. Die Sonne hat den Schnee inzwischen angeschmolzen und der kalte Boden hat das Wasser wieder gefrieren lassen. Wir laufen nun – jeder mit einem Spike – den Berg runter. Das sieht zwar affig aus, aber es ging größtenteils erstaunlich gut. Nur an einer wirklich steilen Stelle, setzen wir uns im Grunde auf den Boden und rutschen ein paar Meter. Inzwischen merke ich meine Muskeln und bereue bereits, dass wir soweit gegangen sind. Mir graut es schon vor dem nächsten Tag, zumal auch noch ein kleiner Fußmarsch zu den Firefalls ansteht ![]() Am Auto angekommen finden wir noch einen letzten Müsliriegel, den wir uns teilen müssen. Ein eher überschaubares Mittagsessen. Wir überlegen noch, ob wir uns etwas in der Kantine holen, stellen aber schnell fest, dass es mit kurz vor 16 Uhr dafür bereits zu spät ist. Die Öffnungszeiten sind generell eher eingeschränkt. Naja, denken wir uns, umso mehr freuen wir uns auf die beste Pizza in den USA (sicherlich Ansichtssache) heute Abend, die es in dem Ort gibt, in dem wir übernachten werden. Wir waren dort letztes Mal bereits und die Pizza in Groveland ist echt der Hammer! Also direkt zur Lodge, dort parken und dann langsam vor zum Firefall laufen. Noch vor der Lodge stellen wir fest, dass der Park heute vieeeeel voller ist als gestern. Überall stehen Autos, selbst dort, wo wir es eher als kreativen Parkplatz angesehen hätten. An der Lodge zeigt sich dann, alles ist voll. Wirklich alles. Wir sind froh, dass wir nicht heute dort übernachten, dann hätten wir unser Gepäck nämlich weit tragen dürfen, obwohl Lodgebewohner eigentlich einen Parkausweis bekommen sollten. Okay, also weiter Parkplatz suchen. Hilft ja nichts. Wir drehen streckenbedingt eine große Runde durch den Park und fahren dabei auch durch das Waldstück mit dem Firefall. Es ist bereits brechend voll und wir kriegen Panik, dass es keinen Parkplatz mehr geben wird ![]() Auf dem Hauptparkplatz in der Mitte des Tals war nur ein Teil geräumt, der Rest war knöcheltief im Schnee. Wir überlegen nicht lange. Dafür haben wir dieses amerikanische Monstrum schließlich gebucht . ![]() ![]() Der Weg zum Firefall wurde gefühlt immer länger. Jeder Schritt brannte in meinen Beinen. Ich fing an, mich dafür zu hassen, nicht früher von der Bergtour umgedreht zu sein. Dazu ist das Wetter ähnlich wie gestern und Susann nörgelt schon die ganze Zeit, dass wir den Firefall garantiert nicht sehen werden. Ich glaube insgeheim, dass sie recht hat, aber predige gute Laune, um nicht selbst deprimiert zu sein. Bereits der Weg in das Waldstück war so voll, dass wir Schwierigkeiten hatten, ein normales Tempo zu laufen. Vor uns, hinter uns, neben uns, überall Massen. Und das während einer Pandemie. Darf ich auch der Auslandskrankenversicherung nicht erzählen – also psst, nicht verraten! Die meisten trugen aber tatsächlich Masken. Auf der Lichtung, auf der wir bereits gestern waren, haben wir gefühlt den letzten Platz bekommen. Ein Fotograf hatte etwas Raum um sich herum und wir fragten ihn, ob es in Ordnung wäre, wenn wir uns dazu stellen würden. Er war mal wieder super freundlich und meinte, dass wir nur nicht genau vor der Kamera stehen sollen. Wir kommen ein bisschen ins Gespräch und er berichtet, dass er diesen Tag schon über ein Jahr plant. Wir kommen uns erneut schlecht vor, hatten wir doch bis Donnerstag keine Ahnung, was der Firefall ist. Das betonen wir in dem Gespräch eher weniger ![]() ![]() Laut Apple soll die Sonne bereits untergegangen sein und die ersten brechen bereits wieder auf. Der Fotograf neben uns erklärt uns aber, dass die Chance noch für fast 20 Minuten da ist und dass es letztes Jahr genauso war. Und dann, ja dann trauen sich tatsächlich noch Sonnenstrahlen – die wohl von dem Apple-Wetterbericht wenig halten – hinter den Wolken hervor. Der bis gerade eben noch kaum zu erkennende Wasserfall verwandelt sich auf einmal in einen leuchtendes orange bis gold. Immer stärker wird die Farbe und die Amis um uns herum fangen an zu jubeln, wie wir es vom Fußball kennen. Wir sind erschlagen von den Eindrücken und pressen den Auslöser der Kamera quasi durch ![]() ![]() ![]() ![]() Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es auch in der Realität so intensiv ist. Aber die Fotos sind nicht bearbeitet. Es ist mit bloßem Auge gut zu erkennen. Das leichte gold orange geht über in ein deftiges rot. Wir sind begeistert und unser Nachbar erklärt, dass es so gut seit Jahren nicht war. Unser Glück scheint wieder da zu sein ![]() ![]() ![]() Wir begeben uns wieder auf den Rückweg, erneut mit Massen. Aber diesmal sind alle deutlich besser gelaunt. Am Auto angekommen, es ist bereits stockdunkel, stellen wir fest, dass der andere Wagen nicht mehr da ist. Gut für ihn, das wäre uns mit dem Jetta sicherlich auch passiert. Wir springen – ja das kommt bei dieser ig Karre am nächsten – in das Auto und ich versuche noch schnell auf die Straße zu kommen, da im gesamten Park ein Verkehrschaos ausgebrochen ist. Tausende brechen gleichzeitig über eine einspurige Zufahrtsstraße auf. Hätte man sich vielleicht denken können. Wir checken noch die Öffnungszeiten unseres Pizzaladens in Groveland und sehen unsere Pizza schon verschwinden. Nach etwa 45 Minuten kommt langsam Bewegung in den Stau und wir düsen mit allem was die Möhre (und natürlich das Speedlimit ![]() Keine 20 Minuten vor Schließung stürmen wir völlig ausgehungert in das kleine Lokal. Ein Riegel und Frühstück sind eben nicht genug für einen 20 Kilometermarsch. Beim Essen kommen wir mit der Kellnerin ins Gespräch. Wir sind quasi die letzten Gäste und als Deutsche eine kleine Attraktion um diese Jahreszeit. Sie erzählt uns, dass sie Kalifornien nie verlassen hat. Ebenfalls erzählt sie uns, dass in der Politik gerade ein Kommunist einen Diktator abgesetzt hat. Diese Aussage macht uns noch lange nachdenklich, da es tatsächlich viele eher gemäßigt Konservative in den USA so sehen ![]() Wir schlafen erneut im Hotel Charlotte, wo wir bereits vor 2 Jahren übernachtet haben. Das Hotel ist in Familienbesitz und wer über die hoteleigene Website bucht, bekommt einen saftigen Rabatt. Das kommunizieren die leider viel zu wenig, da das Hotel echt schön und auch für deutsche Verhältnisse top gereinigt ist - wir können das Hotel sehr empfehlen. Wir gehen noch schnell duschen und fallen völlig übermüdet ins Bett. Morgen geht es zurück nach San Diego und wir überlegen einen kleinen Abstecher in den Sequoia Nationalpark zu machen, da er zumindest halbwegs auf dem Weg liegt. Am nächsten Morgen besuchen wir für das Frühstück ein kleines Café und entscheiden uns für den Abstecher zum Sequoia. Um es kurz zu machen, das lohnt sich im Winter leider nicht. Es ist viel zu voll, es gibt keine Parkplätze und die meisten Attraktionen sind geschlossen. Also treten wir schnell die 7-stündige Rückreise nach San Diego an. |
Letzte Änderung: 06 Jul 2021 22:11 von DankeJack.
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14 Jul 2021 08:01
#620998
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thorx schrieb:
Hallo, ich will ja nicht als Krümelkacker auftreten, aber vergleicht doch mal bitte das Bild mit dem übereinandergelegten Grand Canyon und dem Colca Canyon. Da habt ihr für die unangefochtene Nummer 1 noch ein paar Meter Luft nach oben. Ich war im Colca Canyon unten,... zu Fuß - und wieder hoch... auch zu Fuß. Das bleibt in Erinnerung. Grüße Ralf Hallo Ralf, ich habe auf Deinen Kommentar hin noch einmal nachgelesen und siehe da, die Amis verkaufen ihn als größten Canyon der Welt, dabei ist er es gar nicht ![]() Aber naja, für die Amis zählt nur, was innerhalb ihrer Grenzen ist ![]() |
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14 Jul 2021 08:11
#620999
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Ein kleiner Nachtrag zum Yosemite:
Der Beitrag war schon lang genug und wir hatten durch den Firefall auch einen klasse Ausflug. Deshalb wollten wir nicht meckern. Wir waren uns jedoch einig, dass ohne den Firefall Yosemite im Winter eine Enttäuschung ist. Die meisten Wanderwege sind gesperrt, die Aussichtspunkte und Strecken sind geschlossen. Kurzum, wer Yosemite im Winter plant, sollte entweder Skifahren gehen oder das Firefallevent anvisieren. Ansonsten würden wir einen Aufenthalt von Mitte/Ende Mai bis September raten, auch wenn es dann schnell voll ist. Als kleiner (Geheim-)Tipp für einen Aufenthalt im Sommer: Bei (nahezu) Vollmond kann man nachts auf den Aussichtspunkt auf dem Berg fahren. Durch den Mond reflektiert das gesamte Tal und es sieht für das menschliche Auge beinahe taghell aus. Leider sind wir damals noch keine Kameraprofis gewesen, sonst würde ich euch jetzt ein Bild davon anhängen ![]() |
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03 Sep 2021 16:25
#624889
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New York City
New York kennen wir zwar eigentlich schon, dennoch war ein Besuch in der Stadt fest eingeplant. Susann hat während ihres Studiums ein dreimonatiges Praktikum dort gemacht und ist mit ihrer damaligen Mitbewohnerin immer noch sehr gut befreundet. Und da es dank Covid nicht klar ist, wann wir sie mal wieder besuchen können, entscheiden wir uns die Chance zu nutzen und dort ein verlängertes Wochenende zu verbringen. ![]() Vielleicht ausnahmsweise mal das Fazit zuerst: Wir hatten ein wunderschönes Wochenende zusammen mit Susanns Freundin, aber New York City kann man aus touristischer Sicht während Covid auf gar keinen Fall empfehlen. ![]() Los ging es am Freitagvormittag von Los Angeles. Die Flugpreise sind von dem Flughafen deutlich günster als von San Diego, weshalb wir uns einen one-way Mietwagen für die Strecke gebucht hatten und damit immer noch deutlich günstiger gekommen sind. Auch wenn man ja „nur“ von einer Seite des Landes zur anderen fliegt, dauert der Flug trotzdem 6 Stunden. Dazu kommen noch 3 Stunden Zeitverschiebung on top, sodass wir erst abends in New York ankamen. ![]() Am nächsten Tag brachen wir nach einem ausgiebigen amerikanischen Frühstück mit frischen Bagels zu einem Spaziergang auf. Wir hatten uns vorgenommen die Georg Washington Brücke zu überqueren. Jedem dem der Name bekannt vorkommt – das ist die Brücke, hinter dem der Pilot vor einigen Jahren im Hudson gelandet ist. ![]() ![]() Der Sonntag war leider ziemlich verregnet, sodass wir den Tag nur mit unseren Freunden beim Karten spielen verbracht haben. Am Montag musste Susanns Freundin wieder arbeiten, weshalb wir die Stadt alleine unsicher machen wollen. Da Susann nach 3 Monaten schon alle typischen Touristen-Attraktionen, wie Freiheitsstatue, Ground Zero, Times Square usw. gesehen hat (und ich auch), haben wir nur den Plan zur Brooklyn Bridge zu gehen, um dort spazieren zu gehen. Wir steigen am World Trade Center aus und sind direkt überrascht wie leer die Stadt ist. Das komplette Bankenviertel ist wie ausgestorben – alle Geschäfte haben geschlossen und es ist kaum jemand auf der Straße. ![]() ![]() ![]() Am Nachmittag packt uns dann der Hunger und Susann erinnert sich an ein asiatisches Dessert-Restaurant in Upper Manhattan. Wir treffen dort auch wieder Susann’s Freundin. Im Grace Street Coffee & Desert gibt es außergewöhnliche Eissorten, leckere Waffeln und eine Art asiatische Krapfen. Danach brauchen wir dringend noch ein bisschen Bewegung und entschließen uns mit der Fähre nach Hause zu fahren. Der Hafen ist etwa 1,5 Kilometer entfernt und daher genau die richtige Entfernung, um noch den heftigen Nachtisch zu verdauen. Mit der Fähre fahren ist übrigens auch ein Highlight. New Yorker nutzen sie wie wir Busse oder U-Bahnen nutzen. Der Ausblick ist aber fantastisch, wenn man abends an der Skyline auf einem Boot vorbeifährt. ![]() Am nächsten Tag geht es schon wieder zurück nach San Diego. Solange weiterhin Beschränkungen in New York sind, ist es nicht wirklich zu empfehlen dort Urlaub zu machen. Man erkennt die Stadt nicht wieder und es ist einfach nicht das gleiche. Das Erlebnis New York lebt von vollen Straßen, Broadway und Schnelllebigkeit. Diesen Charme hat es derzeit leider verloren. ![]() Inzwischen ist mehr als die Hälfte unseres Aufenthalts in den USA auch schon wieder vorbei. Dennoch haben wir noch einige spannende Abenteuer geplant. ![]() |
Letzte Änderung: 03 Sep 2021 16:29 von DankeJack.
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03 Sep 2021 17:34
#624897
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Whale Watching in San Diego
Als einer der letzten Highlights in San Diego haben wir uns Whale Watching vorgenommen. Im Vorfeld hatten wir viel Recherche betrieben und es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Tour-Anbietern. Die einen fahren mit einem großen Boot mit bis zu 100 Personen. Diese sind deutlich günstiger und garantieren eine zweite kostenfreie Fahrt, wenn man keine Wale oder Delfine sieht. Die anderen Anbieter haben sehr kleine Schlauchboote mit Außenboot-Motor und maximal 8 Sitzplätze. Diese Anbieter sind etwas teurer. Trotz des höheren Preises haben wir uns für das kleine Boot entschieden. Zum einen wollten wir während COVID nicht mit 100 fremden Leuten auf einem Boot sitzen und zum anderen haben wir uns erhofft, mit dem kleinen Boot etwas näher am Geschehen sein zu können. Pro Person haben wir am Ende knapp unter 100€ bezahlt. Wir haben uns dabei für den Anbieter Offshore Blue Adventures entschieden. ![]() Die Tour startete gegen 08:00 Uhr am Morgen. Man sollte auch bei sommerlichen Temperaturen an sehr warme Kleidung denken, da es draußen auf dem Ozean mit Fahrtwind sehr schnell, sehr kalt werden kann. Obwohl es an dem Tag 20 Grad werden sollten, haben wir unsere Winterjacken und Mützen mitgenommen und dies auch nicht bereut. ![]() ![]() Bevor es raus auf den Ozean ging, haben wir eine kleine Sicherheitseinweisung bekommen. Unsere Kapitänin war gleichzeitig auch Inhaberin des Anbieters und hat dies daher sehr ernst genommen. Auf dem Boot mussten wir dauerhaft eine Schwimmweste tragen, die uns jedoch nicht gestört hat. Zudem haben wir noch den Tipp bekommen, dass es vorn im Boot etwas mehr schaukelt und seekranke Personen daher lieber hinten Platz nehmen sollten. ![]() ![]() Los ging es in der Bucht von San Diego. Nach einem kurzen Stopp bei einer Seelöwen-Familie ging es dann aber recht zügig auf den offenen Ozean. Nach kurzer Zeit sehen wir nur noch in weiter Entfernung die Küste. ![]() Unsere Kapitänin war in dauerhaften Kontakt mit anderen Booten, sodass sie sich über Sichtungen austauschen konnten. Obwohl wir die erste Stunde nichts großartig gesehen haben, fanden wir beide es schon wahnsinnig schön. Wir waren uns sicher, dass wir die Tour nicht bereuen würden, auch wenn wir keine Delfine oder Wale sehen würden. Allein das Gefühl auf einem kleinen Boot mitten durch den Ozean zu schippern war einmalig. Uns und die Meeresoberfläche trennten kaum mehr als 20cm. ![]() Irgendwann bekam unsere Kapitänin dann den Hinweis, dass in etwa einer halben Stunde Entfernung Wale gesichtet wurden. Sofort machten wir uns mit Voll-Speed auf den Weg. Als wir ankamen, sahen wir tatsächlich direkt kurz die Flosse eines riesigen Wales im Meer verschwinden. Wahnsinn! ![]() Plötzlich sehen wir in einiger Entfernung jedoch, dass das Meer aufgewühlt ist. Unsere Kapitänin erkennt sofort, dass es sich dabei um eine riesige Delfin-Herde handeln muss. Keine 5 Minuten später sind wir von tausenden Delfinen umzingelt. ![]() ![]() ![]() Wir haben wahnsinnig Glück. Die Kapitänin erzählt, dass sie so eine große Herde (mega Pot) seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Auch allgemein nimmt die Delfin- und Walaktivität in Küstennähe immer weiter ab. ![]() Nun lassen wir die Delfine weiterziehen und halten wieder Ausschau nach dem Wal. Nach einigen Minuten glaube ich am Horizont eine Wasserfontäne gesehen zu haben. Die Kapitänin zögert jedoch kurz, denn da wo ich hingezeigt habe, befindet sich eigentlich schon das mexikanische Hoheitsgebiet und ohne Erlaubnis darf man in diesen Bereich eigentlich nicht fahren. ![]() ![]() ![]() Natürlich gibt die Kapitänin auch noch den anderen Booten unsere Sichtung durch. Ein kleines folgt uns, die großen Boote jedoch nicht. Diese könnten auf dem Radar ausgemacht werden und wollen daher wegen der mexikanischen Grenze kein Risiko eingehen. ![]() ![]() Nach über 4 Stunden kehren wir schließen von unserer 3-Stunden-Tour in den Hafen von San Diego zurück. Wir sind immer noch begeistert. Da uns die Kapitänin auf der Fahrt erzählt hat, wie schwierig das Geschäft unter Covid geworden ist, lassen wir auch noch ein sehr großzügiges Trinkgeld da. Wir können eine Whale-Watching Tour und auch den Anbieter uneingeschränkt empfehlen. Wir werden bei unserem nächsten Besuch in San Diego sicher auch wieder eine Tour buchen. Es war eines unserer absoluten Highlights während unseres Aufenthalts. ![]() ![]() |
Letzte Änderung: 03 Sep 2021 17:40 von DankeJack.
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23 Jan 2022 15:06
#635344
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Hallo zusammen,
wir fühlen uns sehr schlecht, dass wir nicht weiter geschrieben haben ![]() ![]() Inzwischen sind wir beide fertig mit dem Studium, denken aber immer wieder gerne an die Zeit in den USA zurück. Ob es wegen Covid schlechter war, werden wir oft gefragt. Die Frage finden wir schwer zu beantworten. Dadurch, dass wir keine Präsenzveranstaltungen hatten, ist uns schon etwas "verloren" gegangen. Auf der anderen Seite konnten wir zu einer Zeit Reisen, in der es den meisten anderen Europäern nicht möglich war - zumindest in die USA. Auch waren einige Nationalparks deutlich weniger überlaufen und wir hatten (das habt ihr ja schon mitbekommen) preislich häufig Schnäppchen ergattern können ![]() Wir wollen euch die letzten Erfahrungen aber nicht vorenthalten, auf die ihr jetzt hoffentlich nicht mehr so lange warten müsst. Liebe Katrin, wir nehmen Kurs auf Florida ![]() |
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