Brintnell Creek
Heute schien zum Frühstück endlich mal wieder die Sonne. Da steigt die Laune und es wird einem nicht nur warm ums Herz.
Leider hielt das gute Wetter nicht an. Kaum waren wir wieder auf dem Fluss, zog es zu und fing wieder zu regnen an. Vom Prinzip das gleiche Spiel wie gestern. Wieder das zählen der Minuten bis zur nächsten Pause. Das Paddeln hatte auch etwas sehr Stupides. Wenn man es positiver ausdrücken will, könnte man auch sagen, etwas sehr Meditatives. In dem Moment fühlte es sich aber nicht positiv an.
Der South Nahanni bietet in diesem Abschnitt keinerlei Herausforderungen. Weder gibt es Stromschnellen, noch sind enge Biegungen zu befahren. So sitzt man mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze im Boot, den Blick nur wenige Meter vor den Bug gerichtet. Das Paddel taucht mit der Gleichmäßigkeit eines Metronoms ins Wasser und alle viertel Stunde wird die Seite gewechselt.
Die Berge in der Umgehung wurden höher. Zum Teil waren Sie sogar leicht vergletschert.
Relativ frühzeitig erreichten wir die die Einmündung des Brintnell Creeks in den South Nahanni, wo wir unser nächstes Camp geplant hatten. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Camps zelteten wir hier im dichten Wald, weshalb es bei dem schlechten Wetter sehr dunkel war.
Ein Vorteil hier im Wald war, dass wir nicht groß suchen mussten, um eine passende Stelle für unser Foodcache zu finden. Für ein bärensicheres Foodcache benötigt man zwei Bäume in ca. 5m Abstand, die jeweils in min. 5m Höhe eine stabile Astgabel haben. Über die Astgabeln wird jeweils eine Wurfleine geworfen. Die beiden Wurfleinen werden miteinander verbunden und an dieser Stelle werden auch die Packsäcke mit den Lebensmitteln, den Kosmetika und der beim Kochen getragenen Kleidung befestigt. Dann wird auf beiden Seiten kräftig gezogen, so dass die Packsäcke genau zwischen den Bäumen und in mindestens 4m Höhe hängen.
Damit Ihr nicht aus Langeweile von Bord geht, möchte ich darauf hinweisen, dass der Fluss auch wieder abwechslungsreicher, die Landschaft spektakulärer und das Wetter besser wird. Auch ein paar Tiere gibt es noch zu sehen.